Christoph Stadter schrieb:
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> Nun, zu deiner "Argumentation"
>
> liebe70 schrieb:
> > Das ist eine seltsame Verhandlungsbasis, wenn nur
> > eine Seite (nämlich die DB) dabei gewinnt.
>
> Wenn man von Anfang an die Latte viel zu hoch
> hängt, muss man ja verlieren. Lebenserfahrung...

Aha. Du kennst die Geschicht vom Fuchs und den Weintrauben? Nur weil der Fuchs nicht an die Trauben kommt, sind sie ihm "viel zu sauer". Dann muß er sich nicht eingestehen, daß er zu blösde ist, um an diese zu gelangen. Nachzulesen bei Der Fuchs und die Trauben von Äsop.

> > Du sollst den Abschluß der anderen Gewerkschaft
> > nehmen[*],
>
> Das ist natürlich schlimm und grenzt an
> persönliche Beleidigung!
> Und vor allem so schön objektiv, diese
> Argumentation!
>
> > nur dann mehr verdienen, wenn Du mehr
> > bzw. noch länger arbeitest[**]
>
> 4,5 % sind also nichts. Wo hast du nur Mathematik
> gelernt?

Es sind nur 2,55%, es ist hier nachzulesen!
>
> > und eine "erhöhte
> > Sonderzahlung" bekommen, wenn Du Dir Deine
> > Überstunden bezahlen läßt[***].
>
> Du kannst sie auch gerne weiter anhäufen, wenn das
> dir besser gefällt. Das schließt das Angebot
> bestimmt nicht aus.

Trotz meiner "Überstunden" arbeite ich nicht zuviel, dafür sorge ich schon! :-p

> > Die Bahn bekommt bei dieser Mogelpackung, was sie
> > beabsichtigt:
>
> Mogelpackung? Die Karten liegen doch offen auf dem
> Tisch.
>
> > [*] Die vermeintliche Tarifeinheit bleibt
> > gewahrt.
> > [**] Sie wird ein Problem los, nämlich den akuten
> > Lokführermangel.
> > [***] Sie wird ein weiteres Problem los, nämlich
> > den angehäuften Überstundenberg
>
> Die entstehenden Mehrkosten sind dir natürlich
> egal. Klar, wäre auch nicht einseitig genug.

Welche Mehrkosten? Die zusätzlich einzustellenden Tf müssen auch bezahlt werden, die bekommen auch Schichtzuschläge usw. Das könnte insgesamt, nebst den zwangsläufigen Ausbildungskosten für sie (die neuen Tf), teurer werden, als ein eigner Tf-Tarifvertrag. Dann muß halt die Vorstandsriege den Gürtel enger schnallen. Notfalls werden die Preise erhöht. E.on macht das grad auch wieder.

Nicht umsonst hieß es in der DDR: "Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen!" Die DDR-Sprüche sind auch hier gut anwendbar.

> > Die Mitarbeiter dagegen machen Neese:
> > [****] Das Finanzamt schlägt erbarmungslos zu,
> > abgesehen von den anderen Sozialabgaben.
>
> Du willst also lieber weniger verdienen, um
> weniger Steuern zu zahlen? Das sollte doch kein
> Problem sein.

Mir reicht schon, wenn dieser ominöse Erhöhungsfaktor von 1,025% für das "unproduktive" Fahrpersonal gestrichen wird. Meine Altersvorsorge steht - und ich muß nicht jeden Cent dreimal umdrehen, bevor ich ihn ausgebe. Mit dem, was ich derzeit bekomme, kann ich mein Leben locker gestalten. Aber man soll ja nicht nur an sich denken... :-)

> Die Verdienstklassen, in die die GdL vorstoßen
> will, ziehen nun leider einen höheren Steuersatz
> nach sich. Das liegt in der Natur der Sache.

Das ist zwangsläufig. Vater Staat oder wie man dieses Gebilde nennen mag, hält immer und überall die Hand auf.

> > Offenbar meint die Arbeitgeberseite:
> > Ein guter Kompromiß ist der, wenn der Verlierer
> > glaubt, daß er gewonnen hat.
>
> Wenn der "Verlierer" nicht komplett verlieren
> will, sollte er sich dieser gesichtswahrenden
> Position schleunigst anschließen.

Es muß sich erst einmal herausstellen wer der Verlierer sein wird. Mit einem demotivierten Mitarbeiter kann kein Konzern 'nen Blumentopf gewinnen. Das scheint aber noch nicht bis in die Chefetage vorgedrungen zu sein.

> Der Sympathievorrat ist jetzt nämlich
> aufgebraucht.

Ach, jetzt erst? Ich frage mich tagtäglich, wieviel man dem Bürger noch zumuten kann, was die Bahnprivatisierung usw. angeht. Dieses Gerangel ist doch nur die Spitze des angesammelten Unmutes. Einerseits werden regelmäßig neue Erfolgsmeldungen verkündet und andererseits läßt man die anderen am Erfolg nicht teilhaben. Wie man es machen sollte, zeigt diese Pressemitteilung vom 05.10.2007:

Mit 5.200 Euro Sonderzahlung am Erfolg beteiligt

Auch im Jahr 2007 profitieren Mitarbeiter der Porsche AG von der positiven Geschäftsentwicklung

Stuttgart. Die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart, beteiligt ihre Mitarbeiter erneut an der außerordentlich positiven Geschäftsentwicklung des Unternehmens: Vorstand und Gesamtbetriebsrat haben für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2006/2007 (31. Juli) vereinbart, dass jeder vollzeitbeschäftigte Mitarbeiter der Porsche AG, der vor dem 1. August 2006 in das Unternehmen eingetreten ist, zusätzlich zu seinen Jahresbezügen von 13,7 Monatsentgelten (inklusive Urlaubsgeld und übertariflicher Weihnachtsgratifikation) eine freiwillige Sonderzahlung in Höhe von insgesamt 5.200 Euro erhält. Im vergangenen Jahr lag dieser Betrag bei 3.500 Euro plus 300 Euro für die betriebliche Altersvorsorge. In der diesjährigen Sonderzahlung sind 3.800 Euro bezogen auf das operative Ergebnis enthalten. Vor dem Hintergrund des zu erwartenden deutlich besseren Gesamtergebnisses, bedingt durch Sondereffekte insbesondere aus Finanzgeschäften, kommen noch einmal weitere 1.400 Euro hinzu.

Vorstand und Gesamtbetriebsrat sind gemeinsam der Auffassung, dass sich die erfolgreichen Anstrengungen zur Steigerung von Produktivität, Flexibilität und Qualität im Unternehmen – und damit zur Sicherung der Standorte – für jeden Beteiligten lohnen müssen. Deshalb schüttet Porsche erneut eine Erfolgsbeteiligung an seine hochmotivierten und leistungsbereiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus, die weiterhin mit ihrem besonderen Einsatz das Rückgrat der positiven Entwicklung bilden. Die Sonderzahlung wird mit der nächsten Lohn- beziehungsweise Gehaltsabrechnung Ende Oktober überwiesen.

GO

Quelle: [www.porsche.com]

Gut, die Bahn ist nicht Porsche. Aber eine Nummer kleiner wäre problemlos möglich, und zwar für alle - und nicht nur für die Truppen des Steigbügelhalters Hansen.

Gruß, Ralf