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Moderatoren: Klaus Habermann - JensMerte - TCB
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Lausitzer Rundschau vom 1.1.2019


... „Wir sind nur noch zwanzig Mitglieder, von denen viele stets anreisen müssen. Wir können einfach den Sanierungsrückstau an der Bahnstrecke nicht bewältigen, sowohl arbeitsmäßig als auch finanziell“ ...

Im Moment gäbe es keine andere Lösung als die Stilllegung der Strecke ab dem 1. Januar. Zur Jahreshauptversammlung des Vereins im Februar wird es eine genaue Analyse geben“ ...

>>> Gesamter Artikel mit Fotos der letzten Fahrt


Gruß,
Marko
Sehr schade für den rührigen Verein aus dem Süden Brandenburgs. Zumal der hervorragend restaurierten Fahrzeuge.

Leider hat der Journalist nicht den Unterschied zwischen einer Betriebseinstellung und einer Stilllegung verstanden. Nach einer Stilllegung nach Allgemeinem Esenbahngesetzt wären für eine Wiederinbetriebnahme hohe Hürden gesetzt.
Hoffen wir also, daß es nur bei einer vorläufigen Betriebseinstellung bleibt und eines Tages wieder Züge rollen.

Grüß,
mirquidi
Warum? Wird der Betrieb auf einer Eisenbahninfrastruktur unbefristet eingestellt, ist dies eine Stilllegung. Handelt es sich um eine nicht-öffentliche Strecke, kann die Stilllegung ad hoc verfügt werden. Andernfalls gilt §11 AEG. An der Stilllegung führt aber LEIDER kein Weg vorbei, wenn der Verein das Handtuch wirft - die Hürden für eine Reaktivierung sind aber auch nicht höher als für den Weiterbetrieb ohnehin. Eine Stilllegung ist nicht mit Entwidmung zu verwechseln (§23 AEG).

Wie in vielen oder fast allen diesen Fällen ist einfach schade, dass die Dinge erst an die Öffentlichkeit gehen, wenn es zu spät ist. Oft wäre eher was zu retten, wenn ein Verein frühzeitig ankündigt die vermutlich letzte Fahrsaison zu fahren, sodass noch mal Zeit ist, in der sich was entwickeln kann (Fahrgastzahlen steigen und damit Einnahmen, Ratsmitglieder aktiviert werden, vielleicht neue Eisenbahnfreunde hinzu kommen etc.).

Aber so oder so: Anerkennung für das, was geleistet wurde - und irgendwann hat eben alles sein Ende. Leider. Schön war`s auf eurer Bahn!

Gruß vom Signal

meine Meinung Re: Finsterwalde - Crinitz: Letzte Fahrt der Museumsbahn ?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.01.19 12:10

Signal schrieb:
Wie in vielen oder fast allen diesen Fällen ist einfach schade, dass die Dinge erst an die Öffentlichkeit gehen, wenn es zu spät ist. Oft wäre eher was zu retten, wenn ein Verein frühzeitig ankündigt die vermutlich letzte Fahrsaison zu fahren, sodass noch mal Zeit ist, in der sich was entwickeln kann (Fahrgastzahlen steigen und damit Einnahmen, Ratsmitglieder aktiviert werden, vielleicht neue Eisenbahnfreunde hinzu kommen etc.).

Aber so oder so: Anerkennung für das, was geleistet wurde - und irgendwann hat eben alles sein Ende. Leider. Schön war`s auf eurer Bahn!

Gruß vom Signal
Hinsichtlich gesetzlichen Grundlagen scheinst Du gut informiert zu sein, hinsichtlich den Bahn bist Du leider wenig informiert und außerdem negierst Du die realen Fakten.

