Hallo Zusammen!
Sommerurlaub! – eigentlich ging es „immer irgendwo hin“, dieses Jahr ist alles anders. Die virusbedingten Einschränkungen haben auch uns bewogen, mal nicht länger wegzufahren, sondern die freie Zeit zuhause zu verbringen. Klar, zwei Wochen am Meer sind auch nicht schlecht, aber daheim ist’s ja auch ganz schön, für was hat man denn den Garten? Und was soll man jammern, meine Eltern und Großeltern hatten sechs Jahre Ausnahmezustand, und danach waren nicht nur die Häuser kaputt…
Neben allerlein Aktivitäten im näheren Umfeld (die auch mal entdeckt werden wollten) fiel aber natürlich auch mal das eine oder andere Eisenbahnbild ab. Da sich die klassische, mechanische Signaltechnik immer weiter aus meinem Dunstkreis zurückzieht, sollte da noch mal was klappen. Und ziemlich angefixt war ich von den vielen schönen Bildern aus dem Allgäu, wo die EC auf der klassischen Dieselstrecke gerade ihren letzten Sommer verbringen. Man kann nun sagen, mein Gott, da fahren ja alle hin, aber erstens mache ich die Bilder ja für mich, und zweitens kann man im Allgäu eigentlich nicht genug fotografieren ;).
Was lag also näher, als dem Junior, frisch gebackener Autofahrer im „begleiteten Fahren“, einige Stunden hinter dem Lenkrad und ein bisschen Rahmenprogramm zu versprechen und den Mädels eine satte Portion Bergkäse aus der guten Sennerei in Grünenbach in Aussicht zu stellen? Gesagt, getan, Wetterprognose gecheckt, und am 12. Juli in der Früh rollten Vater und Sohn gen Süden.
Erstes Ziel sollten die beiden Einfahrsignale von Goldshöfe sein, die mich sehr an die vergleichbare Situation in St. Goar vor vielen Jahren erinnern. Nach gut zwei Stunden Fahrt unter einem makellos blauen Himmel landeten wir unter einer satten Schicht Quellwolken am Motiv. Na, das ging ja gut los…
Auch irgendwie geknorzt war dann die Einfahrt des 644 nach Weißenhorn in Senden. Hochlicht, spitzer Winkel, gerade so im Sonnenspot – das habe ich auch schon mal besser gekonnt. Aber der Bahnhof befindet sich schon in der ESTW –Umstellung, da wird nicht lange geheult:
Um es vorwegzunehmen: das war’s dann für heute mit dem Wolkenärger.
Weiter ging es nach Bad Grönenbach, wo der IC / RE 2013 „Kukident-Express“, äh „Allgäu“ auf den Chip sollte. Dafür was natürlich noch reichlich Zeit, also freute ich mich über eine Handvoll 612er (die ich an der Nahe mittlerweile schmerzlich vermisse).
Wir beginnen mit der südlichen Bahnhofseinfahrt:
Es folgte nach der Brotzeit das südliche E - Sig.:
Klassische Bahntechnik unter weiß - blauem Himmel:
Wir verlagerten und zum örtlichen Spiegelei, Nils stand in der Nähe des BÜ, ich auf der Höhe.
Dann wurde es Zeit für den Fernzug, einmal in ganzer Pracht, einmal 218 – betont mit dem V - Sig.:
Na, das hatte ja bestens geklappt. Also Ortswechsel an die Allgäubahn bei St. Alban, zum lokbespannten Dosto aus München. Am Sonntag leider nicht mit 218, aber dafür mit dem Erstling 245 001. Und wie sage ich immer: ein schönes Motiv entstellt nix…
Ganz oben auf der Agenda stand der abendliche Blick auf Ruderatshofen und die Berge. An der Stelle angekommen, erwarteten uns schon die Groupies:
Tja, bei solchen Ausblicken muss die Milch ja gut werden…
So, das soll’s aber noch nicht gewesen sein. Glaubhaften Informationen zufolge sollte es möglich sein, den EC auf seinem weiteren Laufweg nochmal zu überholen, und zwar ganz StVO – konform (man muss ja außerdem dem jungen Fahrer ein Vorbild sein!). Die leeren Straßen des Sonntagabends führten uns ganz entspannt, vorbei an Isny, der Geburtsstadt meines Vaters, nach Wohmbrechts. Weniger entspannt wurde es dann, als ich merkte, dass ich die Fotostelle nach ein paar Jahren nicht mehr ganz so genau in Erinnerung hatte, letztlich hat es aber doch gereicht. Ein Bild, an dem ich noch lange Zeit Freude haben werde:
Wir blieben noch für den 612, den Nils aufnahm:
Damit endete der überaus erfolgreiche Fototag und wir stürmten den Brauereigasthof in Meckatz, schwäbisch-bayerische Küche war ein Teil des Deals der Vater – Sohn – Exkursion.
Dann rückten wir ins Nachtquartier in Kressbronn ein. Ein weiterer motivlicher Schwerpunkt sollten nämlich die morgendlichen EC am Bodensee sein, kombiniert mit eigentlich wieder verkehrenden RE Lindau – Friedrichshafen. Eigentlich, denn die verspätete Abnahme des Stellwerks in Aulendorf verlängerte die Auszeit. Gut, ich wusste es vorher, und zwei rote Regioshuttle kommen vor der See – und Bergkulisse auch nicht schlecht:
Hm, lichttechnisch gesehen war es das leider für den Tag schon gewesen, die unerwarteten Schleier am Himmel machten das Leben schon recht schwer. Trotzdem versuchten wir noch den Blick über Bodolz auf die beiden EC:
In dem Wissen, dass am Vorabend alles geklappt hatte (und ich ja schon das eine oder andere Allgäubild im Archiv schlummern habe), verlagerten wir den Schwerpunkt in Richtung Rahmenprogramm. Lecker Brotzeit, Eis und Espresso am Alpsee und ein nostalgischer Sommerrodeltrip am Hündle in Erinnerung an frühere Familienurlaube verkürzten die Zeit bis zum abschließenden Bild bei Untertalhofen, leider ebenfalls doch recht gedimmt:
Zufrieden ging es dann wieder heimwärts, was für eine gelungene Tour!
Ein zweiter Punkt auf meiner To do – Liste waren die abendlichen Berufsverstärker im „Museumsbahnhof“ Beienheim. Am 21. Juli konnte ich es schließlich angehen, meine Bilder von 2012, damals noch mit 218, zu ergänzen.
Zunächst gab es aber ein paar Silberfische:
Dann wurde es aber schon Zeit für die Heulsuse:
[Anmerkung: Graffity auf der Lok entfernt]
Auch hier vermag ich mich kaum sattzusehen:
Die Bilder vom zweiten Zug sind recht ähnlich, die schenke ich mir jetzt.
Jo, was fiel sonst noch an? Ach ja, ein kurzer Stopp in St. Goar nach einer ausnehmend schönen Traumschleifen – Wanderung und ein abendlicher Ausflug nach Gau-Algesheim rundeten das fotografische Programm ab:
Alles in allem gingen die Wochen viel zu schnell vorbei (wie eigentlich immer im Urlaub), dennoch darf ich, wie ich glaube, nicht meckern.
Mal sehen, was die kommende Zeit so bringt, spannend bleibt es auf jeden Fall.
Ich hoffe, die Auswahl hat gefallen,
bis demnächst,
Frank
Für alle Bilder, soweit nicht anders angegeben, gilt: Copyright Dr. F. Halter