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Das vormalige Rückblick-Forum dient für umfangreichere Bildbeiträge, Zusammenfassungen und Jahresrückblicke. Aktuelle Sichtungsbilder bitte in die Bild-Sichtungen einstellen. ACHTUNG: Dies ist NICHT das Fotoforum, Diskussionen über Bilder sind hier fehl am Platz!
Moderatoren: Rönshausener - TCB
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -
Hallo zusammen, salut à tous, ciao a tutti – und salut zesummen! ;)

Nun steuert also auch das ereignisreiche, „post-faktische“ Jahr 2016 unaufhaltsam seinem Ende entgegen. Das Weihnachtsfest, das allen besorgten Einwürfen zu trotz noch Weihnachtsfest heißen darf, im Kreise der Familie hat einen mal etwas runterkommen lassen und die Vorstellung, sich bei dem trüben Wetter irgendwo an die Strecke zu stellen, lockt nur sehr bedingt: Gelegenheit für mich, in mittlerweile guter Tradition – sofern man beim dritten „Jahrgang“ schon davon sprechen kann? – 2016 noch einmal in fotografischen Fakten (sic!) Revue passieren zu lassen!

Für Interessierte hier noch einmal die Links zu den vorausgegangenen Jahresrückblicken 2014 und 2015:
- [www.drehscheibe-online.de]
- [www.drehscheibe-online.de]

Die Wahl der meiner Meinung nach besten bzw. charakteristischsten Motive, der schönsten Lichtstimmungen, der interessantesten Züge etc. war dieses Jahr schwerer denn je, was sich auch im auf dreißig Fotos angewachsenen Umfang des Rückblicks widerspiegelt. Damit ist dann aber endgültig die „Schmerzgrenze“ erreicht – Mehr wird es auch in den nächsten Jahren nicht geben. ;) Die großen ganz- oder gar mehrwöchigen reinen Foto-Touren habe ich 2016 zwar nicht gemacht, aber im Laufe des Jahres kam im Rahmen einiger (teils deutlich :D) verlängerter Wochenenden, dem traditionellen Frankreich-Familienurlaub sowie diverser Tagesausflüge zu bedrohten Lok-Spezies und stilllegungsgefährdeten Bahnen doch eine erstaunliche Anzahl an gelungenen Fotos zusammen!

Geografisch bewegen wir uns dieses Mal schwerpunktmäßig durch Ostfrankreich. Auf dem Gebiet der (ehemaligen) Regionen Elsass, Lothringen und Franche-Comté sind allein siebzehn der insgesamt dreißig Fotos entstanden. Die 2016 vollzogene Gebietsreform indes, die u. a. aus den beiden erstgenannten und der Region Champagne-Ardenne das Kunstgebilde „Grand Est“ schuf, habe ich bislang ebenso wenig verinnerlicht, wie viele Franzosen…;)
Auch am geliebten Mittelmeer war ich wieder, namentlich in „Bella Italia“ an der mittlerweile stillgelegten und in den letzten Monaten ihrer Existenz stärker denn je im Fokus zahlreicher Fans stehenden ligurischen Küstenlinie im Abschnitt San Lorenzo al Mare – Andora. Weitere Eckpunkte des Rückblicks sollen das Baskenland und - ganz im Norden – das Großherzogtum Luxemburg bilden, ohne das bei mir schier unvermeidliche Massif Central ganz auszuklammern. Regelmäßigen Besuchern der Galerie oder des Auslandsforums dürfte das ein oder andere Foto schon bekannt vorkommen, wobei der Großteil bis dato noch unveröffentlicht war.

Jetzt aber genug der Einführung: Viel Spaß und gute Reise! :)


Januar:

An sich bin ich ja ein großer Freund des gepflegten „Winterschlafs“ und verbringe die kürzesten Tage des Jahres lieber mit einem spannenden Buch auf dem gemütlichen Sofa oder bei einem guten Glas Scotch mit Kommilitonen in mollig warmen Bars, aber am 29. Januar hatte ich – die Wettervorhersage prognostizierte im grenznahen Elsass Sonnenschein – einfach mal wieder Bock auf eine kleine Dosis SNCF…;)


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Da die „Danseuses“ der Reihe BB 25500 auch hier (das Elsass ist mittlerweile eines ihrer letzten Refugien) nicht mehr ewig ihre Runden drehen werden, fand ich mich – gut eingepackt! – unter anderem an der bekannten Kanalpassage zwischen Dettwiller und Steinbourg wieder, die im winterlichen Streiflicht besonders effektvoll illuminiert wird. BB 25607 war mit TER 830106 (Strasbourg – Saverne) westwärts unterwegs. Weitere Fotos des Tages habe ich bei den französischen Kollegen gezeigt: [www.voies-ferrees-de-france.com]



Februar:

Mitte des Monats saß ich mal wieder an einer umfangreichen Hausarbeit – Die dritte „große Übung“, dieses Mal die lange hinausgezögerte im öffentlichen Recht, wollte absolviert werden. Aber da man ja noch am Anfang der bis Mitte April reichenden Bearbeitungszeit stand und es glücklicherweise auf Gottes schöner Erde nicht nur um die Genehmigungbedürftigkeit und –fähigkeit von Bootslagerplätzen, den verwaltungsrechtlichen Kunstgriff der Beleihung und das für den Betroffenen meist eher unangenehme Zwangsmittel der Ersatzvornahme geht, kam mir die WhatsApp-Nachricht von Basti gerade recht. ;) Er wollte über ein verlängertes Wochenende noch einmal an denjenigen Abschnitt der ligurischen Küstenstrecke Genua – Ventimiglia, der im Dezember 2016 schließlich endgültig durch eine ein paar Kilometer im Landesinneren verlaufende Neubaustrecke ersetzt wurde. Mit den bekannten, in diesem Forum bereits viel diskutierten Vor- und Nachteilen… Ich war schnell von der Idee überzeugt, ein Rahmenprogramm wurde gestrickt und wenige Tage später saß ich im durchgehenden ICE nach Chur, wo Basti schon mitsamt „Taxi“ warte und uns beide über die Alpen nach Imperia brachte, wo auch Reto und Pascal noch zu uns stießen. Ein paar geselligen Tagen im Süden stand also nichts mehr im Wege. :)


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Aus besagtem Rahmenprogramm und nicht akut gefährdet: Nachdem am Vortag bereits einige schöne Schüsse zwischen San Lorenzo al Mare und Andora geklappt hatten (siehe u. a. hier: [www.drehscheibe-online.de], begannen wir den 20. Februar 2016 mit dem einmal wöchentlich verkehrenden RZD-Nachtzug, der den Weißrussischen Bahnhof in Moskau mit Nizza an der Côte d’Azur verbindet. BB 22331 hat EN 17 (Moskau – Nice Ville) in Ventimiglia von einem „Caimano“ übernommen und strebt in den ersten Sonnenstrahlen des Tages bei Mortola Inferiore der italienisch-französischen Grenze entgegen.


