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Moderatoren: Klaus Habermann - JensMerte - TCB
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Re: Selbstverständnis und Selbstdarstellung

geschrieben von: Meterspurgleisbauer

Datum: 20.08.12 17:11

tmmd schrieb:

>
> Ich wollte meinen Beitrag nicht als große Schelte
> verstanden wissen, eher als Wink mit dem
> Zaunpfahl. Da liegt Besucherpotential auf der
> Straße, man muß es lediglich noch zu sich lotsen.
> Nur bekommt der normale Besucher aus Karlsruhe
> halt nichts von den Plakaten mit die irgendwo in
> Klein Kuckucksdorf an der Straße hängen.

Haben wir auch ncht als Schelte aufgefasst, nur war der Wink mit dem Zaunpfahl schon fast ein 'auf den Kopp kloppen'.

Natürlich bekommt der Besucher aus Karlsruhe, keine Plakate in Klein Kuckucksdorf zu Gesicht. Allerdings fährt er auch nicht unbedingt extra nach 300 (oder 500, 800) Kilometer nach Klein Kuckucksdorf, nur weil er über Facebook und Co etwas von einer Museumsbahn dort erfahren hat. Aber wenn er in Groß Kuckucksdorf Urlaub macht und sich vorher auf dem dortigen Tourismusportal schlau macht, was es dort alles gibt, dann muß dort zumindest ein Hinweis auf die Bahn sein.
Diese Vernetzung auf den Tourismusportalen der Regionen war lange Zeit im argen gelegen, hat sich aber, zumindest was ich so mit bekomme, in den letzten Jahren spürbar verbesssert.

Es gibt übrigens noch weitere, sehr wichtige Medien, auf denen die Museumsbahnen präsent sind. SO auf Messen und Ausstellungen. Zu Beispiel tun sich die Museumsbahnen in BaWü und Schwaben jedes Jahr zusammen, um auf der wichtigen Tourismus Messe CMT in Stuttgart gemeinsam einen Informationsstand zu präsentieren, der täglich von tausenden Besuchern frequentiert wird. Das bindet natürlich auch jede Menge Personal, sowohl am Stand selbst, wie auch in der Vorbereitung.

Ich denke, jede Präsenz ist wichtig, angefangen mit Flyern, der Vereinszeitschrift und Plakaten, die man lokal verteilt, Pressearbeit in regionalen und überregionale Zeitungen und Eisenbahnzeitschriften, eine regelmäsig aktualisierte Homepage, Präsenz in diversen Portalen (Tourismusportalen, regional und überregional, Eisenbahnportalen, sowie Vernetzung mit Städte und Gemeindehomepages der Umgebung, sowie Hotel- Gästehäuser- und Pensionenhomepages), diverse Eisenbahnforen wie DSO und andere, und wenn dann jetzt noch Facebook, Twitter und Co dazu kommen, wirds langsam unübersichtlich.
Alleine die Abstimmung der Leute untereinander wird da schon schwierig, trotz eMail, SMS und Handy. Schliesslich muß ein und die selbe Tatsache rein textuell für die unterschiedlichen Medien unterschiedlich aufbereitet werden.

Und wenn die Leute für was neues nicht zur Verfügung stehen, dann lässt man da eben erst mal bleiben. Nur irgendwas irgendwie in Facebook zu stellen, nur weil man das halt heute so macht, halte ich sogar für kontraproduktiv.
Aber um dich zu beruhigen, die Härtsfeld-Museumsbahn, bei der ich aktiv bin, ist in Facebook vertreten. Nur ich persönlich bins nicht, aus o.g. Gründen.

Gerald

Re: Selbstverständnis und Selbstdarstellung

geschrieben von: reisendehr

Datum: 20.08.12 17:23

"Nur bekommt der normale Besucher aus Karlsruhe halt nichts von den Plakaten mit die irgendwo in Klein Kuckucksdorf an der Straße hängen..."

