vaincare schrieb:
Eine kurze Recherche hat
diesen Artikel ergeben. Demnach teilten sich die Unfallgegner sowie die Wasserschutzpolizei die Schuld. Überragend, dass die Mittel für die Reparatur der Stettin bereitstanden - oder sprang da eine Versicherung ein?
Hallo vaincare,
eine positive Nachricht, dass die "Stettin" eine Zukunft hat. Gut möglich, dass die Reparatur durch eine Versicherungszahlung möglich wurde.
Allerdings wurde die Schuldfrage der Kollision mit der "Finnsky" nicht geklärt, und wie sich die Haftung zusammensetzt, wird die Öffentlichkeit wohl nicht erfahren.
Dein Link bezieht sich auf den
Untersuchungsbericht der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU). BSU-Untersuchungen haben Unfallvermeidung als Ziel, keine Klärung der Schuld- oder Haftungsfrage (das wäre vor dem Seeamt verhandelt worden und wenn deren Spruch angefochten würde, vor Gericht).
Die BSU sah das Problem in erster Linie bei der Stettin, da diese auf den aufgezeichneten Funkkanälen keinen Kontakt zur Finnsky aufgenommen hatte, um zu klären, auf welcher Seite die beiden Schiffe hätten passieren sollten. Eigentlich hätte die Stettin - wie auch die anderen Fahrzeuge, die seewärts gingen - die rückwärts fahrende Finnsky an deren Steuerbordseite passieren müssen, wohin die Finnsky jedoch zu ihrem Anlegeplatz fahren wollte. Bei der Bewertung der Schuld hätte geklärt werden müssen, ob die Manöver der Finnsky bereits als Anlegemanöver gewertet werden durften/mussten, wobei die BSU eine andere Ansicht als die Schiffsführung der Stettin vertrat.
Gleichzeitig wurde aber auch angedeutet, dass es auf der Finnsky an der nötigen Aufmerksamkeit gemangelt hat. Ebensowenig wurde vergessen, dass die Stettin durch den Kurs einiger Sportboote behindert wurde.
Die Wasserschutzpolizei trägt an der Kollision keine Schuld, der Bericht kritisiert lediglich die geringe Absicherung der Veranstaltung, und dass sich bei vergleichbaren Veranstaltungen wie dem Hamburger Hafengeburtstag weniger Unfälle ereignen.
Ich vermute, dass den Beteiligten klar war, dass die Haftung in welcher Form auch immer zu teilen sei und eine Regelung getroffen wurde, die beide Seiten zufriedengestellt hat.
Ärgerlich war und ist an der Geschichte, dass der Bericht den Betrieb der Stettin als Traditionsschiff infrage stellte und auf das angeblich mangelnde Sicherheitsniveau hinwies. Dazu sollte man wissen, dass die Stettin bei der Kollision von einem Lotsen geführt wurde und die Schiffsführung aus Berufsschiffern und ehemaligen Berufsschiffern bestand.
Gruß,
Till