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Aus dem Hauptprogramm und damit heute schon Geschichte: Nach dem „Russenzug“ hatten wir zügig die Biege gemacht und standen so nur etwa eine Stunde später im Kreise einer illustren, internationalen Fotografenrunde (zumindest Deutsche, Schweizer und Italiener waren dabei) am Klassiker bei Cervo bereit, um meinen persönlichen Starzug der Strecke, den einmal wöchentlich verkehrenden Stahlzug von Trenitalia Cargo zu verewigen. Pünktlich zeigte sich dann auch tatsächlich E 652 134 mit MRI 48363 (Ventimiglia Parco Roja – Novi San Bovo).


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Abermals aus dem Rahmenprogramm, in dieser Form aber trotzdem nicht mehr möglich: Auf dem Rückweg nach Deutschland machten wir einen großzügigen Bogen incl. Zwischenübernachtung über die französischen Alpen, wo Felix, Michi und Co. mit der „Bodensee-Fraktion“ mal wieder den traditionellen „Pointes hivernales“ im Gapençais und Briançonnais ihre Aufwartung machten. Wir gesellten uns dazu und genossen am Morgen des 21. Februar bei Savines-le-Lac die Durchfahrt des Intercités de nuit 5823 (Paris Austerlitz – Briançon), einem der anlässlich der Winterferien in Paris verkehrenden Zusatzzüge. Es führte die blaue BB 67367, die wenige Wochen später (am 29.3.2016) ausgemustert wurde.



März:

Im März wurde es dann ernst mit der oben bereits erwähnten Hausarbeit – Irgendwann muss man ja mal! ;) So war ich dann auch eher in der Bib statt an der frischen Luft, die vorherrschende braun-graue Landschaft machte es mir nicht schwerer, denn der Frühling war – nachdem schon früh die ersten Weidenkätzchen zu sehen waren – unerwartet etwas ins Stocken geraten… Nur am 18. des Monats machte ich einen Tagesausflug nach Ostfrankreich. Wieder standen die Veteranen der Reihe BB 25500 im Vordergrund, dieses Mal im Doubstal, wo sie zwischenzeitlich einen erheblichen Teil ihrer Leistungen verloren haben. Nur noch vier Maschinen sind mit Stand Dezember 2016 in Dijon vorhanden.


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Bei Fourbanne westlich von Baume-les-Dames schiebt die betongraue und äußerlich recht gepflegte BB 25634 die RRR-Einheit 09 als TER 894014 (Belfort - Besançon) unterhalb einiger für das Doubstal charakteristischen Felsen vorbei. Sie zählt auch nach diversen Abstellungswellen noch zum Betriebsbestand in Dijon, für den im Jahresfahrplan 2017 nur ein zwei- statt (wie 2016) viertägiger Umlauf gelten soll.



April:

Auch im April gab es durchaus was zu schaffen, aber wie lässt es sich schöner arbeiten, als mit dem Laptop im satten Frühlingsgrün bei leichtem Vogelgezwitscher am Fluss- oder Kanalufer? Gesagt, getan! Gleich zweimal war ich für jeweils einen Tag im Doubstal, nachdem ich im vergangenen September und zuletzt im März auf den Geschmack gekommen war. Und die nahegelegenen Bahnübergänge signalisierten mir rechtzeitig, dass ich Uni-Kram mal kurz Uni-Kram sein lassen und mich für ein paar Sekunden einem der vorbei kommenden Züge widmen sollte. ;) Neben den im Fokus stehenden BB 25500ern nahm ich in dieser traumhaften Landschaft alles dankbar mit, was sonst so des Weges kam. Und da muss sich das Doubstal wirklich nicht verstecken: Exemplarisch seien die Corail-Wendezüge Lyon – Belfort, die ebenfalls auf dem absteigenden Ast befindlichen Triebwagen der Z2-Familie oder der durchaus beachtliche Güterverkehr genannt!


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Die ersten Sonnenstrahlen des Tages bringen am 12. April 2016 das frische Grün der austreibenden Bäume, den Schienenstrang und die Oberleitung gleichermaßen zum Leuchten, als Z 9631 bei Laissey durch das Flusstal kurvt, unterwegs im 25500er-Plan als TER 894008 (Belfort - Besançon).


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Schaut man vom selben Standpunkt, einem kleinen Steinmäuerchen an der D30, in die Gegenrichtung, präsentiert sich einem ein wunderbarer Panoramablick auf den Doubs und die ansteigende, felsige Flanke des Mont de Souvance. E 37515 des SNCF-Konkurrenten Europorte führt indes den leeren Gefco-Autozug 476342 (Miramas – Montbéliard) ostwärts. Den schienengebundenen Transport für das PSA-Werk Sochaux dominieren derartige Garnituren, während im übrigen Güterverkehr gen Mulhouse neben Europorte auch SNCF Fret noch eine gewisse Rolle spielt.


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Eine Woche später, am 19. April 2016, hatte ich mein „Büro“ am Canal du Rhône au Rhin bei Branne eingerichtet, wo gegen Mittag BB 25653 mit TER 894031 (Besançon – Belfort) vorbei schaute. Die Lok hatte nicht so viel Glück wie die weiter oben gezeigte 25634 – Sie wurde am 9. Dezember 2016 ausgemustert. Kurz darauf stieß Pascal zu mir und gemeinsam ging es zum Tagesausklang noch auf die Hänge oberhalb von Deluz. Der charakteristische Ortsblick ist bereits in der Galerie zu bestaunen: [www.drehscheibe-online.de]



Mai:

Der Mai 2016 wird in Frankreich als Monat der großen Arbeitskämpfe und Höhepunkt der „Nuit debout“-Bewegung in Erinnerung bleiben, die sich beide gegen Arbeitsmarkt- und Sozialreformen richteten. Diese neoliberale Politik von Staatspräsident Hollande und dem Kabinett Valls II dürfte der ohnehin bröckelnden Beliebtheit der regierenden Sozialisten nicht gerade zuträglich gewesen sein… Es gilt abzuwarten, wer im April/Mai 2017 aus den Präsidentschaftswahlen als Sieger hervorgehen wird! Immerhin der Herr mit dem besonderen Verhältnis zu „le Kärcher“ wird nicht wieder an die Staatsspitze zurückkehren, wobei die aufgebotenen Alternativen auch kaum jemanden in Freudentaumel versetzen dürften.
Doch zurück zur Bahn: Die Streiks dehnten sich auch auf die SNCF, deren Mitarbeiter traditionell stark gewerkschaftlich organisiert sind, aus, wenngleich hier im Detail aus etwas anderen Gründen. Dadurch standen Fototouren ins Nachbarland im Mai unter keinem besonders guten Stern, aber mit durchdachter Planung und den nötigen Infos von vor Ort (Merci an alle Helfer!) entstanden doch einige bemerkenswerte Fotos, nicht nur im grenznahen Elsass, sondern im Rahmen einer dreitägigen Tour über Fronleichnam (in Frankreich ein regulärer Werktag) mit Urs, Basti und Michi auch im Massif Central sowie dem Rhônetal (Geht immer! :D).