Hilferufe und Problemmeldungen hinsichtlich der NLME gab es hier im Forum mehrfach und das schon vor Jahren. Suche doch einfach mal nach der NLME. Schon damals befürchteten auch andere Eisenbahnfreunde ein Ende. Dann gab es vor wenigen Jahren einen weiteren konkreten Warnhinweise öffentlich und hier im Forum. Als der Beginn der Fahrsaison verschoben werden musste, weil die Infrastruktur schon damals ein Problem war. Der Verein selbst war in der Öffentlichkeit auch aktiv - wie sonst kam man wohl an die Spende der Sparkasse für die HU der Dampflok? Und wie mir aus vor Jahren mit der Vereinsführung geführten Unterhaltungen u.a. bekannt ist, wurden zu Zeiten der extrem hohen Arbeitslosigkeit in der Region und auch später zu Hartz IV-Zeiten gezielt Leute mit sehr viele Zeit angesprochen. Aber an der Stelle bestätigten viele Angesprochene alle in den Medien so gern publizierten Vorurteile gegen einen Teil der Langzeitarbeitslosen und Unterbeschäftigten …. .
Dazu kommen leider die Eigenheiten des Landes Brandenburg, wo die vielen (unfähigen und extrem selbst verliebten) Verantwortlichen (zumeist Buschzulagen-Westimporte der 3. oder 4. Garnitur) der verschiedenen Entscheidungsebenen lieber mal Betrügern mehrfach den "Roten Teppich" ausrollen oder nur für bestens medientaugliche Kirchturmpojekte zu haben sind. Da genügt schon ein Blick zum längst mehrfach gescheiterten Thema "Spreewaldbahn". Und was nun die Fahrgastzahlen betrifft: also ich habe bei der NLME immer nur volle und übervolle Züge erlebt und gesehen. Bei einem Töpfertag in Crinitz, vor einigen Jahren, hatte ich wegen der unvorstellbaren Überfüllung der Züge nicht mal die Chance einer Mitfahrt. Jedoch erzählten angebliche Vereinsmitglieder (?) am 30.12.2018 etwas von zuletzt zurück gehenden Fahrgastzahlen; wohl nicht nur für mich auch am 30.12.2018 unvorstellbar. Denn auch an dem Tag wurden selbst die Stehplätze langsam knapp. Wobei ich den Fahrpreis der NLME von 10 Euro für eine komplette Runde bei einer Normalspur-Museumsbahn als extrem günstig bezeichnen würde. Da schlagen andere Vereine ganz anders zu … . Na hoffentlich deckte der Fahrpreis wenigstens die Betriebskosten an dem Tag.
*
Übrigens: es gibt anscheinend bei der NLME Vereinsmitglieder, die auch Vereinsmitglieder in dem nebenan für Uckro-Luckau gegründeten relativ Verein sind. Es gibt laut Gerüchten auch schon Gespräche mit anderen Vereinen, hinsichtlich Verkauf von Fahrzeugen. Und wer die schön aufgearbeiteten Fahrzeuge des Vereins lobt, der hat vermutlich den 6 mal so großen Arbeitsvorrat des Vereins nie gesehen - weil er nie vor Ort war.

Die NLME kann vermutlich nur noch ein Wunder retten. Und wer glaubt schon an Wunder … .
Welche realen Fakten soll ich denn konkret negiert haben? Meine Aussage lautete: "Wie in vielen oder fast allen diesen Fällen ist einfach schade, dass die Dinge erst an die Öffentlichkeit gehen, wenn es zu spät ist. Oft wäre eher was zu retten, wenn ein Verein frühzeitig ankündigt die vermutlich letzte Fahrsaison zu fahren, sodass noch mal Zeit ist, in der sich was entwickeln kann."

Sollte sie missverständlich sein, so konkretisiere ich diese Aussage gern: Mir war noch vor zwei Monaten nicht bekannt, dass zum 31.12. vermutlich Ende sein wird.

