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Fragen zur Ventilsteuerung einer Lokomotive

geschrieben von: eifelindianer

Datum: 09.01.21 09:01

Hallo und guten Morgen Zusammen,

es gibt es im Deutschland also noch mindestens eine Lokomotive (Lok Lipperland) mit einer Ventilsteuerung.
Hat diese Lokomotive eine Lentz Ventilsteuerung?
Wo kann man etwas mehr zu dieser Ventilsteuerung nachlesen?
(Der Grund: ich wollte die Angaben zur Ventilsteuerung mal mit meinen Vorschriften vergleichen.)

Gibt es übrigens noch mehr Dampflokomotiven im EURO Land mit einer Ventilsteuerung?


Danke für Antworten.

Beste Grüße

Bernd

Re: Fragen zur Ventilsteuerung einer Lokomotive

geschrieben von: Carsten Frank

Datum: 09.01.21 09:40

eifelindianer schrieb:
Gibt es übrigens noch mehr Dampflokomotiven im EURO Land mit einer Ventilsteuerung?

Ja, alleine von den BBÖ 378 / ÖBB 93 wie die „Lipperland“ existieren ja noch recht viele.

Oder die BBÖ 478 / ÖBB 392

Auch nicht zu vergessen die ÖBB 78.618



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:09:09:49:40.

Re: Fragen zur Ventilsteuerung einer Lokomotive

geschrieben von: Jumbo

Datum: 09.01.21 10:04

Hallo zusammen,
Fast jede österreichische Dampflok Baureihe wurde mit der Lentz Ventil Steuerung ausgestattet.
Ad hoc fallen mir ein:
77.244 in Lienz
77.250 in Schaan, Liechtenstein
12.14 ÖGEG Ampflwang
Drei Lokomotiven der Reihe 93 in Ampflwang, ÖGEG
78.618 ÖGEG Ampflwang
.. und noch viele weitere.

Gruß Rudi

Re: Fragen zur Ventilsteuerung einer Lokomotive

geschrieben von: Flachschieber

Datum: 09.01.21 10:28

eifelindianer schrieb:
Hallo und guten Morgen Zusammen,

es gibt es im Deutschland also noch mindestens eine Lokomotive (Lok Lipperland) mit einer Ventilsteuerung.
Hat diese Lokomotive eine Lentz Ventilsteuerung?
Wo kann man etwas mehr zu dieser Ventilsteuerung nachlesen?
(Der Grund: ich wollte die Angaben zur Ventilsteuerung mal mit meinen Vorschriften vergleichen.)

Gibt es übrigens noch mehr Dampflokomotiven im EURO Land mit einer Ventilsteuerung?


Danke für Antworten.

Beste Grüße

Bernd
Was D betrifft gibt es noch die 93 bei der DGEG in Neustadt (378.78)

Re: Fragen zur Ventilsteuerung einer Lokomotive

geschrieben von: eifelindianer

Datum: 09.01.21 10:40

Danke für eure Rückmeldungen, da hat man ja mal was zum Weitersuchen.

78.618 hört sich gut an.
Dann werde ich mal in die Lokbeschreibung der 729 (DR-BR 78.6) reinschauen, vielleicht finde ich da was mehr.


Beste Grüße
Bernd

Re: Fragen zur Ventilsteuerung einer Lokomotive

geschrieben von: Bergmensch

Datum: 09.01.21 10:41

Mal ein Bild der Lok.
Wie man sieht sieht man nicht viel.
13.10.2014 in Kandern.

https://up.picr.de/40280715nh.jpg

Gruß von ganz oben der Bergmensch. 🙋‍♂️




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:09:10:42:07.

Re: Fragen zur Ventilsteuerung einer Lokomotive

geschrieben von: Sven Jansen

Datum: 09.01.21 12:18

A. Giesl-Gieslingen hat die "Evolution" der verschiedenen Varianten der Lentz-Steuerung bei den BBÖ in seinem Buch "Die Ära nach Gölsdorf" recht ausführlich beschrieben.

