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Ein neues Empfangsgebäude für das Eisenbahnmuseum Bochum

geschrieben von: lcu

Datum: 08.10.19 23:08

Hallo allerseits,

am 14. September 2019 wurde das neue Empfangsgebäude für das Eisenbahnmuseum Bochum von der Stadt Bochum an die Stiftung Eisenbahnmuseum als Nutzer übergeben. Der Neubau entstand nach dem Entwurf des Berliner Büros von Max Dudler Architekten, der 2016 siegreich aus einem Planungswettbewerb hervorgegangen war. Die Stadt war Bauherr für das Gebäude, das auch durch den Bund als Nationales Projekt des Städtebaus gefördert wurde.

Zukünftig soll der Zugang zum Museum von der Straße und über den neuen Museumsbahnsteig durch das Empfangsgebäude erfolgen, in dem auch Flächen für Ausstellungen und Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Zur Übergabe war der Neubau noch ohne Einrichtung oder Ausstellung, was bis zur Eröffnung für den Publikumsverkehr im nächsten Frühjahr erfolgen soll.

Hier sind einige Fotos, die ich während der Übergabe machen konnte:

https://live.staticflickr.com/65535/48816112667_ecf0508267_b.jpg
Empfangsgebäude Eisenbahnmuseum Bochum by Lars-Christian Uhlig, auf Flickr

https://live.staticflickr.com/65535/48815609338_96ffddc6a4_b.jpg
Empfangsgebäude Eisenbahnmuseum Bochum by Lars-Christian Uhlig, auf Flickr

https://live.staticflickr.com/65535/48815967076_14a80e919a_b.jpg
Empfangsgebäude Eisenbahnmuseum Bochum by Lars-Christian Uhlig, auf Flickr

https://live.staticflickr.com/65535/48815967536_ac1e25306b_b.jpg
Empfangsgebäude Eisenbahnmuseum Bochum by Lars-Christian Uhlig, auf Flickr

https://live.staticflickr.com/65535/48816119972_9383b24878_b.jpg
Empfangsgebäude Eisenbahnmuseum Bochum by Lars-Christian Uhlig, auf Flickr

https://live.staticflickr.com/65535/48815616978_74b0661ec2_b.jpg
Empfangsgebäude Eisenbahnmuseum Bochum by Lars-Christian Uhlig, auf Flickr

https://live.staticflickr.com/65535/48816128347_570baa350b_b.jpg
Empfangsgebäude Eisenbahnmuseum Bochum by Lars-Christian Uhlig, auf Flickr

Das gesamte Album ist hier zu finden: [flic.kr]

Schöne Grüße
Lars.
Mal ehrlich, der neue Bahnsteig ist optisch katastrophal. Er passt überhaupt nicht zu der Bw-Atmosphäre. Früher hatte man das Gefühl in ein Bahnbetriebswerk zu kommen. Ein Bw in dem die Zeit fast stillstand. Die kleine Kasse im Eingang des Lokschuppens störte das überhaupt nicht. Dann kam irgendwann die moderne Rechteck-Halle hinter dem Lokschuppen. Das schöne war das die immer noch aus vielen Blickrichtungen nicht zu sehen war. Drastisch bergab ging es mit der Optik als auf dem Ablaufberg die zweite moderne Halle gebaut wurde. Das neue Empfangsgebäude und der neue Bahnsteig sind der Tod für jede Stimmung im Museum. Der absolute Graus. Denn nun hat man eigentlich keine Möglichkeit mehr den modernen Gebäuden optisch auszuweichen.

Hätte man nicht wenigstens das Gebäude, den Bahnsteig und seine Möblierung optisch an die 60er Jahre anlehnen und so einen neuen Themenbereich schaffen können ? Denn gerade Bahnbauten der 60er Jahre hätten genügend Vorbilder gegeben. Und sie verschwinden immer mehr. Es wäre also dringend nötig auch so etwas museal zu zeigen.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:09:03:15:11.
Hallo,

ich finde, soooo schlecht fügt der Backsteinbau sich dort nicht ein. Wenn an dem noch ein paar Tage die Witterung nagt, dann passt das nochmal besser.
Auf dem großen Turm/der großen Wand hätte ich noch eine schöne Uhr oder "Bahnbetriebswerk Bochum-Dahlhausen" geschrieben. So sieht es etwas leer aus.
Die Gesaltung innen finde ich persönlich auch lieblos und kalt. Moderner Betonbau halt...