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Am 8. Mai 2016 kam der im Originalzustand erhaltene X 4395 des Train Thur Doller Alsace (TTDA) im Zuge eines umfangreichen Sonderfahrtenprogramms rund um Colmar mit mehreren Hin- und Rückfahrten auch ins frühlingshafte Münstertal. Und das Ganze bei tollem Wetter, das den Ausflug zum entspannten Wochenend-Trip werden ließ! Flammkuchen und Münsterkäse gehörten natürlich ebenso dazu...;) Vielen Dank an dieser Stelle an alle Organisatoren, insbesondere die Zugmannschaft des TTDA! (-> [www.train-doller.org] )
Festhalten konnten wir die erste Hinfahrt als Train spécial 20120 (Colmar - Metzeral) an diesem ländlichen Idyll unweit von Wihr-au-Val. Während sich im Hintergrund die teilweise noch schneebedeckten Gipfel des Vogesenhauptkamms rund um den 1306 Meter hohen Gazon du Faing erheben, schweift der Blick rechts zur oberhalb der Weinberge und des Ortskerns von Wihr gelegenen Chapelle Sainte-Croix von 1736.


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Aufgrund des tragischen TGV-Unglücks bei Eckwersheim, das am 14. November 2015 elf Menschenleben kostete, wurde die ursprünglich für April 2016 vorgesehene Eröffnung des zweiten Bauabschnitts der LGV Est européenne zwischen Baudrecourt und Vendenheim für den kommerziellen Verkehr auf den 3. Juli 2016 verschoben. So musste am Abend des 8. Mai 2016 auch der Réseau-Triebzug 506 als TGV 5461 (Rennes – Strasbourg) noch die alte Strecke über Saverne befahren und passierte im letzten Licht des Tages den ehemaligen Bahnhof Stambach.


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3 Wochen später, 700 Kilometer weiter südwestlich: BB 67576 und 67477 überqueren am 28. Mai 2016 mit Intercités de nuit 3757 (Paris Austerlitz – Albi) unweit von Tanus den Viaduc du Viaur und damit auch die Grenze zwischen den Départements Aveyron und Tarn. Das insgesamt 460 Meter lange, bis zu 116 Meter hohe und bereits 1902 fertiggestellte Bauwerk wird derzeit aufwändig saniert und für die nächsten Jahrzehnte fit gemacht.


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Am Abend desselben Tages kraxelten Urs und ich den Hang oberhalb des Städtchens Serrières im Rhônetal hinauf, um den Blick einmal mit Sonne im Rücken festzuhalten, der mich schon in Frank Timmermanns Buch „Eisenbahnen in Frankreich 1991 – 2005“ begeistert hatte und sicher mit zu meiner Bahnfotografie-Leidenschaft in Frankreich beigetragen hat. Nach längerem Warten strebte BB 27066 mit FRET 489038 (Miramas – Perrigny) über die dem Güterverkehr vorbehaltene rechte Rhônestrecke nordwärts.
Die anschließende Rückfahrt durch die Nacht nach Deutschland sollte noch zu einem besonders eindrücklichen (und eigentlich auch verzichtbaren…) Erlebnis werden: Südlich von Lyon fuhren wir in eine gigantische Gewitterzelle ein, die uns bis nach Karlsruhe begleiten sollte und neben Starkregen, der auf der Autobahn regelrechte Seen entstehen ließ, darin gipfelte, dass in der Franche-Comté dann tatsächlich ein Blitz in (oder zumindest unmittelbar neben?!?) das Auto einschlug… Wie gesagt: Eindrücklich! Am nächsten Tag war ich dann auch entsprechend fertig. ;)



Juni:

Der Juni gestaltete sich in bahnfotografischer Hinsicht eher ruhig. Zum einen war ich universitär ganz gut ausgelastet, zum anderen lud die am 10. Juni beginnende Europameisterschaft dazu ein, die freie Zeit lieber beim gemeinsamen Fußballgucken im Biergarten als irgendwo in der französischen Pampa zu verbringen. :D Nur eine Tagestour in die Franche-Comté startete ich mit Yannick – Die hatten wir uns schon im Voraus fest vorgenommen, nachdem klar geworden war, dass ein längerer gemeinsamer Foto-Trip dieses Jahr nicht klappen würde.


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Eigentlich waren wir am 24. Juni 2016 ins Doubstal gefahren, um mit weiteren Fotos der betagten BB 25500er nach Hause zu kommen. Auch der morgendliche TER 894007 (Besançon - Belfort) war im Sommer noch im Umlauf der "Danseuses" enthalten. Für ihn hatten wir uns am Felsblick zwischen Baume-les-Dames und Fourbanne postiert, der sich so nur an den längsten Tagen des Jahres umsetzen lässt. Die Sonne war rechtzeitig ins Tal gekommen und ließ die satten Grüntöne entlang des Flusses leuchten. Zur Planzeit war dann auch ein Rauschen zu vernehmen und um die Ecke kam... Ein Z2! Genauer gesagt Z 99581, einer der beiden 1982 regional finanzierten Z 9500, dem man deshalb eine zusätzliche "9" vor der Betriebsnummer gegönnt hat. ;)
Da stellte sich nun die unvermeidliche Frage nach dem vielzitierten Glas... Halb voll oder halb leer? Zumindest ich freundete mich sehr schnell mit dem entstandenen Foto an, denn die zwischen 1980 und 1988 abgelieferten Elektrotriebwagen der Z2-Familie gehören längst ebenfalls zu den Veteranen im TER-Verkehr und werden verstärkt abgestellt, je mehr "Régiolis" und "Régio 2N" die Werkshallen verlassen. Und eigentlich hebt sich so eine blaue Fahrzeugfront ja ohnehin viel besser ab, als betongrau! :D


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Im Anschluss ging es – quasi auf der Flucht vor dem in den Niederungen immer schwüler werdenden Wetter – auf eines der Jura-Hochplateaus, genauer gesagt an die Strecke von Mouchard über Frasne und den 6098 Meter langen Scheiteltunnel unter dem Mont-d'Or nach Vallorbe in der Schweiz. Neben den TGV Lyria und einigen wenigen TER-Zügen kann die Strecke auch noch mit einem werktäglichen Güterzugpaar aufwarten! Mit eben jenem FRET 47609 (Perrigny – Vallorbe), der von dort aus weiter über Lausanne, Brig und den Simplontunnel nach Italien geführt wird, erklimmt BB 27012 die letzten Kilometer zum Scheitelpunkt, als sie die Ortschaft Labergement-Sainte-Marie passiert.



