DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 15 - Museumsbahn-Forum 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Dieses Forum dient dem Erfahrungsaustausch über den Erhalt und Betrieb historischer Fahrzeuge. Dazu zählen auch Beiträge zu Bahnen, die planmäßig Dampfbetrieb anbieten, sowie Touristikbahnen, die nicht der Definition von Museumsbahnen im strengeren Sinne entsprechen.
Dieses Forum dient NICHT zum Veröffentlichen von Sichtungsbildern - diese gehören in die Bild-Sichtungen. Bildberichte über Museen und historische Fahrzeuge, sowie die damit in Verbindung stehende Infrastruktur sind jedoch willkommen.
Für Veranstaltungsankündigungen bitte die Termine-Seiten verwenden. Weiterführende Informationen sind hier gestattet, Berichte über Veranstaltungen aber bitte auf eine Diskussion je Veranstaltung begrenzen. Berichte über Veranstaltungen aus früherer Zeit (älter als 10 Jahre) sind nach wie vor im Historischen Forum willkommen.
Moderatoren: Klaus Habermann - JensMerte - TCB
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -

? Gibt es hierzulande zu viele betriebsfähige Dampfloks?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 05.09.19 21:07

Meine Fragestellung entsteht durch den letzten Satz im Leitartikel des Chefredakteurs der Zeitschrift Modelleisenbahner Ausgabe Oktober 2019 - siehe Seite 5 rechte Spalte.
Der Artikel beginnt mit "HURRA, SIE WIRD WIEDER FAHREN!" und behandelt das Thema "Dampfzug-Sonderfahrten spielen schon lange nicht mehr ein, was sie kosten."
Der Herr Chefredakteur hält es daher für möglich, dass es noch immer zu viele betriebsfähige Maschinen hierzulande gibt, die sich letztendlich kannibalisieren.
*
MfG verbleibt Dieter
Es liegt nicht an der Anzahl betriebsfähiger Dampfloks sondern eher an den Kosten der "Produktion" einer Sonderfahrt und dem was an Fahrpreisen aufgerufen wird. Bei letzteren gibt es erhebliche Unterschiede.

Und ob die Kosten damit tatsächlich nicht eingespielt werden, sollten wir den Veranstaltern überlassen, die das Risiko einer solchen Fahrt übernehmen. Wären diese Fahrten alle defizitär, dann gäbe es solche Fahrten nicht mehr.
Ich denke, man muß schon genau unterscheiden, ob es sich beim Sonderfahrtanbieter und/oder Fahrzeugbetreiber um ein Unternehmen oder um eine nichtkommerzielle Vereinigung von Eisenbahnfreunden handelt.

Zusätzlich verkompliziert kann die Sache dadurch werden, daß ja auch so manches kommerziell agierende Unternehmen ursprünglich aus dem Enthusiasmus von Eisenbahnfreunden heraus gegründet wurde.

Und jetzt fängt die Sache an, richtig interessant zu werden, denn gerade bei den von Eisenbahnfreunden gegründeten Unternehmen sehe ich zwei grundverschiedene Entwicklungswege. Einmal den friedlichen, progressiven, auf koexistenzielle Zusammenarbeit auf Augenhöhe ausgerichteten und verantwortungsvollen Weg; und zum anderen den aggressiven, auf hegemonistischen Alleinvertretungsanspruch angelegten und jegliche anderen aus dem Weg räumen wollenden, rücksichts- und verantwortungslosen Weg.

