Das Wetter war nur selten ideal, aber pünktlich wie jedes Jahr rollten wieder die Rübenzüge. Ich freue mich, Euch wieder eine Auswahl der Bilder meiner WhatsApp-Gruppen präsentieren zu dürfen.

Beginnen wir auch gleich mit dem Rübenverkehr. Eigentlich sollten die Züge nachts fahren, da in Lindau ein Traktionswechsel vorgenommen wird. Aber das hat nur selten geklappt und die Züge kamen häufig in den frühen Morgenstunden. Teilweise waren zwei von 4 Gleisen im Bahnhof Lindau-Reutin von Rübenzügen blockiert, was im Personenverkehr zu wilden Gleiswechseln und einigen Ausfällen und Verspätungen geführt hat. Traditionell brachte die Bayernbahn die ersten Rüben aus dem Raum Nördlingen, und das gleich mit Doppeltraktion. 151 016 und 151 038 haben gerade abgekoppelt.



Für die Weiterfahrt nach Frauenfeld war auch dieses Jahr LTE Schweiz zuständig. Das Pendel fuhren 185 567 und 185 591, die hier gerade das alte Stellwerk passieren.



Im letzten Umlauf durften wir 151 073 sehen, die ja seit einigen Monaten wieder auf alt umlackiert wurde. Zusammen mit 151 001 steht sie im Lindauer Inselbahnhof und wartet auf die Heimfahrt.



Aus dem Straubinger Raum kamen ebenfalls Rüben an den Bodensee. Hier war Rail Cargo Group mit ihren Stadler EuroDual-Loks zu sehen. Und das schönste fürs Fotografenherz: einige Umläufe, vor allem mit Leerzügen, wurden über Kempten gefahren. Kili hatte auch noch das passende Wetter für die Aufnahme bei St. Alban bestellt.



Wie eng es in Lindau zuging sieht man hier: Arverio Bayern musste in die Zwischenabstellung ausweichen. LTE Schweiz fuhr schon mal vor, dann ging RCG 159 268 vom Rübenzug, um dann aufs Gütergleis zu wechseln. Anschließend kuppelten LTE 185 567 und 185 591 an den Rübenzug an und fuhren Richtung Schweiz.



Traurige Gewissheit um den IC 2084 / 2085: Die Verbindung zwischen Oberstdorf und Hamburg wird in wenigen Tagen eingestellt. Daher nun zum vorletzten Mal dieser Touristikzug mit Namen „Nebelhorn“. Auch Kevin suchte sich St. Alban als Motiv aus und wurde von der Sonne und 218 406 verwöhnt.



Ein paar Tage später bei Buchloe sah es schon anders aus, als 218 446 im Einsatz war. Auch dieses Bild stammt von Kevin. Der aufmerksame Bildbetrachter erkennt die Schneefänger-Bahnschranken auf dem Hausdach im Hintergrund.



Tristan wartete kurz vor Günzach auf den gleichen Zug mit der gleichen Lok. Lassen wir uns überraschen, ob es noch irgendwelche Aktionen zur Abschiedsfahrt gibt. Eine Fotografenschwemme am Feiertag wird wohl unausweichlich sein, ebenso wie die Flut von Posts in diesen Foren.



Die nächste schlechte Nachricht: Auch der Railjet Frankfurt – Bregenz – Wien wird bald Geschichte sein. Zum Fahrplanwechsel im Dezember entfällt die Verbindung ersatzlos. Somit wird man die schönen ÖBB-Werbeloks nur noch selben auf der deutschen Seite des Bodensees sehen. Aber Bregenz ist ja nicht weit, und dort erwischte ich auch das neueste Prachtstück: 1116 241 wirbt seit Monatsbeginn für Payback und Otto. Ein echter Hingucker.



Immer wieder nach Lindau kommen die ÖBB-Messzüge. So auch der Railchecker, der mit 1116 134 unterwegs war. Mit diesem Bild begrüßen wir auch Eric als Fotografen in unseren Rückblicken.



Und es gibt auch noch einen zweiten Trainspotter, der diesen Monat Premiere feiert: Köfdenker mit dem Bild der 248 086 in Kempten. Gleich vier Firmen sind aufgeführt: Northrail als Eigentümer, EP Logistics International als Mieter sowie SGL und Locon, die beide von EP übernommen wurden.



Auch Smartrail war mit 248 995 in Kempten, um Schotterwaggons abzuholen. Das Bild verdanken wir Dennis. Dass die Lok für Smartrail im Einsatz ist, kann man unschwer an den farbigen Punkten, dem Markenzeichen von Smartrail, erkennen.



Erstmals in der Gegend erwischte Kili 247 901 von DPB, die ganz neu foliert ist und auf den Namen „Friedericke“ hört. Die Baureihe 247 ist nur für Dieselbetrieb ausgerüstet. 247 901 war als Ausstellungsstück 2014 auf der Innotrans. Von Erfolg war das aber nicht gekrönt, denn von der Baureihe wurden noch nicht einmal 10 Stück verkauft.



Auch wenn die ICs nach Oberstdorf wegfallen wird man die Baureihe 218 noch weiterhin an Güterzügen auf den nicht elektrifizierten Strecken in der Region sehen. So auch Railsystems RP 218 466, die hier Abraumwagen von Kaufering in Richtung Augsburg zieht. Für uns an der Strecke war Kevin.



Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr wurde der Rote Flitzer privat für eine Fahrt in der Region gechartert. Von Sontheim ging es nach Lindau und zurück. Beim Zwischenstopp in Memmingen, wo getankt werden musste, wartete Kili. Manchmal hat der viele Regen auch seine Vorteile und eröffnet neue Perspektiven, vor allem, wenn dann auch wieder die Sonne hervorkommt.



Mit dem SBB Astoro ETR 610 fing der elektrische Personenverkehr im Allgäu vor 5 Jahren an. Momentan werden die Triebzüge runderneuert. 610 006 ist schon renoviert. Von außen sind die Unterschiede in der Restaurant-Beschriftung und vor allem an den Türen zu sehen. Die sind nun bis zum Boden rot und der gelbe Strich der ersten Klasse ist über die Fenster gewandert. Das Bild entstand bei der Durchfahrt in Wangen.



Wechseln wir zu Südbahn. Dort kommen sehr selten Züge mit Düngemittel nach Biberach. Winfried war zufällig an der Strecke, als die leeren Waggons bei Laupheim wieder nach Norden fuhren. Die Lok 212 133 ist auch außergewöhnlich, denn als Eigentümer wird der „Freunde der V 100 e.V.“ geführt.



Der Schleifzug, den wir letzten Monat mit NeSa 145 044 gesehen haben, war fast einen Monat im Einsatz. Nach getaner Arbeit war dann 218 256 für den Abtransport zuständig. Von Ravensburg ging es über die Bodenseegürtelbahn und die Gäubahn in Richtung Stuttgart. Unser Mann vor Ort war Paul.



Auch bei den Red-Bull-Zügen gab es wieder eine neue Lok in der Region zu entdecken. Captrain 186 153 durfte bis nach Österreich durchfahren. Normalerweise wird immer in Ulm an die ÖBB übergeben, aber es soll wohl in nächster Zeit zu weiteren solcher Fahrten kommen. Das Bild bei Mochenwangen wurde ebenfalls von Paul aufgenommen.



Zum Schluss noch etwas zum Staunen und Schmunzeln. Seit einigen Jahren gibt es am Bahnhof Hergatz keine öffentliche Toilette mehr. Anwohner berichten, dass bei ihnen häufig geklingelt wird mit der Bitte, das WC benutzen zu dürfen. Also musste eine Lösung her. Und die wurde fürs Erste gefunden.



Man sagt ja „Nichts ist so dauerhaft wie ein Provisorium.“ Wir dürfen gespannt sein, wie lange diese Lösung Bestand haben wird.


Wie immer ein herzliches Vergelt’s Gott allen Fotografen, die ihre Bilder zur Verfügung gestellt haben. Die Bildrechte liegen ausschließlich bei den Urhebern.
Die Textbeschreibungen sind mit den persönlichen Seiter meiner Kollegen verlinkt.

Bis nächsten Monat. Der Oktober wird stressig, denn vom 6. Oktober bis 2. November ist die Arlbergbahn gesperrt und somit gibt es reichlich Umleiterverkehr.
Zeitgleich ist auch die Strecke Hergatz – Immenstadt wegen Arbeiten im Tunnel Oberstaufen gesperrt. Da werden die Zugverkehrssteuerer wohl häufiger ins Schwitzen kommen…

Gruß aus Wangen

Winnie





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.09.25 21:51.

Danke für die schönen Bilder.....
Die Rübenzüge, die zusätzlich für Chaos im eh schon chaotischen Güterverkehr sorgen, sehe ich immer nur als "rote Striche" in meinem Stellwerk.....
Die sind nicht ganz ohne, da sie mit gut 2500 Tonnen Gewicht tunlichst von Bregenz bis St. Margrethen ohne Halt durchfahren sollten - an bestimmten Stellen gibt es sonst Probleme....

Der Güterverkehr ÖBB/SBB - DB und umgekehrt ist derzeit reines Chaos. Die Züge, die eigentlich in der Nacht fahren sollten, kommen im stärksten Frühverkehr daher. Mitunter stauen sich die Red-Bull-Züge im halben Vorarlberger Rheintal, Rübenzüge Richtung DB verbleiben in St. Margrethen, weil die DB keine Züge übernehmen kann. Und umgekehrt natürlich auch - wir können in Österreich keine Züge annehmen, wenn wir noch voll mit Zügen sind, die nach D fahren sollen.....

Abgesehen davon, der Bahnhof Lindau-Reutin ist überhaupt nicht geeignet, um Lokwechsel bei Güterzügen durchzuführen. Zu wenig und zu kurze Gleise.... Die Red-Bull-Züge mit ca 630 m Länge fahren auch nur dann, wenn 1. entweder kein Personalwechsel in Lindau-Reutin stattfindet oder das Personal schon vor Ort anwesend ist und 2. der Zug sofort Richtung Friedrichshafen oder Österreich weiterfahren kann, da der den kompletten Bahnhof blockiert. Warum man ständig Züge fährt respektive die DB InfraGO überhaupt Züge zulässt, die die Aufnahmefähigkeit so gut wie aller Bahnhöfe weit übersteigt, das hat mir bis jetzt auch noch niemand erklären können.....

Der Umleitungsverkehr im Oktober wird wohl auch ein Chaos. Anders kann ich mir das nicht vorstellen, wenn im "Normalbetrieb" schon alles auf Untergang steht. Das einzig Positive - wir müssen bei den NJ keinen Lokwechsel mehr in Bregenz vornehmen. Da diese Züge dieses Mal via Feldkirch - Buchs SG fahren, erfolgt der Lokwechsel in Feldkirch, wo dies viel einfacher funktioniert als in Bregenz, da eh die Fahrtrichtung geändert wird.....

Fdl_wo