Nachteile der Ventilsteuerung?

geschrieben von: Straßenbahnschaffner

Datum: 09.01.21 13:12

Moin,

interessantes Thema! Liest man zur Ventilsteuerung etwa den Wikipedia-Artikel durch, fallen mir als interessiertem Laien eigentlich nur Vorzüge gegenüber Kolbenschiebern ins Auge: Keine potenziell undichten Stopfbuchsen mehr, einfach zu realisierender Leerlauf, keine Sicherheitsventile nötig, Gewichtsreduktion und einfachere Wartung (?). Dennoch waren Kolbenschieber u.a. in Deutschland – anders als in Österreich – bis zuletzt das Maß der Dinge. Nun kann es ja sein, dass der Wikipedia-Autor sehr von der Ventiltechnik überzeugt war und auf eine Darstellung von Schwachpunkten verzichtet hat.

Daher eine Frage an die Kenner: Gibt es nennenswerte technische Nachteile der Ventilsteuerung gegenüber Kolbenschiebern? Oder sind andere Gründe dafür verantwortlich, dass sich die Ventilsteuerung jedenfalls in Deutschland nicht durchsetzen konnte (spontan fiele mir ein: unrentabler Umbau angesichts vieler vorhandener Zylinderblöcke mit Schieberbuchsen, möglichst einheitliche Ersatzteilwirtschaft, …)?

Sehr interessierte Grüße
Hendrik

„Wer als juristischer Laie seine Anti-Argumente mit meist nicht ganz verstandenen verfassungsrechtlichen Gedanken aufhübscht, lässt erkennen, dass Verfassungspatriotismus vielfältige Formen annehmen kann, auch solche, die befremden.“
— Stephan Rixen: Heribert Hirte und die Wissenschaft, Verfassungsblog (20.01.2021)

. (o.w.T)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.01.21 15:51

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.24 17:46.

Re: Nachteile der Ventilsteuerung?

geschrieben von: Flachschieber

Datum: 09.01.21 16:04

0815kotter schrieb:
Straßenbahnschaffner schrieb:
Oder sind andere Gründe dafür verantwortlich, dass sich die Ventilsteuerung jedenfalls in Deutschland nicht durchsetzen konnte (spontan fiele mir ein: unrentabler Umbau angesichts vieler vorhandener Zylinderblöcke mit Schieberbuchsen, möglichst einheitliche Ersatzteilwirtschaft, …)?

Sehr interessierte Grüße
Hendrik
Hallo.

Also die Ventilsteuerung ist eine meiner Leidenschaften. Im Moment komme ich nicht dazu aktiv an einer "rum zuschrauben" aber vielleicht wird das wieder einmal.

Punkto Ersatzteilwirtschaft:
Der meist verbaute Ventilkasten stammt Ursprünglich von der Baureihe 629 (77). Dieser wurde auch für die Baureihe 378 (93), 478 (392) sowie für die 729 (78) verwendet. Bei der 729 wurde ein Druckausgleich-Automat verbaut der im Leerlauf die Ventile abhebt. Diese Vorrichtung könnte man ohne größere Probleme auf jeden Ventilkasten dieser Bauart nachrüsten (und sorgt für den perfekten Leerlauf)
Der große "Schädliche-Raum" der Baureihen 378 und 478 mit 570mm Hub kommt unter anderem davon dass der Ventilkasten ja in der Länge Ursprünglich für 720mm Hub konstruiert wurde... man nahm jedoch die längeren Dampfkanäle in Kauf um die Ersatzteilhaltung einfacher zu gestallten. Was jedoch dann die 4% Effizienzsteigerung zunichte machte. Die eigentliche Einsparungen kommen jedoch davon dass man Loks mit Ventilsteuerung mit viel viel weniger Füllung fahren kann. Man kann also in viel mehr Betriebssituationen den Regler voll offen lassen. (Was thermisch sowie strömungstechnisch dann viel effizienter ist!!)
Nach meiner Recherche wurden auch die Loks welche von der BBÖ auf Lenz-Ventilsteuerung umgebaut wurden mit diesen Ventilkästen ausgerüstet also Baureihe 429.900 (35) und 80 (57).
Bei der Baureihe 670 (39) bin ich mir nicht sicher. Der könnte auch von der Baureihe 113 (33) gewesen sein. Der Umbau dieser Baureihe (aus der 470) war was so zu lesen ist der größte Erfolg.