Sind die Plakate für ihn relevant?

Etwas überspitzt gefragt: Wozu soll eine Museumbahn größeren Aufwand für Werbung betreiben, wenn man ohnehin mit zusätzlichen Besuchern (und deren Bedürfnissen) überfordert ist?

Sobald eine Bahn mit öffentlichen Mitteln fährt oder ständig am betteln ist, stellt sich die Frage neu, aber dafür wäre die MBB ein wenig geeignetes Beispiel.

Wenn sich das betreffende Projekt in erster Linie der Bewahrung des regionalen Erbes verschreibt und aus eigenen Ressourcen speist, ist doch alles ok.

Re: Selbstverständnis und Selbstdarstellung

geschrieben von: tmmd

Datum: 20.08.12 17:58

Ich möchte nochmal das Thema der fehlenden Gelder für die HU der 41 1231 aufgreifen. Ja, 400.000 € ist sehr viel Geld. Aber ich möchte hier mal ein kleineres Beispiel aus dem Nichteisenbahnbereich erwähnen, wo sich die Macht der sozialen Netzwerke gut bewährt hat.

Details dazu siehe hier: [www.torstenmaue.com]

Die Bewerbung dieser Spendenaktion geschah in erster Linie auf Facebook. Insgesamt kamen zum Schluss sogar knapp 10.000 € zusammen!

Ja, ich weiß: es liegt ein Unterschied zwischen 10.000 € und 400.000 €. Es soll auch nur aufzeigen was in sehr kurzer Zeit überhaupt möglich ist. Und das geschah alles durch spontane Aktionen einiger weniger Personen. Plant man das Ganze allerdings vorab vernünftig durch, kann man noch sehr viel mehr erreichen. Und selbst wenn darüber "nur" 100.000 € zusammen kommen würden, hätte man einen guten Grundstock und darauf aufbauend lässt sich sehr viel leichter für weitere Spenden werben, weil man dann sagen kann, man hat bereits einen bestimmten Betrag.

Re: Selbstverständnis und Selbstdarstellung

geschrieben von: reisendehr

Datum: 20.08.12 18:59

Da gibt es einen kleinen, aber wichtigen Unterschied: bei der Lichtkunst haben sehr viele Leute jeden Tag etwas davon und bei der Lok eben nur speziell Interessierte zu ausgewählten Anlässen.

Wer das Geld der Masse will, muss den Massen auch etwas zurück geben, und damit haben viele Museumsbahnprojekte ihre Mühe, unter anderem, weil nicht nur die Reparatur des Materials so teuer ist, sondern auch der Betrieb.

Also bleiben die wertvollen Teile eben die meiste Zeit im Schuppen... und dafür werden Leute nur wenig spenden.

Es gibt ja durchaus kreative Ansätze um auf die Bedürfnisse der (zahlenden) Volksmassen zu reagieren, aber genau damit tun sich viele Projekte sehr schwer.

Re: Selbstverständnis und Selbstdarstellung

geschrieben von: tmmd

Datum: 20.08.12 19:32

reisendehr schrieb:
-------------------------------------------------------
> Da gibt es einen kleinen, aber wichtigen
> Unterschied: bei der Lichtkunst haben sehr viele
> Leute jeden Tag etwas davon und bei der Lok eben
> nur speziell Interessierte zu ausgewählten
> Anlässen.
>
> Wer das Geld der Masse will, muss den Massen auch
> etwas zurück geben, und damit haben viele
> Museumsbahnprojekte ihre Mühe, unter anderem, weil
> nicht nur die Reparatur des Materials so teuer
> ist, sondern auch der Betrieb.
>
> Also bleiben die wertvollen Teile eben die meiste
> Zeit im Schuppen... und dafür werden Leute nur
> wenig spenden.