Juli:

Der Juli 2016 wird mir in durchweg positiver Erinnerung bleiben. Zuerst einmal gab es eine Klausur erfolgreich zurück, von der ich das schon gar nicht mehr erwartet hatte. Da ist die Laune naturgemäß schon mal ziemlich gut!  Darüber hinaus stellte sich dann auch noch eine stabile Wetterlage in Zentralfrankreich ein, passend zur kaum für möglich gehaltenen (saisonalen) Rückkehr der BB 67400 vor dem „Cévenol“ und einer spannenden Sonderfahrt der AAATV-Sektion Montluçon (-> [www.aaatvmontlucon.fr] ) nach Le Puy-en-Velay… Da gab es dann für mich kein Halten mehr. ;) Urs und Basti waren ebenso für ein verlängertes Wochenende im Massif Central zu begeistern. Am Abend des 15. Juli schließlich waren Zelt, Proviant und Mitfahrer gleichermaßen verstaut bzw. am Bahnhof eingesammelt und vier Tage Naturerlebnis und Eisenbahnfotografie bei strahlendem Sonnenschein konnten kommen!


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Den Anfang machte die AAATV-Museumskomposition aus X 2900, einem Beiwagen und X 2230 am Morgen des 16. Juli 2016 auf dem Viaduc de la Bouble bei Louroux-de-Bouble, unterwegs als train spécial 804022 (Montluçon – Le Puy-en-Velay). Gemischte Triebwagen-Züge mit X 2800 und bereits im blau/silbernen TER-Design modernisierten X 2200 kamen übrigens zu Beginn des Jahrtausends u. a. von Limoges aus regelmäßig zum Einsatz, sodass die Garnitur durchaus als stilrein durchgehen kann.


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Am Sonntag hingegen stand der Planverkehr auf der „Ligne des Cévennes“ und dem „Translozérien“ im Fokus. Während wir uns vormittags mit einem roten Baleine-Doppel in TER-Diensten begnügten ( [www.drehscheibe-online.de] ), kraxelten wir nach einer ausgiebigen Picknickpause zur Überbrückung der „Hochlicht“-Zeit auf den Felsen und Weiden oberhalb der Allierschlucht umher, um die besten Ausblicke auf den „Cévenol“ zu erhaschen, der während der Sommersaison 2016 tatsächlich noch einmal als lokbespannter Corail-Zug aufgelegt worden war. Unterhalb von Rauret führte BB 67574 im Multiservice-Lack den INT 15952 (Nîmes – Clermont-Ferrand) nordwärts durch die Schlucht. Ende August übernahmen dann die Triebwagen wieder uneingeschränkt das Regiment auf der spektakulären Strecke…


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Am letzten Tag der Tour, dem 19. Juli 2016, wollten Urs und ich – Basti war berufsbedingt zwischenzeitlich mit dem Zug heimwärts abgereist – uns morgens eigentlich um die Intercités zwischen Montluçon und Bourges kümmern, doch es sollte anders kommen… Das Nachtlager hatten wir – offenbar in weiser Voraussicht – in Sicht- und Hörweite der Strecke Gannat – Montluçon aufgeschlagen und am frühen Morgen begrüßte Urs mich mit der Info, dass im Morgengrauen ein Güterzug gen Westen gefahren sei. Das hätte ich selig verschlummert… :D So war aber klar, dass die Bedienung von Commentry heute unterwegs ist! Also den Plan über den Haufen geworfen, unsere Schlussfolgerung vom Fahrdienstleiter in Lapeyrouse bestätigen lassen und die Rückfahrt – nun bei Tageslicht – auf dem Viaduc de Rouzat „abgegriffen“, der bei Saint-Bonnet-de-Rochefort in fast 60 Metern Höhe die Sioule überquert: Der gut ausgelastete FRET 435574 (Commentry – Saint-Germain-des-Fossés) sorgte für zufriedene Gesichter. :)


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Am 29. Juli 2016 war ich mal wieder auf Tagestour in vertrauten Gefilden unterwegs und musste bei klarer Luft, die aber von zahlreichen Quellwolken durchsetzt war, um mein Fotoglück bangen. Wenn es dafür passte, dann richtig! Nachdem ich den Tag schon für gelaufen hielt (der vorangegangene INT kam im dunkelsten Wolkenschatten), wurde ich zum Tagesabschluss am Vogesenblick bei Amblans-et-Velotte mit einem Spotlight-Schuss auf den VFLI-Ganzzug 62170 (Bantzenheim – Châlons-en-Champagne) belohnt, einen der ganz wenigen Güterzüge, die diesen Abschnitt der „Ligne 4“ befahren – und das zu vollkommen unkalkulierbar schwankenden Zeiten!



August:

Der August 2016 stand vor allem im Zeichen von fünf Wochen praktischer Studienzeit, die ich bei einer der in Juristenkreisen berühmt-berüchtigten „Feld-Wald-und-Wiesen-Anwältinnen“ im Hessischen ableistete. Bewusst übrigens! So kam ich den Genuss ganz unterschiedlicher Fallkonstellationen, die praktisch die gesamte gesellschaftliche Bandbreite abdeckten. Und wie es der Zufall so wollte, lagen manche Mandanten- oder Gerichtstermine (gut, letztere weniger…) derart günstig, dass ich davor noch grenznah auf Halbtages-Fototour gehen konnte und sich auch für den August vier nette Aufnahmen finden ließen, die ersten beiden aus dem Großherzogtum Luxemburg, dessen Norden mit dem Ösling landschaftlich wirklich herzallerliebst ist, die anderen beiden aus Lothringen bzw. dem Elsass.


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Ich hätte keinen Tag später dran sein dürfen: Am frühen Morgen des 16. August 2016 schaffte es die Sonne gerade so in den Einschnitt, in dem die luxemburgische Nordstrecke das ehemalige Kloster Cinqfontaines umrundet, das zwischen 1941 und 1943 als Internierungsort für luxemburgische Juden tragische Bedeutung erlangte… CFL 3016 bespannt den aus belgischen I10-Wagen gebildeten IC 106 (Liers – Luxembourg).


