Hallo Hermie!

Was soll das dumme Gelaber?

Jetzt musstest du einmal in einer Schicht etwas mehr arbeiten und regst dich darüber schon auf?
Aufgrund deines Gehalts gehe ich mal davon aus das du in etwa E7 bekommst und auf einem Stellwerk der kleineren Größe arbeitest, bei der nicht gerade eine große Anzahl an Zügen unterwegs ist. Auch in diesem Stellwerk hast du selbstverständlich eine große Verantwortung über den Zugverkehr. Jetzt überleg aber mal was der Tf dann für eine Verantwortung hat wenn du ihm einen Befehl "Fahren auf Sicht" gibst? Dieser muß dann nämlich auf die Strecke raus und diese erkunden nicht du! Du sitzt in deinem gemütlichen Stellwerk und wartest einfach auf die Rückmeldung durch den Tf. Und dies gilt übrigens bei allen Hilfshandlungen die du durchführst.

Doch was ist mit dem Techniker, der dein Stellwerk in Schuss hält? Hat dieser weniger Verantwortung? Ich glaube nicht, denn was passiert wenn er ein Kabel falsch anschliest hat man ja in Süßen gesehen. Hat er nun die meiste Verantwortung? Wieviel Geld bekommt er?

Oder was ist mit dem Weichenschmierer? Was apssiert wenn er die Weiche nicht schmiert? Sie läuft nicht mehr um. Toll. Ne Störung und du kannst je nach Lage mit deinem Befehl drüber fahren. Hat er nun die meiste Verantwortung? Wieviel Geld bekommt er?

Oder wie wär es mit dem Elektroniker im Bw? Er wartet unseren Fuhrpark, was ist wenn er einen Defekt auf dem Tfz übersieht? Dann geht halt die Lok nicht, im dümmsten Fall auf der freien Strecke und der Tf darf diese dann notdürftig dann reparieren. Hat der Elektriker nun die meiste Verantwortung? Wieviel Geld bekommt er?

Ich denke man kann nicht eine Berufsgruppe über die andere erheben. Die Eisenbahn braucht alle. Vom Weichenschmierer über den Elektriker zum Fahrdienstleiter und Lokführer. Ja selbst die Putzkraft die dir dein Stellwerk reinigt ist wichtig.
Was sollen diese ganzen Streitereien unter den Mitarbeitern? Wir schwächen uns doch dadurch nur selber.

Was ich nicht in Ordnung finde ist wie unsere Gewerkschaften dieses Thema angehen. Sei es nun GdL, Transnet oder GDBA. Alle drei zielen darauf ab die Belegschaft zu spalten und gegeneinander aufzubringen. Anstatt hierzu ihre Finanzen und Sekretäre zu vergeuden sollten sich alle drei Gewerkschaften an einen Tisch zusammensetzen und ihre Forderungen mal vergleichen, dabei dürften dann wohl doch einige Gemeinsamkeiten ans Licht kommen, auch wenn man dies zur Zeit nicht wahrhaben möchte. Wenn diese dann gemeinsam und geschlossen vorgehen, dann gewinnen alle, zumindest alle Arbeitnehmer. Der Arbeitgeber wird dann nämlich ganz schön in die Röhre schauen wenn er auf einmal 80% seiner Belegschaft gegen sich hat.

Was ich vom Arbeitgeber nicht in Ordnung finde ist, dass das Streikrecht quasi nur durch Gerichte entschieden wird. Dies ist ein strikter Bruch der Streikkultur (zumindest der Rest davon den wir in Deutschland haben). Warum wird einem das größte Druckmittel eines Streikes, nämlich der wirtschaftliche Schaden, verboten? Wie soll das weitergehen? Ist es irgendwann strafbar auac nur ein bischen Kritik gegenüber dem Arbeitgeber zu äußern? Im Gegenzug darf dieser dann natürlich mit seinen Mitarbeitern machen was er möchte. Hier stellt sich dann nur die Frage: Wann ist es soweit? Bald!

Nun schweif ich leider schon ab ins politische udn bevor ich dann ins polemische übergehe höre ich nun lieber auf.

Wem der Text hier nicht passt soll ihn halt nicht lesen oder er schreibt eine konstruktive Kritik dazu.

Grüßle
der Bildschirmfahrer