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 15 - Museumsbahn-Forum 

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Dieses Forum dient dem Erfahrungsaustausch über den Erhalt und Betrieb historischer Fahrzeuge. Dazu zählen auch Beiträge zu Bahnen, die planmäßig Dampfbetrieb anbieten, sowie Touristikbahnen, die nicht der Definition von Museumsbahnen im strengeren Sinne entsprechen.
Dieses Forum dient NICHT zum Veröffentlichen von Sichtungsbildern - diese gehören in die Bild-Sichtungen. Bildberichte über Museen und historische Fahrzeuge, sowie die damit in Verbindung stehende Infrastruktur sind jedoch willkommen.
Für Veranstaltungsankündigungen bitte die Termine-Seiten verwenden. Weiterführende Informationen sind hier gestattet, Berichte über Veranstaltungen aber bitte auf eine Diskussion je Veranstaltung begrenzen. Berichte über Veranstaltungen aus früherer Zeit (älter als 10 Jahre) sind nach wie vor im Historischen Forum willkommen.
Moderatoren: Klaus Habermann - JensMerte - TCB
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -
Sehr geehrte Forumsteilnehmer,
ich verfolge die Forumsbeiträge seit vielen Jahren und nutze das Forum jetzt erstmals aktiv, um hier eine neue Idee vorzustellen.
Zu meiner Person: Ich bin seit Jahrzehnten in leitender Funktion als promov. Maschinenbau- / Konstruktions- Ingenieur in einem der ganz großen internationalen Anlagenbaukonzerne tätig (wir bauen Maschinen und Anlagen bis zu den größten Abmessungen für weltweiten Einsatz) und bin seit Jahrzehnten begeisterter Dampflok-Freak.
Zwei sehr engagierte und fähige Jungingenieure unseres Unternehmens, die ursprünglich aus einem südeuropäischen Land stammen, kamen vor einiger Zeit zu mir, um mich nach einer Geschäftsidee zu fragen, mit der sie ihre Landsleute nachhaltig unterstützen und einen Handel zwischen ihrem Land und Deutschland initiieren können.

Als Dampflok-Freak und begeisterter Konstruktionsingenieur kam mir irgendwann die Idee:
„Versucht doch mal, Museumseisenbahnen hier in Deutschland / Westeuropa die Fertigung von Wasser- und Kohlenkästen komplett in Niettechnik für ihre Dampfloks anzubieten, die ihr in Eurem Land (Niedriglohnland, aber sehr gute Handwerker) fertigen lasst“.
Hintergrund ist die Tatsache, dass in Westeuropa die Technologie der „Warmnietung“ offenbar kaum noch jemand (richtig !) beherrscht und / oder diese Fertigungstechnologie hier fast unbezahlbar ist. Jedenfalls sehe ich die allermeisten ansonsten bestens aufgearbeiteten Museumsloks mit vollkommen krummen / schiefen / verbeulten / flickenbehafteten und nicht mehr originalen (Lieferzustand !) Wasser- und Kohlekästen, Führerhäusern und Rauchkammern.

Geschweißte Wasser- und Kohlenkästen verziehen sich –fertigungsbedingt- IMMER (was bei genieteter Ausführung grundsätzlich nicht der Fall ist) und sehen an Maschinen, die ursprünglich genietete Vorratsbehälter besaßen, eigentlich immer schäbig aus.
Wir haben uns also zum Ziel gesetzt, für die Umsetzung dieser Geschäftsidee zwingend folgende Voraussetzungen zu realisieren:
- Kompromisslose Maßgenauigkeit entsprechend normalem „Maschinenbaustandard“ (DIN 7168- m / DIN ISO 2768-1)
- Perfektes Finish durch Verwendung modernster Fertigungstechnologien (3D-CAD; numerisch gesteuerte Blechzuschnitte und Nietlocheinbringung, usw.)
- Verwendung modernster Tools und gezielte Schulung der Werker hinsichtlich Sicherstellung bestmöglicher Verbindungsqualität (also: der Nieten) und –damit verbunden- bestmöglichem Finish (absolut gerade Nietreihen, keine Beulen usw.)
- Günstiger Preis / akzeptable Lieferzeit.
Wir (insbesondere die beiden Jungingenieure) haben uns jetzt monatelang vorbereitet sowohl theoretischer Art (Konstruktion, Entwicklung von Werkzeugen, Fertigungshilfsmitteln, Festlegung exakter Fertigungsabläufe usw.) und der erfolgreichen (!) Suche zumindest eines geeigneten Fertigungsbetriebs (mit dem man langfristig so eine Fertigung nachhaltig hoch ziehen kann). Beispielhaft haben die beiden Ingenieure die komplette engineering-Tätigkeit (Neukonstruktion der Wasserkästen) für die Dampflokbaureihe 80 der DRG anhand der Originalzeichnungen durchgeführt, damit wir quasi ein reales Projekt zum Üben haben.
Kurzum: wir sind JETZT soweit, dass wir glauben, diese Idee jetzt gemäß o.g. Randbedingungen erfolgreich und nachhaltig umsetzen zu können.

