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Das vormalige Rückblick-Forum dient für umfangreichere Bildbeiträge, Zusammenfassungen und Jahresrückblicke. Aktuelle Sichtungsbilder bitte in die Bild-Sichtungen einstellen. ACHTUNG: Dies ist NICHT das Fotoforum, Diskussionen über Bilder sind hier fehl am Platz!
Moderatoren: Rönshausener - TCB
Einen angenehmen Jahreswechsel allerseits,


2018 war für mich ein Jahr größerer Veränderungen, die sich auch auf den Hobby-Bereich auswirkten. Berufliche Veränderungen erforderten einen Umzug in den Westen der Region Hannover und gingen mit einem stärkeren Rückgang von Freizeit einher. Dass dieser Jahresrückblick dennoch einigermaßen umfangreich geworden ist, hat verschiedene Gründe:
In der Nähe von Wohnung und Arbeitsort(-en) ergaben sich zahlreiche neue Fotomöglichkeiten, so dass für viele Fotos ein geringer Fahrtaufwand entstand.
Mein Beruf erlaubt eine eingeschränkte Flexibilität, außerdem war dieses Jahr (zu) sonnig, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass knappe Freizeit und gutes Wetter korrelierten, ziemlich groß war.
Hinzu kam die längste Fototour meines bisherigen Lebens. Mit An- und Abfahrt 11 Tage lang bereiste ich - die allerüberwiegende Zeit mit Balázs - die Slowakei, Ungarn und erstmals auch Rumänien. Die wenigen Umsteigefotos aus Tschechien habe ich weggelassen. In Rumänien konnte ich mit Arad und Oradea dann auch zwei neue Straßenbahnbetriebe in Augenschein nehmen. Der Schwerpunkt des Jahresrückblicks liegt im Aus-und besonders im Inland ansonsten aber auf Eisenbahnen, von wenigen üstra-Fotos abgesehen. Der Anteil moderner (LINT-)Dieseltriebwagen und niederfluriger Straßenbahnen ist im Vergleich zu vielen Vorjahren durch den Umzug gesunken. Im Dieselbereich dominiert im Inland der Wunstorfer Kaliverkehr.
Soweit ein wenig Verlaufstransparenz, um hoffentlich Neugierde zu wecken. Heuer sind die Fotos anders als in den Jahren zuvor mit einer Ausnahme bis soeben unveröffentlicht gewesen.

JANUAR

Bild 1: Ganz ohne LINTE gings dann doch nicht, denn die letzte Halbtagstour vor dem Umzug sollte noch einmal der in den letzten Jahren eher wenig berücksichtigte Schöppenstedter Strecke gewidmet werden. Am 15.01. kam ich vor Sonnenaufgang in Groß Denkte zu Füßen der Asse an und suchte dort nach Landschaftsblicken vom Hügel hinab und hinüber nach Wendessen und Ahlum.


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FEBRUAR

Bild 2: In Wunstorf treffen die Strecken von Bremen/Rotenburg(Wümme)/Nienburg(Weser) und Minden(Westfalen)(-Löhne-Osnabrück/Ruhrgebiet) und damit wichtige Gütermagistralen aufeinander. Der Anteil älterer Baureihen war zu Beginn des Jahres bei DB Cargo noch ziemlich hoch. Hier ist am 23.02. eine der häufigen 155er vermutlich mit einem Güterzug in Richtung Osnabrück auf der Mindener Strecke im Süden Wunstorfs unterwegs.

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Bild 3: Die Freizeit war selbst für üstra-Touren in diesem Jahr zu knapp, allerdings hielten die Fotomöglichkeiten rund um Wunstorf auch etwas davon ab. Am 24.02. hatte ich in Hannover zu tun, nachmittags aber auch noch wenige Stunden Zeit, um entlang der Linie 2 TW6000 zu jagen. Nördlich der Haltestelle Bothmerstraße ist eine Doppeltraktion auf dem Weg nach Rethen.

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MÄRZ

Bild 4: Die Kurve nördlich von Wunstorf hatte ich bereits 2016 entdeckt, damals war sie aber noch etwas stärker bewachsen. Entsprechend groß waren Vorfreude und Tatendrang als ich entdeckte, dass ich hier dieses Jahr einige Perspektiven würde ausprobieren können. So bietet sich u.a. eine baumbetonte Perspektive für südfahrende Züge an. Mit der Nienburger Übergabe, soweit ich weiß beladen mit Schwefel, ist eine Gravita auf dem Rückweg nach Seelze.

