Nachdem ich im vergangenen Jahr einige neue Einstellungen in meinem Freeware-Bildbearbeitungsprogramm getestet habe, möchte ich Euch nun einen qualitativ weiter verbesserten Jahresrückblick präsentieren. Auch 2010 habe ich weiterhin Kleinbilddiafilme belichtet, die in einem Fachlabor in München immer noch mit toller Qualität entwickelt werden.
Wegen des fast ausnahmslos miesen Wetters habe ich seit Ende Oktober keine Bilder mehr zur Entwicklung geschickt. Deshalb habe ich mir erlaubt, die letzten beiden Monate mit Bildern aus dem Jahr 2009 aufzufüllen.
Also los:
Anfang des Jahres war zu befürchten, dass 2010 für die Baureihe 110 der Abschied aus Mittelhessen anstünde. Wegen der Aufteilung der
SPNV-Ausschreibung in verschiedene Lose bleiben die beiden Zugpaare nördlich von Marburg aber weiterhin und hoffentlich noch bis zur
Betriebsaufnahme der Talent 2-Triebwagen für den Mittelhessen-Express im Dezember 2011 erhalten:
Mehrfach habe ich letztes Jahr Fototouren an die Spessart-Rampe unternommen. Im Zuge der ABS Hanau - Nantenbach wird der Rampenab-
schnitt bei Hain in einem Tunnel verschwinden und der Schiebelokbetrieb Geschichte sein. Seit 2010 bietet DB Schenker Rail seine 151er
auch anderen EVU als Unterstützung an, die zuvor das MWB-Krokodil orderten. Zuglok dieses Zellstoffzuges von LOCON war 189 206:
Endlich habe ich auch einmal wieder eine der Pionierloks privaten Güterfernverkehrs auf der Main-Weser-Bahn ablichten können. 145-CL-005
gehörte zu den drei Lokomotiven, die den BASF-Werksverkehr zwischen Ruhland und Ludwigshafen in eigene Regie überführten und tragen
aus dieser Zeit noch das ursprüngliche dunkelgrüne Farbkleid. Aber auch das Nachfolgeunternehmen Rail4Chem ist schon bald Vergangenheit:
Eine kleine Feierabendtour anlässlich der Traktion des planmäßigen Lü-Zuges brachte neben einem Büchsenlichtbild von 218 105 noch einen
"Silberstreif" wenige Minuten bevor die Sonne hinter dem Horizont verschwand, und zwar in Form des für das EVU Raildox fahrenden HUPAC-
Taurus, der Papierholz aus dem Vogelsberg für das Zellstoffwerk Stendal beförderte:
Die alljährliche Frühlingstour Richtung Südosteuropa brachte uns erstmals auch für 3 Tage in den Südwesten Rumäniens, wo neben be-
kannten Motiven mit zweiachsigen Malaxa-Triebwagen auch die einmalige Gebirgsbahn nach Anina bereist wurde:
Das Ende kam dann auch viel schneller als erwartet für das alte Nebenbahnflair auf der Burgwaldbahn Frankenberg - Sarnau. So waren die
auf dem Bild mit dem Kurhessenbahn-Aushängeschild 218 387 zu sehenden Telegrafenleitungen bereits eine Woche später Teil der Eisen-
bahngeschichte:
Auch 2011 werden die Ausbruchzüge der RTS von der Baustelle des neuen Kaiser-Wilhelm-Tunnels in den Westerwald für Abwechselung
auf den nicht elektrifizierten Strecken an der Lahn und im Unterwesterwald sorgen. Höhepunkt im letzten Jahr war der Mieteinsatz von
221 135 der Bocholter Eisenbahn Gesellschaft als zweite Lok zwischen Limburg und Berod:
Im fünften Anlauf klappte es während der Reha auch endlich mal, den weitgehend im Ablieferungszustand lackierten Holzroller des Thü-
ringer Eisenbahnvereins mit dem Schwarzkopf-Zug abzulichten. Der Bf Assmannshausen wird sein 50er-Jahre Flair mit der nächsten
Ausbaustufe des ESTW auf der rechten Rheinstrecke verlieren und Lichtsignale der ersten Generation werden schon bald selten:
Anhaltende Fahrzeug- bzw. Werkstattengpässe brachten auch den neu DB Regio zugeteilten 182ern planmäßige Einsätze vor IC-Zügen.
Obwohl nur 3 Loks im planmäßigen Umlauf fuhren, war deren Einsatzgebiet weit ausgedehnt. Unter anderem wurde an Sonntagen der
Leerzug für den als Wochenendurlauberzug saisonal über den rechten Rhein nach Frankfurt(M) rückverlängerten IC 1812 bespannt:
Im Oktober schied der vorletzte Triebwagen der Baureihe 614 aus dem Dienst. Der Ersatzplan für die Baureihe 610 wurde somit ausschließ-
lich vom orange-kieselgrauen "Traditionstriebwagen" gefahren. Grund genug für einen Kurzurlaub in die Oberpfalz, wo ich viele alte Bekann-
te traf. Grüße gehen daher an alle, die diesen Drei-Kirchen-Blick mit mir teilten:
Schon wieder vorbei sind die zahlreichen Einsätze von Holzrollern der Deutschen Privatbahn für die KUBE CON rail mit Holzzügen nach
Niedergörne. Das Betriebskonzept ähnelte osteuropäischen Nahgüterzügen. Die bei den Leerfahrten mitgeschleppte V 100 wurde zum
Rangieren an Ladegleisen, auf nicht elektrifizierten Zubringerstrecken und als Schiebelok bei den beladenen Zügen verwendet:
Der von LOCON geführte NeCoSS-Zug nach Stuttgart wurde mit Beginn des Fahrplans 2010 auf die Strecke über Fulda verlegt. Durch die
Ausweitung des Verkehrs bis nach Giengen an der Brenzbahn brachte den Zug mit Beginn des Sommerfahrplans zurück. Allerdings werden
nun zumeist angemietete TRAXX von SBB Cargo eingesetzt:
Mein Dank gilt insbesondere Herrn Freisler aus München und seinen Mitarbeitern, die mich mit ihrer Arbeit im Fotolabor unterstützten, aber auch allen Infopartnern nördlich und südlich von Marburg. Allen zusammen einen guten Start ins kommende Jahr und viel Erfolg auf der friedlichen Jagd nach außergewöhnlichen und bald historischen Zügen :-)
5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:12:31:12:18:08.