Oh, da sehe ich nicht mal so ein Problem. Gerade auch nicht wenn es sich um "richtige" Museumsbahnen handelt, also mit eigener Strecke usw. Die erfüllen, zumindest sollten sie das, gerade auch im regionalen Umfeld einen wichtigen Bildungsauftrag. Zudem kann man da auch immer wieder auf den Lokalpatriotismus der einheimischen Bevölkerung setzen.

Aber selbst wenn man "auswärts" um Spenden wirbt, sehe ich da kein großes Problem. Wenn man bedenkt, daß 53 % aller Deutschen soziale Netzwerke nutzen, dann ist auch davon auszugehen, daß davon prozentual wohl genauso viele Eisenbahnfans sind wie im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Ich kann mir auch gut vorstellen, daß diese Eisenbahnfreunde auch untereinander dort gut vernetzt sind und so lassen sich solche Spendenaufrufe auch gut weitertragen.

Facebook ... viele Vereine sind schon längst am Zug

geschrieben von: nano1964

Datum: 20.08.12 22:42

@all
Facebook ist sicher ein sehr heisses Thema, nicht nur in Punkto Datenschutz oder der Aktie,
aber sicher auch ein wichtiger und in Bezug auf den Kosteneinsatz vmtl. sehr effektiver Weg der Werbung (um Fahrgäste, Spenden) und der Kommunikation mit den Fans ... (eine komplette eigene, aktuell gehaltene Webpräsenz dürfte mehr Aufwand kosten).

Ich verstehe diese Diskussion nicht - die Präsenz von Eisenbahnvereinen aus DE und AT ist doch schon erfreulich groß (DB und ÖBB sind "natürlich" auch drin):
ein paar weitere Beispiele:
die schon erwähnte Härtsfeldbahn: [www.facebook.com];
die UEF Lokalbahn (Amstetten-Gerstetten) [www.facebook.com]
die "Bahnwelt" in Darmstadt Kranichstein: [www.facebook.com];
die "schwäbische Waldbahn": [www.facebook.com].
Die Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte: [www.facebook.com], deren Loks 01.533, 38.1301 und 657.2770 auch in Deutschland wohlbekannt sind;
das Eisenbahnmuseum "Heizhaus" Strasshof bei Wien: [www.facebook.com];
die Feistritztalbahn (Weiz-Birkfeld in der Steiermark): [www.facebook.com].
u.v.m.
Leider sind ist das "Bayerische Eisenbahnmuseum" hier offensichtlich noch nicht am Zug bzw in diesem "Online-Kursbuch".



6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:08:20:23:09:36.

Re: Facebook ... viele Vereine sind schon längst am Zug

geschrieben von: tmmd

Datum: 20.08.12 23:42

Und es gibt ja, wie in meinem Blogbeitrag ausführlich beschrieben, noch viel mehr andere Social Media-Kanäle. Häufig ist der dafür benötigte Content (Texte, Fotos, Videos) bereits in ausreichender Form beim jeweiligen Verein vorhanden. Er muß dann nur noch dort entsprechend verwendet werden.

Ganz sicher!

geschrieben von: Train_Sim_Freak

Datum: 21.08.12 08:07

Lieber "tmmd",

deine Initiative hier in allen Ehren, es sind sicherlich interessante Ansätze dabei, aber ich glaube nicht, dass du auch nur einen blassen Schimmer hast, was diesbezüglich in den Vereinen tatsächlich abläuft und wie die Mitgliederstruktur aussieht.

tmmd schrieb:
-------------------------------------------------------
> phils88 schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
>
> > Nein, die gibt es eben in 90% der Fälle nicht.
>
> Da wäre ich mir halt nicht so sicher.

Da kannst du dir aber getrost sicher sein!
Leute, "die sich damit auskennen", gibt sicherlich es in den Vereinen. Aber so sehen die entsprechenden Internetpräsenzen dann auch oft aus.
Es ist eben nicht damit getan, dass "man sich damit auskennt" und privat eine Facebook-Seite hat.
Da steckt schon etwas mehr dahinter, was dir aber (da du das ja beruflich machst) durchaus bekannt sein sollte.

