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Moderatoren: Klaus Habermann - JensMerte - TCB
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Re: Zurück auf die Bäume

geschrieben von: Gt2x4/4

Datum: 04.12.19 06:26

Schwarzwaelder schrieb:
...

Nach deiner Logik dürften überhaupt keine Häuser abgerissen werden...
Du wirst mir sicher nachweisen können, wo ich das gesagt haben soll?

Ansonsten bastelst Du Dir offenbar so Deine "Logik" zusammen, um Leuten mal eben etwas unterstellen zu können, was sie nie gesagt oder gemeint haben.

Wegen solchen Logikern wie Dir gibt es Denkmalschutzgesetze.

Weil nach dem Krieg im Erneuerungswahn mehr abgerissen wurde als der Krieg zerstört hat!

.
Hallo,

was der Herr Kellerhoff in der WELT da bezüglich der Zuglokomotiven BR S05
schreibt ist teilweise schlecht recherchiert.
Gab es denn überhaupt Loks der Baureihe S05?
Die zunächst zwei Loks 05 001 und 05 002 waren ja relativ häufig zur
Ausbesserung weshalb die allenfalls ganz selten diesen "Sonderzug" gemeinsam
ziehen konnten.
Daß gelegentlich zwei Stromlinienloks der Baureihe 01.10 diesen "Sonderzug"
beförderten ist allerdings nicht nur durch Wochenschau-Aufnahmen belegt.
Bei Einsätzen im Osten des Reichs gab es dann noch das Problem mit der Achslast.

Im oben erwähnten Artikel werde auch zum Teil falsche Flugzeug-Typen genannt
aber das ist ein anderes Thema.

Herzliche Grüße

Karl Heinz

Re: Zurück auf die Bäume

geschrieben von: Karolingerheinz

Datum: 04.12.19 12:05

Hallo,

gleich nach dem Krieg stellten die USA sowie die UdSSR fest daß über
70% der deutschen Kriegs-Industrie den Krieg unbeschadet überstanden hat.
Woher auch sollten dann die UdSSR, England und Frankreich die Reparationen
herhaben?
In Dessau bei Junkers z.B. wurden spätestens ab Herbst 1945 wieder allerneueste
Flugzeuge gebaut.
Daß in Westdeutschalnd die "Neue Heimat" in der Summe mehr an erhaltener Bausubstanz
durch "zeitgemäße" Neubauten ersetzen "durfte", gedeckt durch die Politik, müßte
bekannt sein.

Herzliche Grüße

Karl Heinz

Re: Hitlers Speisewagen steht jetzt dauerhaft im Museum

geschrieben von: Gt2x4/4

Datum: 04.12.19 12:36

Karolingerheinz schrieb:
....
Daß gelegentlich zwei Stromlinienloks der Baureihe 01.10 diesen "Sonderzug"
beförderten ist allerdings nicht nur durch Wochenschau-Aufnahmen belegt.
Bei Einsätzen im Osten des Reichs gab es dann noch das Problem mit der Achslast.

...
Wie ich bereits schrub, kam bei der Fahrt des "Führers" nach Italien Anfang Mai 1938 zu seinem einzigen offiziellen Staatsbesuch die E18 23 zum Einsatz, wie man an den in Augsburg gemachten Photos erkennen kann.


https://up.picr.de/37353269jg.jpg


https://up.picr.de/37353272yz.jpg



Die E18 23 ist eine von sechs 18ern, die den Krieg nicht überlebt haben, sie ging beim Angriff auf München vom 9. auf den 10. März 1943 unter.
[eisenbahnstiftung.de]
(Die E18 23 links im Bild)

Es kam vermutlich einfach zum Einsatz, was technisch innovativ war.

Elloks auf den elektrifizierten Strecken.

Dampfloks auf den übrigen.

Ein Staatsoberhaupt bekommt natürlich das Neueste und modernste, das ist klar.


.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:04:12:37:26.