Allgemeine Probleme, Warnungen usw., wie sie bei fast jedem 20jährigen Verein mal von Zeit zu Zeit vorkommen, waren mir bekannt - und der Infrastrukturzustand ließ natürlich auch so etwas befürchten.
Aber nur, weil vor Jahren schon mal ein Saisonstart verschoben werden musste, muss deshalb der Ernst der Lage in 2018 nicht automatisch klar sein. Deswegen kam es für mich am Ende durchaus plötzlich.
Ich wäre auch gerne noch einmal mitgefahren, hatte aber zur letzten Fahrt terminbedingt keine Chance.

Dabei steht außer Frage, dass es besser informierte Leute betreffend der NLME gibt - aber es geht ja in solchen Situationen eben auch um die breitere Öffentlichkeit.

Deine Schilderungen zu den vollen bzw. übervollen Zügen teile ich voll und ganz - ich habe auch schon auf der NLME gestanden, sogar die meiste Zeit.

Gruß vom Signal
Dieter Buddrus schrieb:
Und wer die schön aufgearbeiteten Fahrzeuge des Vereins lobt, der hat vermutlich den 6 mal so großen Arbeitsvorrat des Vereins nie gesehen - weil er nie vor Ort war.
Hallo.

Kann es sein, daß da in der Vergangenheit falsche Prioritäten gesetzt wurden? Als vor ein paar Tagen die Meldung über die (mindestens vorläufige) Betriebseinstellung hier auftauchte, musste ich mich auch erst mal über den Verein kundig machen. Anhand der vereinseigenen Internetauftritts sowie des Luftbildes fiel mir gleich die Unmenge an Fahrzeugen auf. Der Bahnhof Kleinbahren ist ja praktisch komplett vollgestellt. Da einige der Fahrzeuge tatsächlich in hervorragendem Zustand zu sein scheinen, steckt da zweifellos viel Arbeit drin. Wenn der Verein über dieser durchaus zu würdigenden Leistung aber nicht rechtzeitig darauf reagiert, daß ihm die Strecke unter den Rädern weggammelt, dann hat das eben Konsequenzen.
Ich mache ja mittlerweile auch in einem Verein mit. Zum Glück haben wir dort nur ein paar hundert Meter Gleis, das dringend zu sanieren ist, zuzüglich ein paar kleinerer Ausbauten. Da sind wir gerade drüber und daher weiß ich, wieviel Arbeit das macht. Und ich fürchte, wir werden in den nächsten Jahren von noch einigen Vereinen mit ähnlichen Problemen hören. Zum Beispiel war ein sehr bekannter Verein mit mehreren ausgewachsenen und teils betriebsfähigen Streckenlokomotiven im Portfolio beim Beseitigen eines simplen Schienenbruchs auf externe Hilfe angewiesen. Von daher: was nützen die tollsten Fahrzeuge, wenn ich kein Gleis habe, auf dem die fahren können?

Gruß Thomas
Grundsätzlich sehe ich einen Bedarf an professionellen Workshops für Arbeiten am Gleis. Vielleicht mal ein Thema für die Verbände?
Das Gleis ist das A und O bei der Eisenbahn, aber man lernt nicht in der Schule, wie man eine Schwelle wechselt. Das sind Aufgaben, die traditionell über Eisenbahner in den Vereinen vermittelt wurden. Im benachbarten Ausland auch häufig eben in solchen Programmen, wozu sich unkundige Vereinsmitglieder mal einmal im Jahr anmelden konnten, um zu lernen.
Nach meinem Eindruck gibt es in Deutschland aber nicht so viele Vereine, die hier noch über das Know how verfügen - die Vereinsstrukturen verändern sich. Auch in Folge des Strukturwandels bei der Eisenbahn und des technischen Fortschritts.
Und ehe der entsprechende Einwand kommt: Ein professioneller Workshop ist nicht anzukündigen jeden Samstag mal die Gleisrotte loszuschicken und zu schauen, was so anliegt.
Gruß vom Signal, der sich durchaus für das Thema interessiert und bislang keine Erfahrung mit Schwellentausch hat.

