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Moderatoren: Klaus Habermann - JensMerte - TCB
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Hallo,

ich habe gestern auf der Website vom Lausitzer Dampflokclub die Übersicht zu den anfallenden Kosten der Revision von 03 204 angesehen und bin erschrocken was da mittlerweile für Kosten im Raum stehen. Wenn ich es richtig verstehe wird die Revision der Lok, zum jetztigen Stand, am Ende 1.294.494€ kosten.

[www.lausitzerdampflokclub.de]

Wie lange soll es noch dauern bis der LDC diese abenteuerliche Summe zusammen bekommt, zumal der Verein ja leider im Moment vom Pech verfolgt wird. Selbst wenn es am Ende reicht und die Lok wieder rollt, müsste sie doch bestimmt täglich Geld einfahren um sich irgendwann zu tragen. Sehe ich das eventuell falsch und habe vielleicht eine völlig falsche Einschätzung zu den anfallendn Kosten einer HU?

Gruß Dennis



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:07:09:12:08:26.
Sinnvoll oder nicht, liegt ganz im Auge des Betrachters.
Die Frage ist doch, will der Eigentümer die Lok betriebsfähig oder nicht?
Wenn ja, kann er es sich leisten oder nicht?
Dass die Maschine diese Kosten wieder hereinfährt, ist wohl kaum der Fall.
Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Erhaltung sicherlich nicht zu empfehlen.
Es ist halt eine Liebhaberei.
Die Summe erscheint mir sehr hoch. Erklärt sich wohl z.T. mit dem notwendigen neuen Kessel.

Nach Sinnhaftigkeit solltest du nicht fragen, sondern nach Alternativen. Eine andere Schnellzuglok zu bekommen dürfte fast unmöglich sein, und falls doch, dann inkl. HU zu nem vergleichbaren Preis.
Ich glaube hier werden die Vereine wohl nicht ihre internen Kostenkalkulationen offen legen.

Fakt ist aber, dass die Kosten der Unterhaltung von Dampfloks, die dazugehörige Vermarktung von Fahrten, die steuerrechtliche Behandlung der Einnahmen etc. einen Verwaltungsaufwand darstellen, der mit "normalem Ehrenamt" kaum noch zu stemmen ist. Daher meine Hochachtung auch denjenigen, die diesen gesamten Verwaltungsaufwand betreiben.

Es geht woanders bestimmt auch preiswerter.....

geschrieben von: TRO

Datum: 09.07.18 14:51

... als in der Thüringer Werkstatt. In Wetzlar kostet der Neubaukessel für die 7k nur etwas über 100.000 Euro. Der 03- Kessel ist größer, schon klar aber eben immer bestimmt noch preiswerter. [www.lonkwitz-gmbh.de]

Zum anderen sollte man aber eben erst anfangen mit aufarbeiten, wenn man das Geld zusammen hat. Sonst droht eben eine Investionsruine.
Ich fände es auch nicht schlimm wenn die 204 erstmal kalt irgendwo geschützt abgestellt worden wäre.

Mfg TRO.

20.+ 21. April: Erste Fahrtage der Zwickauer "Brückenbergbahn" dieses Jahr [www.brueckenbergbahn.de]

Die aktuelle Such-& Angebotsliste vom 5. März 2024: vom VDMT:
[www.vdmt.de]

Woanders klappt auch die Finanzierung

geschrieben von: Palatino

Datum: 09.07.18 15:35

Bei derartigen Themen blicke ich immer wieder sehnsuchtsvoll nach Großbritannien, wo es sicherlich kein Problem wäre, eine gute Million für die HU einer Dampflok aufzubringen.

So gibt es dort auch etliche Neubaudampfloks, die bekannteste dürfte wohl die LNER-A1-Pacific 60163 "Tornado" sein. Dieser Neubau kostete am Ende ziemlich genau 3 Mio. Pfund Sterling, das wären heute rund 3,4 Mio. Euro. Und Ihr werdet es nicht glauben, die Lok hat bis zum Fristablauf die Kosten für die nächste HU komplett hereingefahren!!

Und weil dem Verein eine Großdampflok nicht ausreicht, baut er gleich noch eine Lok einer ausgemusterten Schnellzugbaureihe nach: Derzeit entsteht der Nachbau einer LNER-P2 (1'D1'), für den die Kosten auf rund 5 Mio. Pfund (= 5,65 Mio. Euro) geschätzt werden. Wie der Presse zu entnehmen ist, ist schon über die Hälfte der veranschlagten Summe an Spenden und Sponsorgeldern zusammengekommen, und der Bau der Lok ist weit fortgeschritten.

Wen's interessiert, über "Tornado" gibt es sogar eine Seite auf deutsch: [de.wikipedia.org]

Die Briten sind halt weitaus mehr an ihrer eigenen Verkehrsgeschichte interessiert und auch eher bereit für derartige Aktionen etwas zu spenden. Und dann gibt es dort den Heritage Lottery Fund, d.h. aus den Einnahmen der staatlichen Lotterie gehen nach bestimmten Regeln Zuschüsse an Vereine, die etwas für die Technikgeschichte des Landes tun. So wurden dort schon mehrere Hauptuntersuchungen von historischen Dampfloks oder die Errichtung von Infrastruktur auf Museumsbahnen mit bis zu 50 % bezuschusst. Das wäre auch mal eine Idee für unser Land.

Grüße aus der Pfalz
Hubert

Re: Woanders klappt auch die Finanzierung

geschrieben von: 50 3610-8

Datum: 09.07.18 16:34

Das schlimme ist halt, dass hier in den neuen Bundesländern (vor alllem so weit im Osten) so gut wie keine zahlungskräftigen Firmen vorhanden sind. Das einzige Unternehmen welches dem LDC richtig unter die Arme greifen könnte ist LEAG (ex.Vattenfall) und die "Spende" von Vattenfall muss namals nicht sehr berauschend gewesen sein. Ich denke selbst die gesamte Summe wäre für ein so großes Unternehmen wie Vattenfall ein klax. Für eine größere Spende hätte man z.b. für ein oder zwei Jahre einen Werbeslogan von Vattenfall am Tender der Lok angebringen können, oder so, aber nein...

Ich finde es sehr traurig, aber ich befürchte das der LDC wohl noch sehr lange auf seine Lok verzichten muss. Da jetzt auch noch die 35er ausfällt (die hätte doch glaube ich auch bald Fristablauf) und dadurch Loks zugemietet werden müssen, gehen dem LDC weitere Einnahmen verloren.

Dennis
Wie auch in anderen Bereichen, bspw. bei manchen Streckeninvestitionen: Die Frage ist, warum die Preise derart in die Höhe treiben...Welche Leistungen sind warum so teuer, dass sie über eine Millionen EUR verschlingen? Man vergleiche das mal mit einstigen Neubaupreisen...
Vermutlich der Lauf der Marktwirtschaft, weil Know how und Ersatzteile immer seltener und konkurrenzloser werden.
Aber für immer mehr Vereine wird die Kluft zwischen immer höheren Ausgaben und den realistisch erzielbaren Einnahmen immer größer...
Und Sponsoren sind für mich auch kein geeigneter Ausweg, denn nicht jeder Ehrenamtler hat Spaß daran seine Freizeit zu opfern, um indirekt Werbung für irgendein Unternehmen zu machen, das gönnerhafter Weise versucht über eine Spende an den gemeinnützigen Verein die Steuerausgaben zu drücken.
Gruß vom Signal



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:07:09:17:50:35.

Re: Woanders klappt auch die Finanzierung

geschrieben von: Schienenbusfahrer

Datum: 10.07.18 08:12

Palatino schrieb:
...

Die Briten sind halt weitaus mehr an ihrer eigenen Verkehrsgeschichte interessiert und auch eher bereit für derartige Aktionen etwas zu spenden. Und ...
...für eine Mitfahrt im Museumszug ordentlich zu zahlen. Die allermeisten Deutschen würden bei den britischen Preisen müde abwinken. Uns so ergibt es sich, dass es Museumsbahnen mit täglichem Verkehr gibt, der im Winter ggf. eingeschränkt läuft, was dann so eine Aktion wie das Abschleppen eines wegen Schnee liegengebliebenen IC im Südosten des Landes durch eine Museums-Dampflok ermöglicht. Den ganzjährigen, täglichen Betrieb haben natürlich nicht alle Museumbahnen.
Als Tourist muss man hin und wieder Glück haben, gerade zur richtigen Zeit noch Platz im Museumszug zu finden.

Re: Woanders klappt auch die Finanzierung

geschrieben von: Palatino

Datum: 10.07.18 08:20

Schienenbusfahrer schrieb:

Als Tourist muss man hin und wieder Glück haben, gerade zur richtigen Zeit noch Platz im Museumszug zu finden.


... oder seinen Sitzplatz vorab per Internet buchen (unerlässlich z.B. im "Jacobite" von Fort William nach Mallaig)

Grüße aus der Pfalz
Hubert

Re: Woanders klappt auch die Finanzierung

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.07.18 10:51

Hallo!

An der Lok 03 204 ist eine ganze Menge zu machen und die die Millionen Euro übershritten werden halte ich nicht für ungewöhnlich.

Wenn man bei der Betrachtung im Auge behält, das die Aufarbeiung der Triebwagen 601, 403 etc. vmtl. auch daran gescheitert sind, das man sich hier bei den Kosten der Hu weit über 5 Mio. Euro liegt und die heute nicht mehr finanzierbar sind. Die DBAG will auch nicht mehr, sonst könnte man den VT 08 im DLW oder den VT 12.5 bei FWM machen lassen..
Gleiches gilt für die Berliner S-Bahn, die Geschichte könntel längst erledigt sein, wenn die S-Bahn Berlin GmbH, die notwendigen Geldmittel für die Hu und den Einbau der ZBS zur Verügung stellen würde.

Gruß
thomas.splittgerber, berlin
Leider erfährt man auf offiziellem Weg so gut wie nie, was denn an dem Kessel so schlecht ist, dass eine Reparatur ausgeschlossen ist bzw. sein soll. Ggf. muss man sich dafür eine Werkstatt suchen, die auch mal ggf. nötige Tauschteile einnietet.

Alternativ gäbe es aus meiner Sicht die Variante die 03 243 mit einem (wohl notwenigerweise neu zu bauenden) Rekokessel 39-E wieder aufzubauen und dafür Teile der 204 zu benutzen. Mann müßte ja die dann verbleibenden Teile der 204 nicht verschrotten.

Oder man macht aus der 03 204 eben ein schönes Ausstellungsstück.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:07:10:11:20:05.

Re: Es geht woanders bestimmt auch preiswerter.....

geschrieben von: Der Uhu

Datum: 10.07.18 12:12

Dranbleiben-durchbeißen-weitermachen! Dann wird es auch was!
und was soll an der 243 besser sein? Ist genau so teuer und im Gegensatz zur 204 eine Reko mehr...

MfG

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]
Signal schrieb:
Wie auch in anderen Bereichen, bspw. bei manchen Streckeninvestitionen: Die Frage ist, warum die Preise derart in die Höhe treiben...Welche Leistungen sind warum so teuer, dass sie über eine Millionen EUR verschlingen? Man vergleiche das mal mit einstigen Neubaupreisen...
Lässt du dich noch nach der Tabelle von 1936 entlohnen?

MfG

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]
So eine Dampflok frisst ungeheuer viel Zeit, nicht nur im Betrieb, sondern auch bei der Revision (und das mit deutschen Stundenlöhnen...). Das ist nicht erst heute so, das war auch früher schon so. Warum sonst ging der Traktionswechsel bei allen Bahnen dieser Welt so schnell, als die konkurrierenden Arten endlich einmal wettbewerbsfähig waren? Dampfloks haben sich nur da länger gehalten, wo der Treibstoff fast nichts und die Arbeitskraft wenig kostete (chinesische Kohlengruben...).
Das Problem hierzulande sind die Betriebsformen der Vereine in juristischer und fiskalischer Hinsicht. Die englischen Eisenbahnenthusiasten scheinen die besseren Rahmenbedingungen zu haben, ich kenne mich da aber zu wenig aus, leider. Spendenbereitschaft allein, die Bereitschaft, hohe Ticketpreise zu zahlen allein können es nicht sein.

Re: Es geht woanders bestimmt auch preiswerter.....

geschrieben von: 01 111

Datum: 10.07.18 17:26

Hallo !

Habe die Reste der 03 243 letztmals vor ca.8 Jahren in Meiningen gesehen.
Das wird wohl auch nicht günstiger als eine HU der 03 204

Gruß : Werner S.


01.09.2007.JPG
Matthias Muschke schrieb:
Zitat:
Lässt du dich noch nach der Tabelle von 1936 entlohnen?

MfG
Auf die Antwort kommst du sicher ohne meine Hilfe, aber was soll mir deine Frage sagen?
Die These, dass die Kostensteigerungen allein inflationsbedingt sind? Wenn ja, dann bringt aber bitte auch mal ein paar Zahlen und Fakten statt nur eine rhetorische Frage.

Und um beim eigentlichen Thema zu bleiben:
Wenn es allein um Personalkosten ginge, bliebe die Frage, ob es sich nicht für die Museumsbahnszene lohnen würde, wenn der ein oder andere Verein je ein Mitglied entsprechend ausbilden lassen würde bzw. könnte, um zukünftig Personalkosten durch ehrenamtliche Mitarbeit mehr zu senken. Denn genau hier sehe ich durchaus eine Diskrepanz: Zwischen der Bereitschaft vieler Vereinsmitglieder "an der Lok zu schrauben" und dem, was sich innerhalb eines Vereins fachkundig und vorschriftsgemäß realisieren lässt. Angefangen damit, als plötzlich manch einem Verein überhaupt das Reparieren per se untersagt wurde, weil bspw. das Vereinsgelände nicht als zulässige Eisenbahnbetriebswerkstatt eingetragen war. Ich denke schon, dass dann, wenn man die Diskussion mal ernsthaft führen wollte, man mal über die Rahmenbedingungen in Deutschland sprechen müsste, welche den Vereinen die Kosten so in die Höhe treiben. Und da fällt sicherlich jedem Verein viel ein - angefangen aktuell mit der Datenschutzverordnung, die - ob berechtigt oder nicht - die Anwaltskosten mancher Vereine in die Höhe getrieben hat, wenn sich derVorstand juristisch absichern wollte.

Gruß vom Signal
Doch, sicherlich wird das um einen sechsstelligen Betrag "günstiger". Man möge bedenken: Es gibt bisher keine genehmigte Kesselbauplanung für einen 03 - Nachbaukessel als Schweisskonstruktion. (Die 41er Nachbaukessel- der DR ohne Speisedom waren sicherlich noch genietet)

Es ist also laut der Horrorzahl nicht nur ein Kessel komplett neu zu bauen, sondern es sind auch noch die Planungs- und Genehmigungskosten aufzubringen.

Die 03 243 könnte man ohne Stilbruch zu begehen mit einem aufarbeitungswürdigen 39-E Kessel (davon stehen in Falkenberg bei Herrn Falz einige herum, falls der "originale" abhanden gekommen sein sollte), "rekonstruieren", natürlich unter Organspende der 03 204 fürs Triebwerk, Bremsen etc.

Wenn ich aber die LDC-homepage richtig verstehe, hat sich der Verein wegen des Kessels vertraglich bereits gebunden. Insofern ist die Diskussion zugegebenermaßen verspätet.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:07:11:11:33:57.
... oder man versucht gegen die 03 098 oder 01 514 zu tauschen ... als Standmodell in Speyer würde die 03 204 auch mit dem bisherigen Kessel taugen.
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