Ich beschreibe das Projekt deshalb hier so ausführlich, weil wir uns von diesem Forumsbeitrag eine Rückmeldung von interessierten Museumsbahnen erhoffen. Mit diesen Rückmeldungen können wir dann abschätzen, ob überhaupt ein echtes Interesse an der Fertigung derartiger Baugruppen besteht und würden von der Rückmeldung abhängig machen, -ob überhaupt und wenn ja- wie wir mit dem Projekt fortfahren werden.

Wie gesagt, es geht in einem ersten Schritt um
- Wasserkästen / Kohlenkästen, (Tenderoberteile),
- Später sind weitergehende Aktivitäten (insbesondere: Herstellung von Führerhäusern und Rauchkammern) denkbar, jedoch außerhalb der Gültigkeit von Dampfkesselverordnungen.
Ich freue mich sehr auf seriöse Rückmeldungen insbesondere von Museumsbahnen in Form einer Privatnachricht an mich.
Viele Grüße
Sebastianklaus
Lieber „änscherierer“,

nicht nur die Niettechnik, auch die dazugehörige Rechtschreibung ist offenbar verloren gegangen.

Im Maschinenbau: der Niet, die Niete

an der Losbude: die Niete, die Nieten

für wen das zu kompliziert ist, kann natürlich auch sein Heil in der Übernahme englischer Begriffe suchen.....


Freundliche Grüße und viel Glück für das Projekt

vom Stellwerk Wiese
Hallo,

auch wenn ich hier direkt keine Verwendung habe (da weder Eigentümer einer Dampflok noch Mitglied in einem Museumsbahnverein) finde ich die Idee grundsätzlich recht gut.

Hinweisen möchte ich aber noch auf ein weiteres, sehr augenfälliges, Bauteil einer Dampflokomotive, das mittlerweile in Deutschland ebenfalls (aus technischen bzw. preislichen Gründen) kaum mehr original wiederhergestellt wird, nämlich die Rauchkammertür.
Auf Grund der aufwändigen Kümpeltechnik wurden zahlreiche in Meiningen ausgebesserte bzw. neubekesselte Dampfloks mit den optisch wenig gelungen Rauchkammertüren "Bauart Meiningen" ausgestattet, wie bspw. 24 083, 64 289, 64 491, 75 1118, 89 6009, 89 6024, 89 6236, 89 6311, 91 896, 93 1360, 94 1538 sowie weitere kleine Tenderloks und ein Großteil der in Ostdeutschland eingesetzten Schmalspurloks.
Bei den Schmalspurloks sowie den 89.60, die diese bereits seit DDR-Zeiten tragen mag das ja vielleicht schon als "historisch" gelten (wenn gleich die auch mal schönere, originale Rauchkammertüren trugen) so ist das bei den größeren Schlepptenderloks (überwiegend ex-Bundesbahn) eigentlich ein No Go!

Das nur mal als Anregung ... ;=)
Da kommt einer mit einer interessanten Idee an, und was passiert:
Anstatt inhaltlich irgendwie Bezug zu nehmen, wird an der Rechtschreibung rum gemäkelt....selbst wenn es berechtigt sein sollte, guter Stil ist es nicht.
sebastianklaus schrieb:
....
Ich freue mich sehr auf seriöse Rückmeldungen insbesondere von Museumsbahnen in Form einer Privatnachricht an mich.
Viele Grüße
Sebastianklaus
Meiner Meinung nach ist dafür das Forum der falsche Ort!

Geh den "harten" Weg und nimm aktiv Kontakt zu Deinen potentiellen Kunden auf!

Von denen erfährt Du genau, was sie sich so vorstellen.

Und vielleicht könnt Ihr ja schon die eine oder andere Probearbeit abliefern.

Viel Glück!

.
Hallo 044 508,
Das Thema "Rauchkammertür" ist natürlich eine ganz andere Nummer:
Ich verstehe ja die Meininger: was wollen die denn machen, wenn es keine Gesenke mehr gibt und die Kunden sich den Bau neuer Gesenke nicht leisten können !
Für viele Einheitsloks gibt es sicher noch die Gesenke, um neue Rauchkammertüren herzustellen, und das kann man ja auch problemlos vielerorts in Europa machen.
Aber wenn man an Einzelstücke geht und / oder an wirklich komplexe Rauchkammertüren gehen würde, (z.B.: S3/6; IVh, XXHV) dann würde es natürlich richtig teuer, weil die Gesenke so groß werden.
Große hydr. Pressen und große Spindelpressen gibt es genug weltweit: wenn jemand wirklich eine Rauchkammertür in einer Spezialgröße gesenkgeschmiedet haben möchte, dann könnte er nach China gehen: die machen Gesenke sehr preisweit, und eben schnell das Blech auf der Presse zu drücken, kostet ja dann kaum etwas (es geht nur um die Kosten fürs Gesenk). Und die Qualität der Tür ist ja die gleiche, ob sie in China oder in Europa gepresst würde.

Das ist aber nicht der Bereich, auf den sich meine jungen Kollegen fokussieren möchten.

Viele Grüße
Sebastian

Kleks Senf dazu

geschrieben von: sukram01

Datum: 26.10.19 10:28

Stellwerk Wiese schrieb:
[...]

Im Maschinenbau: der Niet, die Niete

an der Losbude: die Niete, die Nieten

[...]
Das Niet geht auch, womit meines Wissens in der deutschen Sprache einzig und allein für den Begriff alle drei Geschlechter möglich sind.

Ansonsten kann ich den Vorstoß nur begrüßen, denn da wird sich auch im Stahlbau bei der Restaurierung historischer Stahlbrücken (bspw. Müngstener Brücke, Wuppertaler Schwebebahn, Schiffshebewerk Henrichenburg) ein weites Tätigkeitsfeld eröffnen.


--

Markus

Der Museumsbahnhof Lette im Netz:

[www.bahnhof-lette.de]
Hallo Sebastianklaus,

die Zahl der Dampfloks, die Bedarf an diesem Angebot haben könnten ist ja überschaubar. Da halte ich die Verteilung eines Standardbriefes mit einem Anhang für die Kosten der Neufertigung eines Nietprojekts passend zur dort vorhandenen Lok für zielführender.
Allgemein ist man als Lokbetreiber natürlich schon interessiert an schöner, guter Niettechnik, nur, wenns dann an die Kosten geht wirds meist sehr eng.
Selber hab ich Kohlen- und Wasserkästen, sogar Fahrzeugrahmen mit Nietkopfschrauben Wiederhergestellt bzw. repariert, das ist meist nicht erkennbar und in der Festigkeit erheblich besser.

Gruß
Michael
Guten Morgen Michael,
vielen Dank für Deinen Hinweis.
Ja natürlich haben wir das auch überlegt mit den Nietkopfschrauben, aber das haben wir aus Kostengründen ziemlich schnell verworfen (wir sprechen über aberhunderte Nieten an zwei Wasserkästen). Zumal das auch nicht "original" ist.
Schön sind die Nietkopfschrauben sicherlich dort, wo man mit der hydr. Presse oder dem Pressluftwerkzeug aus Platzgründen einfach nicht mehr hinkommt, aber das sind dann vieleicht die letzten 2 oder 3 Nieten. Oder natürlich bei Reparaturen, wo man mal eben ein paar neue Nieten setzen will und die Werkzeuge nicht zur Verfügung hat.

Die Festigkeitsanforderungen sind zudem m.E. auch kein Thema bei einem Wasserkasten und selbst wenn: es wird halt genau wieder wie original.

Die Idee war, (wie ich schon geschrieben habe), dass sich Interessierte einfach mal melden und dann sieht man, ob man ein erstes Projekt gemeinsam machen kann und unter welchen Bedingungen.
"Richtige" Preise bekommt die beiden Kollegen erst dann vom Fertiger, wenn sie wenigstens mit EINEM (ersten) "handfesten echten" Projekt kommen und nicht mit "wir wollen da mal" und "vielleicht". Deshalb geht das mit der Preisliste JETZT noch nicht.

Aber natürlich haben die Jungs eine Preisidee, die ich für sehr interessant halte (jedenfalls für das Beispiel BR 80). Ich stelle am Montag mal ein paar Bilder von den 3-D-CAD- Modellen der 80´er Wasserkästen ein.
Viele Grüße
Sebastian



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:26:11:48:50.

Schließringbolzen

geschrieben von: sukram01

Datum: 26.10.19 12:04

Eine interessante Alternative zum Nieten sind übrigens Schließringbolzen:

* Webseite eines Herstellers
* Eine weitere Webseite

Ich denke, man kann die Dinger auf der Schauseite so aussehen lassen wie "echte" Niete, und hat dennoch ein in der Technik anerkanntes Fügeverfahren verwendet.

--
Markus

Der Museumsbahnhof Lette im Netz:

[www.bahnhof-lette.de]

Re: Schließringbolzen

geschrieben von: sebastianklaus

Datum: 26.10.19 12:12

Hallo,
Nieten ist durchaus ein "in der Technik anerkanntes Fügeverfahren", es ist genormt, man kann -genau wie für eine Schweißverbindung- einen Festigkeitsnachweis führen: kein Unterschied. Übrigens ist jede Rakete und jedes Flugzeug genietet.
Wenn man in auf die HP schaut: das ist einfach zu teuer !

Viele Grüße
sebastian



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:26:12:19:59.
Für Rauchkammertüren einfach nur bei passenden Herstellern anfragen - zb die Siegerländer Bödenpresswerke wie [www.koenig-co.de] oder [www.juenger.de] sollten problemlos als Kümpel/Bördelteile jede beliebige Kontur fertigen können.
Tiefziehen lohnt wegen der hohen Werkzeugkosten nur für Normböden in Großserien.

Re: Schließringbolzen

geschrieben von: sukram01

Datum: 26.10.19 13:22

Hallo sebastianklaus, selbstverständlich ist das klassische Verfahren genormt (bspw. DIN 124 Halbrundniete), jedoch kann das hier in Deutschland bald keiner mehr richtig ausführen. Über die Verkaufspreise habe ich mich nicht informiert; kostenintensiv wird aber sicher das Schließgerät sein, sofern man nicht irgendwelche Sonderausführungen oder -werkstoffe für die Niete verlangt.

--
Markus

Der Museumsbahnhof Lette im Netz:

[www.bahnhof-lette.de]
Das sehe ich ganz genauso...

Mora C - mit freundlichen Grüßen von Rot/Grün.
Wer gendert, nichts ändert...
If it´s Boeing, I'm not going !

. (o.w.T)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 26.10.19 15:50

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.24 17:29.
0815kotter schrieb:
Hallo Sebastian Klaus.

Vorab, eine gute Idee!
Ein paar Anregungen aus meinen Erfahrungen zu eurem Projekt.

* Grundsätzlich hat ja auch jetzt schon jeder Verein die Möglichkeit "the extra mile" zu gehen wenn er wirklich wert darauf legt. Siehe HG 4/4 der Furka Dampfbahn, diverse Museumsbahnen in GB, wobei auch einige Loks aus Cluj-Napoca in einem echt schönen Zustand abgeliefert wurden.
Bei den meisten Vereinen ist jedoch die Dampflok eine "Cash Cow" wo nicht so viel Wert darauf gelegt wird wie sie betrieben wird. Bei einigen Bedienern hat man sogar das Gefühl "Hauptsache sie fährt und ich kann mich darauf präsentieren"... ob da Wasser und Kohlenkästen genietet sind ist denen egal. Da werden schon rudimentärere Sachen vernachlässigt.
...
Hallo,