Re: meine Meinung Re: Finsterwalde - Crinitz: Letzte Fahrt der Museumsbahn ?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.01.19 21:01

Ich sehe das Problem etwas anders.
Aber dazu hatte ich vor wenigen Monaten hier schon mal eine entscheidende Frage gestellt und damals nur wenige Antworten bekommen:
welchem gemeinnützigen Museumsbahnverein in der BRD gehören denn ebenfalls 16 km Streckenlänge oder mehr Normalspur-Infrastruktur, welches Baujahr ist der Oberbau, in welchem Zustand befindet sich diese EI, wie wird diese große Menge Infrastruktur unterhalten und wie wird das finanziert?
Jeder Kritiker der NLME braucht sich dazu doch nur mal bei anderen Vereinen umschauen. Und die NLME existiert nun mal nicht in einem Bundesland, welches mal so nebenbei 470 000 Euro für Gleissanierungen oder fast 1,2 Millionen Euro für die Sanierung einer einzigen Brücke rüber reicht. Und ohne die relevante öffentliche finanzielle Unterstützung beim Öchsle würden auch dort keine Züge mehr rollen. Das Schicksal einer noch immer legendären Schmalspurbahn "nebenan" sollte Warnung genug sein. Dagegen existiert die NLME nun mal in einem Bundesland, dessen Kulturministerin lieber 850 000 Euro zum Einmauern von einer Lok und einem Wagen an einem Ort spendiert, zu dem diese Lok und dieser Wagen keinerlei geschichtliche Beziehungen haben.
Die Unterhaltung und Erhaltung von Normalspur-Infrastruktur ist nun mal wesentlich teurer als bei Schmalspurbahnen. Aber selbst die finanzkräftige und mitgliederstarke IG Preßnitztalbahn greift bei der Sanierung auf extra für Schmalspurbahnen bereit gestellte Beihilfen zurück. Wogegen die normalspurige Windbergbahn ohne öffentliche Mittel für die EI überleben muss. Genauso wie der FHWE wohl schon seit 2010 von Fahrten des WEX ab Schönheide Ost träumt und dafür auch fleißig ackert. Während dem FHWE gleichzeitig viele der Schwellen der Infrastruktur zwischen Schönheide-Süd und Muldenberg trotz allem Fleiß weiter verfaulen. Denn wenn man diesen Streckenteil mal zu Fuß genauer besichtigt, dann sieht wohl mancher, das auch dort der Verein mit der EI einer solchen Streckenlänge ohne relevante Förderung überfordert ist. Mich jedenfalls erinnert das Gleis in diesem Streckenteil an so manche DDR-Schmalspurbahn kurz vor der Stilllegung. Nur fand ich auf den Schmalspurbahnen noch etwas mehr Spurstangen :-) .

Gleisunterhalt ist so eine Sache....

geschrieben von: Meterspurgleisbauer

Datum: 02.01.19 21:45

.... das ist ein Knochenjob, an dem man schnell scheitern kann. Es gehört einiges an Erfahrung dazu, das Material so zu bewegen, daß man einigermassen kräfteschonend hinkommt.
Wer zum ersten Mal eine Schwelle ausgräbt, durch eine neue ersetzt und dann wieder verfüllt und stopft, der wird locker einen ganzen Nachmittag damit zubringen und anschliessend fertig sein wie das sprichwörtliche Brötchen.
Mit fortschreitender Erfahrung gehts etwas schneller und man bekommt auch raus, wie das Ausgraben einer Schwelle einfacher wird, aber ab einer gewissen Anzahl hat das ganze in Handarbeit keine Zukunft. Hier wird dann schweres Gerät gebraucht, mindestens ein Bagger mit Schwellenfachgreifer und Personal, das selbigen bedienen kann. Schwere Handarbeit bleibt dann immer noch genügend übrig.
Oder man wechselt die Schwellen gleich Jochweise oder in noch längeren Abschnitten, dann hat man aber mit der Logistik zu kämpfen, da braucht man dann noch LKW zum Materialtransport, Zwischenlager für Altschotter und Neuschotter, Schwellenlager etc.
Und eine Truppe, die die ganzen Arbeitsabläufe hinbekommt und für längere Zeit am Ball bleibt.