Persönlich war ich leider noch nie dort. Kann also nur anhand der Bilder über den neuen Bau "urteilen".

Gruß

P.S.: Ist das wirklich nur eine dicke Wand oder doch eine Art Turm?

Was soll das sein?

geschrieben von: Gärtner

Datum: 09.10.19 07:22

Für so etwas braucht man einen Architekten? Was hat das mit einem hist. BW zu tun? Sorry, aber das Geld hätte man besser verwendet um die bestehenden Gebäude denkmalgerecht zu sanieren. Von dem was "übrig" gewesen wäre, hätte man sicherlich den für das Ruhrgebiet typischen ETA vernünftig erhalten können. Wenn es ein Neubau sein muss, warum dann nicht zumindest von außen wie ein ins Gelände passendes Gebäude, z.B. einen "Güterschuppen". Ja - auch die Bahn war mal wichtig für Stückgüter und auch das gehört in ein Museum. Von innen hätte man ja ruhig so eine Beton - Einrichtung machen können. Was hätte gegen einen hist. Bahnsteig gesprochen, z.B. mit Kopfsteinpflaster? Um so etwas zu sehen kann ich jeden S-Bahn Haltepunkt ansteuern.

Bochum war war mal attraktiv. Jetzt möchte man in einer Liga spielen, die keineswegs etwas mit "Museum" und "Eisenbahngeschichte" eines historischen BW zu tun hat. Statt sich um vernünftige Konzeptionen wie z.B. dem bereits angesprochenen ETA zu kümmern, verbrennt man lieber Geld für so etwas. Bei der Gelegenheit: In Bochum sind ja nach 1985 diverse Güterwagen verblieben, die jahrelang im Freigelände vergammelt sind. Wo sind die eigentlich alle, die Metallteile als Schrott verkauft und die Holzaufbauten als Blumenerde verwendet?
Die Außenansichten hat was von Zechenstil, passt schon irgendwie in den Pott. Die Innenansichten mit dem vielen Beton wirkt auf mich nur kalt und unpersönlich. Ich hoffe, das die kahlen Wände mit passenden Exponaten aufgehübscht werden.
Schön oder nicht schön, ist ja alles Geschmacksache.
Mir gefällt das so auch nicht. Ist viel zu kahl.
An die hohe Front muss noch was dran. Uhr, Flügelrad, Stationsname... Platz ist da genug. Aber so sieht es etwas einfallslos aus.

Michael
Hallo Lars,

Danke für die sehr schönen, aussagekräftigen Bilder. Der Max Dudler hat bei uns in Reutlingen viel übleres "verbrochen" und noch mehr vor.
Weißt du welchen Sinn der turmartige Anbau hat, ist da ein Wasserbehälter drin?

Gruß
Michael
Jetzt noch eine Achterbahn und einen Klettergarten aufstellen, dann passt es perfekt!

Mich interessiert der Trieb- oder Steuerwagen

geschrieben von: Jo

Datum: 09.10.19 10:59

Hallo,

um welches Fahrzeug handelt es sich da?

Der Bau passt gut zur Zechenarchitektur eines Fritz Schupp, die ja im Ruhrgebiet verbreitet ist. Als moderner Bau gefällt es mir recht gut. Die Frage, ob es in den Museumsbereich passt, muss ich für mich mit NEIN beantworten.

