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Re: Verhandlungsbasis?

geschrieben von: liebe70

Datum: 16.10.07 00:22


Christoph Stadter schrieb:
-------------------------------------------------------
> liebe70 schrieb:
> > Aha. Du kennst die Geschicht vom Fuchs und den
> > Weintrauben? Nur weil der Fuchs nicht an die
> > Trauben kommt, sind sie ihm "viel zu sauer". Dann
> > muß er sich nicht eingestehen, daß er zu blösde
> > ist, um an diese zu gelangen.
>
> Nun, man kann sich unter- oder überschätzen. Die
> GdL tut definitiv letzteres.
> Ob das was mit "blöde" zu tun hat, will ich jetzt
> mal nicht ausführen...

Das sind Ansichtssachen. Man kann beim Pokern nur gewinnen, wenn man entweder gute Karten hat oder gut bluffen kann.


> > Es sind nur 2,55%, es ist hier nachzulesen!
>
> Auch 2,55% sind keinesfalls "nichts".

2,55% sind aber weniger als die hochgejubelten 4,5%. Freund Hansen wollte auch x% mehr, mindestens jedoch 150 Euro. Davon ist auch nichts mehr zu sehen oder zu hören.


> > Welche Mehrkosten? Die zusätzlich einzustellenden
> > Tf müssen auch bezahlt werden, die bekommen auch
> > Schichtzuschläge usw. Das könnte insgesamt, nebst
> > den zwangsläufigen Ausbildungskosten für sie (die
> > neuen Tf), teurer werden, als ein eigner
> > Tf-Tarifvertrag.
>
> Es ist egal, wieviel Lokführerbedarf besteht -
> mehr Stundenlohn bedeutet mehr Kosten. Ist das zu
> einfach zum Verstehen?

Nein. Aber mal eine ganz einfache Rechnung, damit auch Du sie verstehst:

Eine Firma beschäftigt 50 Mitarbeiter, die einen Lohn von 15 Einheiten monatlich bekommen. Die Auftragslage ist gut. Nun fordern diese 50 Mitarbeiter plötzlich 5 Einheiten mehr, also 20 Einheiten.

Statt diesem Ansinnen nachzugeben, stellt der Firmenchef weitere 50 Mitarbeiter ein, die auch nur 15 Einheiten bekommen. Und nun die Rechnung:

50 Mitarbeiter x 20 Einheiten/Monat = 1.000 Einheiten/Monat
100 Mitarbeiter x 15 Einheiten/Monat = 1.500 Einheiten/Monat

Und nun? Oder meintest Du mit "mehr Stundenlohn" nicht den höheren Stundenlohn? Das geht auch:

Der Firmenchef stellt keine weiteren Mitarbeiter ein. Dann müssen die schon anwesenden Mitarbeiter eben das Doppelte der Arbeit machen. Dafür bekommen sie auch etwas mehr Lohn, nämlich 17,5 Einheiten/Monat.

Die Rechnung mag zwar anfangs aufgehen, da 50 Mitarbeiter x 17,5 Einheiten/Monat = 875 Einheiten/Monat sind. Nur sind die Mitarbeiter unzufrieden und werden davon auch krank.[*] Einige gehen weg zu andere Firmen, wo das Arbeitsklima besser ist und auch mehr gezahlt wird. Nicht sehr viel mehr, aber immerhin. Zwar versucht der Firmenchef neue gute Mitarbeiter zu finden, aber niemand will dort arbeiten. Mittlerweile hat es sich nämlich herumgesprochen, daß die Mitarbeiter unzufrieden sind und die Arbeit schlecht bezahlt wird.

Es wird also weniger produziert. Weniger Produktion bedeutet weniger Umsatz und auch weniger Gewinn. Irgendwann sinkt das Ganze auf Null. Keine Produktion = kein Umsatz = kein Gewinn. Aus die Maus...

[*]Den Zusammenhang zwischen motivierten Mitarbeitern und Krankenstand setze ich als bekannt voraus.


> > Dann muß halt die Vorstandsriege
> > den Gürtel enger schnallen.
>
> Hätte kaum einen Effekt - dafür gibts zu wenig
> Vorstände.

Da kann man doch sicher noch ein paar schaffen, außerdem braucht man bestimmt einen oder besser gleich zwei Unternehmensberater. Je mehr damit befaßt sind, die Arbeit zu kontrollieren, desto weniger arbeiten wirklich. Du kennst doch sicher die Geschichte mit dem Wettrennen eines japanischen und eines deutschen Ruderbootes. Oder soll ich die auch noch erzählen?