Gerade letzteres läßt erst die im Eröffnungsbeitrag dieses Threads aufgeworfene Problematik aufkommen.
Ich finde nach wie vor, Platz ist für alle da! Die Frage ist nur, wie man miteinander umgeht und wie man seiner Verantwortung für die historischen Fahrzeuge einerseits, und für die nach wie vor begeisterungsfähige Schar von Eisenbahnliebhabern andererseits gerecht wird.
Einerseits ist es per se erst einmal gut, wenn ein Unternehmer die Wirtschaftskraft seines Unternehmens auch für den Erhalt und Betrieb historischer Fahrzeuge nutzt und dabei sogar die Anerkennung der Gesellschaft z.B. durch geringere Steuern erfährt. Das ist mitunter aber gar nicht leicht...
Andererseits ist es ein wichtiger Aspekt, ob sich das Volk selbst und insbesondere seine Vertreter der kulturellen Wichtigkeit des Ehrenamtes bewußt sind und die Vereine fördern.
Beides kann - richtig angefangen - gemeinsam Vorteile ausspielen und gemeinsam Schwierigkeiten meistern.

Einen gerechten Mittelweg zur gleichberechtigten Behandlung der Unternehmen und der Ehrenamtler ist nicht leicht, aber möglich. Vor allem hängt die Akzeptanz davon ab, wie besonders die "Profis" auftreten und sich gegenüber den "Ehrenamtlern" aufführen.
Wie gesagt, da sehe ich derzeit zwei sehr konträre Möglichkeiten: Gemeinsam "gesunde Muskelmasse" aufbauen oder am Ende ein für alle tödliches "Krebsgeschwür-Wuchern".



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:09:06:03:16:44.
Dieter Buddrus schrieb:
...
Der Herr Chefredakteur hält es daher für möglich, dass es noch immer zu viele betriebsfähige Maschinen hierzulande gibt, die sich letztendlich kannibalisieren.
*
MfG verbleibt Dieter
Da ich vor einiger Zeit in diesem Forum ähnliche Gedanken ventiliert habe, führe ich das nicht weiter aus, denn eine kritische Betrachtung ist wohl eher nicht gewünscht hier.

Jedenfalls sind meine diesbezüglichen Aussagen alle gelöscht worden.

Daher: Übe wir uns in Zweckoptimismus und freuen wir uns über möglichst viele betriebsfähige Dampfloks in unserem Lande!

ZUmal die Abschiedsfahrt der 01 118 noch nicht so lange her ist.

:)

.
Hallo Heizer Jupp,

wenn plagt denn eigentlich ein hegemonistischer Alleinvertretungsanspruch?

Dampf069
dampf069 schrieb:
Hallo Heizer Jupp,

wen plagt denn eigentlich ein hegemonistischer Alleinvertretungsanspruch?

Dampf069

Ich werde hier ganz gewiß keine Namen nennen. Nicht, daß DSO noch 'ne Abmahnung bekommt...
Es reicht doch völlig, wenn Du Dich in der Szene mal umhörst.
Über die PRESS wird ja viel gemeckert.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:09:06:09:23:05.

Re: ? Gibt es hierzulande zu viele betriebsfähige Dampfloks?

geschrieben von: Jo

Datum: 06.09.19 10:38

Ich denke es sind zu viele "Duplikate" unterwegs und jeder, der eine 52.80 ergattern konnte meint, eine Museumsbahn gründen zu müssen.

Da gibt es Loks, deren Wiederinbetriebnahme sicher mehr Aufsehen erregen würde. Ich nenne da mal 10 001, 24 0XX, 39 230, 81 004 oder 93 526. Auch T9.1 oder T9.3 fehlen völlig in der "Szene". Die S3/6 des BEM würde ich mir als DB-Lok vor passenden (vorhandenen) Wagen wünschen.

Fotoveranstaltungen (Personenzüge) zum Preis einer Fahrkarte währen auch mal was für weniger begüterte Fotografen (ist doch egal, ob der zahlende Fahrgast im Zug sitzt oder außerhalb steht)

LG Jo(achim)
Liebe Foristen.

Meine Meinung ist das es gut ist das es mehrere betriebsfähige Dampflok in Deutschland gibt. Sie zu vermarkten ist sicherlich nicht immer einfach.
Ob es die DB gerne sieht,das es auf Ihren Gleisen historischen Schienenverkehr gibt,daran habe ich grosse Zweifel. Historie ist in Deutschland ein Reizthema bei vielen unserer sogenannten Volksvertreter.
Das nur mal so am Rande.
Eine Br 39 230 (mit Hängeeisensteuerung) und eine Br 10 das hätte sicherlich was,wenn die wieder fahren könnten. Warten wirs ab. Nichts ist unmöglich,vorrausgesetzt die finanzziellen Mittel stehn bereit.