LG Jo(achim)

Eben auch deshalb ...

geschrieben von: ludger K

Datum: 09.10.19 11:26

habe ich mich vor Jahren aus der Architektentätigkeit zurückgezogen, und wenn ich sehe, welche seelenlosen Klötze von den heutigen Architekten gnadenlos in die Gegend geschmissen werden, bereue ich es keine Sekunde. Es tut meiner Architektenseele höllisch weh, solche Grausamkeiten mit ansehen zu müssen. Ich erinnere mich noch an die wunderbaren Szenen aus dem Film "Das Wunder von Bern", aber heute würde wohl kein Filmproduzent auf die Idee kommen, dort einen historischen Film zu drehen. Früher gab es im EM Dahlhausen so manche Fotoveranstaltung mit authentischem Hintergrund, auch damit ist es jetzt vorbei. Welcher passionierte Eisenbahnfreund fotografiert schon eine Dampflok vor einem supermarktähnlichen Gemäuer? Früher waren es "nur" die zahllosen Warnwesten, die die Eisenbahnfotografen verschreckten und sie von einem Museumsbesuch abhielten. Heute kommt noch diese architektonische Mißgeburt hinzu. Was wird morgen sein? Werden dann die Dampfloks evtl. orange lackiert oder als TGV verkleidet? Es bleibt nur zu hoffen, daß das Beispiel nicht Schule macht.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:09:14:04:24.
Hallo Lars,

vielen Dank für die Bilder.

Die alte Wagenreperaturhalle ist nun wieder mit allen Gleisen an die große weite Welt angebunden und die Umfahrung genau so. Für den eigentlichen MuseumsBetrieb sind das die wahren Errungenschaften dieser Baumaßnahmen. Dazu wirkt das Gesamtareal mit den Bäumen auf dem Parkplatz und weiteren opitschen Aufwertungen deutlich einladender als vor den Veränderungen.

Am Gebäude mag sich vielelicht der ein oder andere Eisenbahnfreund stören, für die Entwicklung des Museums, das nicht nur von diesen überleben kann, ist es meiner Meinung nach existenziell um andere Besuchergruppen zu erreichen.

Gruß

Tristan
Hallo,


danke für die Berichterstattung, zu dem gutgemeinten Neubau auf dem Museumsgelände in Bochum-Dahlhausen.

Ich bin der Meinung, dass das gesamte Bw-Areal durch diese Neubauten in Form von Fahrzeughallen etc. immer mehr von seiner Ursprünglichkeit oder Originalität verloren hat.

Der Drang nach Wachstum, nach Ausbau und Perfektion hat eben auch seinen Preis.

Die gesamte Eisenbahngeschichte des Ruhrgebietes scheint sich in Bochum-Dahlhausen zu konzentrieren, hingegen man ausstellungsmäßig von Gelsenkirchen-Bismarck gar nichts mehr hört. Beide Eisenbahn-Orte sind historisch interessant, bilden meines Erachtens aber extreme Gegensätze (Sättigung vs. Leerstand). Meines Erachtens wäre etwas mehr Ausgleich zwischen den beiden Institutionen geboten.

Statt eines neuen Verwaltungsgebäudes in Bochum-Dahlhausen hätte ich als Außenstehender die Rekonstruktion des verloren gegangenen Wasserturms in Gelsenkirchen-Bismarck oder die Rückführung einer 44er/221er dorthin spannender gefunden.


Viele Grüße,
Marc

"Mancher hinterlässt eine Lücke, die ihn (vollständig) ersetzt."

Pearl S. Buck






1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:09:12:14:13.
Hallo Marc,

sowol das Gelände in Bochum, wie auch das in Bismarck gehören mittlerweile beide dem RVR. Da wir man sich Hausintern nicht mit zwei so nah beieinander liegenden Objekten Konkurzen machen.

Es gab vor Jahren allerdings mal die Überlegungen Bismarck als Depot für Bochum zu Nutzen. Draus wurde aber nix. Der Gleiszustand und die direkt unter dem Gelände verlaufenen Bergbaustollen werden ihren Anteil dazu beitragen, das Bismarck nicht mehr wirklich im Vordergrund steht.

Viele Grüße
Hallo Marc,

die Frage nach der "Orginalität" ist ist ungefähr so zielführend bzw. so endgültig zu beantworten wie die Frage ob es erst die Henne gab oder das Ei!
Noch abwegiger find ich es auch noch G.-Bismarck dazu zu verlangen. Schon Dahlhausen entstand aus privat organisiertem Interesse und wurde - unter großen Schmerzen - "verstaatlicht". Wie sollten Politiker, die nur Steuergelder nutzen können, auch noch ein zweites Eisenbahn-Museum mit genauso schwarzen Loks für sinnvoll erklären?

