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Moderatoren: Rönshausener - TCB
Moin zusammen und erstmal ein frohes Neues Jahr!

Wie auch letztes Mal, kommt mein Rückblick mal wieder etwas zu spät, aber der Weihnachtsurlaub am Strand musste einfach genossen werden, weshalb wenig Zeit zum Schreiben blieb. Es würde mich sehr freuen, wenn die geschriebenen Zeilen mit ein paar Anekdoten auch gelesen werden, damit die investierte Zeit nicht völlig umsonst war ;-)

Nachdem ich im September 2018 meine Ausbildung bei DB Cargo begonnen hatte und auch abzusehen war, dass das Wetter 2019 nicht annähernd so schön wie 2018 werden sollte, hatte ich eigentlich mit einer mageren Jahresausbeute gerechnet. Bis zum Jahresende kamen aber dann doch einige erfolgreiche Fototouren zustande, größtenteils mit Bahn + Fahrrad zurückgelegt, da ich das Thema Führerschein weiterhin vor mir herschiebe ;-)
Der Jahreswechsel wurde wie gewohnt in der Sonne Kataloniens verbracht, wo erstmalig auch keine Bahnbilder entstanden. Das lag zum einen daran, dass die Fotostellen in näherer Umgebung ausgelutscht waren, aber auch der Besuch von Freunden aus Deutschland ließen das Hobby mal beiseite schieben ;-)

In Deutschland angekommen, gab es noch genau fünf Tage nostalgischen Ersatzverkehr auf der Natobahn. Am Montag (07.01.) hatte ich sogar noch Urlaub, das Wetter war aber grau, grau und grau…
Den Rest der Woche galt es sich mit dem Thema Bremsprobe vertraut zu machen, war dies doch der erste „große“ Lehrgang der Ausbildung. Am 09.01. hatte ich jedoch spontan frei. Ein Blick auf die Wetterapp und es war klar wo es hinging. In ganz Deutschland sollte es bedeckt sein, bis auf den Bereich nördlich von Heide (Holst.). Die Marschbahn lockte natürlich mit den beiden beigen RP 218, welche ich bis Dato (und auch bis heute) noch nicht fotografieren konnte. Noch interessanter erschien mir jedoch die Strecke Husum – Bad St. Peter Ording, denn dort waren von Oktober 2018 bis April 2019 an Mo-Fr SSP 628 unterwegs. Der Grund für den Ersatzverkehr war der immense Personalmangel welcher bei DB Regio SH herrschte. Da die verfügbaren FV-Tf keine Ausbildung auf dem LINT haben, mussten die eigenen Fahrzeuge mitgebracht werden.

Als Erstes Motiv war das EG Katharinenheerd ein Muss. Schon Stunden zuvor spielte ich mit den Gedanken den Tf auf der Hinfahrt (mit dem Zug war ich aus Husum gekommen) zu fragen, ob er kurz wartet. Denn man steht, wie unschwer zu erkennen, auf der Bahnsteigabgewandten Seite und muss daher nach dem Bild sofort rüber und dann rein. Zumindest wenn man weder radeln, noch eine Stunde warten möchte. Der Tf spielte mit und so huschte ich nach dem Bild sofort rüber, um mein Fahrrad dann in den 628 zu wuchten - gar nicht so einfach bei dem Höhenunterschied zwischen Fahrzeug und Bahnsteig.
Das Bild zeigt die RB 32641 nach Husum, gebildet aus 628 532 „Munkmarsch“.

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DB 628 532 "Munkmarsch" - Katharinenheerd by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Dank des freundlichen Tf war nun noch ein Bild mehr drin und da sich am Mittag noch eine Mitfahrgelegenheit fand, konnte die Ausbeute aufs Maximum gesteigert werden (danke nochmal für’s mitnehmen!). Exemplarisch zeige ich auch noch einen kleinen BÜ nahe Witzwort mit dem anderen Umlauf und dem eingesetzten 628 521 „Archsum“. Als RB 32643 nach Husum hatte der Zug noch etwa 13 Kilometer vor sich.

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DB 628 521 "Archsum" - Witzwort by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Nach diesem erfolgreichen Jahresbeginn passte es gut eine Woche später schon wieder mit dem Wetter im Norden, zumindest laut den Prognosen. Am frühen Morgen des 20.01. ging es in Nienburg los. Der Schneeexpress-Lr nach Hamburg und der von 120 144 geführte IC 2407 waren das Ziel. Leider hielt sich über Bremen und dem Umland eine große Wolkenwand, die ab 10 Uhr erstmal für vier Stunden die Sonne verdeckte. Kurz bevor die Sonne verschwand, trafen sich zum perfekten Zeitpunkt zwei FV-Züge auf der großen Weserbrücke in Dreye. 101 022 schob den über 30 Minuten verspäteten IC 208 nordwärts, während 101 073 mit dem pünktlichen IC 2313 südwärts rollte - perfektes Timing für den Fotografen!

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DB 101 073 & 101 022 - Dreye by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Das war es dann auch mit Bildern für den Januar. Im Februar sollte dann endlich mein erstes Bild mit Schnee entstehen, aber es soll einfach nicht klappen… Ein Tag vor der geplanten Tour nach Altstätten um den IC Nebelhorn aufzunehmen, entgleiste in Augsburg ein Güterzug, weshalb der IC ausfiel. Vielleicht klappt es ja 2020 mit einem Schneebild ;-)
Somit musste ein Alternativprogramm für den Samstag (16.02.) her. Da Deutschlandweit top Wetter war, standen die Marschbahn, Ennepetal mit 111, Allgäu mit EC und der, mit 115 198 geplante, PbZ-D 2451 im Raum. Es war also mal wieder freie Auswahl, am Ende kam es aber ganz anders. Tags zuvor erfuhr ich von einer tollen Sonderfahrt vor der Haustür, das war dann eine leichte Entscheidung.
Die Interessengemeinschaft zur Bereisung von Straßenbahn und Eisenbahnstrecken (IBSE) war nämlich mal wieder auf einem interessanten Schienennetz unterwegs. Die Sonderfahrt führte von Ankum (nahe Osnabrück) nach Stemmen (bei Verden/Aller). Dabei führte der Laufweg erst über Bersenbrück nach Osnabrück, wo es dann zügig über die Rollbahn bis Syke ging. In Syke wechselte der Sonderzug auf die, nur im Saisonalen Ausflugsverkehr befahrene, Strecke der Verkehrsgemeinschaft Grafschaft Hoya (VGH) nach Eystrup. Aufgrund der Erkundung diverser Anschlüsse brauchte der Zug für die knapp 30 Kilometer lange Strecke fast drei Stunden. Danach ging es über die DB Strecke nach Verden, wobei noch der Wiebe Anschluss in Dörverden befahren wurde. In Verden wurde die Fahrtrichtung gewechselt und anschließend die Strecke der Verden-Walsroder Eisenbahn (VWE) nach Stemmen erkundet. Danach ging es via Bremen zügig zurück nach Ankum. Kurz hinter Heiligenfelde klackten erstmalig sechs Kameras um die Wette. Gebildet wurde der, als DPE 74338 geführte Zug, aus 626 982 samt Beiwagen 926 984 der Weser-Ems-Eisenbahn.

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WEE 926 984 & 626 982 - Heiligenfelde by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Dank der geringen Streckenhöchstgeschwindigkeit und der Fotohalte für die Teilnehmer, konnte der Zug problemlos überholt werden. In Hoyerhagen Tivoli musste dieses typisch Niedersächsische Ensemble herhalten.

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WEE 926 984 & 626 982 - Hoyerhagen Tivoli by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Da das Wetter auch am Sonntag (17.02.) perfekt angekündigt war und ein Militärzug ab Munster eingelegt war ging es mit Vinne und Alex nach Munster. Vor Ort sollten die Cargo Kollegen erstmal mit Cookies versorgt werden, welche beim örtlichen Subway besorgt wurden ;-)
In der Einfahrt Beckedorf klackten die Kameras dann für den von 233 314 bespannten GX 68679 Munster Süd – Tübingen Gbf. Die fotogene Schranke auf dem alten Bahnsteig fiel leider wenig später Bauarbeiten zum Opfer.

