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Moderatoren: Klaus Habermann - JensMerte - TCB
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gerdboehmer: Du hast meinen Satz leider nicht so verstanden wie ich ihn gemeint habe. Es gibt auch Leute, die 10.000EUR/h für einen Vortrag kassieren, aber der Unterschied ist, dass der Auftraggeber vielleicht maximal 2 Stunden zahlt. Aber selbst wenn ich bei Facharbeiterstunden bleibe: Wie viele Auftraggeber gibt es, die 11.000 Stunden je 90 EUR ordern? In manchen Branchen mag das funktionieren, in vielen aber nicht.

In der Sache scheinen wir aber doch eigentlich gleicher Meinung zu sein, da auch du in deinem letzten Beitrag auf immer weniger qualifizierte Mitarbeiter, spezielle Bauteile und dadurch immer weiter steigende Kosten verweist. Das ist nichts anderes als das, was ich ausdrücken wollte: Wenn sich an der Entwicklung nichts ändert, werden viele Werkstattarbeiten nicht mehr bezahlbar sein. Es sei denn, dass hier - ähnlich wie bei Dampflokführern oder Heizern - Strukturen geschaffen werden, um Nachwuchs auszubilden, der auch mal bereit ist ehrenamtlich in einem Dampflokwerk mitzuarbeiten, damit uns die ein oder andere Lok erhalten bleibt. Es braucht in der Szene nicht nur Leute für den Fahrdienst...

Gruß vom Signal

Re: Revision von 03 204 wird über eine Million Euro kosten, ist das sinnvoll?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.07.18 18:15

Hallo,

Entschuldige bitte, aber das Missverständnis liegt auf Deiner Seite vor. Es geht doch nicht um den einzelnen Facharbeiterlohn, sondern eben auch um die Folgekosten, die eben durch die Tätigkeit eines Facharbeiters entstehen. Meine Chefetage und Büroleute müssen ja auch bezahlt werden und dadurch kommen eben die genannten Stundensätze zusammen. Die Kosten für die Gebäude und die für die Arbeit benötigte Technik müssen ja auch erst einmal erarbeitet werden. Das hat an der Stelle nichts mit dem von Dir jetzt angesprochenen (teilweise überbezahlten) Personenkreis zu tun. Wie geschrieben bin ich Facharbeiter und wenn ich für Fremdfirmen tätig werde, fallen eben zwischen 80 und 240 €uronen je angefangene Stunde an. Ganz speziell spielen auch die Kosten eine Rolle, wenn hochwertige Technik zusammen mit dem Personal zum Einsatz kommt. Beispielsweise die Montagearbeiten am neuen Ostkreuz in Berlin - da kamen Spezialkrane mit dem dazugehörigen Personal zum Einsatz, die je angefangene Stunde so einfach einmal zwischen 8000 und 12000 €uronen kosteten. Nicht zu vergessen, das noch weitere Kosten im vierstelligen Bereich durch die bauvorbereitenden Masnahmen anfielen.
Ehrenamtliche Tätigkeit kannst Du bei der Dampflokinstandhaltung vergessen, irgendwann ist der Zeitpunkt ran, ab dem wie heute schon von mir geschrieben nur noch zugelassenes Fachpersonal tätig werden darf. Das hat einfach einmal etwas mit rechtlichen Gründen wie der Versicherung und der Gewährleistung zu tun, sowie den Regelwerken bezüglich sicherheitsrelevanter Bauteile. An bestimmte Bauteile darf nur zugelassenes Personal heran. Auch ich darf in meiner Tätigkeit nicht an alle Anlagen heran.
Da machst Du Dir vollkommen falsche Vorstellungen über das was im Wirtschaftsleben so abgeht und kannst es auch nicht mit dem privaten Lebensbereich vergleichen.