@ "reviermainzel",

Achterbahn könnte jüngere Interessengruppen anziehen und ein Klettergarten ergäbe für Fotografen völlig neue Blinkwinkel auf Fahrzeuge und Gebäude.

Halte es einfach für wichtig daß in solchen Groß-Museen auch ein möglichst großer Interessentenkreis angesprochen wird. Wer "Orginalität" und möglichst wenig rumlaufende Besucher möchte, sollte einfach z. B. nach D.-Kranichstein gehen, die freuen sich auch über ein paar € Eintrittsgelder und Spenden.

Gruß
Michael
Ein wesentlicher Aspekt wird sein, wie & vor allem womit diese neuen Räumlichkeiten gefüllt werden. "Äußerlich" könnte man argumentieren, Backstein-Optik & Turm sollen an modernere Zechen-Architektur erinnern. Aber es passt m.E. überhaupt nicht ins Gesamt-Ensemble Dahlhausens, auch nicht angesichts der neueren Hallen. Es "erschlägt" geradezu, dominiert viel zu sehr (nicht nur die Besandungseinrichtung). Die grandiosen Vorbilder britischer Museumsbahnen sind für uns sicherlich finanziell & vom Aufwand unerreichbar. Aber man gehe nur mal in die Niederlande: Bei der SGB haben sie den ehem. "historischen" Güterschuppen des Bf Middelburg zerlegt und auf ihrem Gelände in Goes wieder aufgebaut, ähnlich das dortige Stellwerk. Passt alles wunderbar! Oder man schaue sich das Betriebsgelände der SHM in Hoorn & ihre wunderbaren Bahnhöfe an der Strecke an. Positives deutsches Beispiel wäre etwa der DEV in Bruchhausen-Vilsen. Sicherlich mußte das ursprüngliche Dahlhausener Gelände ein wenig aufgeräumt werden. Aber ich bezweifle ganz entschieden, das solch Modernisierungswahn (auch bei der Bahnsteigbeleuchtung...) fürs allgemeine Publikum reizvoller sein soll als im Gesamteindruck einigermaßen stimmige Bahnhofs- oder Bw-Ensembles.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:09:13:41:24.
Ich finde das Gebäude außen wie innen sehr gelungen. Die Betonoptik im Inneren würde ich wenig zustellen. es wirkt in seiner Klarheit und Schlichtheit.
Der Bahnsteig mit behindergerechten Leitstreifen ist aktuellen Erfordernissen gemäß gestaltet.

Rundum ein schöner und moderner Visitor-Center um vor allem Gruppen zu empfangen und einzustimmen. Das ermöglicht Veränderungen in den bisherigen Bereichen. Uhr und Beschriftung folgen sicherlich noch.
...was für ein hässliches Gebäude....

Am Turm rechts und links der Tür jeweils eine Bronzetafel dran und schon hätte man eine tolle Mahn- und Gedenkstätte für irgendwas...

So isses nur ein Klotz in historischer Umgebung oder wie auch immer

Viele Grüße vom Posten 15 http://abload.de/img/dscf9140z8q4j.jpg JÖRG
Bereits in der Bauphase des Gebäudes wurde die glanzlose Architektur von Museumsbesuchern von Großteil abgelehnt.
Ein hüllenloser und inhaltloser Turm,ein Gesamtobjekt was wie hier beschrieben nicht zu dem eigentlichen Konzept eines ehemaligen Bahnbetriebswerk gehört.
Spötter sagten auch oft,noch im Hauptturm die Gleise der Feldbahn verlegen und fertig ist das Krematorium Dahlhausen.
Dazu gehört die Aufstellung des Transrapid oder zeitgenössischer Wagen,der nach Meinung von Besuchern ins Geschichtsmuseum gehört und nicht zwischengeparkt anderer historischer Fahrzeuge.
Aber auch dieses zeigt,mit sowas lockt man Krawattenträger und besseres Publikum an.
Und wie auch beschrieben gammelt an versteckten Ecken eine Garnitur ETA/ESA und u.a. der Tunneligel herum.
Auch die berechtigte Frage hier,was alles mit den 1985 aufgearbeiteten Fahrzeugen passiert ist.
Würde doch hier die Museumsleitung sich anstatt mit Hochwürden der Stadt Bochum mal mit den normalen Besuchern unterhalten, wüssten diese was eigentlich gewünscht ist.
Und letztendlich kann gesagt werden,Stadt Bochum ist nicht gleichzusetzen mit der Stadt Gelsenkirchen.
Und auch die Lage Bw Bismarck mit den fehlenden Zuwegen schreckt vielen ab.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:09:15:37:47.
Niemand würde auf die Idee kommen, in Sanssouci ein Betonklotz hinzusetzen.

In Bochum hat man genau das getan. Das ist eine brutale optische Zerstörung von historisch gewachsener Infrastruktur. Was will man auch in einem Land erwarten, wo ganze Landstriche für den Klimaschutz ruiniert werden.

Einfach nur Schrott!

VG Günter
Michael Staiger schrieb:

(...), die Frage nach der "Orginalität" ist ungefähr so zielführend bzw. so endgültig zu beantworten wie die Frage ob es erst die Henne gab oder das Ei!

Noch abwegiger find ich es auch noch G.-Bismarck dazu zu verlangen. Schon Dahlhausen entstand aus privat organisiertem Interesse und wurde - unter großen Schmerzen - "verstaatlicht". Wie sollten Politiker, die nur Steuergelder nutzen können, auch noch ein zweites Eisenbahn-Museum mit genauso schwarzen Loks für sinnvoll erklären?



Hallo Michael,

danke für Deine Rückmeldung hinsichtlich meines Beitrages mit den beiden mir bedeutenden Aspekten „Originalität“ und „Gelsenkirchen-Bismarck“.

Die Frage nach der Originalität des Ausstellungsortes (etwa stillgelegtes Bahnbetriebswerk) ist meines Erachtens ein recht zentraler Punkt, wenn es um dessen Erhaltung und museale Nutzung geht. Dieser kann meines Erachtens nicht einfach am Beispiel „Henne und Ei“ abgetan werden.

Ich denke, dass man sich als Museumsbetreiber sehr wohl überlegen sollte, wie man mit historischen Relikten des Schienenverkehrs (Lokschuppen, Gebäude, Gleise etc.) auf einem Bahngelände und dort mit den nicht bebauten Flächen umgeht. Das erfordert einiges an Sensibilität, an Wertschätzung und Hintergrundwissen. Jeder Neubau auf einem historischen Bahnareal ist zunächst einmal ein Eingriff in die bisher bestehende Konstellation. Derselbe Sachverhalt lässt sich auch bei Musemsfahrzeugen anwenden, die in der Vergangenheit allzu oft mit großem Ehrgeiz renoviert und damit ihrer Echtheit/Authentizität „beraubt“ wurden.

Wenn ich das ehemalige Bw Gelsenkirchen-Bismarck als Museumsort vorschlage, meine ich nicht, dass die Ausstellung konzeptionell zu einem Bochum-Dahlhausen II (genauso schwarze Loks) werden soll. Das fände ich ziemlich langweilig, weil bereits vorhanden. Die Ausstellung oder die Thematik in Gelsenkirchen-Bismarck könnte zum Beispiel viel stärker ortsbezogen sein und vielleicht gilt auch mal in der Museumszene der Vorsatz: „Weniger ist mehr“. Man muss nicht jedes Gleis mit Lokomotiven/Waggons zustellen.

Deswegen fände ich für Gelsenkirchen-Bismarck zunächst einmal eine 44er völlig ausreichend. Das Ruhrgebiet ist eisenbahngeschichtlich von so großer Bedeutung, dass man als Staat im Punkt "Erinnerungskultur" meiner Meinung nach nicht zu knauserig sein sollte.


Schöne Grüße,
Marc

"Mancher hinterlässt eine Lücke, die ihn (vollständig) ersetzt."

Pearl S. Buck






1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:09:18:14:07.
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