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DBC 233 314 - Beckedorf by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Nun stand die Bremsprobeprüfung kurz bevor aber es war so schönes Wetter (und das im Februar!). Ich entschied mich nach langer Überlegung dazu, auch das letzte WE vor der Prüfung dem Hobby zu widmen, die richtige Entscheidung ;-)
Somit ging es am 23.02. dann endlich nach Ennepetal, im 4. Versuch klappte es endlich ohne Wolkenschäden mit einer 111.
Ich wunderte mich vor Ort einerseits über den schönen Freischnitt der Fotostelle, andererseits aber auch über die zahlreichen Fotografen. Der Güterverkehr ist doch ansonsten sehr gering und für eine 111 waren die nicht hier, vielleicht eine Dampflok? Nein ;-). An jenem Tag wurde der bekannte WINNER über Hagen umgeleitet, was mir dann das erste Bild eines schicken SBB Vectron bescherte – ein netter Beifang. 193 462 wanderte gegen 11:30 Uhr auf die Speicherkarte.

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SBB International 193 462 - Ennepetal by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Einen Tag später (24.02.) bestand das Angebot zwecks Mitfahrt nach Köthen, das nahm ich natürlich gerne an. Pünktlich zum Sonnenaufgang waren wir vor Ort. Leider zu früh kam 156 003, welche mit etlichen n-Wagen vom SSM Hamm zum Neuen SSM Leipzig Engelsdorf unterwegs war. Ich trage einen Fluch mit diesen Loks, welcher Mitte des Jahres aber endlich Enden sollte, wenngleich nicht ganz perfekt.
Immerhin klappte der EK 53293 aus Magdeburg-Rothensee perfekt, den 232 528 über 2h vor Plan in den Zielbahnhof wuppte. Wie allseits bekannt, verlor der Bahnknoten Köthen Mitte Juni sein historisches Flair, dann begannen die Abrissarbeiten.

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DBC 232 528 - Köthen by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Nach diesem frühlingshaften Hoch Mitte Februar kehrte das Mistwetter wieder ein. Direkt im Anschluss an die Bremsprobe ging es bei uns mit Wagenprüfer weiter, kein leichter Happen. Als dann Mitte März zwischendrin mal wieder Berufsschule anstand und das Wetter nach einer gefühlten Ewigkeit passte, ging es direkt nach dem Unterricht mit der Straßenbahn an die Roland Mühle. Vor den historischen Speichern wollte ich unbedingt mal den Kaffeezug mit einer V 90 fotografieren.
Nachdem die Lok noch beim Verschwinden in Richtung Hansakai beobachtet werden konnte, hieß es warten… Es kam wie erwartet, die V 90 tauchte auf, zeitglich zog das schwere Rangiergerät der Mühle einen langen Getreidezug in den Anschluss und fuhr natürlich erstmal nur die Weiche frei. Glücklicherweise reichte das, um die V 90 vollständig im Bild zu haben und auch die Schmierereien der H-Wagen hinter der Lok wurden verdeckt. Letzten Endes bin ich doch sehr zufrieden mit dem Bild (22.03.).

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DBC 294 571 - Bremen Überseestadt by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Am letzten März Wochenende war dann fast durchweg Sonne und passend dazu gab es mal wieder Umleiter auf der Natobahn. Die Neue „Ochtum Brücke“ auf der Rollbahn in Dreye wurde in Betrieb genommen, dafür gab es eingleisigen Betrieb zwischen Kirchweyhe und dem Abzw. Gabelung in Bremen. Nachdem ich den PbZ-D 2451 mit 120 132 auf der Natobahn verschlafen hatte, war die Motivation eigentlich gering loszufahren, hatte ich das Beste doch schon verpasst. Es ging dann aber doch aufs Fahrrad nach Estorf. Nach kurzer Wartezeit am südlichen Esig kam dann der satt verspätete DGS 42705 nach Krefeld-Uerdingen mit 241 012 „Chewbacca“ ums Eck und bescherte mir den ersten Gz an diesem Motiv. Der Frust über die verpasste 120 war kurzzeitig weg. (30.03.)

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Hectorrail 241 012 "Chewbacca" - Estorf (Weser) by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Und der Frust konnte am nächsten Tag dann endgültig beseitigt werden. Ein Blick ins RIS zeigte, dass der IC 2407 an jenem Tag, ebenso wie einige Sonntags-IC, nicht in Bremen Hbf halten sollte. Die Nachfrage bei FREDlern ergab dann sogar eine geplante 120 am 2403! Die Wolken hielten sich hartnäckig, aber pünktlich zum Starzug mit führender 120 123 gab es bestes Licht am Spiegelei nahe Estorf (Weser). Auch die beiden nachfolgenden IC kamen im Licht, leider beide Stw. voraus, da der 2409 falsch gereiht war…

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DB 120 123 - Estorf (Weser) by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Der April begann dann zwar meist sonnig, auf die Prüfung zum Wagenprüfer wollte ich mich dann aber doch etwas mehr vorbereiten. Am 07.04. musste ich aber einfach mal raus. Der Feind aller Fahrgäste, „Max Maulwurf“, war in Hannover mal wieder am Buddeln. Für gut eine Woche war fast die gesamte Ost-/Südausfahrt des Hbf nicht befahrbar. Zwischen Hannover Messe/Laatzen und Bremen Hbf wurde in der Zeit ein Pendel IC als ICE Ersatz eingerichtet und am Nordende hing die glänzende 120 120! Somit konnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, das Motiv in Langwedel Förth und die 120. Mit leichter Verspätung passierte der IC 2536 die zahlreichen anwesenden Fotografen. Die Fotostelle wird im Laufe des Jahres 2020 verschwinden, da eine Lärmschutzwand gebaut wird.

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DB 120 120 - Langwedel by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Ein paar Tage später konnte die nächste Prüfung erfolgreich bestanden werden und im direkten Anschluss gab es als Belohnung ein langes Hochdruckgebiet und zwei Wochen Urlaub.
Gleich am ersten Urlaubstag lockte mich das Wetter in den Raum Köthen. Dank einer Mitfahrgelegenheit konnte auch mal die bekannten Ausfahrt in Baalberge mit der „Könnern Kohle“ umgesetzt werden. 232 241 war an jenem 15.04. für den GM 60527 Spreewitz – Könnern Zuckerfabrik Diamant eingeteilt und beschleunigte ihn vor der Fotografenmeute.

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DB 232 241 - Baalberge by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Einen Tag später hatte ich mich auf eine regionalere Fototour mit Julian gefreut. Begonnen wurde bei bestem Wetter in Kirchlinteln an der Amerikalinie. Doch leider gab es bei bestem Wetter nur Erixx LINT, denn die Übergabe verkehrte mal wieder nur bis Langwedel und nicht bis Visselhövede.
Da ich das Motiv aber unbedingt haben wollte, ging es 24h später erneut an selbige Stelle - mit Erfolg! Etwas vor Plan rollte die blitzeblanke 261 074 mit der schicken Übergabe aus Gas-, Holz- und Müllwagen an den beiden Fotografen vorbei (17.04.).

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DB 261 074 - Kirchlinteln by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Das Wetter ließ diese Tage auch keine Pause zu, sodass es am folgenden Tag nahtlos mit dem nächsten Ziel für 2019 weiterging. Der Holzzug nach Malchow (Meckl.)!
Da ich die 200. Ausfahrt in Malchow nicht nochmal zeigen möchte, gibt es ein Bild vom einstigen Knotenbahnhof Karow (Meckl.). Satte 13 Holzwagen musste die Stammlok 232 347 an jenem 18.04. über die Steigungen in MV bringen (ja, die gibt es – war mir auch neu ;-)). Bei der Durchfahrt Karow wurde der Weitwinkel fast komplett ausgereizt, so kommt das heruntergekommene EG des einst stolzen Bahnhofs jedoch besser zur Geltung.

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DB 232 347 - Karow (Meckl.) by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Nach einer kurzen Verschnaufpause gab es dann am 21.04. wieder ein Ziel.
Auf der Marschbahn wird es einfach nicht uninteressant! Nachdem von Ende 2016 bis Mitte 2018 die Ersatzgarnituren auf den RE Hamburg – Westerland für Furore sorgten, ging es nahtlos in einen 218er Unterbestand über. Folglich waren neben DB Leihloks aus Ulm und von DB Fernverkehr auch private 218 von Railsystems unterwegs. Im April gab es dann den erstmaligen Auftritt der orientroten 218 402. An der Nössespitze von Morsum konnte sie zur Mittagszeit zusammen mit 218 488 und dem AS 1438 nach Westerland aufgenommen werden. An diesem Tag waren auch wieder Fotografen aus ganz Deutschland unterwegs, was zu einer lustigen Runde am Damm führte.