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Bild 5: Überraschend brach noch einmal der Winter herein. Am 17.03. ist eine 143 mit Autos östlich von Wunstorf unterwegs, wahrscheinlich in Richtung Osnabrück und weiter nach Emden. Ich hatte eigentlich erwartet, dass ich nach dem eher straßenbahn- und diesellastigen Fotojahr 2017 meine Ausbeute bei den 143ern im Güterverkehr würde signifikant verbessern können, doch waren 143er im März bereits deutlich seltener geworden, zunächst zugunsten der in meinen Augen fotogeneren 151er, von denen ich dann aber auch etwas zu wenig gute Fotos machte.

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Bild 6: Drei Tage später war der Winter endgültig vorbei. In den Aue-Wiesen erwartete ich ungeduldig mein erstes sonniges Foto des Kali-Zuges aus Bokeloh. Bisher war immer eine Ost-V60 im fotogenen blau-orange am Zug gewesen, doch als ich das Typhon hörte, ahnte ich schon, dass heute etwas anders war. Tatsächlich kam eine V100(Ost) des Weges. Die V60 wäre mir natürlich lieber gewesen, sie wird in diesem Jahresrückblick aber auch noch zweimal begegnen, so dass ich im Nachhinein froh bin, auch die V100(Ost) an diesem Tag zweimal mit Sonnenschein fotografiert zu haben.

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Bild 7: Am 29.03. fotografierte ich eine Metrans-386 in Peine mit Containern aus Bremerhaven vor dem Qualm des Mehrumer Kohlekraftwerks, eines der vielen Gelegenheitsbilder dieses Jahr.

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APRIL
Bild 8: Am 6.4. gelang dann endlich das erste sonnige Foto der schönen V60 mit dem ebenso fotogenen Kalizug. In Wunstorf wartet der Zug auf Einfahrt in das DB-Netz. Links steht ein Tamns für den Transport des besonders wertvollen „99er“-Kaliumchlorids, welches für die Kunststoffherstellung benötigt wird. In den schönen Tanoos befand sich oft das weniger „edle“ Kieserit für die Düngermittelherstellung.

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Bild 9: Am 7.4. unternahm ich eine Tour nach Porta Westfalica und Minden(Westfalen), wo der PbZ leider zu früh die Fotostelle südlich der Kleinstadt passierte. Noch mit DB-Logo ist eine 155 im Bahnhof mit einem gemischten Güterzug unterwegs in Richtung Osnabrück.

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Bild 10: Eine Konstante war oder ist der abendliche MEG-Porsche-Zug nach Bremerhaven, auch nach der Übernahme einiger 145er weiterhin meist von 143ern gezogen. Am 7.4. war dies sowieso noch üblich als der Porsche-Zug die Aue-Wiesen im Norden Wunstorfs passiert.

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Bild 11: Nicht so häufig wie die vielen verschiedenen Auto- und Containerzüge, aber doch einigermaßen typisch sind die Schottertransporte, meistens vermutlich aus Sachsen-Anhalt und Sachsen ins Emsland und nach Ostfriesland. Hvle-Tiger oder Maximas bespannen Enercon-Schüttgutwagen, die wohl in Aurich entladen werden. Ein Leerzug glänzt am 20.04. in der untergehenden Sonne östlich von Wunstorf.

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MAI

Bild 12: Am Nachmittag des vierten Mai stellt die V60 nach der Ankunft mit einer leeren Tanoos-Garnitur in Bokeloh die Tamns mit dem edlen „99er“ und die österreichischen Mobiler für den Schlacke-Transport als Übergabe für den Montag-Morgen zusammen. Die Schlacke-Transporte zur Recycling-Anlage wird es wohl auch 2019 geben. Am 21.12.konnte ich die morgendliche Übergabe mit einer DB-V90 fotografieren, dieses Bild gibt es aber nicht im Jahresrückblick zu sehen. Ich hoffe, dass die Fahrten zuverlässig und nicht allzu früh am Tag stattfinden werden.

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Bild 13: An der Kurve im Nordosten Wunstorfs stand der Raps am nächsten Morgen in voller Blüte. Der Güterverkehr war ok, das beste Bild gelang aber meines Erachtens mit einem schnöden RE.