ist natürlich Ansichtssache, ob das Lokpersonal aus dem Fenster hängt um auch keinen noch so unvorsichtigen Fuzzy zu überfahren oder nur um sich "zu präsentieren"?
Nietarbeiten werden auch bei deutschen Museumsbahnen sehr schön und gut ausgeführt, auch wenn sie es entsprechend dem "DIN-ISO Geschwafel" machen, weil sie das Fahrzeug dann auch einsetzen wollen.
"cash-cow" sind Loks nur insofern als daß sie so weit wiederhergestellt werden, wie das "cash" es eben ermöglichte bzw. sie in Betrieb ermöglichen Kredite zu bedienen.
Daß viele Loks nicht den Ansprüchen Aussenstehender entsprechen ("nur geschweisst statt richtig genietet") ist halt auch dem "DIN-ISO Geschwafel" geschuldet daß ein geprüfter Schweisser einfacher aufzutreiben ist als ein Nietfachmann.
Andererseits liesse sich natürlich vieles ohne spezielle Kompetenz in Nietkopfschraubentechnik wiederherstellen um wenigstens die unsägliche Schweisskonstruktionsoptik zu vermeiden, nur braucht man halt auch dafür ein paar Leute die das ausführen. Und die müssen dann auch "hart" genug sein um die Kritik der "Nichtoriginalschwätzer" zu ertragen.
Hohe Ansprüche an Orginalität zu stellen ist natürlich einfach, solange man sie Andere erbringen sollen. Wer aber ein Museumsfahrzeug tasächlich ans fahren bringen will muß sich in erster Linie um das "DIN-ISO Geschwafel" kümmern und erst danach überlegen ob er nietet oder schweisst.

Gruß
Michael
Hallo Sebastian,

hab mir mal ein ausgeführtes Beispiel herausgesucht:

https://s19.directupload.net/images/191026/lo76s82y.jpg
Was würden den an einem solchen Kohlenkasten nur die Nietarbeiten (ca. 300 Stck sichtbar, komplett genietet 600) kosten? Den vormontierten Kasten bekämst Du so wie auf dem Bild angeliefert, fertig gebohrt und prov. zusammengeschraubt daß nur die Nietarbeiten anfallen
Denke, das gäbe dann beim einen oder anderen Museumsbahnverein einen Überlegungsansatz.

Gruß
Michael



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:26:17:01:00.
....nun es geht eben nicht nur um Rechtschreibung, sondern um die Verwendung richtiger Fachbegriffe, was sich dann auch korrekt in die Sprachen anderer interessierter Museumsbahner z. B. im benachbarten Holland, England usw. übersetzen ließe. Ich denke, dass man das bei einem promovierten Maschinenbauer in einem großen Anlagenbaukonzern, der weltweit tätig ist, verstehen und auch erwarten kann, ansonsten:..........

Übrigens sind die Bauteile einer Dampflok und ihre Benennung in Deutschland seit langem genormt. Wer sich damit auskennt und richtig ausdrücken kann, zeigt seinen Kunden, dass er sich ernsthaft mit der Materie beschäftigt hat und ein gewisses Vertrauen verdient.

Geeignete Verfahren zur Markterkundung wurden von anderen im weiteren Verlauf des Fadens schon erwähnt.

Wie gesagt, wünsche ich der Geschäftsidee viel Erfolg!



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:26:19:22:18.

Re: Fertigung hochwertiger Wasser- und Kohlekästen in Niettechnik für Museumsdampflo

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 26.10.19 20:17

sebastianklaus schrieb:
Sehr geehrte Forumsteilnehmer,

Geschweißte Wasser- und Kohlenkästen verziehen sich –fertigungsbedingt- IMMER (was bei genieteter Ausführung grundsätzlich nicht der Fall ist) und sehen an Maschinen, die ursprünglich genietete Vorratsbehälter besaßen, eigentlich immer schäbig aus.
Nabend Herr Enschenör,

Da folge ich nun nicht unbedingt Deinen Ausführungen. Das sich geschweisste Teile IMMER verziehen muss nicht sein, wenn die Konstruktionen fachgerecht hergestellt wurden. Sprich ordnungsgemässe Ausführung der Schweissarbeiten samt Kontrolle, das Wärmebehandeln und Entspannen der Bleche, dem Anbringen der Dämmung und der Lackierung. Auch genietete Konstruktionen können sich durch Umwelteinflüsse aller Art oder auch mechanischer Beanspruchung verziehen und dann kann es Dir sogar passieren, das Dir die Nieten um die Ohren fliegen.