Meines Wissens nach gab es vier Baugrößen.
Die kleinste für den DT und die Uh
Dann den für die 629 (378,478,729,429,80)
Den für die Baureihe 113 (670?)
Und den für die Baureihe 214

Punkto dem 629 Baumuster kann ich sagen dass rechter und linker Ventilkasten gleich sind, und auch alle Ventile.
Auch die Nockenwellen sind gleich und kann man untereinander tauschen da die äußere Steuerung ja den wesentlichen Einfluss hat.
Auch die Zwischenhebel sind gleich, mann muss sie nur unterschiedlich zusammenbauen.
Der Literatur zu Folge sind sogar die Dichtsitze der Ventile tauschbar. (was ich jedoch noch nie gemacht und gesehen habe)
Ebenso gab es Pläne und Versuche von Zwischenhebel auf Wälzhebel umzubauen.
Es findet sich jedoch nichts dass es dabei technische Probleme gab. Eher war es der Zeit geschuldet (IIWK) und dass man in einer Übergangsphase zwei Typen gehabt hätte... und nach 45 hat man ja schon an der Abschaffung der Dampfkraft gearbeitet...

Punkto Ersatzteilhaltung und Wartbarkeit ist und bleibt für mich die BBÖ-Lenz-Ventilsteuerung die Nummer Eins unter allen Steuerungen!

Die Hauptgründe warum sie in Deutschland nicht erfolgreich war sind die nicht sehr Innovationsfreudige Haltung des Herrn Wagner sowie seines Nachfolgers Witte. (Siehe Literatur von nicht deutschen Lokomotiv-Konstrukteuren)

MFG

PS.: Falls ich wo komplett falsch liege bitte berichtigen! Falls jemand unbekanntere Literatur zu den Thema hat bitte PN oder Mail an mich, freu mich darüber.
Danke für die weiteren Details. Zum Thema warum nicht in D... Ich denke auch, man war da einfach zu unflexibel und es gab damals schon eine Lobby in bestimmte Richtungen. Da konnte sich dann was anderen nicht richtig durchsetzen. Das Gleiche ist doch warum man bei Dieselloks immer wieder nur auf Ströumngsgetriebe gesetzt hatte, die aufwendig, teuer und nicht immer effizient waren, während man im Ausland immer wieder gute Erfahrungen mit Diesel-Elektrischen Antrieben gemacht hatte.

. (o.w.T)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.01.21 16:20

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.24 17:46.

Re: Nachteile der Ventilsteuerung?

geschrieben von: eifelindianer

Datum: 09.01.21 18:25

Hallo Zusammen,

zuerst einmal danke für die Antworten. Das ist doch schon mal ein ganze Menge.

Ich habe zur Lentz Ventilsteuerung ein kleines Heft, bestehend aus:

Wartung der Ventilsteuerung Bauart "Lentz"
Der Umbau einer Lok mit Kolbenschieber-Steuerung auf die Lentz Ventilsteuerung.
dann noch einen Text der beschreibt die Lentz Ventilsteuerung der Reihe 52 mit umlaufender Nockenwelle.

Laut Text gab es mit Ventilsteuerung auch die 214.04, der DT 1.01. Diese Lokbeschreibungen könnte man sich auch mal besorgen.