Re: Hitlers Speisewagen steht jetzt dauerhaft im Museum

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.12.19 21:51

Hallo auch.

Welcher Wagen soll(te) das denn sein?

Meines Wissens nach "hatten" die auch mal einen ehem. SalMaschPw4ü-43 "105 066", LHW, Breslau, 1943.
Ein anderer Wagen aus dem Regierungszug ist mir dort (noch) nicht bekannt.
Dieser Wagen ging irgendwann von dort zu der DEW Rinteln-Stadthagen.
Von dort wurde er allerdings weiter verkauft an einem Privatmann nach Bielefeld Hillegossen.

Aber trotz allem.
Es ist auch ein Wagen, den ich in meiner "Aufstellung" übersehen habe.

Auch aus dem Zug von H. Goering", (Codename Zug "Asien") ist mir dieser Wagen nicht bekannt!

Nach einer Aufstellung des "Hauses der Geschichte" in Bonn zu ihrem Sal4ü-37 "10 205" dort, sah die Zugbildung des H.G. Zug "Asien" wie folgt aus:

"919 109 P", SdrPl4i-39, LHW, Breslau, 1941, Flak-Wagen, später an die ÖBB, Bundesheer, ÖBB, verschrottet.
"105 061", Bln, SalMaschPw4ü-37, LHW, Breslau, 1937, zuletzt als "51 80 99-10 005-0! Dienst üe 318, BZA Minden 1983 in Limburg verschrottet.
"10 205", Sal4ü-37, Wegmann,1937, zuletzt "51 80 89-80 305-1", heute "Haus der Geschichte" in Bonn.
"10 253", SalBer4ü-38b", Wegmann, 1938, zuletzt "51 80 99-43 005-1", Funkmeßwagen, 1978 in Blankenstein/Ruhr verschrottet.
"1154" WR4ü-39, MITROPA, später bei der DB "1146", Museums Schürzen Speisewagen von 1985, bei der Rennsteigbahn im Einsatz.
"10 204", Sal4ü-36, später als 51 80 99-69 003-5 Diest üg(e) 318, Meßwagen 1 für Brennkrafttechnik eingesetzt und 1985 nach Ausschlachtung in Walburg verschrottet.
"10 243", SalR-37, Wegmann, 1937, geendet als "51 80 88-40 226-9" WRüg(e)152, und auch 19801 in Walburg verschrottet.
"10 233", SalL4ü-37, VWW, Köln-Deutz, 1937, geendet bei der ÖBB als "60 81 99-69 001-7", Brückenmeßwagen.
"10 234", SalL4ü-37, Wegmann; 1937, geendet als Gesellschaftswagen WG4ü-37/53 "10 835", Museumswagen DB-Museum von 1985.
"22 048", WL4ü-28, Wegmann, 1937, 1968 ausgemustert.
"22 064", WL4ü-37, WUMAG, Görlitz, 1937, zuletzt "51 80 06-30 001-7" EF Olpe, von dort an die Rennsteigbahn.
"105 073", SalPw4ük-38, LHW, Breslau, 1938, zuletzt als "50 80 95-40 221-2", Düse 947 1973 in Blankenstein/Ruhr verschrottet.
"105 064", SalMaschPw4ük-37, LHW, Breslau, 1938, zuletzt "50 80 92-43 312-9", Düe 950 1974 in Blankenstein/Ruhr verschrottet.
"105 733", SalPw4ü(F)-37/38, LHW, Breslau,1938, zuletzt "50 81 997 3 003-9", Messwagen der ÖBB (Oberbau), heute Privat.
"919 111 P", SdrPl4i-39, LHW, Breslau, 1941, 1945 an die ÖBB, weiter an das Bundesheer, zurück an die ÖBB und 1970 verschrottet. Flakwagen.

Dieses nur(!) aus den mir bekannten, überlieferten Historien!
Und nur(!) zu der Geschichte der betreffenden Wagen!
Nicht mehr, und weniger!
Es gibt sicherlich noch mehr interessantes. Also los!

Bis dann!

Nachtrag in diesem Sinne:

Sehr ausführlich werden diese Wagen im EK-Buch "Reichsbahn Salonwagen" beschrieben.
Für echte Wagenfreaks (wie ich, der sich die Vorkriegs Schnellzugwagen zum Hobby gemacht hat) echt nur zu empfehlen!!

2. Nachtrag:
Die beiden "Flak-wagen vorne und hinten sind "Privatwagen der Wehrmacht" gewesen. Daher das "P" in der Wagennummer!



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:04:22:20:31.

Erneuerungswahn auch bei den Lokomotiven

geschrieben von: Schwarzwaelder

Datum: 05.12.19 07:33

Gt2x4/4 schrieb:
Zitat:
Weil nach dem Krieg im Erneuerungswahn mehr abgerissen wurde als der Krieg zerstört hat
Lebst du noch und gerne in einem unisolierten Vorkriegs-Bruchsteinhaus mit einem (höchstens) kohleofengeheizten Zimmer für eine Famile mit Mann, Frau und fünf Kindern?
Ohne Badezimmer, fliessend Warmwasser und mit einem Aussen-WC für sämtliche Hausbewohner?

Im Erneuerungswahn hat man übrigens in Westdeutschland nach dem Krieg auch mehr Dampfloks verschrottet, als der Krieg zerstört hat.



Schwarzwälder

Re: Erneuerungswahn auch bei den Lokomotiven

geschrieben von: Gt2x4/4

Datum: 05.12.19 07:57

Schwarzwaelder schrieb:
Gt2x4/4 schrieb:
Zitat:
Weil nach dem Krieg im Erneuerungswahn mehr abgerissen wurde als der Krieg zerstört hat
Lebst du noch und gerne in einem unisolierten Vorkriegs-Bruchsteinhaus mit einem (höchstens) kohleofengeheizten Zimmer für eine Famile mit Mann, Frau und fünf Kindern?
Ohne Badezimmer, fliessend Warmwasser und mit einem Aussen-WC für sämtliche Hausbewohner?

Im Erneuerungswahn hat man übrigens in Westdeutschland nach dem Krieg auch mehr Dampfloks verschrottet, als der Krieg zerstört hat.



Schwarzwälder
Es gibt da sehr schöne Beispiele für gelungene architektonische Beispiele, wie man in einem Denkmal leben kann mit vom Landesamt für Denkmalpflege genehmigter Isolierung, mit nachhaltigem Heizsystem, mit Badezimmer, mit fließendem Warmwasser und modernem WC.

Ohne Mehrkosten.
Es gibt Architekten und Baufirmen, die haben sich seit 40 Jahren darauf spezialisiert.
Man muß sie nur finden wollen.

Du scheinst nicht viel herumgekommen zu sein in der Welt.

Man kann nicht jede Dampflok erhalten, das sage ich auch bei der 123. 50er, die wieder in Gang gesetzt werden soll.

Aber das einzige noch existierende Exemplar einer Gt 2x4/4 wurde nicht wegen Erneuerungswahn zerstört.
Sondern weil das DB-Museum glaubte, keinen Platz zu haben.

Und die Lokschuppen von Nürnberg und Worms wurden zerstört, weil man zu knickrig war, eine moderne Sprinkleranlage zu installieren.

Weil bekanntlich trockenes Holz im Zusammenleben mit Schmier- und Treibstoffen sowieso nicht brennen kann.
Oder so ähnlich.

.

Re: Erneuerungswahn auch bei den Lokomotiven

geschrieben von: Karolingerheinz

Datum: 05.12.19 14:13

Hallo,

ich muß Gt2x4/4 hier unterstützen.

Mit 14 Jahren fing ich zunächst in den Sommerferien an, "auf dem Bau" zu arbeiten, später auch
in allen anderen Ferien.
Bei uns gab es nämlich kein Taschengeld aber Wünsche hatte ich schon.