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JUNI

Bild 14: Im Sommer und weit in den Herbst hinein, war der Kaliverkehr Aufgabe einer ex-OHE-V90. Diese kamen hier bereits direkt nach der Übernahme des Verkehrs von der OHE zum Einsatz. In OHE-Diensten hatte ich die dunkelroten V90er bereits vereinzelt vor dem Müllzug in Braunschweig und einmal vor der Übergabe in Soltau fotografiert, nahm sie hier auf dem Netz ihres ehemaligen Eigentümers aber auch gerne noch einmal auf. Am 29.06. schiebt die Lok einige Tanoos in den Werksanschluss.

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JULI

Bild 15: Ein ganz dickes Highlight war die Übernahme von 217 002 durch die A.V.G. und der damit verbundene Einsatz vor dem Müllzug Braunschweig-Staßfurt. Am 4.7. ist die Schönheit noch mit alten Logos vor der Neulackierung in Völkenrode auf dem Weg in Richtung Osten.

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Bild 16: Wieder zurück in der neuen Heimat probierte ich am 13.7. landschaftsbetontere Perspektiven nördlich von Wunstorf. Der dichte Bewuchs lässt nur bei kurzen Zügen Abbildungen der gesamten Garnitur zu. Zwischen Liethe und dem berühmten Fliegerhorst ist eine 185 im allerletzten Licht mit einer Schüttgutwagen-Garnitur auf dem Weg in Richtung Hannover.

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Dreiländer-Tour: Von Nové Zámky über Arad zum Balaton

Am 19.7. startete ich meine bisher längste Fototour und fuhr mit zweimaligem Umstieg nach Nové Zámky. Ich habe mich auf ein bis zwei Bilder pro Tag beschränkt. Da dies ein Jahresrückblick und kein Reisebericht ist, schildere ich nicht alle Erlebnisse und möchte auch keine umfassenden Erörterungen von Zielsetzungen der Tour und Eindrücken von Land und Leuten anfügen, werde aber etwas mehr schreiben als zu den restlichen Bildern.

Bild 17: Am nächsten Morgen stieß Balázs aus Budapest dazu. Wir trafen uns auf dem Bahnsteig und nahmen alsbald einen 861er in Richtung „Dieseldreieck“. In Nitra stiegen wir zunächst aus und lichteten von der künstlerisch gestalteten Überführung aus u.a. eine 736 mit einem Os in Richtung Nové Zámky ab. Der weitere Tagesverlauf war nicht durchweg erfreulich. Auf Güterzüge warteten wir vergeblich und trotz hoher Sonnenscheinwahrscheinlichkeit schlugen bei den lokbespannten Personenzügen an den Aus- und Einfahrten von Jelšovce die Wolken zu.

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Bild 18: Der nächste Tag war fotografisch auch nur etwas erfolgreicher. Wir verbrachten den Großteil des Tages in Strekov. Streckenmotive bietet die Magistrale gen Ungarn kaum, Anreiz war vielmehr der Kontrast aus alter Stellwerkstechnik und niedrigen Bahnsteigen einerseits und dem lebendigen, internationalen Betrieb andererseits. Für mich war insbesondere die Laminatka wieder mal wichtig. Mit einem Zetor ließ sich ein tschechisches Doppel auf dem Weg in Richtung Ungarn ablichten.

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Bild 19: Auch das ist die Eisenbahn in der Slowakei: Der Bahnhof von Nové Zámky präsentiert sich modernisiert, das Personal trägt Warnweste und moderne 380er ziehen ECs, die ihre klassischen Namen verloren haben.

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Der Transfertag nach Arad war fotografisch nicht sehr ergiebig, aber angenehm. Wir kauften noch ein wenig in Budapest ein, aßen bei Balázs’s Eltern ordentlich und lecker zu Mittag und stiegen dann in den IC/IR in Richtung Timișoara. Zumindest ich war doch etwas aufgeregt, voller Vorfreude und Neugier, aber auch ein klein wenig besorgt, ob nicht an den negativen Klischees in Sachen Rumänien etwas dran ist. Bei DSO überwiegen ja die Lobeshymnen, aber die dadurch geweckten positiven Erwartungen wollte ich nun auch ungern enttäuscht sehen.