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Den Verkehr auf der kurzen Stichstrecke von Kautenbach nach Wiltz dominieren die luxemburgischen Z2-Derivate der Reihe 2000, die technisch den Z 11500 der SNCF entsprechen. Am selben Morgen wie die vorangegangene Aufnahme entstand auch dieses Bild von Tw 2006, der sich als RE 1833 (Wiltz – Kautenbach) entlang des kleinen Flüsschens Wiltz seinem Endbahnhof nähert, wo Anschluss an die Züge der Nordstrecke nach Luxemburg Stadt und Troisvierges besteht. Kurz nach der Aufnahme tauschte ich die Foto-Montur dann gegen Hemd und Jackett und machte mich auf den gut zweistündigen Weg in die Kanzlei – Das nennt man wohl effektive Tagesgestaltung! ;)


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Auch am 23. August war ich früh auf den Beinen, was mir in der weit geschwungenen Kurve unterhalb des lothringischen Örtchens Petit-Ebersviller eines meiner ersten gelungenen Régiolis-Fotos bescherte. Gut, zugegebenermaßen hatte ich eigentlich auf einen internationalen Güterzug spekuliert, aber in der Not frisst der Teufel fliegen…:D Für die Statistiker: TER 834852 (Sarreguemines – Metz)


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Eigentliches Ziel dieser morgendlichen Exkursion war aber die angekündigte Überführung dreier nicht mehr benötigter Métrolor-RRR-Garnituren von Straßburg zur Abstellung auf dem ehemaligen Grubenbahnhof bei Cocheren. Stellung bezogen habe ich an bekannter Stelle in Frohmuhl, aber mit diesem exklusiven Zug wollte ich den Klassiker einfach sehr gerne noch mal haben: BB 67512 schleppt die RRR-Einheiten 04, 01 und 03 als W 754782 (Strasbourg – Béning) durch die S-Kurve, die seit dem Abschied der Corail-Züge im April 2016 (dazu hier mehr: [www.drehscheibe-online.de] ) deutlich weniger Fotografen als zuvor sehen dürfte.



September:

Im September führte mich der traditionelle Frankreich-Familienurlaub, der durch den Job meines Vater bedingt dieses Jahr etwas später stattfand, ins Baskenland unweit von Saint-Jean-de-Luz. Nach einer entspannten Anreise mit dem TGV, die vermutlich auch meine Abschiedsfahrt (im Fernverkehr) auf der klassischen Strecke Paris – Bordeaux via Angoulême war, gestalteten sich Wetter und Programm gleichermaßen abwechslungsreich: Von 10° bis 38° (zu Beginn des Urlaubs) war alles dabei, ebenso von der Höhlenwanderung bis zum ausgedehnten Foto-Ausflug. So habe ich auch drei ganz verschiedene Fotos für den Monat September ausgewählt:


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Ein Klassiker im Midi ist die befestigte Brücke von Orthez, die seit dem dreizehnten Jahrhundert die Gave de Pau überquert und heutzutage als monument historique unter besonderem Schutz steht. Seit 1864 passieren in unmittelbarer Nachbarschaft die Züge der Strecke Toulouse – Bayonne, die bereits seit 1925 mit Gleichstrom elektrifiziert ist.
Am 12. September 2016 ist BB 7362, eine jener BB 7200 des Geschäftsbereichs Fret, die nach einer Generalüberholung bereits in den silbernen „Fantôme“-Farbtopf gefallen sind, für die Traktion des Gas-Kesselwagenzugs 489289 (Lacq – Bayonne) eingeteilt und spiegelt sich im Fluss, während der Fotograf an diesem Tag mit Rekordtemperaturen (verbreitet wurden in der Gegend 38 – 39° gemessen!) auch am Abend noch schwitzt…


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Zehn Tage später ist die Luft empfindlich kälter und mit den morgendlichen Nebelschwaden im Tal der Nive herrscht schon eine deutlich herbstlich angehauchte Atmosphäre, als ich noch vor dem Frühstück an einem verlassenen Bauernhof bei Itzalguy auf den TER 867308 (Saint-Jean-Pied-de-Port – Bayonne) warte. Links von X 73573 und X 73809 liegt der Fluss, der bei Bayonne zunächst in den Adour und wenig später in den Atlantik mündet, jenseits erhebt sich der Pic de Jarra.


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Zwischen Bordeaux und Hendaye werden zwei langlaufende TER-Zugpaare noch mit lokbespannten Corail-Garnituren gefahren, die eine wohltuende Abwechslung im ansonsten von Régiolis dominierten Regionalverkehr rund um Bayonne darstellen. Mit einem jener Züge, dem TER 867233 (Bordeaux-St-Jean – Hendaye), fährt BB 7288 am 23. September 2016 in den Bahnhof Bayonne mit seiner für die Gegend typischen Bahnhofshalle ein.



Oktober:

Im Oktober, der in den ersten Tagen glücklicherweise noch in die Zeit der Semesterferien fiel, stand zwar keine große Tour mehr auf dem Programm, aber das unter dem Strich sehr freundliche Herbstwetter in Kombination mit recht viel zeitlichem Freiraum ließ ihn zum aus meiner Sicht fotografisch erfolgreichsten Herbstmonat werden. :) Den Anfang machte eine Tagestour mit Philipp an die „Ligne 4“ sowie zu den 25500ern im Elsass. Zur Monatsmitte hin lockte eine Sonderfahrt mit dem „Picasso“ X 4039 der Association des Autorails de Bourgogne Franche-Comté (-> [x4039.free.fr] ) in die herbstlichen Vogesen und zum Höhepunkt der Laubfärbung gönnte ich mir kurz vor Monatsende noch einen Tag im Jura mit Yannick.


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Unbedingt noch vor dem absehbaren Einsatzende der Garnituren aus Corail-Wagen und CC 72100 auf der „Ligne 4“ (nach aktuellem Stand im Laufe des Jahres 2017, spätestens jedoch 2018) realisieren wollte ich den morgendlichen Streiflicht-Blick vom Tunnelportal bei Genevreuille auf den ehemaligen Bahnhof, die glänzenden Drähte der Telegrafenleitung und die umgebende Landschaft. Am Morgen des 5. Oktober 2016 passte schließlich alles, sodass Philipp und ich das optische wie akustische Schauspiel genießen konnten, als eine unbekannt gebliebene CC 72100 mit INT 1742 (Belfort – Paris Est) der Capitale entgegen fuhr.