Jedenfalls erinnere ich mich noch gut daß wir Mitte der 60er Jahre in vielen Altbauten die
Kohlen-Heizung durch Gasheizungen ersetzt und auch Bäder bzw. Duschen eingerichtet haben.
Die Mehrzahl jener Wohnungen waren großräumig und da ging das.
Die Sache mit den Isolierungen kam dann erst sehr viel später.

Auch gab es in meinem Wohnort und den Nachbargemeinden erfreulicherweise kaum Bombenschäden
trotz der Nähe zu Stuttgart, da lohnte sich die Sanierung von Altbauten durchaus.

Daß in Westdeutschland in von Bomben stark zerstörten Städten später diverse Wohnbau-Gesellschaften
viel zusätzlichen Schaden durch Abriß von noch intakter Bausubstanz angerichtet haben dürfte unbstritten
sein.
Wenn ich mir da diese seelenlosen Bauten heutzutage anschaue, grauslich.

Was die massenweise Verschrottung von Dampflokomotiven betrifft gab es da nicht nur den Schrottpreis
als Argument sondern es fehlte damals bis weit in die 70er Jahre, von Ausnahmen natürlich abgesehen,
ein Bewußtsein für Technikgeschichte.
Das galt nicht nur für die Eisenbahn sondern ganz allgemein.

Herzliche Grüße

Karl Heinz
Gt2x4/4 schrieb:
Cargoknipser schrieb:
...

Für den Führersonderzug gab es keine Regierungsloks. Oft wurde das genommen, was gerade da war. Manchmal fuhr der Zug auch mit 2 P8.

...
Herr Kellerhoff von der Welt hat jetzt auch einen Artikel veröffentlicht.

Er schreibt u.a., sich an Sandner anlehnend:

Zitat
„Der eigentliche Führersonderzug bestand ab 1937 aus zehn bis zwölf Waggons und war im Anhalter Bahnhof abgestellt“, schreibt der Hitler-Experte Harald Sandner, Autor des gewaltigen und äußerst hilfreichen Hitler-Itinerars. In der Regel bestand der Sonderzug aus zwei Lokomotiven, meist Dampfloks der Baureihe BR S05, im Krieg stets zwei Flakwagen, einem Gepäckwagen, einem Technikwagen und einem Wagen für das Begleitkommando.
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article203985574/Dienstzug-1937-Hotel-rasender-Reichskanzler.html



Nochmal: Es gab keine Regierungszugloks! Egal wer was schlecht recherchiert schreibt, es wird nicht anders. Allein die Baureihe BR S05 ist mir völlig unbekannt. Der Führer entschied sich oft zeitnah zur Nutzung seines Zuges. Da wurde dann das genommen was auf dem Hof stand. Aus Sicherheitsgründen waren es meist zwei Maschinen. Bildlich belegt ist auch eine Doppeltraktion mit 03 als Zuglok und E 18 als Vorspannlok.

VG Günter

Re: Erneuerungswahn auch bei den Lokomotiven

geschrieben von: Gt2x4/4

Datum: 06.12.19 07:37

Karolingerheinz schrieb:
...
Wenn ich mir da diese seelenlosen Bauten heutzutage anschaue, grauslich...
Vollkommen richtig!

"Früher konnte man, wenn man längere Strecken zurücklegte, vor allem mit der Bahn natürlich, die Baustile der einzelnen Landstriche gut unterscheiden.

Bayerische Bauernhäuser sehen anders aus als schwäbische. Häuser in Süddeutschland haben traditionell kleinere Fenster als in Norddeutschland.

Es gibt Landschaften mit roten Dächern und solche mit schwarzen Dächern.

Die Bahnhöfe in Oberbayern konnte man am Material (!) und am Stil gut von schwäbischen oder fränkischen unterscheiden.

Geht bei den modernen Bauten nicht mehr.

Es ist egal, ob ein Einfamilienhaus in Brandenburg steht oder in Spanien.