Bild 20: Der erste komplette Tag galt dem Nebenbahnnetz westlich von Arad, welches für deutsche Eisenbahnfans wohl der Inbegriff von Eisenbahnen im Banat ist. Der schmale Grad zwischen Tristesse und Idylle beschäftigt mich bei meinen Touren immer wieder, war aber wohl kaum irgendwo so schmal wie an und auf den Nebenbahnen des Banats westlich von Arad und Timișoara. Storchenschwärme, die auf verfallenen Baracken ruhen, Wiedehopfe und Käuze, die sich vom Zug aus beobachten ließen, Straßenhunde, die im Müll nach Futter suchen, verschiedenste Kirchen, die in der Ferne über endlosen Feldern das nächste Dorf ankündigen, Schäfer mit ihren Herden und zwischen all diesen und anderen Eindrücken die langsamen, aber pünktlichen Züge, welche durch ein (noch?) recht enges, teils marodes Nebenbahn-Netz die kleinen Dörfer und Städte und damit die Menschen miteinander und mit der Welt verbinden. Balázs und ich starteten unsere Erkundung dieses Netzes in Arad, stiegen in Periam um und fuhren nach Nerău. Auf dem Rückweg stiegen wir in Lovrin in eine weitere Caravelle ein, die wiederum von Cenad gekommen war und auf direkterem Weg nach Timișoara fuhr. Dort hatten wir wenig Zeit, weil wir über Periam nun nach Sânnicolau Mare fuhren und von da am Abend einen Zug zurück nach Arad nehmen wollten. Die Anschlüsse funktionierten. Eilends steigen hier mehrere Menschen in Großsanktniklaus von einer Caravelle in die andere um.

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Bild 21: Das allerwichtigste Ziel unserer Reise waren die langen Malaxas. Wir hatten Prioritäten setzen müssen und die kleine Malaxa-Reihe lediglich kurz in Timis fotografiert. Von den kleinen Malaxas hatte ich ja den Bildband von Martin Gold, auch wenn das nicht das Gleiche ist, wie eigene Fotos zu haben. Für die langen Malaxas hoffte ich auf Einsätze auf der unelektrifizierten Strecke nach Oradea. Sicherer schienen uns die Einsätze auf der modernisierten, elektrifizierten Strecke nach Curtici. Diese Erwartung wurde am Vorabend in Arad bereits bestätigt, so dass wir die Strecke gen Ungarn zuerst besuchten. Der Malaxa enttäuschte uns dort im Gegensatz zum Güterverkehr nicht. Wir fuhren morgens nach Șofronea und mussten nicht lange auf die Rückfahrt warten, um den Malaxa neben einem alten Bahnwärterhaus zu fotografieren.

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Bild 22: Mehr als die aufziehende Bewölkung enttäuschte der Güterverkehr. Wir fuhren zurück nach Arad, speisten und widmeten den restlichen Tag der Straßenbahnen sowie dem Kauf von Geschenken für unsere Eltern. Zahlreiche Fotos wurden durch Wolken vereitelt, später war die Bewölkung aber so intensiv, dass sich, wie ich finde, auch ohne Sonnenschein gute Fotos machen ließen. Ein Lohner-GT6(Düwag-Lizenzbau aus Innsbruck) ist am Piața Avram Iancu vor der katholischen Kirche des Heiligen Anton von Padua (mit ungarischem Bibelzitat über dem Eingang) unterwegs. Es hatte gerade gewaltig geregnet. Trotz schneller Flucht zur nächsten Haltestelle waren wir einigermaßen durchnässt.

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Bild 23: Nun, wo wir den Malaxa fürs Erste hatten, wollten wir auch an die unelektrifizierte Hauptbahn Arad – Oradea. Dort ersehnten wir einerseits, den Malaxa ohne Fahrdraht fotografieren zu können, hatten aber auch auf lokbespannte Züge gehofft. Letzteres wurde nichts, doch glücklicherweise war ein gut gepflegter Malaxa im erwarteten Umlauf unterwegs. Der Zeitaufwand und Fotoausbeute standen zwar in einem nicht sehr günstigen Verhältnis, aber für den schmucken 1000er lohnte es sich. Wir fuhren mit RegioTrans bis Santana, wo die Linie nach Brad abzweigt, und gingen zu Fuß den weiten Weg zur Halta Comlăuș. Dort hatte Jan eines seiner besten Rumänien-Fotos gemacht. Dieses Motiv mit den Telegraphenmasten wollte ich auch haben, es war aber für den Zug auch die so ziemlich einzige mir bekannte lichttechnisch geeignete Möglichkeit. Die Erleichterung war äußerst groß als der erwartete Malaxa am Horizont auftauchte. Die wenigen Wolken hätten sich zwar gerne so fotogen wie bei Jan platzieren können, die Freude darüber dass das Motiv mit Sonne und Malaxa klappte überwog aber sehr und ließ dem restlichen Tag viel gelassener entgegensehen.