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Railsystems/DB 218 402 + 218 488 - Morsum (Sylt) by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Das Wetter wurde langsam schlechter, der 23.04. war allerdings nochmal top vorhergesagt. Zu zweit ging es dann in Richtung Lübbecke für die Übergabe. Diese wurde wenig später auf die ungeliebte Gravita umgestellt. Wir waren früh vor Ort, das war aber fast zu spät. Keine drei Minuten nach unserer Ankunft rauschte 294 761 mit dem über zwei Stunden vor Plan verkehrenden ER 53702 Minden Gbf – Lübbecke Besta am Evsig Holzhausen-Heddinghausen vorbei.

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DB 294 761 - bei Holzhausen-Heddinghausen by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Am letzten Tag des Monats stellte ich mich mal auf die Brücke über dem Linsburger Bahnhof. Die Rapsblüte war in vollem Gange und wertete die ansonsten unspektakuläre Fotostelle dann doch deutlich auf. Eine Ewigkeit kam kein Güterzug, aber kurz vor „Licht aus“ wurde ich belohnt. Die frisch lackierte 185 070 schleppte einen bunten Containerzug aus Regensburg nach Bremerhaven.

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DB 185 070 - Linsburg by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Der Mai war dann vom Wetter her eine pure Enttäuschung. Das sehr wechselhafte Wetter lockte mich am 14.05. nach einem Seminar in die Südausfahrt des Rbf Bremen Gröpelingen. Kurz nach meiner Ankunft erreichte 189 086 mit dem GA 48576 Bremen-Sebaldsbrück – Zeebrugge den Bahnhof. Nach dem Richtungswechsel ging es über die Rollbahn weiter westwärts. Die Wolken hatten ein Einsehen und so gab es bei der Ausfahrt bestes Licht!

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DB 189 086 - Bremen Rbf by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Am 25.05. standen dann die Feierlichkeiten zu „25 Jahre Linienstern Mühldorf“ an. Über die vielen Nebenbahnen rund um Mühldorf verkehrten historische Sonderzüge. Aber auch DB Cargo organisierte eine nette Abwechslung entlang des Alzkanals. Da das Wetter nur mäßig gut vorhergesagt war, hatte ich der ganzen Geschichte schon einen Haken gesetzt. Die Überredungskunst eines Fotokollegen (ich mache sowas niiiie wieder ;-)) war dann aber doch stärker und so ging es über Nacht in die letzte Ecke Deutschlands um nach fünf Stunden Aufenthalt erneut zurückzufahren - bekloppt muss man sein. Immerhin klappte das Vormittagsprogramm dann wie gewünscht. Im schönsten Streiflicht konnte um viertel nach sechs das erste Bild von 232 569 angefertigt werden. Wenig später erreichte der ER 54073 den Zielbahnhof Trostberg.

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DB 232 569 - Trostberg by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Der Schlonz war schon vor der Sonne, aber es gab kurz vor der Abreise dann noch genug Licht für die vierteilige Schienenbus Garnitur. Angeführt von 798 706 brummte das Gespann als RB 2148 Mühldorf (Oberbayern) – Trostberg aus dem Bahnhof Garching (Alz).

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PEF 798 706 - Garching (Alz) by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Der Juni wurde dann wieder etwas ergiebiger. Gleich am ersten Tag des Monats gab es eine größere, sehr spontane Fototour. Mitten in der Nacht ging es los nach Lehrte, um ab dort in lustiger Runde im vollgestopften Auto nach Schladen zu fahren. Das Ziel war 218 139, welche an diesem Tag mit einem Sonderzug nach Emden unterwegs war. Leider endete das Bild in einem Wolkenschaden und ich wollte mit dem Zug wieder nach Hause. Aber für nichts los? Ne, das geht nicht. Also wurde das Angebot von Julian zwecks Weiterfahrt angenommen und es ging auf recht unbequeme, aber unterhaltsame Weise im Auto weiter nach Sachsen-Anhalt. Der Sachsen-Anhalt Tag fand 2019 in Quedlinburg statt, was einen Halbstundentakt der Abellio RE zwischen Halberstadt und Thale zur Folge hatte. Die Press mischte mit zwei historischen Garnituren im Regelverkehr mit und mit der passenden Infrastruktur gaben auch die nicht so gemochten Ost-V100 ein gutes Bild ab. Trotz der zahlreichen Wolken hatten wir das Glück - nach der Pleite am Morgen - auf unserer Seite.
Als RE 91913 Thale Hbf – Halberstadt erreichte 203 230 am Vormittag den Bahnhof Quedlinburg mit seinem prächtigen EG.

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Press 203 230 (114 703) - Quedlinburg by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Am Nachmittag wurde selbige Garnitur in der Einfahrt Thale Hbf festgehalten. Als RE 91928 aus Halberstadt rollte die historische Garnitur in den Kopfbahnhof ein. Auch wenn man es dem Bild nicht ansieht, war es auch hier äußerst knapp mit den Wolken.

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Press 203 230 (114 703) - Thale Hbf by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Eine Woche später kam ein kurzer Lehrgang in Seelze doch gerade recht. Der zeitige Feierabend am Freitag sollte genutzt werden. Wie gerufen kam nicht nur das tolle Wetter, sondern auch die Ankündigung zweier Militärzüge ab Trauen in Richtung Celle. Auch eine Mitfahrgelegenheit war schnell gefunden, sodass es rundum ein gelungener Tag werden sollte!
Nachdem die „kleine Große“ (265 007) den ersten Zug nach Straubing bespannte, setzte sich einige Zeit später auch der zweite Zug mit 232 241 in Bewegung. Jener GX 68670 Trauen – Gardelegen wurde dann in der Ausfahrt des Startbahnhofs abgepasst. Der warme Junitag lockte quasi für eine Dusche unter dem Sprenger, dieser blieb jedoch nur Fotomotiv ;-)

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DB 232 241 - Trauen by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Nun waren die allerlängsten Tage der Jahres angesagt, das ist immer die Zeit der ganz frühen oder ganz späten Bilder. Einer dieser Züge die sonst immer im dunkeln kommen ist die Hinfahrt der Liebenauer Übergabe. Ich wollte ein Bild seitlich auf dem über 100 Jahre alten Flutviadukt in der Nienburger Wesermarsch haben. Am 18.06. sollten tatsächlich Wagen nach Liebenau laufen, also positionierte ich mich gegen 05:20 Uhr im Kornfeld am Stadtrand von Nienburg. Gegen 05:45 Uhr rumpelte dann 261 084 mit dem vier Wagen starken ER 53708 Seelze Rbf – Liebenau (Han) übers Viadukt.

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DB 261 084 - Nienburg (Weser) by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Ein paar Tage später startete dann die bekannte Kieler Woche. Wie jedes Jahr kamen auch mehrere Gastfahrzeuge an die Küste. Neben zwei Kemptener 218ern zog es auch diverse 628er nach Schleswig-Holstein. Wie die letzten Jahre üblich, kamen einige SSP Pappen von der Nord- an die Ostsee. Auch die Westfrankenbahn schickte zwei nette 628.2, das Highlight war aber mal wieder der mintgrüne 628 201.
Am ersten Samstag lockte herrliches Wetter, was übrigens fast die gesamte Woche bestand hatte (und das zur KiWo!), auch den Nienburger an die Küste. In entspannter Runde ging es erstmal für ein Bild des 628 201 los, welcher leider den ganzen Tag im unpassenden Umlauf nach Kiel Oppendorf unterwegs war. Am Nachmittag widmeten wir uns der 218 470, welche mit Dostos auf dem Flensburger Ast unterwegs war.
Durchwachsen war der Tag dennoch. Zwar klappten die Bilder fast alle wie gewünscht, doch Probleme mit dem Auto und eine Stellwerksstörung zwischen Eckernförde und Flensburg brachten den Tag dann völlig durcheinander. Glücklicherweise hielt die 218 ihren Umlauf und konnte am Nachmittag in Lindaunis aufgenommen werden. Die nächste Runde nach Flensburg wurde dann nahe Gettdorf abgepasst. In voller Fahrt rauschte die Kieler 218 mit dem RE 21926 an uns vorbei. Nach einem kurzen Abstecher in die Einfahrt des Kieler Hbf wurde die Rückfahrt nach Nienburg angetreten, wo ich mitten in der Nacht ankam. Was ein langer Tag!