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:07:11:18:23:08.
gerdboehmer schrieb:
Hallo,

Entschuldige bitte, aber das Missverständnis liegt auf Deiner Seite vor. Es geht doch nicht um den einzelnen Facharbeiterlohn, sondern eben auch um die Folgekosten, die eben durch die Tätigkeit eines Facharbeiters entstehen. Meine Chefetage und Büroleute müssen ja auch bezahlt werden und dadurch kommen eben die genannten Stundensätze zusammen. Die Kosten für die Gebäude und die für die Arbeit benötigte Technik müssen ja auch erst einmal erarbeitet werden. Das hat an der Stelle nichts mit dem von Dir jetzt angesprochenen (teilweise überbezahlten) Personenkreis zu tun. Wie geschrieben bin ich Facharbeiter und wenn ich für Fremdfirmen tätig werde, fallen eben zwischen 80 und 240 €uronen je angefangene Stunde an. Ganz speziell spielen auch die Kosten eine Rolle, wenn hochwertige Technik zusammen mit dem Personal zum Einsatz kommt. Beispielsweise die Montagearbeiten am neuen Ostkreuz in Berlin - da kamen Spezialkrane mit dem dazugehörigen Personal zum Einsatz, die je angefangene Stunde so einfach einmal zwischen 8000 und 12000 €uronen kosteten. Nicht zu vergessen, das noch weitere Kosten im vierstelligen Bereich durch die bauvorbereitenden Masnahmen anfielen.
Ehrenamtliche Tätigkeit kannst Du bei der Dampflokinstandhaltung vergessen, irgendwann ist der Zeitpunkt ran, ab dem wie heute schon von mir geschrieben nur noch zugelassenes Fachpersonal tätig werden darf. Das hat einfach einmal etwas mit rechtlichen Gründen wie der Versicherung und der Gewährleistung zu tun, sowie den Regelwerken bezüglich sicherheitsrelevanter Bauteile. An bestimmte Bauteile darf nur zugelassenes Personal heran. Auch ich darf in meiner Tätigkeit nicht an alle Anlagen heran.
Da machst Du Dir vollkommen falsche Vorstellungen über das was im Wirtschaftsleben so abgeht und kannst es auch nicht mit dem privaten Lebensbereich vergleichen.
Wenn du meinst...
Du kannst gern dabei bleiben, dass ich das so meine wie du denkst, dass ich es meine. Und wenn du dir dann auch gleich über ein paar DSO-Zeilen ein Urteil zutraust, wer wie viel wer vom Wirtschaftsleben versteht, ist das auch o.k. DSO halt...
Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, dass ein erneuter Versuch meinerseits mich zu erklären irgendetwas bringt, also ist alles gesagt.
Gruß vom Signal
Matthias Muschke schrieb auf MS Baden Frage, ob denn Reko-03 einen genieteten Kessel besitzen würden:
»03 204 ist doch gar keine Rekolok!«
Schalte mal um auf die Baumansicht. Meiner Meinung gehört MS Badens Frage in die von Christian eingeleitete Nebendiskussion [www.drehscheibe-online.de] um die Rudimente der 03 243; sprich er hat seine Frage an falscher Position vorgetragen.



Gruß

Walter
_______________
Die Worte »https://www.drehscheibe-online.de/foren/file.php?99,file=113146 sind aber auch schwer zu begreifen …!« (SCNR)
Mikado-Freund schrieb:
Matthias Muschke schrieb auf MS Baden Frage, ob denn Reko-03 einen genieteten Kessel besitzen würden:
»03 204 ist doch gar keine Rekolok!«
Schalte mal um auf die Baumansicht. Meiner Meinung gehört MS Badens Frage in die von Christian eingeleitete Nebendiskussion [www.drehscheibe-online.de] um die Rudimente der 03 243; sprich er hat seine Frage an falscher Position vorgetragen.
Er hat sie an den Link zu den Bildern des Kessels der 03 204 angehängt?! Da die einen Mischvorwärmer hat und in den gebrauchten Bundesländern ja MV=Rekolok assoziiert wird, bin ich mir bei deiner Einschätzung nicht so sicher...

MfG

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]
Matthias Muschke schrieb:
Er hat sie an den Link zu den Bildern des Kessels der 03 204 angehängt! Da die einen Mischvorwärmer hat und in den gebrauchten Bundesländern ja MV=Rekolok assoziiert wird, bin ich mir bei deiner Einschätzung nicht so sicher …
Nun, ich lese da zwei Antworten auf zwei verschiedene Themen; aber vielleicht klärt er uns ja auch mal auf, worauf er sich mit seinem Antworteintrag denn nun wirklich bezogen hat.