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Bild 24: Anschließend gingen wir zurück zum Bahnhof und drehten noch eine Runde nach Chișineu-Criș und zurück nach Arad. In Arad suchten wir zunächst das Hotel auf, um uns frisch zu machen, fotografierten aber vorher noch auf dem Weg dahin einen ex-BOGESTRA-GT6 vor der orthodoxen Kirche von Grădiște, weiter hinten die katholische Kirche.

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Bild 25: Die Prioritätensetzung für Arad, für die Nebenbahnen des Banat und die großen Malaxas, beschränkte den Versuch, den einzigen 614 mit alter Front zu fotografieren, auf den Abreisetag. Wir nahmen einen Umweg über Oradea und planten in dieser Stadt einige Zeit für Eisenbahn- und Straßenbahnfotos ein. Der 614 kam dann auch wie erwartet, leider aber ein wenig zu früh. Ich hätte ihn gerne außerhalb der Überdachungen fotografiert. Dass das Bild ein Nachschuss ist, hätte mich da nicht gestört, nur der Zaun beeinträchtigt nun so das Bild etwas. Wenig später fuhr der Zug zu einem anderen Bahnsteig. Dort fotografierten wir ihn wartend und später von der Brücke aus bei der Ausfahrt zurück in Richtung Cluj. Trotz des Zauns gefällt mir aber mittlerweile das Bild mit dem Empfangsgebäude am besten, was wohl u.a. an der Linienführung liegt.

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Bild 26: Das beste Motiv war die Catedrala Învierea Domnului südöstlich der Innenstadt von Oradea. Ein gebrauchter T4D passiert das Motiv.

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Achtung, jetzt kommt ein längerer Text: Die Rückfahrt führte über Valea lui Mihai und Debrecen. Im Vergleich zur Hinfahrtsroute über Curtici war dies bis Debrecen eine Fahrt durch eine „Hintertür im Herzen Europas“, wie es Joachim Piephans einmal so schön über die Further Strecke formulierte, nur dass diese Hintertür noch viel schmaler, viel verwunschener und verwachsener ist. Während der Zugfahrt fotografierten wir viel aus dem Fenster heraus, was die Familie im Abteil wohl teilweise etwas verwunderte, aber auch freundliche Reaktionen hervorrief. Als ich an einem Halt einen entgegenkommenden 628 zu fotografieren gedachte, rief mir ein Passagier zu, ich solle das Leben auf dem Bahnsteig fotografieren – la vie! Die vielen einsteigenden Menschen stiegen wenige Bahnhöfe weiter wieder aus und schreckten nicht davor zurück, unter und über die Kesselwagen eines kreuzenden Güterzuges den Bahnhof zu verlassen. Etwas aufregend war der Grenzaufenthalt. Der beige uniformierte, hagere Grenzbeamte verschwand einfach mit unseren Ausweisen. Das war ich so von meinen kleinen Reisen bisher nicht gewohnt, er tauchte aber rechtzeitig vor der Abfahrt des Zuges wieder auf und gab uns die Ausweise recht freundlich zurück. Kurz vor der Grenze waren Hirten damit beschäftigt ihre Kühe vom unbeschrankten Bahnübergang fernzuhalten und wie schon in Santana sahen wir einige Pferdefuhrwerke. Zurück in Ungarn führte die Strecke durch dicht bewaldetes Gebiet, Büsche fast bis ans Fenster, quasi eine Art Baumtunnel zurück nach Mitteleuropa, welches dann gewissermaßen in Debrecen erreicht war. Die kleinen, gepflegten Bahnhöfe wirkten mit ihren flachen Bahnsteigen in diesem Wald geradezu märchenhaft.
Doch auch Rumänien hinterließ keinen so armen und ungepflegten Eindruck, wie dies manche Mitteleuropäer vielleicht erwarten, im Gegenteil wirkte es teilweise, wie andere schon schrieben, oftmals sehr modern und „normal“. Der Rumänien-Part der Reise überstieg die positiven Erwartungen, die im Auslandsforum geweckt wurden, nicht, war aber auch keine Enttäuschung. Soweit das Kurzfazit.