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DB 218 470 - bei Gettorf by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Während sich die Fotografen die folgenden Tagen bei besten Wetter um Kiel austoben konnten, saß ich mal wieder im Lehrgang - was soll’s ;-)
Am Freitag wurde uns auch aufgrund der Hitze ein zeitiger Feierabend versprochen und daher wurde die Ausrüstung mit nach Bremen genommen. Anschließend ging es zügig nach Kiel wo mich Julian einsammelte. Der 628 201 war erst auf dem gehassten Oppendorfer Pendel unterwegs, direkt nach meiner Ankunft setzte er jedoch nach Schönberg ein. Eine kurze Mitfahrt war auch noch drin, ehe es um die Bilder ging. Nach einigen Bildern des 18 Uhr Zugs sollte zwei Stunden später das Highlight mit dem 20 Uhr Zug im besten Licht erfolgen. Wir wollten unbedingt die Kurve in Passade probieren, was aufgrund des tiefen Einschnitts nicht ganz schattenfrei klappte. Mir gefällt das Bild dennoch, daher möchte ich es auch zeigen. Die RB 11978 erlöste uns dann gegen 20:15 Uhr leicht verspätet. Das Ausharren auf der großen Leiter, welche an einen Masten angelehnt wurde war beendet.

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HEL 628 201 - Passade by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Die anschließende Rückfahrt war dann wieder sehr anstrengend, dank der zufriedenstellenden Beute entschied ich mich aber die KiWo für 2019 abzuhaken.
Dank einer Vormeldung klappe am nächsten Tag dann endlich das erste akzeptable Bild einer MEG 156, doch so ganz zufrieden war ich nicht (unspektakuläre Stelle, Hochlicht).
Doch plötzlich wurde meine heimische Strecke (1740) zur 156er Magistrale. Fast täglich rollten die markanten Sechsachser mit Autozügen durch, das konnte dann vier Tage später erneut aufgenommen werden, aber wieder war ich nicht 100%ig zufrieden.
Am besagten 03.07. las ich in den Live-Sichtungen, dass 156 003 mit einem geschlossenen Autozug durch Hannover Linden in Richtung Seelze unterwegs war. Das war um 19:55 Uhr. Nach kurzem Überlegen ging es ans Gerstenfeld nach Holtorf. Das Wetter war top, doch der Zug kam und kam nicht. 20:40, 21 Uhr, die Zeit verstrich… Die Schatten wanderten schon beim IC ins Gleis, doch direkt nach jenem sprang das Blocksignal erneut auf Hp1. Aus der Gegenrichtung rauschte 151 002 mit Containern vorbei und dann war wenig später, in der Ferne, die 156 zu sehen. Von hinten näherte sich bereits der nächste Zug, doch dank Hp0 ging der Tf früh in die Eisen und ermöglichte mir um 21:20 Uhr, im allerletzten Licht, ein Bild der 156.

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MEG 156 003 - Nienburg/Holtorf by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Bis zum Bild der 156 hatte ich an dieser Fotostelle nie einen Zug zwischen die Masten gesetzt, die Perspektive gefiel mir im Nachhinein aber auch. Vier Tage später sollte es erneut dorthin gehen. Eine Vormeldung einer Lomo 151 las ich leider etwas zu spät, aber es war eh noch bedeckt. Auf dem Radar war, nach einem kräftigen Schauer, dann aber eine große Wolkenlücke zu sehen. Schnell ging es mit dem Fahrrad los und pünktlich zum ersten Sonnenstrahl war ich vor Ort. Ich sprintete durch die Treckerspur an den Bahndamm, da das Signal Hp1 zeigte. Der Wind hatte gedreht und so war das große Blaue Loch weit von der Sonne weg. Eine kleine Wolkenlücke von wenigen Minuten gab aber nochmal volles Licht. Jetzt musste der Zug nur noch kommen! Und er kam! Zu meiner Freude kam genau jetzt die einzige ICE 1 Planleistung auf dieser Strecke. 401 056 betrat als ICE 776 Frankfurt (Main) Hbf – Oldenburg (Oldb.) Hbf die Bühne und machte mich überglücklich, zumal der ICE 1 der meiner Meinung nach schönste und komfortabelste Fernzug in Deutschland ist.

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DB 401 056 - Nienburg (Weser) by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Ich blieb noch ein wenig, da sich weitere Wolkenlücken auftaten. Im letzten Licht beförderte 152 120 einen langen Containerzug als KT 50403 Maschen - Bebra in Richtung Süden. Die Wolken und das flache Licht rundeten das kurze Intermezzo am „Feld“ (so nennen es die Nienburger Fotografen ;-)) ab.

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DB 152 120 - Nienburg/Holtorf by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Nach einer tollen Seminarwoche mit den Kollegen gab es von der Eurobahn mal wieder einen fotografischen Leckerbissen auf der Natobahn. Als Ersatz für nicht verfügbare Flirt, wurde über Lok Partner eine 146.2 sowie drei Doppelstockwagen angemietet. Leider wurde die Garnitur nach wenigen Tagen gedreht, was mir keine Aufnahme mehr vor der Spätschicht ermöglichte.
Es folgte, kurz vor meinem Urlaub, eine Hitzewelle mit Temperaturen, wie ich sie in Norddeutschland noch nie erlebt hatte. In der prallen Nachmittagshitze von teils 39°C im Schatten (!) durfte ich in langen Arbeitsklamotten auf der noch wärmeren V90 arbeiten. Das erste Mal habe ich mir eine Gravita gewünscht ;-)
Nach dem erholsamen Urlaub am Strand in Katalonien stand der, noch immer verkehrende, Ersatzzug mit 146 im Fokus. Im Wolkenlotto klappte am 12.08. dann endlich ein Bild der 146 282 mit der ERB 26952 Nienburg (Weser) – Herford. Das ausgelutschte Spiegelei in Estorf (Weser) musste dafür herhalten.

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DB 146 282 - Estorf (Weser) by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Gut eine Woche später folgte dann der bekannte „Brokser Heiratsmarkt“ in Bruchhausen-Vilsen. Für ein paar Tage Ende August steht eine ganze Stadt Kopf und es kommen etliche Besucher aus dem Umland (teils sogar noch weiter) auf das Volksfest. Der DEV ist traditionell mit Pendelzügen zwischen Eystrup und Bruchhausen-Vilsen unterwegs. Den Abschnitt Syke – Bruchhausen-Vilsen betreib die EVB mit eigenem 628. Da sich der Esslinger des DEV in HU befand, wurde das bekannte NE 81 Pärchen angemietet, was auf einmal etliche Norddeutsche Fotografen in mein Gebiet lockte ;-) Als Kenner der Strecke war ich die Tage sehr gefragt, am Ende kamen aber alle auf ihre Kosten ;-).
Da Nils und Alex ja schon Bilder der NE 81 zeigten und ich dies im Februar schon tat, gibt es von mir nur den Abendlichen Güterzug Eystrup – Hoya mit 0262 217 in Hassel (Weser) vom 23.08..

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VGH 0262 217 - Hassel (Weser) by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Am nächsten Tag sollte das tolle Wetter auch nochmal genutzt werden. Ein Nienburger Kumpel und ich machten uns gegen Mittag auf nach Syke wo wir, dank Fotografenfreundlicher BÜ Kette, den 628 auch ohne störende Autos vor der VHS aufnehmen konnten (24.08.).

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EVB 628 150 - Syke by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Eine Woche später hatte sich halb Fotonorddeutschland zu einer Fotosonderfahrt auf dem OHE Netz angemeldet. Mit dem Esslinger des VBV ging es von Celle nach Wittingen und zurück. Das Wetter war grandios, sodass sich die vielen Fotohalte lohnten. Auf der Hinfahrt wurde unter anderem auf der kleinen Brücke nahe Hankensbüttel gehalten, auf die der 301 042 perfekt passte!

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VBV 301 042 - Hankensbüttel by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Auf der Rückfahrt war das EG des Bf Hankensbüttel ein absolutes Muss! Nach dem Warten auf Sonne wurden die Fotografen endlich belohnt. Das Geld für die Fahrt war es definitiv wert!