Dass aber jemand den abgebildeten Kessel als Schweißkonstruktion ansieht, das glaube ich nicht (halt, stimmt; da war ja mal was, was mit Pferden und Apotheken …! ☺).

Deine Einschätzung, dass man in den Altbundesländern von einem MV-Kessel auf einen Rekokessel - bzw. sogar gleich auf eine Rekolok schließt, teile ich jedenfalls nicht.

Es sollte sich doch wohl inzwischen rumgesprochen haben, dass sich zwischen einer Lok mit einem mit Mischvorwärmer versehenen Kessel und einer Rekolok doch noch diverse Abstufungen befinden …!



Gruß

Walter

der sich über diese Diskussion sehr wundert: macht man nix, wird gejammert, dass die Menge betriebsfähiger Maschinen immer weiter schrumpfe.
Jetzt aber passiert möglicher Weise mal was, dann wird das auch gleich wieder hinterfragt!
Danke, als ob es meine Worte währen... Meine Intention war es eigentlich, die aus meiner Sicht nicht nur für die Szene sondern auch für das Werk Meiningen und seine Zukunft nicht förderliche Konzernumlage anzusprechen, aber das ist hier in dem Versuch Äpfel mit Birnen zu vergleichen (Kräne für 8000€/h) völlig untergegangen. Der Kollege Böhmer darf sicher sein, dass ich aus eigener Berufserfahrung aktuelle Stundensätze in der Dampflokinstandhaltung kenne und auch weiß wie diese sich zusammen setzen, welche Anforderungen die Instandsetzung einer Dampflok an ausführendes aber auch organisatorisches und technisches Führungspersonal stellen. Aber ich fürchte, das Forum ist für eine Diskussion in diese Richtung grade nicht bereit.
Wär schade wenn mein vierjähriger Sohn auch 03 204 nur noch als Standmodell erleben dürfte...
Gruß
Mikado-Freund schrieb:
Matthias Muschke schrieb:
Er hat sie an den Link zu den Bildern des Kessels der 03 204 angehängt! Da die einen Mischvorwärmer hat und in den gebrauchten Bundesländern ja MV=Rekolok assoziiert wird, bin ich mir bei deiner Einschätzung nicht so sicher …
Nun, ich lese da zwei Antworten auf zwei verschiedene Themen; aber vielleicht klärt er uns ja auch mal auf, worauf er sich mit seinem Antworteintrag denn nun wirklich bezogen hat.

Dass aber jemand den abgebildeten Kessel als Schweißkonstruktion ansieht, das glaube ich nicht (halt, stimmt; da war ja mal was, was mit Pferden und Apotheken …! ☺).

Deine Einschätzung, dass man in den Altbundesländern von einem MV-Kessel auf einen Rekokessel - bzw. sogar gleich auf eine Rekolok schließt, teile ich jedenfalls nicht.

Es sollte sich doch wohl inzwischen rumgesprochen haben, dass sich zwischen einer Lok mit einem mit Mischvorwärmer versehenen Kessel und einer Rekolok doch noch diverse Abstufungen befinden …!



Gruß

Walter

der sich über diese Diskussion sehr wundert: macht man nix, wird gejammert, dass die Menge betriebsfähiger Maschinen immer weiter schrumpfe.
Jetzt aber passiert möglicher Weise mal was, dann wird das auch gleich wieder hinterfragt!
Hallo,

man könnte aber auch den m.M. nach zumindest optisch misslungenen Mischvorwärmer durch einen Oberflächen Vorwärmer ersetzen und auch den Zentralverschluss ausbauen.
Dann würde sie auch nicht mehr mit einer Rekolok verwechselt werden. ;-)

Spaßige Grüße
Lines

https://abload.de/img/s3-6_noerdlingen_signerd7k.jpg Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten! ;-)

Re: genietete 03-Originalkessel vs. geschweißte 39E-Kessel

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.07.18 08:39

Was ist am MV Bauart IfS misslungen? Er mag zwar nicht schön sein aber besser als die Kästen der Bauart Heinel ist der schon.