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Ein Sprung nach Lutzelbourg an der alten „Ligne 1“ Paris – Straßburg: Die Einführung des neuen Fahrplankonzepts im Elsass ab Anfang April 2016 bescherte den Straßburger Veteranen der Reihe BB 25500 zwei nachmittägliche Leistungen über Saverne hinaus bis Sarrebourg, was die denkbaren Fotostellen schlagartig um ein Vielfaches ansteigen ließ, da somit auch der interessante Vogesendurchbruch, nicht nur die eher wenig prickelnde Rheinebene, durchfahren wird. Nachdem die Loks während der franz. Sommerferien pausierten, kehrten sie ab September glücklicherweise wieder auf die Relation zurück. Die „Wolke vom Dienst“ verzog sich am 5. Oktober 2016 auch gerade noch rechtzeitig, um BB 25670 und die RRR-Garnitur 301, unterwegs als TER 830118 (Strasbourg – Sarrebourg) im Sonnenschein passieren zu lassen. ;)


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Da ich am Vorabend noch auf dem Geburtstag einer Kommilitonin versackt war, schenkte ich mir das Vormittagsprogramm der „Picasso“-Sonderfahrt am 16. Oktober und stieg nach der Anfahrt aus Wiesbaden direkt mit den m. E. interessantesten Abschnitten in den mittleren/südlichen Vogesen ein. Dank der relativ zur Rheinebene recht hohen Lage war hier auch der andernorts teils zähe Hochnebel kein Problem. :)
Das Ensemble aus Bahnwärterhaus, Brücke und Kirchturm im kleinen Örtchen Deycimont an der Strecke von Saint-Dié nach Épinal stand schon lange auf meiner To-do-Liste, seitdem das Motiv im Frühjahr 2013 nur bei "Hochlicht" und obendrein mit einer ziemlich versifften, von Graffiti überzogenen "Caravelle" geklappt hatte... Um 15:35 Uhr brummt X 4039 als Train spécial 20010/1 (Saint-Dié - Lure) durch die enge Kurve. Einen ausführlicheren Bericht mit weiteren Bildern findet ihr bei Interesse hier: [www.drehscheibe-online.de]


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Eigentlich war am 29. Oktober ja eine Herbsttour an die „Ligne 4“ geplant, doch herbsttypisch machte uns der Hochnebel einen Strich durch die Rechnung… Da wir allerdings wenig Lust darauf hatten, in der „Suppe“ nach Löchern zu suchen, tricksten wir den Hochnebel aus und fuhren in den Jura an die Strecke von Besançon nach Le Locle, die seit einigen Jahren als "Ligne des horlogers", als "Linie der Uhrmacher", vermarktet wird. Die lag dann auch tatsächlich hoch genug und einem sonnigen Foto-Tag stand nichts mehr im Wege! Pünktlich wie das sprichwörtliche Uhrwerk war am ein X 73500er-Doppel als TER 895314 (Morteau - Besançon) bei Grand'Combe-Châteleu unterwegs, während die umgebende Landschaft in den schönsten Herbstfarben leuchtete.



November:

Eigentlich hatte ich die Oktober-Tour mit Yannick in den herbstlichen Jura schon als gelungenes Ende der Foto-Saison verbucht und die Kamera sicher verstaut, als sich zunehmend Gerüchte konkretisierten, dass der Strecke von Pont-St-Vincent nach Vittel – südlich von Nancy im äußersten Zipfel Lothringens gelegen – im Dezember 2016 wegen akuter Oberbaumängel und ungenügender Fahrgastzahlen die Einstellung im Gesamtverkehr droht… Da sollte man also auch noch mal hin! Irgendwie habe ich es dann am 30. November auch tatsächlich geschafft, Sonnenschein und einen freien Tag (die lagen bei mir zu dieser Zeit etwas dämlich über die Woche verteilt: Mittwoch und Sonntag) zu vereinen und ich fand mich bei anfangs eisigen Temperaturen an der Strecke wieder.


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Unweit von Rozerotte rumpelte X 76575 am 30. November 2016 als TER 836256 (Contrexéville – Nancy) über die marode Doppelspur durch die spätherbstliche Landschaft. Gut zwei Wochen später fuhr dann der letzte Zug über diesen Abschnitt… Verblieben ist seitdem nur noch der Vorortverkehr von Nancy bis Pont-St-Vincent und südlich von Vittel die Abfuhr des bekannten Mineralwassers in Ganzzügen gen Merrey und von dort aus in alle Ecken des Landes. Dazwischen machte man rasch Nägel mit Köpfen: [www.vosgesmatin.fr]




Am Ende bleibt mir wie jedes Jahr noch ein großes Dankeschön an all diejenigen, die mit mir auf Tour waren und eigentlich jede einzelne Minute zu einer lustigen Angelegenheit haben werden lassen – egal ob nach einem erfolgreichen Tag abends im Restaurant oder mittags, wenn die „Fotowolke“ mal wieder das Foto versemmelt hatte. Ebenso bedanken möchte ich mich bei meinen "Informanten", ohne die einige Fotos - besonders der gezeigten Güterzüge - nicht hätten entstehen können. Liebe Grüße insbesondere an Sebastian, Yannick, Urs, Michi, Pascal, Reto, Philipp, Olivier, Claude, Julien, Christian und Jörg, aber auch an alle anderen, die ich an dieser Stelle vielleicht vergessen habe. Zu guter Letzt geht noch ein „Merci!“ an alle, die - sei es im Forum oder der Galerie - zahlreiche anerkennende und auch mal kritische Kommentare sowie interessante Ergänzungen und persönliche Erlebnisse unter meinen Fotos hinterlassen haben! :)

Bis demnächst, à bientôt, ci vediamo – und bis geschwënn! ;)
Julian

Meine schönsten Fotos in der DSO-Galerie...: [www.drehscheibe-online.de]




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:12:30:15:23:38.
(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Gruß D 895
Seit drei Jahren sind deine Rückblicke wirklich ein Highlight zum Jahresende, da macht auch 2016 natürlich keine Ausnahme! Hoffentlich klappen auch 2017 wieder ein paar Ausflüge zu unserem westlichen Nachbarn. :)

LG
Yannick

10564-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.10.15 18:29

Hi Julian,

das ein oder andere Bild kenne ich ja schon, ein paar kommen mir sehr bekannt vor ;-), insgesamt gab es dann aber doch einiges neues zu sehen, wieder ein Wahnsinns-Rückblick! Absoluter Knaller für mich die 67400 in Frohmuhl! Sind wir gespannt was 2017 zu bieten haben wird!

Viele Grüße
Urs
Hervorragend Julian,

große große Klasse..