Alles sieht gleich aus.

Gerade aber im Zeichen der Globalisierung sehen sich die Menschen nach individuellen, typischen Merkmalen.

Es soll eben nicht alles gleich aussehen.


.

Re: Erneuerungswahn auch bei den Lokomotiven

geschrieben von: Karolingerheinz

Datum: 06.12.19 09:32

Hallo und

volle Zustimmung!

Erst neulich habe ich miterlebt wie sich welche über den neuen Anstrich
bei einem sanierten Haus aufgeregt haben.
Die Farbe war zwar durchaus kräftig, sattes Blau statt wie die Nörgler
es gerne gesehen hätten in zartem Himmelblau oder gar das langweilige "Beige".

Ich habe dann mal kurz erwähnt daß es zu Kaisers Zeiten grüne Dampflokomotiven
gegeben hat mit verschieden farbigen Waggons dahinter und damals zahlreiche
aus Ziegelsteinen gebauten Häuser sehr farbenprächtig anzuschauen waren mit
roten, sandsteinfarbenen und glasierten grünen Ziegeln, manchmal waren auch
blaue Ziegel als Zierband mit verarbeitet.

Krieg und Nachkriegszeit ließen davon ja nur wenig übrig.

Immerhin sind dann die Leute etwas nachdenklich geworden.
Ob es geholfen hat, wer weiß?

Herzliche Grüße

Karl Heinz

Berlin - Die alten Kopfbahnhöfe...

geschrieben von: EP 5

Datum: 06.12.19 11:40

Hallo,

zur "Abrisswut" der Nachkriegszeit fallen mir immer wieder die früheren Berliner Kopfbahnhöfe (Anhalter -, Potsdamer -, Lehrter -, Stettiner - und Görlitzer Bahnhof) ein, die man in den 1950er Jahren restlos eliminieren ließ. Könnte man das Abreißen dieser Bahnhofsanlagen nicht auch als Art Strafe/Sühne deuten?

Diese geschichtsträchtigen Gebäude waren einst der Stolz der Metropole und haben sie viele Jahrzehnte lang geprägt. M. Berger, der Autor des Buches „Historischen Bahnhofsbauten I“ (Berlin 1980) schreibt, dass die Empfangsgebäude einst zu den einflussreichsten städtebaulichen Entwicklungsfaktoren des 19. Jahrhunderts gehörten. Diese übertrafen – so der Autor - in mehrfacher Hinsicht meist alle anderen Baulichkeiten der Städte und Dörfer.

Interessant finde ich auch, wie stark sich die früheren "Bahnhofsorte" Berlins im Laufe der Zeit gewandelt haben.


IMG_1193.JPG

Auf dem Gelände des früheren Anhalter Bahnhofes befindet sich zum Beispiel ein großer Fußballplatz, davor ein graues Hochhaus. Ich finde die heutige Situation irgendwie seelenlos und leer.



Schöne Grüße,
Marc



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:06:20:04:49.
Gt2x4/4 schrieb:
Du scheinst nicht viel herumgekommen zu sein in der Welt.
Ausgerechnet von Dir...

Ich kenne ganz offensichtlich auch im Gegensatz zu Dir reale Besitzer von alten denkmalgeschützten Häusern. Die könnten dir die Augen öffnen bezüglich Deiner "ohne Mehrkosten".

Ich wette auch, Du hast noch nie darüber reflektiert, daß Deine geliebten alten Bahnhöfe mal selbst das Ergebnis eines "Erneuerungswahns" waren.

Da gab es auch schon solche wie Dich, die damals dieses neue Eisenbahnzeitalter mit dieser Verschandelung der Landschaft, diesem Lärm und Qualm usw. vehement ablehnten. Gibt und gab immer Leute die glaubten, die Welt liese sich anhalten....