Träumen ist doch erlaubt.

Gruss Dietmar Kunen
Blocksiesel
Kennst Du Harry Potter und den "Verbotenen Wald"? Da gab's 'ne Eule aus dem Zaubereiministerium und Harry übte schon mal am Patronus...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:09:06:12:06:49.
Jo schrieb:
Ich denke es sind zu viele "Duplikate" unterwegs und jeder, der eine 52.80 ergattern konnte meint, eine Museumsbahn gründen zu müssen.
Da gibt es Loks, deren Wiederinbetriebnahme sicher mehr Aufsehen erregen würde. Ich nenne da mal 10 001, 24 0XX, 39 230, 81 004 oder 93 526.
Dann sorg halt für Abwechslung, neben den genannten gibts noch durchaus weiteres Aufarbeitungsfähiges! Und wenn ich mir das Projekt der 78 246 anschaue, dann könnte das das Vorbild für die 93 526 sein.
Bei der 39 230 gibts ja genug Beispiele wie es mit der Zusammenarbeit mit dem Besitzer klappen könnte.


Auch T9.1 oder T9.3 fehlen völlig in der "Szene".
In Heilbronn ist eine T9.1 betriebsfähig


Die S3/6 des BEM würde ich mir als DB-Lok vor passenden (vorhandenen) Wagen wünschen.
Jede Museumsbahn macht ihr Ding so, wie sie es möchten. Du solltest dich also schon selber um die Erfüllung deiner Wünsche bemühen, es gibt noch nicht betriebsfähige S3/6 die vielleicht auf einen "Erwecker" warten?

Fotoveranstaltungen (Personenzüge) zum Preis einer Fahrkarte währen auch mal was für weniger begüterte Fotografen (ist doch egal, ob der zahlende Fahrgast im Zug sitzt oder außerhalb steht)
Miete deinen Wunschzug an, da gibt es ja eine große Auswahl und verkaufe die Fahrkarten zu deinem Preis.

LG Jo(achim)
Hallo Joachmim,

es gäbe genug Möglichkeiten, nutze sie einfach. Auch scheinbar Unmögliches lässt sich bei entsprechender - handwerklicher - Hartnäckigkeit verwirklichen. Nur, Anderen vom Sofa aus zu sagen was sie tun sollen ist natürlich viel einfacher.
Die, die wirklich was auf die Beine stellen brauchen kaum Ratschläge sondern geniessen meine Bewunderung und meinen Respekt.

Gruß
Michael



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:09:06:12:03:20.
Guten Morgen,

es gibt m. M. n. weder eine Baureihenschwemme an betriebsbereiten Dampflokomotiven mit gültiger HU Frist, noch im engeren Sinne Refinanzierungsprobleme von historischen Fahrzeugen im allgemeinen. Weil diese nicht mehr im klassischen unternehmerischen Sinn betriebswirtschaftlich genutzt werden. Es handelt sich um Liebhaberei und Brauchtumspflege. Angebot und Nachfrage sind denke ich ausreichend. Die Vereine kennen in der Regel ihr Revier. Die Probleme sind rein infrastruktureller Natur und treiben die Preise nach oben. Lässt sich aber durch Fahrzeugeinsatz Angebote mit E und V im Mischbetrieb absenken. Sorgen bereiten die Ersatzteilbeschaffung bestimmter Baugruppen, wenn die Herstellungsmethode nicht mehr vorhanden ist und keine Alternative zur Verfügung steht. Dies ist das Ende einer Lok im Betriebsdienst, egal ob D, V, oder E.

Also ich sehe das Ganze entspannt. Dampflok lebt und fährt auch weiterhin bis das die Grünen sie ausrotten.

Grüße.