Viele Grüße

René

Meine Bilder auf Flickr:

[flickr.com]
Vielen Dank für den überaus interessanten Rückblick auf Dein erfolgreiches Jahr 2016.
Einfach großartig, Deine Ausbeute !!!

Gruß

Rübezahl
(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Herzliche Grüße
Simon

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Übersicht: [www.drehscheibe-online.de]
Nabend Julian,

wie von dir gewohnt ein formidabler Rückblick! 30 Bilder sind nicht zuviel.

Viele Grüße,

Lennart
Der Verdacht, dass der Beitrag hier ungergeht ist nicht ganz unbegründet, immerhin weis durch den Link aus den 8.1 Forum erst, dass es dieses unterforum überhaupt gibt. Naja, da ich unerfreulicherweise den Jahreswechsel im Bett verbringen muss, bleibt ja Zeit hier zu stöbern!

Merci beaucoup,
Werner

Re: Trois étoiles!

geschrieben von: Chapelon claque

Datum: 31.12.16 10:28

Hallo Julian,

einfach umwerfend schöne Fotos: ***! Einige kannte ich schon, da ich immer wieder mal in deine Beiträge reinschaue. Einfach so weitermachen!

Viele Grüße aus der Vorderpfalz und ein gutes 2017
Jochen
Vielen Dank für diesen herrlichen Reisekatalog, der jeden Amerikaner oder Asiaten nach Mitteleuropa locken würde!

Der Reiz des Nachbarlandes (m3B)

geschrieben von: brejlovec750

Datum: 31.12.16 15:48

julian l. schrieb:

...der mich schon in Frank Timmermanns Buch „Eisenbahnen in Frankreich 1991 – 2005“ begeistert hatte und sicher mit zu meiner Bahnfotografie-Leidenschaft in Frankreich beigetragen hat.

Hallo Julian,

und vielen Dank für diesen furiosen Jahresrückblick! Wer sich mit dem beinahe flächendeckenden ÖPNV-Fahrplanangebot Frankreichs auseinandersetzte, kann die (meist positiven) Mühen und Strapazen beim Ausleben unseres Hobbys gut nachvollziehen. Leider durfte ich meinen Redaktionskollegen Frank Timmermann nicht mehr persönlich kennenlernen, weshalb Du Dir die Ehre zuschreiben darfst, mich mit dem französischen Virus infiziert zu haben. Wenn man dann noch den/die passenden Reisepartner findet, bekommt man als unbedarfter Neueinsteiger die Chance, sich durch die französische Gastfreundschaft zu schlemmen und genießen zu können. "Nebenbei" klickt am Tag ein halbes Dutzend mal der Auslöser, zum Beispiel hier:

http://www.schienenstrang-nach-osten.eu/F03a-1005_1000x667.jpg

Ein Fauxpas war es sicher, am Abend des 19. November 2016 beim obligaten Glas Rotwein die Fahrplanänderungen der Ligne 4 für den Folgetag nicht überprüft zu haben. So sollte es am 20. November eben bis zum frühen Nachmittag dauern, bis erstmals eine CC72100 vor die Linse fahren sollte. Fast ungetrübter Sonnenschein läßt den Anschein erwecken, daß sich der über Saint-Dizier umgeleitete INT 1041 Paris Est - Belfort bei Columbier ungestört aufnehmen ließ. Doch dieser Schein trügt, denn extrem böig auffrischender Wind ließ nicht nur eine Mütze zweckmäßig erscheinen, auch ein standfestes Stativ hätte seinen Zweck sicher erfüllt. Doch selten ein Schaden ohne Nutzen, denn der belästigte Fotograf findet meist doch DEN optimalen Auslösepunkt. Markant der 371 Meter hohe Kalkberg La Motte mit der darauf situierten Kapelle Notre-Dame-de-la-Motte (von 1857), welche die Stadt Vesoul überragen.

http://www.schienenstrang-nach-osten.eu/F03a-1002_1000x667.jpg

Auch bei dieser Aufnahme trügt der Schein, denn sie stammt tatsächlich vom 12. November 2016 und zeigt die museal hergerichtete CC72084 vor dem INT 1842 Vesoul - Paris Est am nordwestlichen Ortsrand von Port-d'Atelier, dessen pittorsker Bahnhof dem ein einen oder anderen Besucher hier sicher ein Begriff ist. Das Schmuckstück aus Chalindrey sorgte mit seinem ununterbrochen laufenden Originalmotor (SACM AGO V16 ESHR mit 2250 kW) für gehörige Unruhe im Umfeld des Wendebahnhofs Vesoul, der den hiesigen Wutbürger sicher sogleich gegen sich aufgebracht hätte, aber auch für zufriedene Gesichter der im Schein der schnell versinkenden Sonne wartenden Fotografen.

http://www.schienenstrang-nach-osten.eu/F03a-1007_1000x667.jpg

Nachdem der Frust über den verpennten (und bzw. oder früher gelegten) Früh-INT einigermaßen verraucht war, nahmen wir am 20. November 2016 Kurs auf einen Ort, der einen schon im Fahrplan oder auf der Landkarte ins Gesicht stach: Bains-les-Bains - frei übersetzt Baden-Baden! Hobbies gibt es aber auch. Naja, gänzlich nutzlos war dieser Ausflug nun wirklich nicht, denn der Bahnhof der Bäder der Bäder und die ihn umgebende zweigleisige Strecke sehen im aktuellen Fahrplan gerade mal acht Zugfahrten! Streng genommen sind dies 16 tägliche Achsen pro Gleis! Nur für wenige Augenblicke kaschiert der X73567 die Bedeutungslosigkeit des Schienenstrangs, als er für einen sogar nutzbringenden Zwischenhalt seine Fahrt als TER 894609 Épinal - Belfort unterbricht. Danach überfällt den Bahnhof und seine ihn umgebende zweigleisige Strecke wieder diese schier unbegreifliche Bedeutungslosigkeit, welche man solchen tangentialen Verbindungen im Nachbarland noch zugesteht.


Beste Grüße und einen guten Rutsch ins Jahr 2017!
Daniel



6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:01:01:21:53:57.
Hallo Julian,

genial!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Glückwunsch zu Deinen Hammerbildern, von denen jedes Einzelnde als Titelbild für ein Eisenbahnbuch geeignet wäre...

Viele Grüße

Jörg

http://www.klawitter.info/bahn/Bahnseiten-Logo-1.jpg

Chapeau!

geschrieben von: hbmn158

Datum: 01.01.17 11:08

Herrliche Bilder und viel Atmosphäre, wunderbar!

Schöne Grüße Frits
Hallo Julian!