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VBV 301 042 - Hankensbüttel by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Eine Woche später wurde dann endlich das gesparte Geld in materiellen Wert eingetauscht. Meine EOS 700D rückte samt EF 16-35 und EF-S 17-85 in den Reservebestand und ich wagte den Schritt zu einer Vollformat. Die Wahl fiel auf die EOS 6D Mark II samt 24-70 2.8. Damit bin ich, nach Anfangsschwierigkeiten mit dem Fokussieren, doch sehr zufrieden.
Meine erste Fototour mit neuer Ausrüstung führte mit nach NRW zu den 111ern am RE4.
In der Einfahrt Wuppertal-Barmen wurde am Mittag der RE 10422 nach Aachen erwartet. 111 191 zog den Zug an der Schwebebahn vorbei.

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DB 111 191 - Wuppertal-Barmen by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Eine Woche später konnte dann endlich mal der Moorexpress aufgenommen werden. Ohne Auto fehlte mir immer die Motivation, es mit dem Fahrrad zu reißen. Zu zweit im Auto mit Julian war das jedoch eine sehr lustige Tour. Schon bei der Erkundung der Strecke fanden wir diese schöne Fotostelle mit dem Blinklicht BÜ der L165. Die Verfolgung der Schienenbusse hatten wir uns allerdings leichter vorgestellt. Die Fotostellen sind nicht immer so leicht zu erreichen wie hier, und so waren wir meist sehr knapp vor dem Zug vor Ort.
796 828 führte die „G-Wagen Garnitur“ an jenem 21.09. an, als die EVB 82224 Stade – Bremen Hbf nahe Heudorf abgepasst werden konnte.

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EVB 796 828 - Heudorf (Worpswede) by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Nun war der Herbst bereits erreicht, die Blätter um Nienburg Anfang Oktober aber noch recht grün. Dennoch ging es am 02.10. nach der Schule an die Bahn. Zwischen Bremen Hbf und Hannover Hbf pendelte ein halbes Jahr lang ein lokbespannter IC mit einem 101er Sandwich (anderer Umlauf mit 101 und Stw.). Grund dafür war die SFS Sperrung zwischen Hannover und Göttingen, denn das flügeln der ICE aus Bremen und Hamburg klappte aufgrund späterer Ankunft/früherer Abfahrt nicht mehr.
Die Sandwich Garnitur hatte zwischen 6 und 7 Wagen, am 02.10. jedoch nur 5! Dieser glückliche Umstand lies mich den IC 2243 mit 101 140 an der Spitze perfekt in die Sonnenlücke platzieren. Die Aufnahme des südfahrenden Zuges entstand in Haßbergen (b. Rohrsen).

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DB 101 140 - Haßbergen (b. Rohrsen) by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Am 07.10. sah der Dienstplan dann „Ruhe“ vor, das kann man ja prima für Fotos nutzen ;-) Mit Alex ging es quer durch Niedersachsen um drei Übergaben zu fotografieren.
Mit über 60 Minuten Verspätung war der ER 53465 Maschen – Niedermarschacht an jenem Tag unterwegs. Bei Fahrenholz mussten wir nur kurz warten, ehe 296 030 mit sieben Wagen die Bühne betrat. Das Wasser war glücklicherweise recht ruhig, sodass eine kleine Spiegelung möglich war.

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DB 296 030 - Fahrenholz by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Nach vier Tagen Arbeit lockte dann endlich das erste stabile Hochdruckgebiet in den Süden. Drei Tage Sonne satt waren angekündigt. Zu diesem Zeitpunkt konnte keiner ahnen, dass es das einzige Hochdruckgebiet im „goldenen Herbst“ war.
Ich hatte mir bereits eine Verbindung über Nacht in den Süden ausgesucht und war quasi startklar, als sich herausstellte, dass Nils ähnliches Ziel hatte. Spontan sammelte er mich in Hannover ein und aufgrund eines Wettereinbruchs im Donautal ging es über Nacht weiter nach Hörpolding. Was für eine Tour. Belohnt wurden wir mit tollem Wetter, herrlichen Motiven und einem sauberen 628 der SOB, welcher den ganzen Tag zwischen Traunstein und Traunreut pendelte.
Der Schlonz aus dem Donautal erreichte uns am Nachmittag dann tatsächlich auch, aber es war nur in den Zugpausen dunkel. Die prächtige Fotokurve in Hörpoldung war gerade wieder top ausgeleuchtet, da zuckelte 628 567 als RB 27441 nach Traunstein an uns vorbei (12.10.).

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DB 628 567 - Hörpolding by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Knapp zwei Stunden später standen wir ein paar hundert Meter weiter südlich, als 628 567 auf dem Weg nach Traunreut ums Eck bog. Einfach eine herrliche Nebenbahn, zum Aufnahmezeitpunkt waren auch die Telegrafenleitungen unangetastet, inzwischen sind zumindest die Leitungen entfernt worden.

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DB 628 567 - Hörpolding by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Nach diesem erfolgreiche Tag, wurde auf halber Strecke ins Donautal ein Hotel gebucht, ehe es am nächsten Tag weiter ging.

Gemütlich starteten wir in Richtung Arnegg, wo der geschobene RE mit 218 erstmalig abgepasst werden sollte. Leider zog dort zwei Minuten vor der 218 Nebel auf, weshalb das Bild so ein halber „Nebelschaden“ wurde. Wir waren gerade auf dem Weg ins Donautal, als ich ein Blick ins RIS warf und sah, dass die 218 vor Sigmaringen verreckt war. Mit +60 erreichte der RE schließlich Sigmaringen und endete dort. Nix war‘s mit den Motiven im Donautal. Wir bekamen jedoch rechtzeitig die Kurve auf die Schwäbische Alb, wo uns der Ausflugsverkehr der SAB begeisterte. Auf der Strecke Münsingen – Kleinengstingen waren im Wechsel NE 81 und MAN Schienenbus unterwegs und somit war der Tag gerettet.
Exemplarisch möchte ich in der Einfahrt Gomadingen das NE 81 Pärchen zeigen, was mit dem führenden 926 250 als SAB 30 auf dem Weg nach Münsingen war (13.10.).

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SAB 926 250 + 626 044 - Gomadingen by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Da die 218 für die Rückleistung in Sigmaringen problemlos wieder einscherte, fuhren wir doch nochmal nach Arnegg. Kurz vor Knapp kamen wir an und wurden mit einem wunderschönen Blick belohnt. 218 438 war an diesem Tag mit dem RE 23321 Sigmaringen – Ulm Hbf unterwegs und erfreute die anwesenden Fotografen.

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DB 218 438 - Arnegg by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Nach dem Bild ging es erneut auf die Schwäbische Alb, wo wir bis Sonnenuntergang blieben. Bei der Zugverfolgung wurden uns einige Bedarfshalte zum Verhängnis, da diese teil ausgelassen wurden, was zu einer Verfrühung von teils bis zu sechs Minuten führte! Letzten Endes war der Tag aber doch sehr erfolgreich. So schnell kommt man wohl nicht wieder auf die Alb, dafür gibt es um Ulm noch zu viele Alternativen, die mich mehr begeistern.

Nils setzte mich dann am Abend in Reutlingen ab, da ich den Montag an der Fils- und nicht an der Frankenbahn verbringen wollte und in Stuttgart eh ein Hotel gebucht hatte.

Den Montag (14.10.) hatte ich mir dann natürlich Urlaub genommen. Die Prognose trat ausnahmsweise auch mal genau so ein. Weder Schlonz noch Wolken verhinderten am glasklaren Herbsttag ein Foto. Nur leider hatte ich mich beim ersten Motiv für einen n-Wagen Zug mit 111 mit den Schatten verspekuliert und so musste der Zug auf der Rückfahrt als Nachschuss verarztet werden.
Auch noch verschattet kam die saubere 111 137 vorbei, welche mit Dostos im 146er Plan lief. Den Zug wollte ich unbedingt erwischen und so ging es für die nächste Runde nach Amstetten an die Geislinger Steige.
Ziemlich pünktlich schrubbte das edle Schmuckstück mit den blitzeblanken Dostos die Steige hinauf. Es war der RE 4217 Stuttgart – Ulm. Auch auf der viel befahrenen Steige war kein Fahrzeug zu sehen, was ein Glück!