Re: Revision von 03 204 wird über eine Million Euro kosten, ist das sinnvoll?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.07.18 09:17

Hallo,

Schon in Ordnung, Deine Intention habe ich auch nicht angesprochen, das hattest Du doch in Deinem Beitrag von Dienstagabend sehr gut beschrieben. Mir ging es in meiner Ausführung darum, es dem Kollegen Signal zu versuchen zu erläutern, wie die heutigen hohen Kosten entstehen. Da war das mit den Kostensätzen der von mir angesprochenen Baukrane nur ein Beispiel, so wie ich es auch geschrieben hatte. Da ist doch wiederum Deine Einlassung bezüglich der Stundensätze richtig, denn das war an der Stelle auch mein Grundgedanke. An der Stelle wollte ich darauf hinaus, das die Kosten nicht nur aus den Einkommen der Facharbeiter bestehen und es weitere Kosten gibt, die eben zur Kalkulation der Stundensätze führen. Die von Dir hier auch genannten Stundensätze bestehen doch aus mehreren Kostenfaktoren, von Denen das Einkommen der Facharbeiter nur ein Bestandteil ist. Letztendlich hatte ich bezüglich Deines letzten Satzes gestern Abend schon geschrieben, damit müssen wir uns allmählich vertraut machen, das eine betriebsfähige Vorhaltung von Dampflokomotiven aus mehreren Gründen zukünftig immer weniger finanzierbar sein wird.

edit - deswegen hatte ich doch auch die Stundensätze für meine Tätigkeit genannt und die dürften sich bei der Aufarbeitung von Dampflokomotiven auch in dem von mir genannten Rahmen bewegen.



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:07:12:09:35:26.
Man darf auch nicht vergessen, dass es sich um eine Mischkalkulation handelt. Nicht jede Arbeitsminute wird exakt abgerechnet. Es ist auch nicht so, dass wenn ein Mitarbeiter 38 Stunden in der Woche arbeitet, dass dann dieser MA auch gegenüber Kunden 38 abrechenbare Stunden erwirtschaftet.

Ein Beispiel ist eine Anwaltskanzlei. Da sind übliche Stundensätze zwischen 250 und 600 Euro. Klingt viel.

Aber: Der Anwalt haftet zum einen nach Gesetz unbegrenzt, und in der Praxis auch nur schwer deckelbar, für Vermögensschäden die aufgrund seines anwaltlichen Rates erfolgen. Wenn der Anwalt eine Frist falsch berechnet und die Kündigung zu spät kommt, könnte daraus schnell ein Schaden von mehreren Millionen entstehen. Dieser Aufwand ist eingepreist.

Dann sind lange nicht alle Tätigkeiten abrechenbar. Wenn man für eine komplizierte Rechtsfrage sich selbst erst einmal 5 Stunden einarbeiten muss, kann man vielleicht eine abrechnen. Aus 500 EUR werden dann ganz schnell 100.

Von denen muss die Sekretärin bezahlt werden. Übrigens auch dann, wenn im Sommer mal kein Mandat zur Bearbeitung anliegt.

Ähnlich bei den Mitarbeitern in Meiningen: Du musst sie erst jahrelang ausbilden, überwachen, und dann natürlich auch vorhalten, wenn die Auslastung des Werkes vielleicht nur bei 70% liegt. Denn wenn die MA weg sind, dann sind sie weg und man hat enorme Kosten, neue MA erst einmal zu finden, auszubilden, an die Besonderheiten der Dampflokinstandsetzung heranzuführen usw.

Übrigens finde ich diesen Beitragsbaum ein wenig bezeichnend: Wie oft wird hier über die angeblich nutzlosen Verwaltungsmitarbeiter hergezogen. Wenn ich glaube, dass eine Stunde für 40 Euro kostendeckend wäre, und gar keine Ahnung von den dahinter hängenden Zusammenhängen hätte, wäre ich vielleicht manchmal ein bisschen zurückhaltender mit solchen Aussagen.