Oder man braucht sehr viel Geld, dann kann man die Arbeiten vergeben.

Ich kenne die Bahn jetzt leider nicht, aber vielleicht lässt sich die erforderliche Truppe zusammenstellen. Mit der drohenden Einstellung lässt sich ja vielleicht doch der (oder die) eine oder andere aktivieren.
Getreu dem Motto "Geht nicht gibts nicht. Geht schwer, gibts".

Gerald
Guten Morgen,

mein Kenntnisstand ist von 2006, aber er weicht von dieser Darstellung ab:

Dieter Buddrus schrieb:
welchem gemeinnützigen Museumsbahnverein in der BRD gehören denn ebenfalls 16 km Streckenlänge oder mehr Normalspur-Infrastruktur, ...
2006 gehörte das Gleis noch zu DB Netz, obwohl nicht mehr mit diesem verbunden. Hat sich das geändert? Man muss ja nicht auf DB Netz schimpfen, aber es kann durchaus für die Beschaffung von finanziellen Mitteln in Verbindung mit der eigenen Gemeinnützigkeit problematisch sein.

Beste Grüße

Klaus
@Dieter Buddrus: Ich möchte nur noch einmal betonen, dass ich weder die NLME für das Dilemma kritisiert habe noch hier irgendwelche "Kritiker der NMLE" in diesem Thread wahrgenommen habe. Das von dir angesprochene Dilemma der Kosten der Unterhaltung einer Eisenbahninfrastruktur, die nur durch einige wenige Fahrtage im Jahr genutzt wird, dürfte außer Frage stehen - erst recht in einer Region, in der das Geld nicht vom Himmel regnet.

Ergänzend zu der von Klaus Habermann aufgeworfenen Eigentumsfrage: Du erwähnst nur "Normalspurinfrastruktur" - ist die NMLE noch eine öffentliche Eisenbahninfrastruktur oder "nur" eine Anschlussbahn?

Zu der interessanten Diskussion zu ehrenamtlichen Gleisarbeiten: Ich wohne nicht in der Region und würde daher nicht per se der NLME beitreten. Wenn es darum ginge mal eine Woche Urlaub zu opfern, um nicht nur in die Hände zu spucken, sondern dabei auch interessantes Wissen und Erfahrung im Umgang mit Schwellentausch o. a. zu lernen, könnte ich mir das durchaus vorstellen. Das ist ja das Prinzip, was auch "große Vereine" angewandt haben, die Strecken gekauft bzw. gar in Eigenkraft wieder aufgebaut haben.

Gruß vom Signal
Seien wir bitte realistisch: Deutschland hat, bundesweit betrachtet, ein Überangebot an Eisenbahnmuseen und Museumsbahnen. Das mag hier zwar niemand gerne hören, aber es ist so. Dem gegenüber steht eine begrenzte Anzahl an Menschen die sich in den jeweiligen Vereinen aktiv engagieren. Vielerorts fehlt es auch an entsprechendem Nachwuchs und somit kann man bald in immer kürzer werdenden Abständen von solchen Dingen wie hier lesen. Die aktiven Vereinsmitglieder werden immer weniger und älter und irgendwann ist dann der Punkt erreicht, wo man die zu erledigenden Arbeiten einfach nicht mehr schafft.