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DB 111 137 - Geislinger Steige by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Danach ging es für den 218er bespannten IC 2013 „Allgäu“ nach Kuchen, ehe mich dort ein netter Hobbykollege mit dem Auto mit nach Uhingen (Fils) auf die bekannte Brücke mitnahm. Im letzten Licht passten einige Fotografen die n-Wagen Garnitur mit 147 001 als RB 19256 Süßen - Plochingen ab. Die Kombination aus moderner Lok und „nostalgischen“ Wagen sieht extrem gut aus und so konnte man auch über eine Lok ohne Flex-Panel hinwegsehen ;-)

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DB 147 001 - Uhingen (Fils) by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Wieder in der Heimat standen dann endlich wieder Umleiter über die Natobahn an, und das satte zwei Monate! Grund für die Umleiter waren Bauarbeiten auf der Rollbahn zwischen Osnabrück und Münster. Während der Fernverkehr der DB die Route (mit zweimal Kopf machen) via Rheine wählte, fuhr der Flixtrain mangels Steuerwagen über die Natobahn, was endlich mal planbare Umleiter brachte. Der Halt in Osnabrück fiel weg und Nienburg bekam für zwei Monate mal wieder eine umsteigefreie Verbindung nach Hamburg und Köln. Dies nutzte ich dann am 13.12. mal. Gerade einmal 4,50€ kostete mich die Fahrt von Nienburg nach Köln, was trotz Flix erstaunlich pünktlich klappte.
Nun aber wieder zurück in den Oktober. Ein Kumpel und ich machten uns am 26.10. auf dem Weg in Richtung Windheim und Frille. Die Ausfahrsignale von Frille sollten dann für den DPF 1803 Hamburg-Langenfelde – Köln Hbf herhalten, welcher etwas zu spät mit 193 827 an uns vorbeirollte.

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Railpool/BTE 193 827 - Frille by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Der Nachmittägliche FLX 1805 nach Köln hatte zu unserer Freude dann 70 Minuten Verspätung, was uns ein sonniges Bild in Windheim bescherte (Bild gibt es in der DSO Galerie).

Ende Oktober ging es dann endlich aufs Stellwerk, ein fester Ausbildungsinhalt, auf den ich mich schon lange freute. Eigentlich wollte ich nach Nienburg doch das war nicht realisierbar, da sich im selben Zeitraum bereits ein paar Quereinsteiger zum Fdl. dort befanden. Also wählte ich Estorf (Weser), was aufgrund der Umleiter spannender war als zur Planzeit. Leider gab es auch Tage an denen man über drei Stunden auf eine Zugfahrt wartete, aber das mechanische Umfeld und die größtenteils sehr freundlichen Mitarbeiter machten viel Freude und so vergingen die gut zwei Wochen dann doch recht schnell.

An sonnigen Tagen ging es natürlich mit dem Fahrrad die 9km nach Estorf, man möchte ja vor Ort flexibler sein ;-) Ansonsten fuhr ich faulerweise mit dem Bus.
Am 30.10. war so ein sonniger Tag. Ein eingetrudeltes Fax einer 215 Doppel Lz nach Minden ließ mich aufhorchen. Als die Fuhre dann von Nienburg angeboten wurde ging es aufs Rad und in Begleitung einiger Fotografen ans Esig in der Kurve. Das Motiv war noch leicht verschattet aber dank einer Kreuzung mit einem Cargo EZ sollte es dann perfekt klappen.
Im schönsten Herbstlicht brummte die frisch im Werk Bremen hauptuntersuchte EfW 215 027 mit 215 023 im Schlepp aus dem Betriebsbahnhof Estorf und begeisterte in Bild und Ton.

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EfW 215 027 + 215 023 - Estorf (Weser) by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Die Fuhre mit dem Ziel Minden fand ich schon seltsam und etwa zwei Stunden später bestätigte sich meine Vermutung, als die Loks zurück kamen. Das AW Bremen lag in den letzten Zügen, was die Instandsetzung von Dieselloks betraf (der Neubau der Baureihe 714 für Netz Notfalltechnik läuft weiterhin). Und so war es in den letzten Wochen zu einer längeren Route der Probefahrten gekommen, quasi als Abschiedsrunde ;-) Statt Bremen – Verden (-Nienburg) fuhr man fortan über die Natobahn oder über Wunstorf nach Minden u.z..
Nach 57 Jahren war die Instandsetzung und Unterhaltung der klassischen Dieselloks (V60, V90, V100, V160, V200…) zum Jahresende 2019 Geschichte. NeSa 218 105 verlies als letzte V160 das Werk. Wenig später folgte mit 212 370 die allerletzte Lok.
Als regelmäßiger Besucher des Aw konnte ich mit vielen Mitarbeitern sprechen und selber auch Eindrücke sammeln - ich danke den Mitarbeitern der Instandhaltung dafür!
Mercedes hatte sich ja über die Jahre schon einen Großteil der Fläche erobert, es wird nicht mehr allzu lange dauern ehe sie auch das letzte Stück bekommen. Dieses Land ist eben eins, was von der Automobillobby regiert wird…

So, nun aber wieder Bilder. Am 10.11. war das Wetter ideal für einen Fotoausflug nach Estorf. Auf einem Sonntag erwartete ich eigentlich nicht viel, aber dass ich vier Stunden auf den ersten Zug im Licht warten musste, hätte ich auch nicht gedacht. Immerhin konnte man die Zeit mit dem Freischneiden diverser Fotostellen verbringen und der Flix war ja auch noch geplant.
Pünktlich sauste BTE 193 827 mit dem DPF 1805 Hamburg-Langenfelde – Köln Hbf durchs herbstliche Estorf in Richtung NRW.

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Railpool/BTE 193 827 - Estorf (Weser) by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Zwei Tage später war es dann soweit, das lang erträumte Bild konnte entstehen und ist mein persönlicher Favorit des Jahres 2019.
Zweimal wöchentlich (Di + Do) verkehrt eine Übergabe von DB Cargo zwischen Seelze und Liebenau. Ab Nienburg geht es über die Nebenbahn zum Chemiewerk nahe Liebenau. Die Übergabe ist extrem schwierig zu fotografieren da sie häufig ausfällt, meist nur in eine Richtung mit Wagen verkehrt, weit vor Plan fährt usw.. Man kennt es ja, Güterverkehr eben.
Glücklicherweise wohnt ein Kumpel direkt an der Nebenbahn. Damit auch wirklich jeder Zug gesehen wird, hat er im Garten eine Wildkamera platziert. Die nimmt jede größere Bewegung auf und fotografiert dankenswerter Weise auch jeden Wagen ;-) Am 12.11. musste die Kamera mehr Bilder als üblich machen, verkehrte die Übergabe auf der Hinfahrt mit satten sieben Wagen. Die Vermutung lag nahe, dass diese am Donnerstag abgeholt werden. Sieben Wagen war natürlich perfekt für den großen Flutviadukt in der Nienburger Wesermarsch. Dieses Motiv geht ausschließlich nach der Zeitumstellung im Herbst, jedoch darf der Zug auch dann nicht mit -120 kommen, was fast immer der Fall ist. An jenem 14.11. war aber alles perfekt, auch wenn es Sekundensache war. Relativ spät meldete mein Kumpel die Hinfahrt mit ein paar Wagen, sodass ich entspannt zur Fotostelle fuhr. Da ich nicht wusste wann die Rückfahrt erfolgte, stand ich mir dann erstmal die Beine in den Bauch. Ich hatte im Stellwerk Estorf bescheid gesagt, dass ich später komme als üblich… Und so wartete ich in der Kälte auf den Zug. Die angekündigte Wolkenwand kam immer näher und näher aber gegen 09:20 Uhr pfeifte es erstmals. Zeitgleich kam die Meldung von der Mutter meines Kumpels die noch Zuhause war. Nun hieß es bangen. Just als die Fuhre auf den weit entfernten Damm einbog zog die erste Wolke vor die Sonne, das war ein abgetrennter Fetzen der Wolkenwand. Ich war total nervös, widmete dem Himmel immer mehr blicke, konnte es aber nicht einschätzen ob es klappt. Der Zug war mit knapp 50km/h nur noch gut 300m entfernt als es langsam wieder heller wurde. Gerade als die Sonne wieder voll da war, erreichte 294 879 (Gravita Ersatz) mit dem ER 53709 Liebenau (Han) – Seelze Rbf die Brücke. Was für ein Glück, denn etwa 30 Sekunden später war es wieder dunkel - die Wolkenwand…

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DB 294 879 - Nienburg by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Nach diesem Jahreshighlight war erstmal etwas flaute vom Wetter.