Danke, so ist es ... (o.w.T)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.07.18 09:33

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Hallo,

generell stellt sich doch die Frage wie viel ein Verein selber machen will oder vielleicht auch kann. Da gibt es die eine Sorte Vereine, die "zum Ausschlacken" nach Meiningen oder ein anderen Dampflokwerk fahren und es gibt die andere Sorte Vereine, die praktisch immer alles selber machen. Beispiele gibt es genug. Das schlägt sich natürlich auch auf der Kostenseite nieder. Ich war in meiner aktiven Zeit immer dafür möglichst viel selber zu machen und nur das was der Verein nicht selber leisten kann fremd zu vergeben. Diese Vorgehensweise hat für mich die folgenden Vorteile:
- Kostenmäßig erheblich günstiger als die Vollaufarbeitung
- Das Lokpersonal kennt seine Maschine auch von innen. Sollte es mal im Betrieb ein Problem geben, dann kann man es besser lösen, weil man das Bauteil ja schon mal in den Händen hatte
- Vielfach deutlich weniger "Fusch", weil man selber mit der Maschine anschließend arbeitet
- Das Personal geht pfleglicher mit der Lok um, weil man ja Defekte selbst instand setzen muss
- etc.

Wir haben damals dann Aufträge für die Sachen vergeben, die wir nicht selber konnten. Also gingen nur die Achsen zur Instandsetzung oder der Kesselschweißer kam ins Haus und hat bei uns die Arbeiten ausgeführt. Gerade bei Arbeiten im eigenen Haus kann man wiederum das Hilfspersonal stellen und dadurch weitere Kosten sparen.

Wir hatten während meiner aktiven Zeit damals beides: Eine Dampflok, die selbst instand gesetzt wurde, so wie oben beschrieben. Und eine Dampflok, die quasi "schlüsselfertig" mit der Vollaufarbeitung durch ein großes Dampflokwerk gekauft wurde. Dreimal dürft Ihr raten, welche Dampflok anschließend besser gelaufen ist...

Aber generell soll es jeder Verein machen wie er will und auch wie er das Geld dazu hat.

Gruß Ingo
Hallo Ingo,

mich hatte es eigentlich schon lange in den Fingern gejuckt, nun hast Du es dankenswerterweise geschrieben.
Möchte vielleicht noch anfügen: Nur wenn man es selber machen kann, weiß man auch wirklich was man einer "Aufarbeitungsfirma" wie beauftragen muß, denn eine ständige Kontrolle der vergebenen Arbeiten halte ich für geboten.
Kann nur dringend dazu raten, sich unabhängige Sachverständige zu Festlegung des Instandsetzungsaufwands zu holen, denn ein Auftragnehmer der z. B. Anlagen zum Kesselneubau hat wird einen Neubau gern als die bessere, eigentlich einzige, Alternative anbieten.
Andererseits kann der viele "Kleinkram" wie Reinigungsarbeiten, Ventile und Pumpen, Blechteile, deren Aufarbeitung ein beträchtlicher Kostenfaktor ist, auch gut in Eigenleistung mit Werkzeugen und Maschinen aufgearbeitet werden die man sowieso zu einer guten Dampflokinstandhaltung braucht.
Der genannte Millionenbetrag kann natürlich dennoch gut angelegt sein, wenn man dann ein paar Jahre früher Einnahmen erzielen kann oder einen bereits laufenden Verkehr aufrecht erhalten muß.
Daß irgendwann mal keine Dampfloks mehr betriebsfähig erhalten werden können halte technisch für abwegig, Dampfloks sind nun mal für die ständige Wiederherstellung gebaut. Hier könnten das allenfalls irgendwelche gesetzlichen Vorgaben unterbinden, doch da bewahre uns möglichst der VdMT davor.