Es ist nicht die erste Museumsbahn die aufgeben muß und es wird nicht die letzte bleiben.
tmmd schrieb:
Vielerorts fehlt es auch an entsprechendem Nachwuchs und somit kann man bald in immer kürzer werdenden Abständen von solchen Dingen wie hier lesen. Die aktiven Vereinsmitglieder werden immer weniger und älter und irgendwann ist dann der Punkt erreicht, wo man die zu erledigenden Arbeiten einfach nicht mehr schafft.

Es ist nicht die erste Museumsbahn die aufgeben muß und es wird nicht die letzte bleiben.
Ja, aber deshalb dürfte die Weitergabe von Wissen und Fähigkeiten, das Anlernen von unkundigen Ehrenamtlichen, ein wichtiges Thema für die Szene sein. Denn es sind in der Regel die älteren Vereinsmitglieder, die noch praktische Fähigkeiten haben. Selbst wenn sich junger Mensch für den Verein interessiert, hat er selbst als Triebfahrzeugführer heutzutage nicht unbedingt Ahnung vom Schwellentausch - abgesehen davon, dass sich häufig auch Menschen für die Vereine interessieren, die gar nicht bei der Bahn arbeiten.
Gruß vom Signal

So ist es, es wird immer schwieriger...

geschrieben von: Buckow

Datum: 03.01.19 10:34

Seit Jahren mahne ich wegen mehr Mitarbeit hinter den Kulissen. Es tut sich jedoch nichts. Man freut sich zwar über steigende Mitgliederzahl die aber praktisch nichts nützt. Mit einer Person in der Werkstatt und Sponsoren die mit Ach und Krach versuchen einen Status quo im Streckenunterhalt zu halten tut der Vorstand praktisch nichts um daran etwas zu verbessern. Alles nur Tropfen auf den heißen Stein während der Gammel und Verschleiß am Gleis fortschreitet. Früher gab es ABM und MAE. Die haben viel gemacht zum Teil mit den Mitgliedern. Diese Zeiten sind lange schon vorbei. Gleisunterhalt durch die Mitglieder findet nicht mehr statt. Der Großteil Mitglieder hält Winterschlaf und ist pünktlich zum Saisonstart da als Tf oder Schaffner. Die Wenigen die bisher dafür sorgen das die "Herrschaften" fahren können drehen sich ob der vielen Baustellen im Kreis und werden das Ding so wie es jetzt läuft auf lange Sicht nicht retten können. Die "Herrschaften" schauen dann noch den wenigen arbeitenden Mitgliedern zu bis der nächste Zug fährt 🤢🤢. Proritäten in der Mitgliedersuche und den zu erledigenden Arbeiten wurden und werden falsch gesetzt. Der Gleis und Fahrzeugunterhaltung wird im Haushalt und personell einfach nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet. Das läuft nur noch mit Sponsoren und leider auch mit regulär extern vergebenen Aufträgen. Nachwuchs ist zudem ein ganz schwieriges Thema. Wer will denn schon schwer arbeiten und sich dazu noch dreckig machen. Das Durchschnittsalter in den Vereinen wächst stetig. So auch bei uns. Dazu der fehlende Wille sich mit Hintergrundwissen zum Thema Bahnverkehr zu versorgen. Alles in allem wird es zunehmend schwerer. Öffentliche und private Förderung für den Gleisunterhalt? Fehlanzeige! Neben dem Mitgliederproblem müssten die Fahrpreise exorbitant hoch sein um alles tip top zu halten. Eisenbahn ist halt kein prestigeträchtiger Sportverein sondern verschlingt nur Geld für Dinge die nicht im Vordergrund erscheinen. Als förderungswürdiges Kulturgut wird das Thema nur allzu oft nicht erkannt. Diese Tendenzen lassen sich leider vielerorts erkennen.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:03:11:24:30.
>2006 gehörte das Gleis noch zu DB Netz, obwohl nicht mehr mit diesem verbunden. Hat sich das geändert?

Die gesamte Strecke würde doch schon 1997/98 verkauft.