Es ist auch niemand gegen Denkmalschutz. Es kommt aber auch hier auf die Verhältnissmässigkeit an. Muss noch der tausendste alte Bahnhof mit Millionenaufwand saniert werden, nur damit er dann noch weitere 20 Jahre ungenutzt herumsteht und halt dann von der nächsten Generation abgerissen wird?



Schwarzwälder
Schwarzwaelder schrieb:
...

Ich wette auch, Du hast noch nie darüber reflektiert, daß Deine geliebten alten Bahnhöfe mal selbst das Ergebnis eines "Erneuerungswahns" waren....
Da zuvor dort meist nichts war, kann auch nichts erneuert worden sein.

Du scheinst oft solche Logikfehler zu produzieren.

.
Gt2x4/4 schrieb:
Zitat:
Da zuvor dort meist nichts war, kann auch nichts erneuert worden sein.

Du glaubst also, da war vorher ein Vakuum.
So eines, wie unter Deinem Haar? ;-)

Eisenbahnfreunde gelten in der Bevölkerung ja gerne als Pufferküsser. Als skurrile Sonderlinge, die in ihrer eigenen kleinen Eisenbahnwelt leben und in einer Art kindlichem Fanatismus erwarten, dass alles Andere und alle Anderen sich dieser Welt unterordnen müssen.

Manchmal stimmt dieses Klischee schon....



;-)
Schwarzwälder
Schwarzwaelder schrieb:
Gt2x4/4 schrieb:
Zitat:
Da zuvor dort meist nichts war, kann auch nichts erneuert worden sein.

Du glaubst also, da war vorher ein Vakuum.
..
Als Wissenschaftler glaube ich nicht.

Wo zuvor kein Bahnhof war, kann auch keiner erneuert worden sein.

.
Gt2x4/4 schrieb:
Wo zuvor kein Bahnhof war, kann auch keiner erneuert worden sein.
Dann befasse Dich mal mit der Geschichte des Leipziger Hauptbahnhof und der Bahnhöfe, die für dessen Bau geschleift wurden.

Re: Berlin - Die alten Kopfbahnhöfe...

geschrieben von: Markus Heesch

Datum: 08.12.19 11:46

EP 5 schrieb:
zur "Abrisswut" der Nachkriegszeit fallen mir immer wieder die früheren Berliner Kopfbahnhöfe (Anhalter -, Potsdamer -, Lehrter -, Stettiner - und Görlitzer Bahnhof) ein, die man in den 1950er Jahren restlos eliminieren ließ. Könnte man das Abreißen dieser Bahnhofsanlagen nicht auch als Art Strafe/Sühne deuten?
Ja, zur Selbstgeißelung. Man wollte sich von der Vergangenheit "befreien". Es gibt aber nach wie vor Menschen, die ein zwanghaftes Verlangen danach haben alte Sachen wegzuschmeißen. Ich denke, das solche Gemüter die damalige Gunst der Stunde genutzt haben um Tabularasa zu machen.

Zitat
Auf dem Gelände des früheren Anhalter Bahnhofes befindet sich zum Beispiel ein großer Fußballplatz, davor ein graues Hochhaus. Ich finde die heutige Situation irgendwie seelenlos und leer.
Deswegen bleibe ich auch bei meinem Postulat, dass der Anhalter aus städtebaulichen und denkmalpflegerischen Gründen wiederaufzubauen ist. Wer ein Schloss wiederaufbauen kann, der kann auch ein schlossartiges Bahnhofsgebäude wiederaufbauen. Nachkommende Generationen werden den Wert solcher Gebäude erkennen und entsprechend handeln. Wer das nicht glaubt, der sollte mal nach Braunschweig fahren. Dort wurde mitten in der Stadt das vollständig abgebrochene Fürstenschloss wiederaufgebaut. Als Kaufhaus mit Originalfassade.

Das sehe ich auch so. Unsere leider flächendeckende Dünnbrettbohrerjournallie muss sich fragen lassen, ob sie mit Gewalt Wallfahrtsorte propagieren will ...
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