Wie gesagt, die Initiative ist löblich, aber deine Missionierungsversuche sind leicht übers Ziel hinaus geschossen, du solltest durchaus auch Meinungen der Gegenseite akzeptieren können und nicht alles totdiskutieren wollen...

Gerald (Meterspurgleisbauer) hat hier bereits einiges geschrieben, was offensichtlich direkt aus praktischer Vereinserfahrung kommt, dem ist nur wenig hinzuzufügen.

Grüße
Sven

echo $grussformel;

Zum Thema Spendensammeln

geschrieben von: Train_Sim_Freak

Datum: 21.08.12 08:12

Du solltest dabei nicht vergessen, dass der Kreis der interessierten durchaus überschaubar ist und in Deutschland nicht nur 41 231 auf eine neue HU wartet...
Will heißen, dass das vorhandene Potenzial durchaus endlich ist und aus diesem überschaubar großen Topf wurde in jüngerer Vergangenheit schon einige Male abgeschöpft.

Grüße
Sven

echo $grussformel;

Re: Zum Thema Spendensammeln

geschrieben von: tmmd

Datum: 21.08.12 08:16

Sven,

ich war selbst 9 Jahre ehrenamtlich tätig, ich kenne die Thematik aus eigener Erfahrung. Und die 41 1231 diente hier lediglich als Beispiel. Auch ich weiß, daß es noch zig andere Loks gibt die es verdient hätten wieder aufgearbeitet zu werden.

Und was die Vereinswebseiten angeht: da gebe ich dir voll und ganz recht. Viele davon sind technisch absolut veraltet, wirken unprofessionell und spiegeln nur in den seltensten Fällen die wichtige Arbeit der Vereinsmitglieder wider.

klasssische Medien

geschrieben von: reisendehr

Datum: 21.08.12 12:34

Vielleicht kann man in diesem Zusammenhang auch an konventionelle Strategien erinnern, die bei solchen
Zeigeist-Diskussionen schnell aus dem Blick geraten:

So bin ich immer wieder angetan, wenn irgendwo ein gepflegter Schaukasten zu sehen ist, in dem
die Arbeit einer Initiative dokumentiert wird, das wirkt oft deutlich persönlicher als eine
Web-Präsenz.
Diese Methode lässt sich jetzt mit einem digitalen Bilderrahmen sehr leicht "updaten"...

Noch direkter kann ein Eisenbahnprojekt in vielen Fällen auf sich aufmerksam machen, indem es für
eine attraktive Ansicht seiner Anlagen von der Bahn- bzw. Strassenseite sorgt.

Keiner wird einen geleckten Vorgarten erwarten, aber ein interessanter und strukturierter Zustand lässt
sich gerade mit rollfähigen Dingen in den meisten Fällen durchaus herstellen.
(das hat mir in Klostermansfeld immer gefallen)

Die hohe Schule ist das Auslagern von Objekten an markante Orte: auf Rügen hat das jemand exzessiv praktiziert,
der Effekt ist trotz mangelnder Pflege immer noch wirksam, auch das Mansfeld-Museum Hettstedt hat mit den
weiträumig verteilten Grubenhunten geschickt gearbeitet.

Bei Internetauftritten von Vereinen geht es um Aktualität und Glaubwürdigkeit, kein Mensch erwartet auf dieser
Ebene Perfektion!
Ich finde es schön, wenn Teilprojekte regelmässig dokumentiert werden, so lässt sich der Gang der Dinge
mitverfolgen (erhöht die Spendenbereitschaft ungemein).
Wenn die Kraft dafür nicht reicht, ist es auch nicht schlimm, nur die Angaben zu Öffnungszeiten und
Ansprechpartnern sollten stimmen, das ist eine Frage des Respekts gegenüber dem Publikum!

Mag sein, dass sich regelmäßige Dokumentationen technisch einfacher über Facebook realisieren lassen, nur
schließt man damit eben Leute aus...

Hans



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:08:21:15:03:00.

Re: klasssische Medien

geschrieben von: tmmd

Datum: 21.08.12 12:55

Wieso reden hier fast alle ausschließlich von Facebook? Social Media ist viel mehr als nur Facebook und nicht umsonst habe ich Facebook in meinem Blogbeitrag eben nicht an erster Stelle genannt.

Re: klasssische Medien

geschrieben von: phils88

Datum: 21.08.12 13:27

Ist doch relativ wurscht, von welchem Medium man spricht. Gepflegt müssen sie alle werden.

Zitat:
Nein, du verstehst nicht. Es gibt Leute für die ist es das Größte selbst ne Dampflok zu fahren oder die verkaufen halt gerne Fahrkarten oder Souvenirs. Und es gibt halt Leute die sich halt leiber intensiv mit dem Internet auseinandersetzen und die könnten dann halt solche Aufgaben übernehmen.

Und du meinst, dass Leute, die sich lieber mit dem Internet auseinandersetzen, in Eisenbahn-Vereinen zu finden sind??? Der CCC besteht wahrscheinlich auch zu 50 % aus Modellbauern...

Hier wird immer bloß gelobhudelt, was mit sozialen Netzwerken möglich ist. Das mag auch alles soweit stimmen, aber wenn es keine Leute dafür gibt (kein alteingesessener Eisenbahner wird plötzlich bei Twitter, FB, YT und was auch immer einsteigen), kann sich das in absehbarer Zeit nicht entwickeln. Und die Nachwuchssorgen dürften alle Eisenbahnvereine teilen (wahrscheinlich eben gerade, weil sich die jungen Leute lieber mit dem Internet beschäftigen, als sich die Hände schmutzig zu machen). Und wenn ich ehrlich bin, hab ich auch lieber den Schraubenschlüssel in der Hand, als stundenlang auf meine Entwicklungsumgebung zu glotzen.

Grüße vom Pollo!
Philipp




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:08:21:13:28:42.

Re: klasssische Medien

geschrieben von: tmmd

Datum: 21.08.12 13:32

Philipp: 53 % aller Deutschen(!) nutzen bereits soziale Netzwerke. Ich denke da dürften auch viele Eisenbahnfreunde dabei sein. Prozentual vielleicht nicht wirklich viel weniger als es im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung gibt.

Re: klasssische Medien

geschrieben von: reisendehr

Datum: 21.08.12 14:54

Ganz sicher nutzen mindestens 95% Prozent aller Deutschen irgendein soziales Netzwerk!

Es ist reichlich einfältig zu glauben, dass Netzwerke immer aus Funkwellen oder Kabeln bestehen müssen ...

Sicher wäre es schön, wenn Eisenbahnfreunde ihrer Umwelt tendenziell toleranter, offener und offensiver
entgegentreten würden, nur werden sich eingeschliffene Denkmuster kaum mit einem Hinweis auf tolle
neue Techniken überwinden lassen.

Wer Kontakt zu seinen Mitmenschen wirklich sucht, wird ihn finden, ob ein handgeschriebener Zettel oder
ein WWW das geeignete Mittel ist, hängt doch von der konkreten Situation ab!

Re: klasssische Medien

geschrieben von: phils88

Datum: 21.08.12 21:20

tmmd schrieb:
-------------------------------------------------------
> Philipp: 53 % aller Deutschen(!) nutzen bereits
> soziale Netzwerke. Ich denke da dürften auch viele
> Eisenbahnfreunde dabei sein.

Und was sagt die Statistik zu Mitgliedern in Eisenbahn-Vereinen, die soziale Netzwerke nutzen und bereit sind, Inhalte für ihren Verein zu betreuen? Wie sieht die Altersverteilung in sozialen Netzwerken und Eisenbahn-Vereinen aus? Deine 53% sagen überhaupt nichts aus!

Re: klasssische Medien

geschrieben von: tmmd

Datum: 21.08.12 22:14

phils88 schrieb:

> Und was sagt die Statistik zu Mitgliedern in
> Eisenbahn-Vereinen, die soziale Netzwerke nutzen
> und bereit sind, Inhalte für ihren Verein zu
> betreuen? Wie sieht die Altersverteilung in
> sozialen Netzwerken und Eisenbahn-Vereinen aus?
> Deine 53% sagen überhaupt nichts aus!

Also fangen wir nochmal von vorne an. ;)

Aktuell haben rund 75 % aller Deutschen einen Internetzugang. 53 % aller Deutschen nutzen soziale Netzwerke. Stand Mai waren 29 % aller in Deutschland genutzten Handys Smartphones.

Soweit mal zur Verbreitung und Nutzung des Internets.

Es ist davon auszugehen, daß Mitglieder in Eisenbahnvereinen nicht wesentlich von der Allgemeinbevölkerung abweichen. Ich halte Eisenbahnfans nicht für technisch rückständiger o.ä. Durchaus kann es da eventuell regionale Unterschiede geben, das vermag ich nicht auszuschließen, dennoch stellen Vereine jeglicher Art lediglich ein Spiegelbild der Gesellschaft dar. Auch wenn ich das Hobby jetzt zehn Jahre auf Eis gelegt hatte, am letzten Wochenende habe ich bei beiden besuchten Eisenbahnveranstaltungen nicht nur einen jungen Hobbyeisenbahner gesehen.

Natürlich, und das vermag ich nicht abzustreiten, sind Leute mit Berufen wie meinem eher in bestimmten Kernregionen gehäuft anzutreffen. Doch es bedarf nicht mal entsprechender Profis. Bei aktuell 24.173.880 deutschen Facebooknutzern (Quelle: socialbakers.com), dürfte der prozentuale Anteil der Eisenbahnfans an diesen Facebookusern nicht großartig von dem prozentualen Anteil der Eisenbahnfans an der deutschen Gesamtbevölkerung abweichen. Es ist nicht davon auszugehen, daß ausgerechnet Mitglieder von Eisenbahnvereinen oder Eisenbahnfreunde im Allgemeinen explizit soziale Netzwerke meiden. Wenn doch, wäre dies eine tolle Grundlage für eine psychologische Studie. ;)

Und wie bereits erwähnt, ich würde hier als Verein mal explizit unter den bisher eher passiven Mitgliedern forschen... ;)

Re: klasssische Medien

geschrieben von: gizmo

Datum: 21.08.12 22:35

tmmd schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Also fangen wir nochmal von vorne an. ;)
>

Eine gute Idee.
Beginne doch Du mal von vorne und ziehe das durch.

Nehme Dir einen Verein, gewinne ihn für Deine Ideen, realisiere diese, zeige Deine messbaren Erfolge und wahrscheinlich viele Nachahmer werden Deinem Beispiel folgen.

Also: Nicht nur reden bzw. schreiben, sondern einfach mal (vor)machen.
Bin gespannt, welche Maschine "powered by social media" als erstes durch die Lande rollen wird.
Viel Glück!


Greeedz
gizmo

Re: klasssische Medien

geschrieben von: Anschlussbahn

Datum: 21.08.12 23:02

Hallo,

> Eine gute Idee.
> Beginne doch Du mal von vorne und ziehe das
> durch.
>
> Nehme Dir einen Verein, gewinne ihn für Deine
> Ideen, realisiere diese, zeige Deine messbaren
> Erfolge und wahrscheinlich viele Nachahmer werden
> Deinem Beispiel folgen.
>
> Also: Nicht nur reden bzw. schreiben, sondern
> einfach mal (vor)machen.

in der Zeit, wo er hier die Leute missioniert, haette er sicher etwas an einer Lok machen koennen...


> Bin gespannt, welche Maschine "powered by social
> media" als erstes durch die Lande rollen wird.

Kommunikation und Werbung sind auch gerade fuer Museumseisenbahnen wichtig. Aber wie schon gesagt wurde, muss es auch jemand machen. Das liesse sich evtl. noch ueber den computerfreudigen Nachwuchs machen. Aber wenn das in Klickibunti mit ewigen Ladezeiten endet, hilft es auch nicht. Dahin fuehrt so etwas aber, wenn Fratzenbuch oder sonstiger Kram verlinkt wird. Ich habe hier DSL, aber es gibt da auch ganz andere Gegenden, wo es nicht einmal Schmalspur-DSL gibt.

Die fuer einen Besuch der Museumsbahn noetigen Fakten will ich sofort sehen und nicht erst aus einer unueberschaubaren Homepage heraus suchen. Mich interessiert auch nicht, wem das sonst noch alles gefaellt. Gefuehlt 99,9 % der Leute kenne ich davon ohnehin nicht. Also wozu soll es gut sein zu wissen, wem etwas gefaellt?

Negativbeispiele schlecht konzipierter Homepages gibt es genug, wo man nichts findet. Fuer einen Besuch im DDM wollte ich Oeffnunsgzeiten und Preise heraus finden. Dumm nur, dass man das als erstes machen muss. Nachher kommt man an die Preise nicht heran. Aber ganz gross der Link zum Fratzenbuch. Fakten stehen dort nicht, sondern nur belangloser Kram, der mir fuer einen Besuch nicht weiter hilft. Mich wuerde gerade interessieren, welche historische Gueterwagen dort stehen. Fehlanzeige...
Ehrlich gesagt frage ich mich, ob wir dort einen 2h-Zwischenhalt machen sollten oder nicht besser weiter fahren.


Das war jetzt ein Beispiel, aber es gibt genug andere. Bevor solche Baustellen auf den Seiten nicht beseitigt sind, muss man sich nicht um Fratzenbuch&Co kuemmern.


Armin
(seit 1995 online, 1996 erste WWW-Seite)

http://www.muehlenroda.de/dso/dso_0925-0584.JPG


Re: klasssische Medien

geschrieben von: einhandsegler

Datum: 22.08.12 07:48

Hallo,

wie hier schon richtig festgestellt wurde, ohne Öffentlichkeitsarbeit geht es nicht. Auf welchem Wege das geschieht ist aus meiner Sicht auch erst mal zweitrangig. Wichtig ist, dass man sich mal hinsetzt und ein Konzept erstellt, wo und wann man etwas veröffentlichen will. Wenn man dann zum Schluss kommt, soziale Netzwerke oder Plakate oder Vereinszeitschrift, passt nicht zu uns oder schaffen wir personell nicht, dann ist das doch völlig in Ordnung. Dann kann man aber jedem erklären, warum man es nicht macht und ggf. Abhilfe schaffen.

Jede Form der Veröffentlichung braucht auch eine Einarbeitung. Das trifft nicht nur für das Internet zu, es gibt auch sehr viele schlechte Flyer und Plakate. Deswegen verteufelt man das Medium Druckerzeugnisse ja auch nicht gleich pauschal.

Speziell zum Thema Facebook lässt sich sagen, selbst wenn man aus persönlicher Sicht durchaus berechtigt ein Problem hat, dann muss dass noch nicht heißen, dass es nicht als zusätzliche Plattform zur Veröffentlichung der Vereinsarbeit dienen kann. Darüber lässt sich zum Beispiel eine relativ junge Zielgruppe ansprechen und möglicherweise gelingt es darüber sogar neue Vereinsmitglieder zu gewinnen. Aber dafür sollte man halt nicht einfach mal machen, meckern und resignieren, sondern sich das Ganze vorher überlegen. Wenn man dann sein Konzept vielleicht jährlich mal überprüft und anpasst, dann werden die Entscheidungen, ob und wo man veröffentlicht auch akzeptiert.

Viele Grüße
Michael
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