Denkmallokomotiven führen oft ein trauriges Dasein, stehen belanglos und ungepflegt an einem vergessenen Eck, weil sich die alten Verkehrswege am Bahnhof verändert haben. Und vor allem: Sie sind meist "unantastbar" und immer geschlossen.
Einigen Denkmal-Loks geht es aber besser - eine davon ist E69 04 am Murnauer Bahnhof.
So wird an der Lok dennoch seit Jahren fleißig gearbeitet und renoviert. Herausragende Arbeit im vergangenen Jahr: beide Türen wurden komplett - nach alten Baumustern - neu aufgebaut, der Führerstandsboden neu verlegt und die Führerstands-Innen-Lackierung erneuert.
Das "besondere" an der Denkmallok ist aber, dass die Mitglieder des betreuenden Karatoriums ständig bemüht sind, "Leben" in die Bude zu bringen. So gehören im Sommer die sonntäglichen Besichtungsmöglichkeiten seit Jahren zum Programm. Hier ist jedermann möglich, sich ausführlich im Führerstand der Lok umzusehen und gerne mal den Pfeifhebel durchzudrücken (wenn auch "lautlos"), die Lok aufzuschalten oder das Bremsventil durchzuziehen.
Betreut werden diese Führungen von Leuten, die gerne aus der "guten Alten Zeit" der Maschine berichten. Z.B. ein ehemaliger Lokführer, der Jahrelang auf der Lok Dienst tat, oder regelmäßig ich als treuester Beobachter der E69-Geschichte und mehrfacher Buchautor dazu. Wir sind dabei sehr flexibel, spulen nicht ein "Standartprogramm" herunter. Wenn der Besucher sich nur für das Schützenschaltwerk interessiert - bitte. Oder jemand will die "ganze Story" hören, also auch zu Murnau - Oberamemrgau? Gerne, dann gehen wir auch mal rüber zum Localbahnhof. Wir wollen, das Ihr der Geschichte unseres Schützlings näher kommt!
Diese Geschichte ist ja gerade bei E69 04 besonders atemberaubend, hier ein kurzes Zitat aus unserem Prospekt:
"Eigentlich hat unser kleine Denkmallok vor dem Murnauer Bahnhof allein dadurch schon „Geschichte genug“, weil sie eine der E-Loks ist, mit denen zwischen Murnau und Oberammergau ab 1905 Technikgeschichte geschrieben wurde – als erste Wechselstrom-Eisenbahn der Welt.
Doch „Johanna“ hat noch viel mehr Geheimnise zu erzählen: Warum ist sie die Jüngste und gleichzeitig die Älteste Ammergauer Lok, warum nahmen die Lokführer immer einen Besenstil zum Dienst mit, was hat sie mit einer auseinandergeschnittenen Rekordlok und Berlin zu tun? Diese und viele andere Fragen beantworten wir Ihnen gerne bei unseren regelmäßigen Sonntagsführungen. Einfach vorbeikommen und eintauchen in mehr als 100 Jahre faszinierende Technik-Geschichte!"
Die Besichtigungstermine für 2018 sind folgende:
(jeweils Sonntag, 11 Uhr)
20. Mai / durch Bernd Mühlstraßer
10. Juni / durch Bernd Mühlstraßer
24. Juni / durch Sepp Führer (ehem. Lokführer)
08. Juli / durch Bernd Mühlstraßer
22. Juli / durch Sepp Führer
12. August / durch Bernd Mühlstraßer
26. August / ?
9. September / Tag des offenen Denkmals von 11 - 16 Uhr (Zusatzprogramme)
14. Oktober / durch Sepp Führer
Auf Anfrage können evt. seperate Termine ausgemacht werden. Hierzu kann man mich gerne kontaktieren.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr Interesse an unserem "Schätzchen" habt....
Bernd Mühlstraßer
Ein paar VIDEOS der BAUREIHE E69 - z.B.hier:
[
www.youtube.com]
oder wie wär´s mit der E69-Facebook-Seite unter dem Suchbegriff: Die Baureihe E69