DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 08/02 - Alpenlandforum 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Hier sind alle Beiträge zu schweizer und österreichischen Themen willkommen.
Bitte unbedingt vor Benutzung des Forums die Ausführungsbestimmungen durchlesen!
Zur besseren Übersicht und für die Suche: Bitte Länderkennzeichen nach ISO 3166 Alpha-2 in [eckigen Klammern] verwenden!
Am Dienstag, den 15.5.2001, ging es in die Steiermark. Auf dem Reiseplan stand erst die Nebenbahn nach Oberwart, leider gab es keine Gelegenheit, an Fahrzeiten der Märchenbahn Großpetersdorf - Rechnitz zu kommen, die damals noch in Betrieb war. Ebenfalls kein Glück hatte ich bei der Zweigstrecke Oberwart - Oberschützen, denn die war seinerzeit komplett außer Betrieb.
Die Pinkatalbahn von Szombathely ging 1888 auf den 52 Kilometern bis Alt Pinkafeld in Betrieb, die Strecke lag damals komplett auf ungarischem Territorium. Erst nachdem 1920 der westliche Teil des Burgenlandes zu Österreich kam, wurde eine Verlängerung der Strecke von Alt Pinkafeld zur Wechselbahn nach Friedberg angestrebt und 1925 schließlich eröffnet. 1953 wurde der Grenzübergang Szombathely geschlossen, die Züge aus Friedberg endeten fortan in Rechnitz. 1982 wurde der Personenverkehr Großpetersdorf - Rechnitz eingestellt, 1984 wurde dann Oberwart Endstation der Personenzüge aus Friedberg. 1989 übernahm die Südburgenländische Regionalbahn den nur noch im Güterverkehr betriebenen Abschnitt hinter Oberwart, Ende der 90er Jahre fand aber kein Betrieb mehr statt, lediglich der Abschnitt Großpetersdorf - Rechnitz wurde noch für einige Jahre von Museumszügen bedient. Nach jahrelangem Hin und Her zwecks Reaktivierung der gesamten Strecke bis Szombathely wurde schließlich die schlechteste Lösung gefunden, denn es erfolgte nicht nur keine Reaktivierung hinter Oberwart, sondern auch der Restbetrieb von Friedberg nach Oberwart wurde im Personenverkehr 2011 geschlossen. Immerhin ist dieser Abschnitt vorerst gesichert und der Abschnitt bis Großpetersdorf wurde gekauft, aber der Rest wurde komplett stillgelegt. Die acht Kilometer lange Zweigbahn Oberwart - Oberschützen wurde 1903 eröffnet, 1987 endete der Personenverkehr und 1997 der Gesamtbetrieb. Zwischen 2003 und 2012 fuhren auf der wieder hergerichteten Strecke Motordraisinen, danach mußte auf behördliche Anordnung die Strecke geräumt werden. Die Gleise scheinen noch zu liegen, die Strecke ist aber nicht mehr befahrbar.

Bf Oberwart.jpg

R 2761 im Bahnhof Oberwart

Zurück in Friedberg ging meine Fahrt weiter Richtung Feldbach, denn die Strecke nach Bad Gleichenberg sollte bereist werden. Diese 21 Kilometer lange elektrifizierte Strecke der Steiermarkbahn ( 2001 noch Steiermärkische Landesbahn ) wurde 1931 eröffnet und gerade erst Mitte Dezember 2020 wurde der planmäßige Personenverkehr eingestellt, ein Weiterbetrieb mit touristischem Hintergrund ist geplant, bis dahin gibt es nur Personenverkehr an Wochenenden.
Diese Strecke wirkte auf mich wie aus der Zeit gefallen, der Fahrplan mit drei Zugpaaren und 30 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, der ET 1 aus der Eröffnungszeit und schließlich wurde auf den letzten Kilometern der Rückfahrt noch ein Güterwagen mitgenommen.

Bf Bad Gleichenberg.jpg

R 8607 im Bahnhof Bad Gleichenberg

Am Folgetag gab es einen Ausflug nach Slowenien über Bleiburg, davon habe ich leider keine verwertbaren Bilder. Daher geht unsere Reise nun mit einem Sonderzug zuende, der am Folgetag am Bahnhof Sopron starten sollte.
Am Samstag, den 19.5.2001, ging es mit dem Radwanderzug Sopron zum Streckenende der Burgenlandbahn nach Oberloisdorf. Die Strecke Sopron - Köszeg war 1908 auf ganzer Länge eröffnet worden, 1920 kam der Abschnitt Deutschkreutz - Rattersdorf-Liebing zu Österreich, was bis zum Fall des Eisernen Vorhangs kein größeres Problem darstellte. Unterbrochen wurde die Strecke schließlich 1951, als Rattersdorf-Liebing - Köszeg für den Personenverkehr geschlossen wurde, der Gesamtverkehr folgte 1960. 1969 endete der Personenverkehr Oberpullendorf - Rattersdorf-Liebing und der Gesamtbetrieb Oberloisdorf - Rattersdorf-Liebing, 1988 wurde der Personenverkehr Deutschkreutz - Oberpullendorf eingestellt, ein Jahr später erfolgte die Reaktivierung Deutschkreutz - Lackenbach, aber mit Aufnahme des elektrischen Betriebes zwischen Sopron und Deutschkreutz wurde 2000 der Personenverkehr nach Lackenbach wieder eingestellt. Zwischen 2007 und 2013 gab es noch einmal planmäßigen Personenverkehr zwischen Deutschkreutz und Neckenmarkt-Horitschon, ebenfalls 2013 wurde hinter Deutschkreutz auch der Güterverkehr eingestellt. Auf dem Abschnitt Neckenmarkt-Horitschon - Oberpullendorf fahren Draisinen, der Rest liegt still. In Oberloisdorf zweigte 1913 eine Nebenstrecke nach Bük ab, dort wurde bereits 1933 der Personenverkehr eingestellt, 1944 verschwand die Hälfte der Strecke und 1955 wurde der Restbetrieb eingestellt, bis auf den Bahnhof Lutzmannsburg erinnert kaum etwas an die Strecke.

Bf Raiding Lackenbach.jpg

Der Sonderzug im Bahnhof Raiding-Lackendorf

Bf Oberpullendorf.jpg

Oberpullendorf ist erreicht, hier hingen sogar noch Fahrpläne aus dem letzten Fahrplanjahr mit Personenzügen.

Bf Oberloisdorf.jpg

Endstation Oberloisdorf, ein Bahnhofsgebäude gab es nicht mehr, auch nichts, was an die einstige Bedeutung als Abzweigbahnhof erinnerte.

Nach dem Umsetzen ging die Fahrt zurück, in Sopron verließ ich den Zug, der nach Wien weiterfuhr, weil ich über Bük, Szombathely und Szentgotthard nach Graz fahren wollte. Nach ein paar Tagen in der Steiermark wurde die Heimreise angetreten, nur zwei Wochen später kam ich aber wieder nach Österreich, um einen Sonderzug auf dem Netz der Waldviertler Schmalspurbahnen zu erwischen, denn 2001 stand ein Weiterbetrieb der Nordstrecken nach dem Aus für den planmäßigen Güterverkehr in den Sternen.

Ich bedanke mich für die freundliche Aufnahme meiner Reiseimpressionen und freue mich immer über Anmerkungen, auch gerade zur aktuellen Situation auf den genannten Strecken.
Die Drautalbahn (die Bahnstrecke von Bleiburg nach Slowenien) hat beim letzten Fahrplanwechsel eine Verbesserung im Fahrplan erhalten, den Link will ich nicht vorenthalten: [potniski.sz.si]

Bis zum letzten Fahrplanwechsel fuhren drei Züge täglich, seit dem letzten Fahrplanwechsel fahren immerhin fünf Züge (im Tagesrand wurde jeweils ein Zugpaar, das bisher in Prevalje endete, nach Bleiburg rückverlängert). Hoffen wir, dass irgendwann mal ein Zweistundentakt kommt. Aber Taktverkehr kennt man in Slowenien sowieso nur zwischen Ljubjana und Kamnik Graben.
Servus und Moin aus dem hohen Norden,

viele schöne und interessante Strecken hast Du besucht und uns daran teilhaben lassen. Das meiste Deiner Touren haben ich wenige Jahre zuvor "abarbeiten" können und habe beste Erinnerungen an freundliche Personale (außer im Bf Marchegg), eine noch recht große Fahrzeugvielfalt und nette Bahnhofsgaststätten. Meine Bildausbeute ähnelt sehr den Deinigen - nur nicht so ausdrucksstark.

Meine Basislager waren indes stets nur Nachtzüge, um abwechselnd im Osten oder im Westen Österreichs Strecken besuchen zu können; zur Not bin ich den Nachtzügen abends entgegen gefahren, um morgens halbwegs ausgeruht wieder neue Ecken zu entdecken. Die Rabbit-Card machte es möglich - und günstig.

Besten Dank fürs Mitnehmen
Holger
Moin ebenfalls aus dem hohen Norden,

erstmal ganz herzlichen Dank für den freundlichen Kommentar und die Verlinkung ins HiFo !

Meine Erinnerungen sind auch durchweg positiv, was Personale angeht, in Marchegg hatte zumindest keiner was gesagt, daß ich den ÖBB- und den ZSR-VT abgelichtet hatte.

Nutzung von Nachtzügen hatte ich geplant, aber mich dann doch für die Nutzung der Jugendherbergen entschieden, lediglich in Wiener Neustadt mußte ich ein teures Hotel nehmen und eben in Wels eine Pension. Allerdings hatte die Erfahrung mit der Pension und die Erfahrungen mit den Jugendherbergen dafür gesorgt, daß ich fortan keine Jugendherbergen mehr besucht habe, weil die Pensionspreise zum Teil deutlich unter den Preisen der JH lagen, was Einzelzimmer anging und die JH zu oft zu weit weg von Ort und Bahnhof lagen.

Die Rabbit-Card hatte ich angedacht, konnte sie aber nicht bekommen, insofern wurde Euro-Domino daraus. Auch eine interessante Erinnerung an ein nicht mehr existentes Tarifangebot.

2010 war ich noch einmal auf Abschiedsbesuch auf einigen Nebenbahnen in NÖ, da ging es noch einmal nach Markt St. Aegyd, Kienberg-Gaming, Mank, Zwettl Stadt, Waidhofen/Thaya und auf das Schweinbarther Kreuz.
Allerdings unterscheiden sich die Bilder kaum von den hier präsentierten.

Nochmals herzlichen Dank,
Alexander
Die Strecke Oberwart - Oberschützen wurde 2020 abgetragen.
Servus !

Vielen Dank für die 8 Teile der Reise zu den Nebenbahnen. Vor allem im hier gezeigten letzten Teil mit dem Sonderzug nach Oberloisdorf und den beiden 2045 als Zuglok.

Die Rabbit Card kenne ich auch noch, wir haben einfach Hasenkarte dazu gesagt. Ich weiß nicht mehr genau die Bedingungen für dieses Angebot, nur mußte man innerhalb einer gewissen Zeitspanne ( 10 oder 14 Tage ? ) diese Fahrkarte nutzen. In dem Zeitraum durfte an 4 verschiedenen Tagen gefahren werden. Stimmt es so ?
Sie war an den gewählten Tagen wie eine Netzkarte.

Gruß
diesel-fan