Das Buch "die Ära nach Gölsdorf" muß ich erst mal in Ruhe durchlesen, das sind mehrere Seiten. Vielleicht steht dazu ja auch was in Anatomie der Dampflokomotive. Das Buch ist ja auch von Adolf Giesl-Gieslingen.


Danke und beste Grüße
Bernd

Re: Fragen zur Ventilsteuerung einer Lokomotive

geschrieben von: Pängelanton

Datum: 09.01.21 18:35

Bei der Westfälischen Landes-Eisenbahn wurden mehrere T9.3 auf Heißdampf mit Ventilsteuerung umgebaut. Nummern 74-77. In Italien war die Caprotti Ventilsteuerung verbreitet, die auch in anderen Ländern Verwendung fand. In England ist eine Lok mit der Steuerung erhalten.

Re: Fragen zur Ventilsteuerung einer Lokomotive

geschrieben von: eifelindianer

Datum: 09.01.21 20:07

Deswegen liegen der Schrift auch zwei Din A3 Blätter mit etlichen Steuerungs-Diagrammen von C Kupplern von zwei Privatbahnen "aus dem nördlichen Teil Deutschlands" bei.

MfG
Bernd

Re: Nachteile der Ventilsteuerung?

geschrieben von: Sven Jansen

Datum: 09.01.21 20:46

eifelindianer schrieb:
Das Buch "die Ära nach Gölsdorf" muß ich erst mal in Ruhe durchlesen, das sind mehrere Seiten. Vielleicht steht dazu ja auch was in Anatomie der Dampflokomotive. Das Buch ist ja auch von Adolf Giesl-Gieslingen.
In der "Anatomie" wird das Thema Ventilsteuerungen nur auf vier Seiten knapp behandelt (davon 1 Seite Fotos). Einzig die Abbildungen zur Caprotti-Steuerung bringen relevante Mehrinformation, ansonsten ist die "Ära nach Gölsdorf" deutlich informativer.

. (o.w.T)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.01.21 13:03

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.24 17:46.

Re: Nachteile der Ventilsteuerung?

geschrieben von: geselle

Datum: 11.01.21 13:51

0815kotter schrieb:



Das absurdeste was ich im Zusammenhang mit eigenständigen Änderungen einmal gehört habe war von einem Selzthaler Schlosser und Heizer das sie bei Loks mit Giesl-Ejektoren mit Draht einen Schrauben oder Wellen in den Abdampfstrom "gehängt" haben. Sie nannten das einen "Zuzzler"... erst dann gingen die Loks so richtig gut... technisch sowie physikalisch unvorstellbar!

Hallo,

Das liest sich so wie es ie hier bei den B'B' Nassdampf Verbundlok praktizierte Querschnittsverengung des Standrohres. Entweder ne Schraube oder ein Steg (Donnerkeil) in Fahrtrichtung montiert, und schon hatte man eine bessere Feueranfachung.

MfG

. (o.w.T)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.01.21 15:24

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.24 17:47.

Re: ...leider schon off-topic, aber trotzdem...

geschrieben von: geselle

Datum: 11.01.21 17:28

OK, dann waren die alten Personale und Werkstattmitarbeiter Flachzangen und hatten keine Ahnung, inklusive des zuständigen Raw, die die Loks im schlechten Zustand auslieferten.
Die Stege wurden bei Zugängen aus dem Raw verbaut, weil unsere Vorfahren sich nicht anders zu helfen wussten, komisch nur das die erhoffte Wirkung eingetreten ist.
Auch bei einer Neubauloks aus dem. Kompetenzzentrum musste der Blasrohrquerschnitt vor Ort angepasst werden. Vorher war die Verbrennung schlechter, die Luftmenge reichte nicht aus, man war an historische Vorlagen gebunden und behalf sich mit überlieferten Tricks und welch Wunder die Verbrennung und Verdampfung könnte gesteigert werden.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:11:17:35:07.
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -