Re: Hintergrund zum Verhalten der GDL und der Grund der Abbruch der Verhandlungen !
geschrieben von: Friedrich Löwe
Datum: 22.12.07 20:10
Die Frage ist eine andere: WARUM regt sich Schell denn so auf?
Könnte es vielleicht damit zu tun haben, dass die DB keine ernsthaften Verhandlungen führt? Nein, doch nicht die DB...
Könnte es vielleicht daran liegen, dass bei allen Gesprächen bis jetzt nie was raus kam? Ach, immer lass die mal reden...
Liegt es vielleicht daran, dass die DB einen eigenständigen TV verkündet, aber letztendlich nichts dergleichen vorlegt? Naja, DB eben...
Könnte es daran liegen, dass die DB nur Hinhalten will? Naja, genug Buletten sind ja da...
Vielleicht liegt es daran, dass die Bahn Gebetsmühlenartig immer denn selben Mist vorsetzt? Es sind nämlich keine 13% mehr Lohn...
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Bahn alle Versuche zur Einigung früher oder später blockiert? Ach nee, das war ja Norbert...
Warum greift man wohl zum Streik, vielleicht weil die schon mehr als 4 Monate andauernden Tarifgespräche keine Einigung brachten und auch keine in Sicht ist?
Worüber soll Schell verhandeln, wenn immer neue Gespräche gesetzt werden aber mit immer genau dem selben Knackpunkt --> eigenständiger TV den die DB immer groß ankündigt der sich aber bei genauerem Hinschauen als unbrauchbar erweist?
Was soll Schell sonst tun, wenn die Gespräche immer aufs Selbe hinauslaufen?
Naja, egal. Ich gebe dir recht! Herr Schell soll sich nicht so haben und mit Mehdorn reden. Genug Gesprächsstoff gibt es ja. Und das hat eine gute Nebenerscheinung für die Kunden. Die reden so lange, dass der Streik nicht kommen wird. Es kommt zwar auch kein Ergebnis raus, aber das ist doch egal. Hauptsache sie reden, und wenn sie nicht gestorben sind, dann reden sie noch munter vor sich hin... Sorry, aber Streik ist das einzige Druckmittel was die Gewerkschaft hat. Soll sie lieber diese Scheinverhandlungen so lange führen, bis überhaupt nichts mehr geht? So lange bis die Bahn ihr das Genick brechen kann? Na schönen Dank auch, nicht noch einen Norbert Hansen...
Ich finde den Streik schon verhältnismäßig und vor allem sinnvoll. Wofür ich aber kein Verständnis habe ist dieser Scheinstreik der Transnet im Sommer gewesen, dabei war der TV für die TG schon längst unterzeichnet. Komischerweise will die Bahn von der TG dafür nicht 5 Millionen € Schadensersatz...
Verstehe mich jetzt nicht falsch, das Auftreten von Herrn Schell kann man manchmal schon mit etwas Kopfschütteln verbuchen. Er ist nicht der typische Gewerkschafter wie Hansen es ist, aber gerade das macht ihn in diesem Konflikt zur Symbolfigur. Er lässt sich nicht so einfach mit Worthülsen vom Arbeitgeber locken. Auch wenn er die Dinge "etwas" grob angeht, das ist jedenfalls die bessere Variante als gar nichts zu machen. Und dass er nicht so wie Herr Hansen und jeden Mist der von der Konzernführung kommt mit "Ja und Amen" durchwinkt hat vor allem Vorteile für die Mitglieder. Denn die Transnetler sind mit Herr Hansen auch nicht mehr so glücklich, spätestens dann als er nämlich die Spaltung der Transnet androhte, als Konsequenz für seine Tarifpolitische Geisterfahrt. Man kann über Herr Schell geteilter Meinung sein, manche Auftritte verliefen und verlaufen, ums mal höflich auszudrücken "suboptimal", aber mir ist ein Gewerkschaftsfuntionär der weiß was er will lieber, als so ein "Hansen-Hansen-Wechsel-dich". Denn bei Herr Schell weiß man wenigstens noch woran man ist, nicht so bei Herr Hansen dessen Meinung morgen schon anders aussehen kann als heute bei ein und dem selben Sachverhalt. Was mich aber etwas ärgert ist dieses rumgewurschtel der TG, können sich die drei Gewerkschaften denn nicht mal zusammenraufen? Im Sinne der Beschäftigten muss es doch endlich mal zu einer echten Kooperation in der TG kommen. Ich bezweifelle jedenfalls sehr stark, dass bis zum 6 Januar alles in Sack und Tüten ist...
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2007:12:22:20:13:07.