Frank Hofmann
Der Trend ist doch schon länger da. Der Vollsortimenter "Eisenbahnverein" mit eigenen Loks, Wagen und ggfs Strecke hin zum Dienstleister Vermietung von Lok, Personal, Wagen und Trase bei DB Netz.
Die Vollsortimenter fahren tendeziell kleinere Loks, sind lokaler tätig und refinanzieren sich auch dort. Meistens ? ist auch noch ein Gönner im Hintergrund.
Der Dienstleister muß professioneller aufgestellt sein und seine Leistungen "agressiver" anbieten. Mischanbieter wie PRESS können ihre sowieso professionellen Strukturen und know how für die Abwicklung von Sonderfahrten einsetzen.

Ob es zu viele Loks gibt, ist gar nicht wirklich planbar, Mal könnten sich 4 01er treffen, mal läuft gerade keine (Ausfall 01 150, Frühverrentung 01 118, spätere Fertigstellung 01 1104 etc).
Es müsste mal jemanden geben, der eine Art "All-Star-Fuhrpark" zusammenkauft, die entsprechenden Loks betriebsfähig aufarbeitet und dann mit viel Bombast Werbung für die Fahrten macht. Analog zum Big Boy in den USA.
Mögliche Loks wären 45 010 (stärkste deutsche Lok), 18 201 (schnellster deutscher Renner) und die erwähnte 10 001 (prachtvollste große Schnellzuglok). Also Giganten, die man auch als solche entsprechend vermarkten kann!

meine Ansicht

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 06.09.19 15:08

Aus meine Sicht betrifft das Thema sowieso nur die großen Renner, also 01, 03, 10, 18, 23, 24?, 38 39/22, 41, 44, 50, 52, 58, 62, 65, 78, 94 und 95. Wobei man sich bei der 24, 78, 86 und 94 streiten kann.
Also jene Loks, deren "HU" inzwischen zumeist über 1 Million Euro kostet und deren dazwischenliegende Fristaufgaben inzwischen auch mit lumpigen 300 000 Euro nicht zu bezahlen sind.
Aus meiner Sicht gilt das Thema nicht für Loks der BR 64, 75, 86 und kleiner. Und sowieso nicht für die ganz kleinen und die Dampfloks der Schmalspurbahnen.
1.
ich bin davon überzeugt, dass die aktuelle Nutzung dieser Dampfloks in vielen Vereinen wärmetechnisch nicht gut für diese Loks ist und das die meistens relativ wenigen Fahrten keinesfalls das Geld für die nächste HU einfahren. Die 58er und 78er sehe ich als Ausnahme.
Sonst hätte man neulich nicht die bekannte 01 abstellen müssen, sonst würde Dampfplus noch weiter existieren und sonst wären z.B. die 03 und 23er des LDC längst einsatzbereit wieder daheim und es würden z.B. die Schwarzenberger oder Löbauer nicht nach Finanzierungen suchen. Wobei die genannten Vereine nur als Beispiel dienen.
ich bin auch davon überzeugt, dass die Konzentration von Dampfloks bei 2 bis 3 kommerziellen EVU und dessen massiver wechselnder gut vermarkteter bundesweiter Einsatz durch diese EVU genügend Geld für den Erhalt der Dampfloks einspielen kann.
Nur welche 01, 03, 41, 50, 52 sollte dann weiter fahren? Zank und Streit und ewige Feindschaft wären vorprogrammiert.
2.
ich bin davon überzeugt, dass der Verzicht der Vereine auf eine eigene große Dampflok vielen Vereinen einen Existenzsinn rauben würde. Und da es dann nur noch "tote" Vereine wären, würde deren Attraktivität rapide sinken, was deren Überleben gefährden würde.
Denn aus meiner Sicht können selbst große Fahrzeugsammlungen von toten Loks und Wagen den lebendigen Fahrbetrieb nicht ersetzen.
Und bitte was würde dann aus den diversen Wiederaufbauprojekten? Welcher Reiz für die Arbeiten liegt denn noch vor, wenn die Lok nach der Fertigstellung weg geht und andere das Prachtstück ohne Detailwissen betreiben?
*
MfG verbleibt Dieter
PS: aus zufällig entstandenen Gesprächen mit Vereinsvorsitzenden von Normalspurmuseumsbahnvereinen bei deren Veranstaltungen ist mir bekannt, dass einige bereits existierende Aktivitäten zur Kommerzialisierung der Fahrten mit historischen Fahrzeugen in einigen Vereinen derzeit teilweise extrem heftig und kontrovers diskutiert werden

