Ach Michael, das Thema hatten wir doch schon.
Hier interessiert es keinen Politiker. wirklich und nachhaltig. Natürlich sind wir seit Jahren mit denen in Kontakt. Bielefeld ist eben Großstadt und kein Dorf, Land oder Kreis. Hier gibts andere Prioritäten und eine erhebliche Auswahl an Freizeitaktivitäten. Das ist sicherlich anders als bei euch oder in irgendwelchen strukturschwachen Regionen oder in Altenbeken mit knapp 2,7% der Bevölkerung von Bielefeld.
Ein Förderprogramm ist aber eben dazu da, ohne Vitamin B, Mauscheleien oder Beziehungen an Fördergelder zu kommen, in dem man schlicht die Anforderungen erfüllt. Ich will nichts unterstellen, aber es hat ein Geschmäckle. Lies dir mal das Programm durch und interpretiere da mal die 44 rein. Ich stehe für Fairplay, dann aber bitte auf allen Seiten.
Man sollte an der Stelle aufpassen und den sicherlich notwendigen Kontakt zur Lokalpolitik nicht dazu nutzen, sich Vorteile zu verschaffen, wenn es um die Auswertung und Entscheidung diverser Förderprogramme geht. Dass das vielleicht so in der Realität von sich geht, mag zwar eben so sein, richtig und gerecht wird es dadurch keinesfalls. Im Gegenteil, man befindet sich auf dem besten Weg zur Vetternwirtschaft und unterstützt die Anfänge der Korruption. In Köln nennt man dann so etwas Kölsche Klüngel.
Ich als Vorstand werde meinen OB sicherlich nicht beim Gassigehen deswegen abfangen oder nur deswegen mit ihm in seinem Stammlokal ein Bier trinken..
Dafür bin ich in der Tat nicht zu haben, verzichte eben auf Fördergelder, kann jeden Morgen in den Spiegel schauen und bringe ihn auch nicht in Verlegenheit. Man kennt sich und das sollte auch reichen.
Wenn Politiker denn tatsächlich so agieren würden, haben Sie sich meine Verachtung auch wirklich verdient. Dann kann man diese Förderprogramme auch direkt sein lassen und aufhören, redlich arbeitende Vereine zu demotivieren.
Du weiß hoffentlich selbst, dass der Betrag völlig überzogen ist und man ohne Dach in 15-20 Jahren wieder da steht und Geld benötigt. Da wo ich herkomme, nennt man das Verschwendung von Steuergeldern. Zumindest dann, wenn kein Dach vorgesehen sein sollte.
Irgendwer in diesem ganzen Prozess lacht sich da schlapp. Würde diese Arbeit von ehrenamtlich tätigen Personen durchgeführt werden, würde man vielleicht sogar mit einem Viertel der Geldsumme auskommen, maximal einem Drittel. Es gäbe mit Sicherheit Gerüstbauer, die das unterstützen oder Holzlieferanten oder Stahlbauer, welche das Dach sponsern. Aber wenn Steuergelder fließen, ja dann..... dann kann nix teuer genug sein.
Mit der restlichen Summe würde die Lengericher 50 3655, die Osnabrücker 41 052, die 41 096 in Klein Mahner und auch wir bei unseren Restaurationsprojekten erheblich vorankommen. Stattdessen wird das dazu passende Förderprogramm bei 500.000,-€ gedeckelt und dann noch unter 10 Vereinen aufgeteilt. Gerechtigkeit und Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit sieht anders aus.... was auch immer die sich im Landtag dabei gedacht haben. Es geht hinsichtlich des Bedarfs an den Realitäten vorbei.
Das mit dem "selber was leisten" überhöre ich mal gepflegt, wenn es auf Politiker gemünzt ist. Es gibt eben welche - vermutlich die meisten - denen ich aufrichtige Arbeit und Engagement keinesfalls abspreche. Es gibt aber auch genug schwarze Schafe in der Branche.
Mich selbst auch noch in der Politik zu verwirklichen, kann von dir kein ernst gemeinter Rat sein. Dazu fehlt mir schlicht die Zeit und vermutlich auch die Kaltschnäuzigkeit in Verbindung mit dem dazu notwendigen Nervenkostüm. Es keinem rechtmachen kann ich jetzt schon.
Frohes Neues.
Marco
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.01.21 11:14.