Ende November war ein Tag jedoch fett im Kalender markiert. Am 30.11. sollte der AKE Rheingold nach Lübeck fahren - über die Natobahn! Der Zug fährt diese Strecke etwa einmal im Jahr, erwischte die letzten Jahre aber immer Tage mit Grauwetter. Am 30.11. war überwiegend Sonne angesagt aber natürlich klappte es wieder nicht. Der vierte Wolkenschaden dieses Zuges, so ein Mist!
Danach ging es von Estorf nach Eilvese, denn 218 155 fuhr mit einem SDZ über Nienburg in den Harz nach Goslar. Bei dem Zug hatte ich mehr Glück mit dem Licht als beim Rheingold. Nachdem der SDZ durch war sorgte das wechselhafte Wetter für schöne Wolken. Das wollte ich noch ausnutzen. Railadventure 103 222 kam mit einer Überführung dann leider im Wolkenschaden, aber mit dem Tschechischen Exoten klappte es dann. Mit einem Getreidezug aus Bremen rollte CD 383 002 im flachen Licht an einem zufriedenen Fotografen vorbei, welcher sich im direkten Anschluss zum Hp Eilvese abhetzte, um die S-Bahn noch zu bekommen.

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CD Cargo 383 002 - Eilvese by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Die folgende Woche musste der Resturlaub dann weg und ich hatte echt Glück, gab es doch im Süden drei sonnige Tage am Stück! Ich buchte mir zwei Hotels und reiste über Nacht an. Der Plan war total behämmert, sollte es am Dienstag (03.12.) ins Allgäu gehen, am folgenden Tag ins Elsässische Lauterbourg um am nächsten Tag im Mattigtal (Österreich) auf der Matte zu stehen.

Der Plan für den Dienstag klappte schon mal nicht, zeigte FV doch mal wieder, warum die Pünktlichkeit unter den Ansprüchen liegt. Mit +60 erreichte der IC 2021 Köln, da war der ICE in Richtung Allgäu weg und ein Plan B musste her. Ich hatte mich einige Tage zuvor schon für ein Streckenbild eine DB V60 interessiert und so ging es trotz der riskanten Wetterlage nach Bobingen. Die Fahrt dahin klappte aber auch nur dank der Spontaneität eines Eisenbahn Fanatikers, denn der ICE, den ich von Frankfurt Flughafen zum Hbf nehmen sollte, war ersatzlos im Ausfall. Glücklicherweise war mein ICE ab Köln im Plan und ich hetzte in FF-Flughafen dann in zwei Minuten inkl. Fahrrad und schwerem Rucksack zur S-Bahn, um dann im Frankfurter Hbf zu meinem ICE nach Mannheim zu gelangen. Es klappte geradeso. In Mannheim hatte ich vier Minuten Umsteigezeit auf den ICE nach Augsburg. Es folgte die @#$%& des Jahres. „Mein“ ICE hatte drei Minuten Verspätung, da der halbe Zug umstieg, beeilte ich mich nicht sonderlich, würde der andere ICE doch sicher noch 1-2 Minuten warten. Ich ging gerade weiter nach vorne und war auf Höhe der Wagenmitte, als das piepen des Schließvorgangs zu hören war. In einem Sprint rannte ich zur Tür und stellte im allerletzten Moment meinen Tritt in die Tür. Mithilfe weiterer Fahrgäste drückten wir die Tür wieder auf und so war ein einsteigen möglich. Da es an fast allen Türen ähnlich ablief fuhr der Zug dann doch mit +1 ab, hätte man gleich warten können, unglaublich!

So erreichte ich nach langer Bahnfahrt (12 Stunden!!) den Bahnhof Bobingen und wartete auf die Übergabe.
Pünktlich (-4) erreichte die ranzige 363 110 mit ihrem ER 54042 aus Augsburg Rbf Nord den Zielbahnhof und rangierte wenig später ins Industriegebiet.

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DB 363 110 - Bobingen by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Für die Rückfahrt der Übergabe versagte erstmals in meinem Leben die Kamera und frustriert wurde der Fototag mangels Alternativen für Beendet erklärt und ich fuhr zum Hotel. Das Hotel war in Frankfurt, alles andere war mir zu teuer. Auf der Fahrt bis Augsburg wunderte sich der KiN über das verdreckte Equipment (scheiß Schlamm) und nachdem ich ihm alles erklärte war er so verblüfft, dass er meine Bilder sehen wollte. Folglich zeigte auch er mir einige Bilder aus Bundesbahnzeiten. Zum Fahrkarten kontrollieren kam er dadurch gar nicht ;-) Danach ging es mit dem EC von Augsburg nach Aschaffenburg (ohne Halt!) und gegen 18 Uhr war ich in Frankfurt.

Am Nächsten Morgen ging es früh raus, um zum Sonnenaufgang in Lauterbourg zu sein. Auch hier hatte ich wieder viel Pech. Der Pendel Wörth (Rhein) – Lauterbourg wurde zwar aus einem 628 gebildet, welcher aber ein großflächiges Graffiti führte, ganz super.
So werden am PC viele Stunden investiert, um es zu entfernen. Für die Einfahrt in den französischen Grenzbahnhof habe ich es bereits vollbracht und so bekommt ihr einen sauberen 628 655 präsentiert, welcher als RB 81459 ins marode Umfeld rumpelte.

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DB 628 655 - Lauterbourg by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Es ist zwar im Nachhinein viel Arbeit aber ich denke, dass sich das lohnt.
Um 14:45 Uhr startete ich dann den irren Trip von Südwest nach Südost. Einmal quer rüber nach Simbach (Inn). Die Fahrt war in leeren Zügen jedoch recht entspannt und so erreichte ich gegen 22:30 Uhr das Hotel in Südostbayern.

Am nächsten Tag stand die Mattigtalbahn in Oberösterreich auf dem Programm, wurden die 628 dort doch zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 durch Desiros ersetzt. Auch dieser Tag war nicht voll erfolgreich, klappte das erste Bild des Tages gleich nicht wie gewünscht, da zwischen Braunau (Inn) und Mauerkirchen SEV war. Das wusste aber weder das RIS, noch der DB Navigator…
Die folgenden Motive klappten glücklicherweise alle mit Sonne (und es war teilweise echt knapp). Exemplarisch zeige ich den REX 5868 Mauerkirchen – Freilassing mit 628 567 in der Ausfahrt Mattighofen. Die Österreichischen Formsignale waren in Kombi mit 628 der Hauptgrund für den Ausflug.

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DB 628 567 - Mattighofen by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Als Fortbewegungsmittel war auch hier ausschließlich das Fahrrad im Einsatz. Am Ende hatte ich gut 70 km mit schwerem Equipment im hügeligen Österreich auf dem Buckel, das war die anstrengenste Fototour die ich bisher tätigte. Aber das schlimmste sollte noch folgen. Da ich unbedingt noch am selbigen Tag nach Hause musste, da am nächsten Tag ein Familienausflug anstand, wollte ich auch so früh wie möglich in Nienburg sein. Von Mauerkirchen nach Nienburg dauerte es eine Stunde länger als von Simbach. Ich hatte 45 Minuten Zeit um die 15 km nach Simbach zurückzulegen, das war laut Google Maps knapp zu schaffen. Wer Maps kennt weiß, dass es anstrengend ist, die geplante Zeit mit dem Fahrrad zurückzulegen. Wenn man sich dann noch fehlende Ortskunde, Temperaturen um den Gefrierpunkt und die hügelige Landschaft samt Tritt und schwerem Rucksack vorstellt, dann weiß man wie ich mich danach fühlte… Das größte Problem war jedoch, dass es im Falle des verpassenen des Zuges nicht mehr möglich gewesen wäre nach Nienburg zu kommen (zumindest nicht an dem Abend/Nacht). Unter diesem Druck war es eigentlich nicht das Risiko wert, aber ich wollte unbedingt eine Stunde eher Zuhause sein. Also: No risk, no fun!
Völlig außer Puste erreichte ich den Bahnhof Simbach dann zwei Minuten vor Abfahrt und schaffte es aus eigener Kraft kaum in den 628. Aber es war geschafft! Nach einem Umstieg in Mühldorf, München und Hannover war ich gegen Mitternacht dann endlich Zuhause.

Damit sollte das Fotojahr eigentlich abgeschlossen werden, doch am 15.12. sorgten glückliche Umstände noch für das Abhaken eines Wunschmotivs.

Auf der Rückreise eines Bekannten fuhr ich etwas früher mit dem Zug los, um in Wuppertal Zoo eine 111 mit RE4 aufzunehmen. Das Motiv war ohnehin nur noch zur laublosen Jahreszeit nutzbar und auch den 111ern stand das letzte Jahr bevor.
Nach dem erklimmen des Bergs wurde ich mit einem herrlichen Blick belohnt. Leicht verspätet passierte 111 122 mit dem RE 10414 Dortmund Hbf – Aachen Hbf die Brücke über die Schwebebahn. Wenig später hielt der Zug in Wuppertal-Vohwinkel.

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DB 111 122 - Wuppertal Zoo by Pau Sommerfeld Acebrón, auf Flickr

Damit war das Fotojahr beendet und es ging in den Urlaub nach Lanzarote, wo der Jahreswechsel bei Sonne und über 20°C verbracht wurde.

Ich hoffe, dass es doch einige gab, die sich die Erlebnisse des Jahres durchgelesen haben, damit die Mühe nicht umsonst war ;-) Für weitere Infos einfach auf die Bilder klicken.
Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen Freunden, Mitfotografen, Fahrern ;-) und Eisenbahnern, die das Hobby Tag für Tag zu einem besonderen Erlebnis machen und zum regen Infotausch beitragen. Es gab viele lustige Momente entlang der Bahn und ich hoffe, dass das in 2020 ähnlich abläuft.

Alles Gute und allen ein, in jederlei Hinsicht, erfolgreiches Jahr! :-)
Pau



8-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:12:20:26:32.
Hallo Pau,

ein sehr schön geschriebener Rückblick mit interessanten Geschichten und hervorragenden Aufnahmen! Auf ein erfolgreiches Jahr 2020 ;)

Viele Grüße
Julian
Moin Pau,

absolut klasse! Auch der Text hat Spaß gemacht!
Auf ein erfolgreiches 2020 und auch die ein oder andere gemeinsame Tour!

Gruß
Nils
Moin Pau.

Ein großes Dankeschön auch an Dich für die Mühe dieses genialen und vielseitigen Rückblicks. Wenn man selbst einen erstellt hat, weiß man, wie viel Zeit dafür investiert werden muss.
Meine Favoriten sind die 218 in Arnegg und die beiden altroten EfW-Schönheiten.
Ganz großes Lob!

Gruß Matthias

Meine Fotos im Web: [www.fotomotiv-eisenbahn.com]
Moin Pau

Ein interessanter und vielfältiger Jahresrückblick. Danke für die Mühe der Auf- und Ausarbeitung und fürs Zeigen.

Gruß
Carsten
Ein wahres Feuerwerk an schönen Bildern, danke dafür!

Grüße
Leo
Hallo Pau!

Na, das Warten hat sich aber gelohnt, genau wie die Lektüre Deines spannenden Rückblicks! Begeisternde Bilder, meine Favoriten sind die Formsignalmotive vor Deiner Haustür!

Danke fürs Zeigen und auch Dir ein erfolgreiches Jahr 2020,

Frank

http://www.abload.de/img/gter170ee58.jpg

Für alle Bilder, soweit nicht anders angegeben, gilt: Copyright Dr. F. Halter
Hallo Pau,

schöner Rückblick! Zu meinen Favoriten gehören gerade die Bilder von der Natobahn und vom Nienburger "Feld"! Gerade das Bild mit der 156 finde ich sehr stimmungsvoll. Extrem ist ja teilweise der Aufwand deiner Touren, die Mitfahrgelegenheiten gleich das dann ja etwas aus ;-) Gerade bei deinem Lieblingsbild von der Liebenauer Übergabe kann man die nervenaufreibende Spannung sehr nachempfinden, vor dem Hintergrund noch verständlicher, dass es dein Lieblingsbild ist. Aber so eine Aktion kreuz und quer durch Deutschland und Österreich wie jene im November wäre ja echt nichts für mich, obwohl ich mich ja mit vielen Fußmärschen teilweise auch sehr strapaziere!

Viele Grüße,

Lennart

Sehr schöner Rückblick! (o.w.T)

geschrieben von: Weserbahn

Datum: 09.01.20 18:14

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
https://up.picr.de/42604930oy.jpg
Viele Grüße von der Weserbahn

Ein top Rückblick!

geschrieben von: julian l.

Datum: 09.01.20 20:01

Hi Pau,

ich bin wegen meiner sonstigen geografischen Präferenzen selbst ein bisschen perplex, aber tatsächlich gefällt mir dein überdies schön geschriebener Jahresrückblick von den dieses Jahr hier gezeigten mit am besten. ;) Einfach toll, wie viel Abwechslung du aus dem (vermeintlich) unspektakulären Norden so raus holst! Exemplarisch seien die V90 an der Bremer Rolandmühle mit viel Hafen-Flair, die im letzten Licht des wechselhaften Juli-Abends inmitten der goldenen Getreidefelder unglaublich dynamisch daher kommende 152 mit ihrem Containerzug oder die beiden Bilder der Kesselwagenzüge nach/von Liebenau genannt, die ich besonders gelungen finde.

Und sogar nach Frankreich hast du es geschafft! :)

Viele Grüße und mit etwas Verspätung noch alles Gute für 2020
Julian

Meine schönsten Fotos in der DSO-Galerie...: [www.drehscheibe-online.de]

Re: Von der Marschbahn bis ins Mattigtal – Mein Jahresrückblick 2019 (54 Bilder)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.01.20 15:51

Hallo:-)

Sehr schöner Rückblick; tolle Motive und gut umgesetzt.

Weiter viel Spass und alle Gute im neuen Jahr:-) Jürgen
Hallo Pau,

schöner und abwechslungsreicher Rückblick. Besonders die (Nebenbahn-)Übergaben gefallen.

VG,
Philipp

Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen!

geschrieben von: 215 082-9

Datum: 20.01.20 20:31

Es freut mich sehr, dass sowohl Text als auch Bilder gefallen finden ;-)


Der_Ostfale schrieb:
Extrem ist ja teilweise der Aufwand deiner Touren, die Mitfahrgelegenheiten gleich das dann ja etwas aus ;-) Gerade bei deinem Lieblingsbild von der Liebenauer Übergabe kann man die nervenaufreibende Spannung sehr nachempfinden, vor dem Hintergrund noch verständlicher, dass es dein Lieblingsbild ist. Aber so eine Aktion kreuz und quer durch Deutschland und Österreich wie jene im November wäre ja echt nichts für mich, obwohl ich mich ja mit vielen Fußmärschen teilweise auch sehr strapaziere!
Ja, der Aufwand ist manchmal echt etwas zu viel. Es gibt jedoch diese Bilder, die man so im Kopf hat. Die Freude über das Ergebnis machen den Aufwand dann auch schnell wieder vergessen ;-)
Und ich muss sagen, dass es meist echt nur der Aufwand ist, denn mangels Auto und dank Freifahrten komme ich sehr günstig weg. Da muss man natürlich eine geringere "Ausbeute" aufgrund der fehlenden Flexibilität in Kauf nehmen.


julian l. schrieb:
ich bin wegen meiner sonstigen geografischen Präferenzen selbst ein bisschen perplex, aber tatsächlich gefällt mir dein überdies schön geschriebener Jahresrückblick von den dieses Jahr hier gezeigten mit am besten. ;) Einfach toll, wie viel Abwechslung du aus dem (vermeintlich) unspektakulären Norden so raus holst! Exemplarisch seien die V90 an der Bremer Rolandmühle mit viel Hafen-Flair, die im letzten Licht des wechselhaften Juli-Abends inmitten der goldenen Getreidefelder unglaublich dynamisch daher kommende 152 mit ihrem Containerzug oder die beiden Bilder der Kesselwagenzüge nach/von Liebenau genannt, die ich besonders gelungen finde.

Und sogar nach Frankreich hast du es geschafft! :)

Viele Grüße und mit etwas Verspätung noch alles Gute für 2020
Julian
Danke dir! Das ich das nochmal erleben darf ;-) Ja, der Norden ist schon etwas mehr als nur Wald und Wiesen. Nach Frankreich habe ich es aber nur knapp geschafft, ist ja echt nicht weit von der Grenze, von Nienburg dennoch gefühlt eine Weltreise...


Viele Grüße

Pau