Ab dem 24.7. konnte ich die geschundenen Füße schonen, da wir für den folgenden Part das Auto von Balázs´s Eltern nutzen durften J Wir waren in Ungarn angekommen und übernachteten zunächst bei Balázs, ehe wir gen Wochenendhaus am Balaton aufbrachen. Geplant waren Fotos der Umleiter über Börgönd. Ursprünglich wollten wir am nächsten Tag an die elektrifizierten Strecken um Komárom, aber schon in der Slowakei erhielten wir die frohe Kunde von einem Einsatz mehrerer Museumsloks im planmäßigen Personenverkehr am Balaton. Dies warf unsere Planungen durcheinander und war dann Schwerpunkt unserer fotografischen Aktivitäten für den letzten kompletten Reisetag. Welch Glück hatte ich da, dass ich zu dem Zeitpunkt zufällig in Ungarn war und mir keine Gedanken um eine Unterkunft machen musste!

Bild 27: Der Freitag wurde zunächst wie geplant für die Umleiter auf der Strecke 44 genutzt. Die enttäuschten uns, wie der Güterverkehr bei der gesamten Tour. Szergej und Sulzer, in Rumänien hatten wir da auch nur wenige brauchbare Fotos gemacht, waren meine Hoffnung für den Tag. Szergejs kamen bei Sonne und aus der richtigen Richtung nur ohne Zug, Sulzer gar nicht. Immerhin gelang in Seregélyes das erste Brillenbild der Tour mit Sonne von hinten.

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Bild 28: Erfreulicher war da der Balaton-Tag. Er startete unterkühlt und nass, im Laufe des Tages wurde das Wetter aber immer besser. Ein paar Motive hatten wir nur im Halb- oder Dreiviertellicht, abends klarte es aber endgültig auf. Die nach Budapest zurückkehrenden Szergejs konnte nur im Bahnhof von Csajág mit Frontlicht fotografiert werden.

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Bild 29: Am Ortsrand von Lepsény ließen wir den Tag mit einem selbst entdeckten Blick auf die Südufer-Strecke und die spätbarocke Reformierte Kirche von Mezöszentgyörgy ausklingen.

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Bild 30: Balázs begleitete mich freundlicherweise bis Szob, wo wir für zwei Stunden bis zur Abfahrt meines EC den Hauptbahnbetrieb festhalten wollten. Der Güterverkehr enttäuschte natürlich, es war aber auch Sonntag. Kurz vor der Ankunft meines Zuges kam der rettende Güterzug aus der Slowakei heran. Eine rumänische E-Lok in Diensten von Train Hungary mit einem der bei dieser Tour so oft gesichteten E-Wagen-Ganzzügen vor der Kulisse slowakischer Hügel, ein besseres Abschlussbild hätte es kaum geben können.

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AUGUST

Bild 31: Da hatte ich nun die letzten Monate 151er mit Misch-, Stahl- und Autozügen quasi vor der Haustür, was um Braunschweig eher selten war, und auch ein paar gute Bilder gemacht, aber das einzige 151er-Bild des Rückblicks zeigt einen der in all den Jahren zuvor so gewohnten Erzzüge. Die Erzzüge wurden im Sommer weiträumig über Rotenburg(Wümme) umgeleitet. Der Zug hat am 6.8. soeben die Strecke Hannover – Minden überquer und befindet sich nun östlich von Wunstorf auf den Gleisen in Richtung Verden(Aller).

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SEPTEMBER

Bild 32: Die Zeit bis zur Einstellung des Kaliverkehrs rückte näher und noch waren ein paar Motive offen. Westlich von Wunstorf erklimmt die V90 am 5.9. die kleine Steigung durch die Feldmark.