Kompliment für einen außerordentlichen Rückblick, bei dem sowohl die Motivwahl wie auch die technische Qualität bestechen! Nicht weniger beeindruckt mich aber auch die Energie, für einen halben Tag mal so von Hessen nach Luxemburg zu fahren :).

Da darf man ja gespannt sein, was Du uns 2017 noch alles präsentieren wirst!

Frohes Neues und viele Grüße,

Frank

http://www.abload.de/img/gter170ee58.jpg

Für alle Bilder, soweit nicht anders angegeben, gilt: Copyright Dr. F. Halter

Danke euch für die netten Kommentare! :)

geschrieben von: julian l.

Datum: 01.01.17 13:32

Hallo allerseits,

habt herzlichen Dank für eure zahlreichen, netten Anmerkungen und Kommentare! Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr "gerutscht". :)

@Daniel:
Das schmeichelt mir ja schon ein bisschen, dass ich dich für Frankreich auch als Bahn-Land begeistern konnte, wobei es dort mehr als irgendwo anders - wie du in deinen Zeilen so treffend feststellst - eben das Gesamtpaket aus Landschaft, Kultur und Eisenbahn ausmacht. ;)

Besonders gefreut habe ich mich auch über deine fotografischen Ergänzungen. Als Bild gefällt mir der Streiflicht-Schuss bei Colombier an der "Ligne 4" am besten, aber die zweite Aufnahme lebt natürlich von der exklusiven Lok, die mir bei meinen unzähligen Touren an die Strecke bislang leider noch nie vergönnt war... Na, und mit dem Bahnhof Bains-les-Bains habe ich ja eh noch eine Rechnung offen, wie du weißt!

@Frank:
Ja, etwas verrückt muss man in unserem Hobby sowieso sein. Und ich bin ja noch jung, meine Kompromissbereitschaft was Schlaf etc. angeht, wird da sicher in den nächsten Jahren auch stark abnehmen...;) Zu Luxemburg sei noch gesagt, dass ich mich da im Bericht etwas unglücklich ausgedrückt hatte: Ich war schon am Vortag "angereist" und hab die Nacht dann im "Hotel Ford Focus" an einer Weggabelung im Ösling verbracht, um am nächsten Morgen einigermaßen fit zu sein. Ob das jetzt so viel besser war, sei mal dahingestellt. Aber die zweite Tageshälfte habe ich dann doch noch gut überstanden, ganz ohne etwaige Auffälligkeiten. :D

Viele Grüße,
Julian

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Re: Danke euch für die netten Kommentare! :)

geschrieben von: brejlovec750

Datum: 01.01.17 15:11

julian l. schrieb:

@Daniel:
Das schmeichelt mir ja schon ein bisschen, dass ich dich für Frankreich auch als Bahn-Land begeistern konnte, wobei es dort mehr als irgendwo anders - wie du in deinen Zeilen so treffend feststellst - eben das Gesamtpaket aus Landschaft, Kultur und Eisenbahn ausmacht. ;)

Besonders gefreut habe ich mich auch über deine fotografischen Ergänzungen. Als Bild gefällt mir der Streiflicht-Schuss bei Colombier an der "Ligne 4" am besten, aber die zweite Aufnahme lebt natürlich von der exklusiven Lok, die mir bei meinen unzähligen Touren an die Strecke bislang leider noch nie vergönnt war... Na, und mit dem Bahnhof Bains-les-Bains habe ich ja eh noch eine Rechnung offen, wie du weißt!


Guten Nachmittag,

ja, in Bains-les-Bains warst nach Deinen Zeilen in Gedanken irgendwie schon präsent. Die Strecke Lure - Epinal hat aber weitaus mehr Potential, welches ich trotz der nicht sonderlich geliebten X73500 (reduziert auf deren äußere Gestaltung, im Inneren finde ich sie angenehm, in der Summe besser als die Dinger "X minus 1000") ausschöpfen möchte. Die üppigen Zugpausen auf der Vierer laden ja durchaus zu einem Abstecher ein, meist überschneiden sich die dürftigen Fahrpläne aber dann doch *grummel*. Bloß gut, daß wir zum "Streiflichten" in Columbier blieben, denn die ursprünglich vorgesehene Destination westlich von Jussey (Doppeltelegrafenmasten), welche wir aus Zeit- und Gemütlichkeitsgründen strichen und jetzt Ende Januar einfahren wollen, war schon im Siff untergegangen. Sicher hätte es für die 72084 grandiosere Stellen gegeben, aber die Motivwahl war ein Kompromiß aus extrem tiefstehender und leicht wolkenbedrohter Sonne und einem nicht ausufernden Anreiseweg. Wir wollten nur wenig Risiko eingehen, da die Hinfahrt an gleicher Stelle leider einem fiesen Wolkenschatten zum Opfer fiel. Die Laubfärbung war außerdem nicht gerade übel. Und erst die herrliche Ruhe vor Ort, wo sich noch nicht einmal der typische Samstagnachmittag-Kreissägenterror einstellen wollte.

Beste Grüße
Daniel

Épinal - Lure [m1B]

geschrieben von: julian l.

Datum: 01.01.17 15:24

Hi Daniel,

ja, die Strecke Épinal - Lure hat auch aus meiner Sicht definitiv noch viel, teils unentdecktes, Potential an Foto-Motiven. Vielleicht schafft man es ja öfter dorthin, sobald die CC 72100er auf der "Ligne 4" ausgedient haben, die der vergleichsweise eher unscheinbaren Vogesen-Strecke bislang meist die Show stehlen...? ;)

Anbei noch eine meiner wenigen Aufnahmen von dort, entstanden während der erfolgreichen Tour am 5. Oktober 2016:

http://666kb.com/i/dfgr7zee3909nx1c0.jpg
Unweit des Örtchens Quers - nördlich von Lure - passiert X 73765 als TER 894609 (Épinal - Belfort) ein schönes Ensemble aus altem Bahnwärterhaus, hier noch intakter Telegrafenleitung und erster zaghafter Herbstfärbung an den Bäumen.


Viele Grüße,
Julian

Meine schönsten Fotos in der DSO-Galerie...: [www.drehscheibe-online.de]
Servus Julian,

wieder einmal ein fabelhafter Rückblick von dir! Ein Bild schöner als das andere!

Vielleicht sieht man sich ja in ein paar Wochen wieder im Gapençais und Briançonnais :-).

Gruß
Christian
Frankreich hat schon schöne Strecken..bin froh das du dir die Mühe machst solche Strecken zu bereisen auch wenn der Verkehr an vielen Strecken ziemlich "dünne" ist.
Immer wieder eine freude deine Bilder anzuschauen.

Der WOW Effekt kam bei dem Frettchen in Serrières..Klasse

Weiter so
Gruß Jerome
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