Re: meine Ansicht

geschrieben von: 1.10

Datum: 06.09.19 16:37

und wieder ein Beitragsbaum in DSO mit wenig Inhalt und vielen Dummschwätzer und Besserwisser. Wenn jeder seine Zeit in einen Verein investieren würde, wäre allen mehr geholfen als endlosen und unnötigen solche Diskusionen.

OT

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 06.09.19 17:08

es wäre schon wenn Du als User wenigstens einmal etwas konstruktives schreiben würdest - aber im Suchergebnis auf DSO finde ich beim Thema Musemsbahn eigentlich nur motzen.
Und als Denkhinweis für Dich:
Ausgangspunkt ist ein Artikel des Chefredakteurs der Zeitschrift Modelleisenbahner - immerhin laut Eigenwerbung (!) die auflagenstärkste Hobbyzeitschrift und damit im Hobbybereich durchaus mit Einfluss auf die Meinungsbildung
Und nicht zuletzt war das Thema der Finanzierung des Unterhalts der Dampfloks in Sachsen sogar ein Argument des Ministerpräsidenten zur Wählerwerbung bei der Landtagswahl. Nur Typen wie Du negieren so etwas.
Dabei negierst Du auch gleich noch, dass sogar Vereine mit extrem vielen Mitgliedern und auch vielen aktiven Mitgliedern immer wieder Finanzprobleme haben.

Ist ja richtig...

geschrieben von: Heizer Jupp

Datum: 06.09.19 17:38

Was Du schreibst, ist ja erst einmal grundsätzlich nicht falsch.

Ich habe den Artikel im "Modelleisenbahner" zwar nicht gelesen und weiß daher dessen genaue Intention nicht, aber die Fragestellung an sich wäre eigentlich dann genau so unnütz, wie die Diskussion hier.
Mit ein bißchen Nachdenken und ein bißchen Fachkenntnis würde man nämlich schon im Artikel zu der Erkenntnis gelangt sein können, daß es eben keinesfalls zuviele betriebsfähige Dampfloks in Deutschland gibt.

Wenn man weiß, wie sich die Klientel der Dampflokveranstaltungen zusammensetzt, dann weiß man, daß jede derzeit vorhandene Betreiber- und Veranstaltungsform ihren Anteil daran abzudecken in der Lage ist.

Die größte Gruppe sind nun einmal lokal ansässige Familien bzw. Nicht-Hardcore-Eisenbahninteressenten. Denen ist es piepegal, wie die Lok heißt und wir groß deren Räder sind. Dat Dingens muß schwarz sein, rote Räder haben, dampfen, zischen, pfeifen, vielleicht sogar bimmeln, es müssen familienfreundliche Preise und Fahrzeiten aufgerufen werden. Das ist die klassische Spielwiese für Vereine mit einer 50er, 52er o.ä.

Die skibebrillten Soundsauger und Rasereifans mit der Stopuhr oder dem GPS-Gerät in der Hand geben für ihre (gerne akzeptierte) Vollmeise gerne etwas mehr aus, reisen auch von weither an und sind die klassische Klientel für die professionellen Eigner etwas kostenintensiverer, großer Schnellzugloks.

Die Fotografen tauchen überall gerne auf, wo's nischt kostet; also die kann man bis auf spezielle Fotozüge mit exklusiven Zugangsbedingungen kaum in eine Rechnung mit einbeziehen.

Natürlich gibt es auch Mischformen und Abieter, die mehreres abdecken können.