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Bild 33: Eine der Loks des Jahres war für mich die 187. Im April fotografierte ich meine erste DB-187. In den folgenden Monaten wurden die Loks immer häufiger, leider zu Ungunsten von 143 und 151. Auch der Kalizug von Wunstorf von Hamburg – Hohe Schaar war mindestens einmal, am 14.9., Aufgabe einer 187, die den schönen Ganzzug gerade aus dem Startort heraus beschleunigt.

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Bild 34: Sehr bedauerlich war für mich das Ende des HEX. Für mich waren die HEX-LINTE in ihrer Farbgebung die schönsten Vertreter dieser Spezies. Linte können mich nun aber nicht so sehr zu Fototouren locken wie viele ältere Fahrzeuggattungen, so dass die bisherige Ausbeute in Ordnung, aber überschaubar war. Am 29.9. sollten daher noch ein paar fehlende Motive mit dem HEX zwischen Vienenburg und Wernigerode fotografisch festgehalten werden. Westlich von Ilsenburg passiert ein Exemplar einen Bü, im Hintergrund der Huy.

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OKTOBER

Bild 35: 2017 hatte es mit einem Foto des Trailerzuges Bratislava – Braunschweig-Hafen nur unter Fahrdraht geklappt. Auch einzelne Motive an der Strecke von Gliesmarode zum Hafen in Wenden und die Loks der Hafenbahn fehlten mir noch, so dass ich am 11.10. mit dem Rad den Abschnitt zum Hafen besuchte und diese Lücken in meinem Archiv schließen konnte. Am Veltenhöfer Bahnübergang setzt die EGP-225 um und wird gleich den Zug nach Bratislava bespannen.

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Bild 36: Zurück in die Region Hannover: Ein ganz dringendes Motiv fehlte mir für den Kali-Zug noch, der Kaliberg! Dieses Versäumnis holte ich am 16.10. nach. Es war letztendlich mein Abschiedsfoto des Kalizuges.

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NOVEMBER

Bild 37: Am 16.11. hatte ich nachmittags einen Termin in Neustadt am Rübenberge. Auf dem Weg dahin hatte ich etwas Zeit für ein paar Fotos im Bahnhof von Poggenhagen. Der Kontrast aus Schatten und Licht war stimmungsvoll, hielt aber nicht lange. Für eine 152 mit einem gemischten Güterzug reichte es noch.

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Bild 38: Zwei Tage später nutzte ich den Fußweg über die Wunstorfer Hochstraße für Fotos mit der stillgelegten Lebensmittelfabrik, bunten Bäumen und dem ehemaligen Depot der SteinhuderMeerBahn sowie deren Bahnhofsgebäude.

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DEZEMBER

Bild 39: Ein rechtes Schmankerl waren heuer die Einsätze der Baureihe 1144 für RCC Germany im Autoverkehr um Bremen. Nach Wunstorf kommen die Alpen-Staubsauger leider nur sehr selten. Ein äußerst kurzer Abstecher an meine Fotokurve im Norden der Kleinstadt wurde am 11.12. mit einem Bild dieser Baureihe belohnt. Für nächstes Jahr wäre ein etwas lokbetonteres Foto sehr zu wünschen.

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Bild 40: Am 20.12. begab ich mich auf die Suche nach adventlichen Motiven nach Hannover. Die Motive waren rar, zumal in der Dämmerung ja nur an Ampeln und Haltestellen Fotos ohne Bewegungsunschärfe gelingen. An meiner Lieblingslinie wurde ich in Badenstedt fündig.

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Abschließend bleibt mir, allen Lesern ein gesundes 2019 mit vielen gelungenen Fototouren zu wünschen und mich vor allem bei allen zu bedanken, die auch dieses Jahr wieder zum Gelingen meiner Touren und zur Freude am Hobby beigetragen haben, ob Freunde, Familie, Hobbykollegen an der Strecke, im Internet oder in den Printmedien. Ein ganz besonderer Dank gilt dabei natürlich insbesondere Balázs und seinen Eltern.

Viele Grüße,

Lennart



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:30:20:17:11.
Moin Lennart ,

ein wirklich schöner Jahresrückblick. Beeindruckend was du aus dem Großraum Hannover so rausholst, hätte nicht gedacht das man dort so viele schöne "Flachlandmotive" in der typischen niedersächsischen "Gegend" findet...

