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 15 - Museumsbahn-Forum 

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Moderatoren: Klaus Habermann - JensMerte - TCB
Hallo zusammen,

am gestrigen Freitag wurde in Biebertal (bei Gießen) ein zweiachsiger Meterspur-Personenwagen als Denkmal an die einst dort verkehrende Biebertalbahn (Gießen - Bieber, auch als "Bieberlies" bekannt) aufgestellt. Der in dieser Hinsicht sehr rührige Heimatverein Biebertal hat schon vor einiger Zeit ein Stück des originalen Bahndamms samt einem Brücken-Widerlager hergerichtet und darauf ein Stück Meterspurgleis verlegt. Für dieses Bieberlies-Denkmal war der Heimatverein lange auf der Suche nach einem alten Erzwagen oder einem Personenwagen. Ein solcher wurde nun in der Schweiz gefunden und konnte nun erworben und aufgestellt werden:

https://up.picr.de/38552561hd.jpg

https://up.picr.de/38552567sc.jpg

Ich habe das gute Stück heute gleich mal aufgesucht und abgelichtet. Nun würden mich noch ein paar Daten zur Identität interessieren. Was ich bislang weiß: der Wagen kam von der Dampfbahn Furka-Bergstrecke, und anhand einiger unter dem blauen Lack noch erahnbaren Aufschriften konnte (mit ein bißchen Nachhilfe in Photoshop) auch noch die Vorgängerbahn ermittelt werden. Anhand von Bildvergleichen im HiFo kann ich auch die Nummernserie einkreisen, der Wagen stammt aus der Serie B 124 - B 126 der St. Gallen-Gais-Appenzell-Bahn (SGA), davor lief er bei der SBB-Brüningbahn als dreiachsiger Wagen. Nur die Betriebsnummer konnte ich unter dem Lack leider nicht mehr finden.

Edit: Anhand einer eben noch gefundenen Liste ist nur einer der drei Wagen zur DFB gekommen, demnach sollte es der SGA B 124, danach DFB B2 2224 (SIG 1905) sein. Passt das?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:05:16:20:44:50.
Vielen herzlichen Dank für diese Information. Wo genau steht dieser Wagen im Biebertal ?
Der Wagen steht in Rodheim-Bieber bzw. genauer im alten Ortsteil Rodheim, am Ende der Talstraße (Zufahrt zu Hof Schmitte).

In der nächsten Zeit soll er noch äußerlich aufgearbeitet werden und dabei einen dunkelgrünen Anstrich, wie seinerzeit die originalen Personenwagen der Biebertalbahn, erhalten. Die auf den Bildern fehlenden Einstiegstritte sind transportbedingt noch demontiert und liegen derzeit im Wageninneren, ansonsten ist der Innenraum bis auf die Trennwand leer.
Hallo zusammen,
hier noch ein paar Ergänzungen zu diesem Wagen. Gebaut 1905 bei SIG, als 3- achsiger Wagen an die Brünigbahn geliefert und dort als C 630 geführt. Im Jahr 1955 ging er an die SGA (dort als B 124 geführt). Im Jahr 1960 erhielt er eien neuen Kasten und die Mittelachse wurde entfernt. Er kam dann 1993 zur DFB und wurde dort als B 2224 geführt. Im Jahr 2007 wurde dann die Inneneinrichtung entfernt und er wurde zum Elektrodienstwagen X 2924 umgebaut.

Gruss Torsten
Hallo zusammen,

ja das passt. DFB-Nummerierungssystem soweit hier relevant:
1. Ziffer = Anzahl der Achse
2. Ziffer = Klasse des Wagens
3. und 4. Ziffer = die letzten beiden Ziffern, der Nummer bei der vorherigen Bahn (soweit noch nicht belegt)

Ansonsten stimmen die Angaben von Torsten mit allen mir zur Verfügung stehenden Quellen überein.

Viele Grüße

Stefan
Wie lang ist denn das Gleisstück? Sieht jedenfalls besser aus als ein Stummel, der grade mal länger als der Achsstand ist, wie so oft.
Das ist das gesamte Ensemble, von Süden aus gesehen. Das nördliche der beiden Brückenwiderlager wurde saniert (das südliche ist aber im Gebüsch auch noch da), bis dahin reichen die Gleise. Die Gleislänge dürfte so ca. 40 m betragen.

https://up.picr.de/38563112an.jpg

Danke auch für die Bestätigung der Identität und die weiteren Daten zum Wagen!

Viele Grüße, Sven
Da könnte man sogar mit einer Draisine fahren. Sehr interessant.
Hallo,

ich finde es sehr schön, dass weiter würdig an die Biebertalbahn erinnert wird. Das ist für mich auch wieder mal ein Anlass in meine alte Heimat dorthin nach Rodheim zu fahren. Leider wurde diese romantische kleine Bahn viel zu schnell demontiert und ist auch nicht mehr auf einer größeren Länge aufbaubar. Einzig das Stück von der Landstraße nach Gießen an Rodheim vorbei ist noch als Bahnkörper erkennbar. Alles andere ist bei der Verbreiterung von Straßen / Anlegen von Geh- und Radwegen verschwunden.

Freundliche Grüße
Klaus Röhrich