Aber Deine Idee lehne ich deswegen nicht ab, nur stellt sich hier die Frage nach dem Bedarf und somit den Fertigungskosten.

Nichts für Ungut,



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:26:21:01:43.
Hallo in die Runde...


ich folge nun schon ein Weilchen diesem recht interessanten Beitrag hier und möchte gern auch meine Gedanken dazu einbringen, da mich das Thema fachlich / beruflich sehr interessiert.

Wie bereits ziemlich deutlich herausgearbeitet wurde, sind die Kernfragen jene nach Bedarf und Kosten.

Der Bedarf wird hier im Land vermutlich überschaubar sein, da viele der heute im Betrieb stehenden oder wieder einmal in den Betrieb zurückkehrenden Maschinen zu Zeiten ihrer Herstellung bereits geschweißte Bauteile besaßen, spätestens jedoch während der Instandhaltungen im Planbetrieb der letzten Jahrzehnte des Dampfbetriebes geschweißte Ersatzteile oder zumindest Schweißflicken bekamen.

Damit wird bei vielen Maschinen auch mit nachgefertigten Schweißbauteilen ein relativ authentischer Zustand erreicht, der den Betreibern die ohnehin hohen Kosten erträglicher macht und der bei vielen Lokomotiven stimmig ist bzw. eine attraktive Lokomotive an die Spitze eines Zuges bringt.

Letztlich ist ja auch 2019 und nicht mehr 18xy oder 19xy...

Aber es wird immer Restaurierungsprojekte älterer Maschinen geben, die einen sehr lobenswerten und wirklich beachtlich hohen Originalitätsanspruch haben und dementsprechend ältere Fertigungsverfahren zur Ersatzteilherstellung benötigen.

Im Rahmen meiner langjährigen Arbeit als Konstrukteur und Entwicklungsingenieur im Bereich von Klein- und Mittelserien-Erzeugnissen für Automobilbau, Flugzeugtechnik und Konsumgüterindustrie habe ich immer mal wieder alte Handwerkskünste für Zulieferteile benötigt und mit Geduld für meine Anwendungen bezahlbare Lösungen hier bei uns gefunden. Ob es nun das Nieten war oder das selten gewordene Metalldrücken, auch im Zeitalter von Industrie 4.0 kommt man ohne diese Techniken nicht aus, aber die Anwendungen schrumpfen weiter, Fachleute bzw. Könner sind rar und die Kosten z.B. für Vereine hoch.

Es gibt aber genau deshalb unter den Dampflokbetreibern mitunter sehr gut aufgestellte Werkstätten heute.

Faszinierend sind die alten Techniken immer wieder aufs Neue. Ich kann mir vorstellen, dass sich in den eingangs genannten Gebieten in Südosteuropa inselartig die Niettechniken und deren Anwendung gehalten haben und dann natürlich mit den obendrein noch geringeren Lohnniveaus einhergehend interessant für Eure Geschäftsidee sind, die jedoch sicher auch andere schon hatten.

Es wäre schön dieses handwerkliche Wissen und Können durch eine gute Auftragslage zu bewahren, aber meine Empfehlung dazu :

Um seinen Mann zu ernähren und Auslastung zu erreichen, würde ich Eure Geschäftsidee eher erweitern und nicht nur die Anfertigung von Dampflokersatzaufbauten in Nietbauweise für Lokomotiven hier im Lande anstreben, sondern einfach breitaufgestellt die Techniken nutzbar machen für Restaurierungen von Lokomotiven und Waggons in vielen anderen Hochlohnländern, Restaurierung alter Landmaschinentechnik, Blechteile alter Schiffsaufbauten, je nach Größe auch Träger und Knotenbleche alter Brücken, Rümpfe von Kleinflugzeugen... der Faden lässt sich sicher fortsetzen.

Dabei aber noch den Zwischenweg finden zwischen Sicherheit und Normkonformität einerseits und möglichst wenigen Hemmnissen durch deutsche und europäische normative Regelungen andererseits. Wenn DIN und DIN EN auch manchmal nerven können, haben sie dennoch gerade heute in der Globalisierung eine wichtige Rolle.


Viele Grüße

Ronny Beck
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