Schön das du mit Arad und Oradea deine ersten beiden Rumänienbetriebe kennengelernt hast. Mit Arad natürlich gleich ein echtes Highlight in Rumänien!
Zwei kleine Korrekturen hätte ich allerdings zu Arad: In Bild 22 ist kein GT6 von Düwag, sondern ein Lizensbau von Lohner zu sehen, welcher im Jahr 2008 aus Innsbruck nach Arad kam. Der GT6 in Bild 24 stammt nicht aus Essen, sondern von der Bogestra aus Bochum. Aus Essen stammen die GT8 in Ein- und Zweirichtungsbauweise sowie die M-Wagen.

So jetzt aber genug der Besserwisserei,
vielen Dank für den herrlichen Rückblick und einen erfolgreichen Start ins (Foto)Jahr 2019,

Tobias

Mehr Reiseberichte und Serien rund um die Straßenbahn- und Schmalspurfotografie auf [www.tramtrain.de]
Verzeichnis meiner Berichte auf DSO: [www.drehscheibe-online.de]
https://www.tramtrain.de/wp-content/uploads/2020/03/tramtrain_Signatur.jpg
Hallo Tobias,

danke für Lob und Korrektur! Ich hatte irgendwie weder vor der Tour noch in den letzte Tage die Muße, mich da detailliert mit der Herkunft aller Arader Straßenbahnen zu beschäftigen , war mir da aber eigentlich recht sicher, sonst hätte ich es natürlich nachgeschlagen! Düwag ist für mich auch eine Typen-Bezeichnung, zu der ich umgangssprachlich auch die Lizenzbauten zählen, hätte es aber dazu schreiben sollen, wenn ich daran gedacht hätte! Das habe ich vor vielen Jahren mal in Büchern und StraßenbahnMagazin-Heften gelesen und nun nicht mehr präsent gehabt. Bei dem GT6 hatte ich mich wegen dem Gelb vertan.

VG

Lennar
Moin Lennart!
Ein interessanter Rückblick, besonders die Vielfalt an Motiven um Wunstorf fasziert mich! Deine Variante der V60 am 06.04. ist auch klasse, ich stand hinter den E-Wagen ;-)

Grüße

Pau
Wie von dir gewohnt wieder viele schöne Fotos mit einem Blick für das Motiv auch an scheinbar motivlosen Stellen. Da hast du aus der Gegend um Wunstorf wirklich eine Menge herausgeholt! Aber auch die Bilder aus Rumänien und Ungarn haben mir sehr gut gefallen..

Viele Grüße
Gunar
Gewohnt schöne Bilder von Dir, Lennart! ;)

Gruß
Philip

Youtube-Kanal: [www.youtube.com]

Flickr: [www.flickr.com]
Hallo Lennart,

sehr schöne Bilder, danke für's mitnehmen. Rumänien mit Zug-Anreise ins Motiv ist sicherlich ganz schön zeitaufwändig. Freut mich aber, dass ich eine Anregung geben konnte; die im Mais versinkenden Telegraphenmasten auf deinem Foto sind cool. Weshalb seid ihr denn nicht dort in Comlăuș gleich wieder in den Zug gestiegen?
Interessant auch, dass der Altfront-614 offenbar nur noch zweiteilig fährt...

Viele Grüße,
Jan

https://www.blockstelle.de/anderes/Banner37.jpg
Hallo zusammen und Frohes Neues!

Vielen Dank für die Rückmeldungen! Freut mich sehr, dass auch die Motivvielfalt um Wunstorf positiv wahrgenommen wurde, da es mir auch ein Anliegen war, viel aus der näheren Umgebung herauszuholen.

Wir waren aus verschiedenen Gründen nicht eingestiegen. Es erschien etwas knapp und stressig, da wir ja auch vorher nicht hundertprozentig die Verhältnisse dort kannten. Klar, im Nachhinein wäre es natürlich möglich gewesen und beim Blick auf die Landkarte war das ja auch zu ahnen. Aber andererseits beabsichtigten wir auch den folgenden Zug zu fotografieren, in der Hoffnung auf etwas lokbespanntes. War dann ein Desiro mit Graffiti :/ Dann wollten wir auch auf Güterzüge spekulieren. Die Frage wäre ja auch gewesen, wohin? Die Rückfahrt nach Chisineu Cris haben wir so ja auch noch bekommen und konnten dadurch den Malaxa noch bei der Einfahrt in Santana festhalten.

VG

Lennart