Gruß
Michael
gerdboehmer schrieb:
Mir ging es in meiner Ausführung darum, es dem Kollegen Signal zu versuchen zu erläutern, wie die heutigen hohen Kosten entstehen. Da war das mit den Kostensätzen der von mir angesprochenen Baukrane nur ein Beispiel, so wie ich es auch geschrieben hatte. Da ist doch wiederum Deine Einlassung bezüglich der Stundensätze richtig, denn das war an der Stelle auch mein Grundgedanke. An der Stelle wollte ich darauf hinaus, das die Kosten nicht nur aus den Einkommen der Facharbeiter bestehen und es weitere Kosten gibt, die eben zur Kalkulation der Stundensätze führen. Die von Dir hier auch genannten Stundensätze bestehen doch aus mehreren Kostenfaktoren, von Denen das Einkommen der Facharbeiter nur ein Bestandteil ist. Letztendlich hatte ich bezüglich Deines letzten Satzes gestern Abend schon geschrieben, damit müssen wir uns allmählich vertraut machen, das eine betriebsfähige Vorhaltung von Dampflokomotiven aus mehreren Gründen zukünftig immer weniger finanzierbar sein wird.

edit - deswegen hatte ich doch auch die Stundensätze für meine Tätigkeit genannt und die dürften sich bei der Aufarbeitung von Dampflokomotiven auch in dem von mir genannten Rahmen bewegen.
Wenn man sich die Mühe machen würde den Beitragsbaum zurückzuverfolgen, würde man feststellen, dass ich bereits in meinem ersten Beitrag zum Thema seltener werdendes Know How und teurere Ersatzteile als mögliche Kostenfaktoren genannt habe. Daraufhin folgte von einem anderen User die rhetorische Frage, ob ich noch wie 1936 bezahlt würde. Darauf habe ich dann reagiert und versucht darzulegen, warum 87 EUR als Stundenlohn utopisch wären - Konjunktiv, wohlgemerkt. Um zu verdeutlichen, dass eben nicht immer alles das ach so teure Personal Schuld ist.
Warum du wiederholt bei jeder Gelegenheit und Nicht-Gelegenheit auf dem Missverständnis herumreitest, dass ich zu blöd sei eine Kostenkalkulation zu verstehen, muss ich wohl nachvollziehen können.
Ebenso wenig, warum hier mitunter durch bunte Honorarvergleiche mit der vermeintlichen Höhe des Gehalts, aber ebenso auch umgekehrt mit den ach so hohen weiteren Kosten argumentiert wird. Was sind denn nun die Ursachen, welche Revisionsarbeiten immer teurer werden lassen und was wären Lösungsansätze?
Insgesamt leider alles in diesem Beitragsbaum wenig zielführend aus meiner Sicht, denn das Problem sind nicht meine DSO-Beiträge, sondern die hohen Kosten für diverse Vereine, die den Fortbestand vieler betriebsfähiger Dampfloks gefährden.

Gruß vom Signal



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:07:12:14:32:09.
Hallo Michael,

das mit der Überwachung der vergebenen Arbeiten durch eigene oder dritte Experten halte ich auch für sehr wichtig.


Gruß Ingo

Re: Revision von 03 204 wird über eine Million Euro kosten, ist das sinnvoll?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.07.18 16:51

Hallo,

Dann noch einmal, Du gehst von der verkehrten Seite an das Thema heran. In Deinem Beitrag vom 10.07.2018 18.23 Uhr hattest Du Dich dahingehend geäussert, wo kommen die hohen Stundensätze her, da Du ja nach Tarif bezahlt wirst und eben nicht auf einen Stundensatz von 87 €uronen kommst. Da haben mehrere Kollegen und auch ich versucht Dir das zu erklären und das Du nicht nur mit einem einzelnen Facharbeitereinkommen an die Sache heran gehen darfst. Mehr war da erst einmal nicht. Auf die Thematik bezüglich der Preise und Einkommen des Jahres 1936 bin ich nicht einmal eingegangen.
Und noch einmal, mache auch Du Dich mit dem Gedanken vertraut, das eine betriebsfähige Erhaltung von Dampflokomotiven zukünftig immer teurer werden wird und auch der Zeitpunkt kommen wird, ab dem es nicht mehr finanzierbar sein wird.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:07:12:16:54:55.