> > Notfalls werden die
> > Preise erhöht.
>
> Man kann nicht so einfach die Preise erhöhen, wie
> man will, schon gar nicht im Güterverkehr.

Aber im Personenverkehr! Da ist die Schmerzgrenze noch lange nicht erreicht.


> > Nicht umsonst hieß es in der DDR: "Von der
> > Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen!" Die
> > DDR-Sprüche sind auch hier gut anwendbar.
>
> !?!

Aha. Nicht verstanden. Da weiß ich woran ich bin. Man kann auch die Vorbereitung zum Börsengang mit 'nem DDR-Spruch erklären: "Spare mit jedem Pfennig - koste, was es wolle!"


> > Mir reicht schon, wenn dieser ominöse
> > Erhöhungsfaktor von 1,025% für das "unproduktive"
> > Fahrpersonal gestrichen wird. Meine Altersvorsorge
> > steht - und ich muß nicht jeden Cent dreimal
> > umdrehen, bevor ich ihn ausgebe. Mit dem, was ich
> > derzeit bekomme, kann ich mein Leben locker
> > gestalten.
>
> Das hört sich so gar nicht nach den
> GdL-Maximalforderungen an...
> So formuliert stünde einem Kompromiss wohl wenig
> im Wege.

Erstens bin ich nicht in der Gewerkschaft und zweitens kein Lokführer. Böse Falle.


> > Das ist zwangsläufig. Vater Staat oder wie man
> > dieses Gebilde nennen mag, hält immer und überall
> > die Hand auf.
>
> Und investiert damit ins Eisenbahnsystem. Darüber
> solltest du doch froh sein.

Klar, das sehe ich. Besonders dann, wenn ich an den Autobahn-Großbaustellen vorbeifahre, nicht zu vergessen die vielen Tages-Baustellen, die mit Geldern finanziert wurden, die der Bahn zustanden. Nur konnten die Fördermittel des Bundes nur dann abgerufen werden, wenn die Bahn die Eigenkapitalquote erreicht hatte. In schönster Regelmäßigkeit wurde vom Eigentümer der DB selbst herausposaunt, daß die "böse" Bahn ihre Fördermittel nicht abgerufen hat, so daß man nun "leider" diese im Straßenbau verwenden muß. Die Hintergründe dafür (u.a. gerade diese notwendige Eigenkapitalquote) wurden dem Bürger vorenthalten. So wird Volkes Meinung manipuliert...


> > Es muß sich erst einmal herausstellen wer der
> > Verlierer sein wird. Mit einem demotivierten
> > Mitarbeiter kann kein Konzern 'nen Blumentopf
> > gewinnen. Das scheint aber noch nicht bis in die
> > Chefetage vorgedrungen zu sein.
>
> Das fließt schon in deren Kalkül ein. Aber es ist
> eindeutig weniger schädlich als explodierende
> Personalkosten ohne Mehrleistung. So groß ist der
> DB-Gewinn wahrlich nicht.

Aber weitere Firmen aufkaufen, damit man im Welt-Monopoly weiter mitspielen kann...


> > > Der Sympathievorrat ist jetzt nämlich
> > > aufgebraucht.
> >
> > Ach, jetzt erst? Ich frage mich tagtäglich,
> > wieviel man dem Bürger noch zumuten kann, was die
> > Bahnprivatisierung usw. angeht.
>
> Ääh, es geht um den Sympathievorrat für die GdL.
> Der ist futsch, und das nicht nur bei mir. Das ist
> meine ganz persönliche Feststellung in meiner
> Umgebung.

In Deiner Umgebung... Ich treffe täglich die anderen Leute.


> Für den Bahnbörsengang dagegen interessiert sich
> kaum jemand...

Ja, man interessiert sich in der Bundesrepublik allgemein nicht für (Wirtschafts-)Politik. Das ist mir auch schon aufgefallen. Mit dieser Einstellung sind in früheren Jahren schon ganz andere auf die Nase gefallen.


> Wie sagt ihr so schön: Das ist ein *anderes*
> Unternehmen in einer *anderen* Branche und hat
> daher rein gar nichts mit dem DB-Tarifstreit zu
> tun.
> Nun mal schön konsequent bleiben!

Ich bin nicht die GDL und habe meine eignen Ansichten und Einsichten. Mein Übel ist, daß ich leider meinen eignen Tarifvertrag nicht aushandeln darf. Das wäre ja dann gegen die "Tarifeinheit" in der "Eisenbahnerfamilie".

Gruß, Ralf
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