Besitzverhältnis der Strecke

geschrieben von: LoneStarr27

Datum: 03.01.19 10:58

Niederlausitzer schrieb:
Die gesamte Strecke wurde doch schon 1997/98 verkauft.
Auf der Vereinsseite steht es recht eindeutig:
Zitat
10. September 1997:
Kauf der Eisenbahnstrecke (Finsterwalde –Crinitz) einschließlich Nebenflächen von der Deutschen Bahn AG.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:03:18:09:05.

Re: So ist es, es wird immer schwieriger...

geschrieben von: deruerdingerbus

Datum: 03.01.19 13:32

Hallo Andreas
Sprichst hier sehr richtig die Probleme in den Vereinen an.
Denn überall oder fast überall.das Problem, fahren auf dem Zug ja - Freischnitt und Gleisbauarbeiten bitte nein.
Gepaart mit einen Haufen Dummschwätzer,die immer sagen,ich habe es gewusst,dass wird nichts.
Am Rande stehend die einfallslosen Planer für Radwege.
Nur hier wie seltsam finden sich hier Sponsoren und Förderer für jede Brücke und Baumaßnahme.
Die hohen Anforderungen des LfB oder dem EBA sind für kleinere Vereine nicht erfüllbar.
Zudem müssen diese mit finanziellen Mitteln hier auch Leistungen eines EVU oder EIU einkaufen.
Mit denen allen muss dieses durch humanen Fahrpreis alles an laufenden Kosten erwirtschaftet werden.
tmmd schrieb:
Seien wir bitte realistisch: Deutschland hat, bundesweit betrachtet, ein Überangebot an Eisenbahnmuseen und Museumsbahnen. Das mag hier zwar niemand gerne hören, aber es ist so. Dem gegenüber steht eine begrenzte Anzahl an Menschen die sich in den jeweiligen Vereinen aktiv engagieren. Vielerorts fehlt es auch an entsprechendem Nachwuchs und somit kann man bald in immer kürzer werdenden Abständen von solchen Dingen wie hier lesen. Die aktiven Vereinsmitglieder werden immer weniger und älter und irgendwann ist dann der Punkt erreicht, wo man die zu erledigenden Arbeiten einfach nicht mehr schafft.

Es ist nicht die erste Museumsbahn die aufgeben muß und es wird nicht die letzte bleiben.

Du sprichst mir aus der Seele.

Vereinsleben ist so eine Sache....

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.01.19 18:20

Alles richtig! Aber dazu muss man auch mal den Mut haben über den Tellerrand zu schauen und wie Buckow oben schreibt, auch die Bereitschaft, alte verknöcherte Strukturen zu verlassen. Kooperation mit Gleichgesinnten. Angebote gab es im Finsterwalder Raum genug. Potenzial auch. Das Problem ist hausgemacht. Jetzt zu jammern bringt überhaupt nichts.

Frank,

der sich im Raum Finsterwalde/Luckau eigentlich gut auskennt...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:03:18:25:06.
tmmd schrieb:

Seien wir bitte realistisch: Deutschland hat, bundesweit betrachtet, ein Überangebot an Eisenbahnmuseen und Museumsbahnen. Das mag hier zwar niemand gerne hören, aber es ist so. Dem gegenüber steht eine begrenzte Anzahl an Menschen die sich in den jeweiligen Vereinen aktiv engagieren. Vielerorts fehlt es auch an entsprechendem Nachwuchs und somit kann man bald in immer kürzer werdenden Abständen von solchen Dingen wie hier lesen. Die aktiven Vereinsmitglieder werden immer weniger und älter und irgendwann ist dann der Punkt erreicht, wo man die zu erledigenden Arbeiten einfach nicht mehr schafft.

Es ist nicht die erste Museumsbahn die aufgeben muß und es wird nicht die letzte bleiben.
Und was hat dann Großbritannien?
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