Re: Vielleicht ist die eigene Instandhaltung doch der bessere Weg?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.07.18 17:06

Hallo,

Dein letzter Satz ist Unsinn. Dampflokomotiven sind nicht für eine ständige Wiederaufarbeitung gebaut. Irgendwann ist auch bei einer Dampflokomotive, wie bei aller anderen Technik auch das Ende der Lebensdauer erreicht. Es ist ja auch nicht nur die Instandsetzung, sondern auch der immer weiter fortschreitende Abbau der für den Einsatz von Dampflokomotiven notwendigen Infrastruktur im Netz der Eisenbahn So wie eben eine ständige Wiederaufarbeitung zukünftig irgendwann nicht mehr finanzierbar sein wird.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:07:12:17:07:51.
Zitat:
Und noch einmal, mache auch Du Dich mit dem Gedanken vertraut, das eine betriebsfähige Erhaltung von Dampflokomotiven zukünftig immer teurer werden wird und auch der Zeitpunkt kommen wird, ab dem es nicht mehr finanzierbar sein wird.


Die gebetsmühlenartige Wiederholung dieser These soll sie zum in Stein gemeißelten, unumstößlichen Gesetz werden lassen oder warum wiederholen sie sich ständig? Ich teile ihre Ansicht jedenfalls nicht, die derzeitige Preislage auf dem Instandhaltungsmarkt für Dampfloks wird allein durch das DLW gebildet. Die dortige Arbeitsorganisation, -überwachung, Technologie usw. stellen keineswegs ein Optimum dar und könnten bei Verbesserung Preisanpassungen im zweistelligen Prozentsatz erlauben. Da spreche ich das Reizthema Konzernumlage gar nicht nochmal an... Im übrigen ist eine Dampflok heute vergleichsweise simple Mechanik und jedes Teil ist nach wie vor herstellbar und bei etwas Geschick auch zu nachvollziehbaren Preisen wenn auch vielleicht mit einer anderen Technologie. Diese These, welche ich wiederum mit zahlreichen Beispielen aus meinem Beruf hinterlegen könnte, wird sicher jede Menge Diskussionsbedarf auslösen.
Gruß
gerdboehmer schrieb:
Hallo,

Dann noch einmal, Du gehst von der verkehrten Seite an das Thema heran. In Deinem Beitrag vom 10.07.2018 18.23 Uhr hattest Du Dich dahingehend geäussert, wo kommen die hohen Stundensätze her, da Du ja nach Tarif bezahlt wirst und eben nicht auf einen Stundensatz von 87 €uronen kommst. Da haben mehrere Kollegen und auch ich versucht Dir das zu erklären und das Du nicht nur mit einem einzelnen Facharbeitereinkommen an die Sache heran gehen darfst. Mehr war da erst einmal nicht. Auf die Thematik bezüglich der Preise und Einkommen des Jahres 1936 bin ich nicht einmal eingegangen.
Und noch einmal, mache auch Du Dich mit dem Gedanken vertraut, das eine betriebsfähige Erhaltung von Dampflokomotiven zukünftig immer teurer werden wird und auch der Zeitpunkt kommen wird, ab dem es nicht mehr finanzierbar sein wird.
Ich habe allerdings am 10.07. gar keinen Beitrag um 18:23 Uhr geschrieben...

Von mir stammte ein Beitrag kurz vorher, in welchem ich schrieb: "Wenn es allein um Personalkosten ginge, bliebe die Frage, ob es sich nicht für die Museumsbahnszene lohnen würde, wenn der ein oder andere Verein je ein Mitglied entsprechend ausbilden lassen würde bzw. könnte, um zukünftig Personalkosten durch ehrenamtliche Mitarbeit mehr zu senken." Diese Aussage stand im Kontext, dass ein anderer User das Thema Personalkosten angesprochen hatte und ich habe eine Aussage im Konjunktiv dazu getroffen: Wenn...

Ich habe nirgendwo behauptet, dass dies so ist, wie du mir mehrfach unterstellt hast.

Gruß vom Signal

Edit: Die Aussagen von Hutzel_2 teile ich und stellen auch meinen tatsächlichen Gedankengang zutreffend dar.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:07:12:17:55:18.
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