Dennoch ist m.E. Platz für alle da und niemand muß in den Revieren von anderen wildern. Im Gegenteil: Durch kameradschaftliche Zusammenarbeit von professionellen Dampflokbetreibern und Vereinen kann man sowohl auf Anbieter- wie auch auf Konsumentenseite gute win-win-Situationen schaffen. Klassisches Beispiel ist hier z.B. die Zusammenarbeit zwischen der WFL und dem Verein in Schöneweide.

Professionellen Anbietern mit ihren schnellen Fahrzeugen wäre es sogar möglich, attraktive Fahrten zu mehreren lokalen, ehrenamtlichen oder auch kulturellen Anbietern in einer Art Rundreise durchzuführen und damit eine gute Zusammenarbeit zum allseitigen Wachsen und Gedeihen zu leisten.

Andersherum könnte ein professioneller Anbieter natürlich auch das ganze Gegenteil betreiben, sich selbst in den Vordergrund spielen und Vereine als lästige Konkurrenz oder aus welchen Gründen auch immer niederhalten und sich bei geschickt eingefädeltem Niedergang oder Abhängigkeit des Vereins dessen Fahrzeugen bemächtigen. Ob dieses Modell allerdings auf Dauer zu großer Beliebtheit, Fantreue, Solidarität und Erfolg führen würde, sei jetzt mal dahingestellt...

Re: Ist ja richtig...

geschrieben von: Jimmy Harper

Datum: 06.09.19 18:07

Heizer Jupp schrieb:
Andersherum könnte ein professioneller Anbieter natürlich auch das ganze Gegenteil betreiben, sich selbst in den Vordergrund spielen und Vereine als lästige Konkurrenz oder aus welchen Gründen auch immer niederhalten und sich bei geschickt eingefädeltem Niedergang oder Abhängigkeit des Vereins dessen Fahrzeugen bemächtigen. Ob dieses Modell allerdings auf Dauer zu großer Beliebtheit, Fantreue, Solidarität und Erfolg führen würde, sei jetzt mal dahingestellt...
Heizer Jupp, ich genieße jeden deiner Beiträge. Du bist ein wahres Ausbund an Wissen, bringst zudem ein gerüttelt Maß Abgeklärtheit mit und beherrschst sogar die deutsche Sprache.
Dennoch frage ich mich: Welcher marodierende Hyper-Kapitalist mit narzisstischem Geltungsbewusstsein sucht sich denn ausgerechnet eine Museumsbahn o.ä. als Betätigsfeld aus. Da gibt es doch Geschäftsbereiche, die lohnenswerter sind. Hat es sowas jemals in Deutschland gegeben, eine Art Charles Koch oder gar Donald Trump der Eisenbahnnostalgie?

Re: Ist ja richtig...

geschrieben von: Heizer Jupp

Datum: 06.09.19 18:53

Jimmy Harper schrieb:
Dennoch frage ich mich: Welcher marodierende Hyper-Kapitalist mit narzisstischem Geltungsbewusstsein sucht sich denn ausgerechnet eine Museumsbahn o.ä. als Betätigsfeld aus. Da gibt es doch Geschäftsbereiche, die lohnenswerter sind. Hat es sowas jemals in Deutschland gegeben, eine Art Charles Koch oder gar Donald Trump der Eisenbahnnostalgie?

Die Antwort, bei WEM solche Persönlichkeitsstörungen zu diagnostizieren wären, überließe ich natürlich einem dafür ausgebildeten Fachmann. Allerdings scheint es unserer Ära immanent zu sein, daß die Zahl derer in Wirtschaft und Politik zunimmt, während in umgekehrter Proportionalität Menschlichkeit, Augenmaß, Vernunft, Bodenhaftung, aber auch wirkliche Effizienz, Nachhaltigkeit und echtes Glück etc. abnehmen.

Viel interessanter ist allerdings, DASS auch Du eine derartige Möglichkeit gedanklich zumindestens schon mal durchgespielt hast...



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:09:06:19:07:44.
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -