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 08/02 - Alpenlandforum 

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Hallo liebe Forenkollegen,

ich habe in Erinnerung, dass es in der Schweiz einen Bahnhaltepunkt gibt/gab, der geschlossen wurde, weil die Topografie und weitere Umstände es unmöglich gemacht haben, den Bahnhof / Haltepunkt vollständig barrierefrei auszubauen. Ich habe aber leider keinen Ortsnamen oder sowas mehr parat. Ich erinnere mich auch an die dann folgende lebhafte Diskussion, da natürlich ein gewisser grad Diskriminierung in einer solchen "Ausnahme" liegt, und wo zieht man die Grenze zwischen möglich und unmöglich...

Leider hat mir die SuFu nicht geholfen.

Würde mich freuen, wenn es bei irgendjemand bei meiner Erzählungsskizze klickt und mir jemand weiterhelfen kann? Ortsname? Zeitungsartikel, o.ä.?

Vielen Dank für Euer Schwarmwissen vorab.

Grüße
Simon
also, ich meine mich zu erinnern, dass diese Gegebenheiten auf die Haltestelle Dachsen, am Rheinfall bei der ehemaligen Jugendherberge, zutreffen...
mfG
ET10.104
Hier [www.drehscheibe-online.de] war etwas weiter unten (8. Eintrag) davon die Rede... Aber dass die Züge nicht mehr halten, wurde erst mal mit besserer Fahrplanstabilität begründet, weil die Strecke zu dicht belegt sei...

Viele Grüße,
Michael
Mir ist keine Haltestelle bekannt, die deswegen geschlossen wurde und wird. Was bisher nicht behindertengerecht umgebaut werden konnte, wurde bis jetzt so belassen.

et10.104 schrieb:
also, ich meine mich zu erinnern, dass diese Gegebenheiten auf die Haltestelle Dachsen, am Rheinfall bei der ehemaligen Jugendherberge, zutreffen...
mfG
ET10.104
Diese Haltestelle heisst Schloss Laufen am Rheinfall. Dachsen hat einen eigenen Bahnhof.
Die Haltstelle kann zwar nicht behindertengerecht ausgebaut werden, geschlossen wird sie aber nicht. Da ab dem Schloss neben der Bahn auch ein Niederflur-Postauto nach Schaffhausen fährt, kann dieses das barrierenfreie Angebot abdecken und der Bahnhof muss nicht behindertengerecht umgebaut werden.
Das wäre aber ein komisches Argument und ist sicher auch nicht die Begründung. Weil das barrierefreie Postauto existiert kann der nicht barrierefreie Haltepunkt weiter betrieben werden, wäre es nicht da müsste man ihn schließen? Völlig unlogisch.

Ein generelles Verbot nicht barriefefreier Stationen dagegen, könnte man durchaus argumentieren. Wenn es Ausnahmen gibt, dann gibt es auch immer Diskussionen. Daher kann man die Ansicht vertreten, dass jede Station barrierefrei sein muss. Die Ausnahmen zu definieren wird nämlich immer Grenzfälle erzeugen. Muss ich jetzt die Wanderstation mit einem 100 m langen Aufzug mit der nächsten Hütte verbinden? Muss ich den Kreuzungsbahnhof in der Kurve verlängern und die Bahnsteigen verlegen, vielleicht sogar in der einen Tunnel den ich aufweiten muss? Das werden die meisten wohl noch verneinen, aber muss ich bei einer schwach genutzten, aber baulich einfachen Station einen Aufzug einbauen? Und wo genau ist jetzt die Grenze?
Natürlich hat der in seiner Mobilität eingeschränkte Fahrgast nichts davon wenn die Stationen aufgeladen werden, aber ohne harte Regel wird eben der ein oder andere Grenzfall nicht umgebaut den man aber auch nicht stilllegen würde.
Das Kernproblem war meines Wissens nicht das Behindertenproblem. Der Bahnsteig war zu kurz für die ab ca. 2018 eingesetzten Züge. Er sollte 220m lang sein. Eine Idee so um 2012 war die Haltestelle auf die Rheinfallbücke zu verlegen. Dann verging die Zeit und plötzlich kam man in Zeitnot, Lösung Haltestelle schliessen!!! Denn sie ist ja auch nicht Behindertengerecht (zutiefe Bahnsteigkante), auch hatte sie bis dahin keine Beleuchtung! Es kam dann aber nicht so weit. Der Bahnsteig wurde dann doch in Richtung Dachsen verlängert und alles modernisiert.
Von wegen behindertengerecht: die Station liegt in sehr steilem Gelände, da hat man schon grosse Mühe mit einem Kinderwagen geschweige denn mit einem Rollstuhl. Ausser man benützt den neuen Aufzug gegen Gebühr hinauf zum Schoss. aber auch zu Fuss kommt man hier fast überall nur gegen Gebühr weiter



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:23:02:29:10.
MrEnglish schrieb:
Das wäre aber ein komisches Argument und ist sicher auch nicht die Begründung. Weil das barrierefreie Postauto existiert kann der nicht barrierefreie Haltepunkt weiter betrieben werden, wäre es nicht da müsste man ihn schließen? Völlig unlogisch.
Nein, das ist nicht die Begründung, du hast es falsch verstanden:
Das Postauto sorgt dafür, dass die Haltestelle nicht behindertengerecht umgebaut werden muss. Wäre es nicht da müsste man den Haltepunkt behindertengerecht umbauen, was nicht geht, weil in der Kurve liegend. Eine Schliessung war nie ein Thema.
Nun wurde der Perron verlängert, NICHT aber behindertengerecht umgebaut.

Bei den Bahnhöfen in der Schweiz die nicht umgebaut werden können, wird es bis jetzt so gehandhabt, dass diese im jetzigen Zustand bleiben und nicht geschlossen werden.

Nicht jeder Haltepunkt muß barrierefrei ausgebaut werden.

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 23.02.21 23:50

Der Haltepunkt Mittelndorf an der Strecke Bautzen – Bad Schandau ist zwar leider inzwischen stillgelegt. Naja, DB StuS konnte eben nicht so einfach mit dem herzallerliebsten Auto hin, und ob es dort Licht gab, falls tagsüber mal Sonnenfinsternis wäre, kann ich auch nicht mehr sagen.

Der Haltepunkt diente dem Wandertourismus und war nur über Wander+Waldwege erreichbar. Infolge der Topografie ist mit Rollstühlen und Kinderwagen nicht zu rechnen. Was soll ein barrierefreier Ausbau?

Der 10m-Turm im Schwimmbad hat auch Stufen. Also, liebe Nicht-EU-Schweizer: laßt (nur für euch:) lasst euch nicht verrückt machen von der Prinzipienreiterei Deutscheuropas.

MfG RK
Michael Otto schrieb:
Hier [www.drehscheibe-online.de] war etwas weiter unten (8. Eintrag) davon die Rede... Aber dass die Züge nicht mehr halten, wurde erst mal mit besserer Fahrplanstabilität begründet, weil die Strecke zu dicht belegt sei...

Viele Grüße,
Michael
Hi,

die Fahrzeiten zwischen Neuhausen und Schloss Laufen bzw. von Dachsen nach Schloss Laufen sind schon extrem kurz. Da der Zug dort in der Schräge steht, gehen manche Türen nach der Zwangsöffnung nicht mehr von alleine zu, und nach den gültigen Vorschriften darfst du erst nach 50 sec. die Zwangsschließung einleiten, sodass du an der Haltestelle oft mit +3 abfährst, was auf der größtenteils eingleisigen Strecke auch andere Züge verspätet.

Gruß Marc

https://live.staticflickr.com/65535/48978975778_c5495bddc4.jpg

Re: [CH] ? Bahnhaltepunkt kann nicht barrierefrei ausgebaut werden -> Schließung ?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 25.02.21 23:10

MrEnglish schrieb:Zitat:
Das wäre aber ein komisches Argument und ist sicher auch nicht die Begründung. Weil das barrierefreie Postauto existiert kann der nicht barrierefreie Haltepunkt weiter betrieben werden, wäre es nicht da müsste man ihn schließen? Völlig unlogisch.
Ja, unlogisch. Es wurden aber schon Halte gestrichen, weil ein behidertengerechter Umbau (auch wenn möglich) wegen der geringen Frequenz sich nicht gelohnt hätte.
Siehe hier: [www.srf.ch]

Dieses Gesetz führt zum Sterben kleiner Haltestellen.


eugenR schrieb:
Zitat:
Das Kernproblem war meines Wissens nicht das Behindertenproblem. Der Bahnsteig war zu kurz für die ab ca. 2018 eingesetzten Züge. Er sollte 220m lang sein.
220m? Inklusive 20m "Puffer"? Es fahren da seit der Umstellung max. 2x DPZ (200m) auf der Linie S12/S33 in der HVZ.
Ich habe Bahnsteige gesehen, die sind kürzer als die dort haltenden Züge (Millimetergenau von der ersten bis zur letzten Türe). Oder am Beispiel von Breitlauenen, ein Bahnsteig nur für eine Tür.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:25:23:17:01.
Ich verstehe nur Bahnhof schrieb:
eugenR schrieb:
Zitat:
Das Kernproblem war meines Wissens nicht das Behindertenproblem. Der Bahnsteig war zu kurz für die ab ca. 2018 eingesetzten Züge. Er sollte 220m lang sein.
220m? Inklusive 20m "Puffer"? Es fahren da seit der Umstellung max. 2x DPZ (200m) auf der Linie S12/S33 in der HVZ.
Ich habe Bahnsteige gesehen, die sind kürzer als die dort haltenden Züge (Millimetergenau von der ersten bis zur letzten Türe). Oder am Beispiel von Breitlauenen, ein Bahnsteig nur für eine Tür.
Ja bei der Sihltalbahn zum Beiso/piel,wo der Führer so halten musste, dass er den Zug im Spiegel sah. Im S Bahnbetrieb sicher keine eunfache Lösung!
leofink schrieb:
Ich verstehe nur Bahnhof schrieb:
eugenR schrieb:
Zitat:
Das Kernproblem war meines Wissens nicht das Behindertenproblem. Der Bahnsteig war zu kurz für die ab ca. 2018 eingesetzten Züge. Er sollte 220m lang sein.
220m? Inklusive 20m "Puffer"? Es fahren da seit der Umstellung max. 2x DPZ (200m) auf der Linie S12/S33 in der HVZ.
Ich habe Bahnsteige gesehen, die sind kürzer als die dort haltenden Züge (Millimetergenau von der ersten bis zur letzten Türe). Oder am Beispiel von Breitlauenen, ein Bahnsteig nur für eine Tür.
Ja bei der Sihltalbahn zum Beiso/piel,wo der Führer so halten musste, dass er den Zug im Spiegel sah. Im S Bahnbetrieb sicher keine eunfache Lösung!
Ja - Leo hat recht: Die doppelspurige Haltestelle Brunau in der Stadt Zürich (mit möglichem Wechselbetrieb) liegt in einer solchen Kurve, logischerweise mit Überhöhung. Davon gibt es aber noch einige in der Schweiz. Man braucht also Spiegel - irgendwo draussen, z. B. am Hang. Damit man die Züge auch "möglichst fast immer" überblicken kann, müssen diese sogar geheizt werden. Nützt aber auch nicht immer!

Lokführer benötigen Streckenkenntnisse und auch solche vor Ort - wenn man im angelaufenen oder durch Nebel "vernebelte" Sicht im Spiegel nichts erkennen kann . . . Jeder Lokführer merkt sich somit feste Punkte in nächster Nähe, wo er weiss, dass der ganze Zug am Perron zu stehen kommt.
Dies ist aber aufwendig, die Konzentration hoch. Vorschrift ist, dass ein Zug innerhalb einer halben Wagenlänge vom vorgegebenen Haltepunkt zum Halten gebracht werden muss! Wir sind also bei der SZU klar genauer in Sachen Halteorte! Oder sind es früher zumindest gewesen . . .

Das Problem der nicht richtig schliessenden Schwing- und Schwenkflügeltüren ist seit dem Einsatz der SBB-DPZ aus Glattfelden bekannt. In der Brunau dasselbe, weshalb man den "Glattfelden-Effekt" zum "Glattfelden-Brunau-Effekt" erweiterte. Durch das Ausschalten der Zugsammelschine brachte man die Türen zum Schliessen.
Aber:Auf der Fahrt an einem sehr heissen Tag mit einem Prototyp-GTW der MThB von Schaffhausen nach Kreuzlingen hatte ich ein Problem mit der ersten Türe hinter dem Führerstand, die schloss nur wann sie Lust hatte, wobei dies meine Lust förderte sie zuzuschieben, was mich aber nervte, denn meine Gemahlin sass im Zug! Bei der Übergabe an meinen Kollegen, nannte ich den Fall - der ging zur Tür und machte ein Klappfenster daneben auf - und hatte keine Probleme mehr! Wieder was gelernt!

Somit gehört die Haltestelle "Schloss Laufen am Rheinfall" zum Kapitel "Glattfelden-Brunau-Laufen am Rheinfall-Effekt" . . . ;-)

Urs
Urs Nötzli schrieb:
...Somit gehört die Haltestelle "Schloss Laufen am Rheinfall" zum Kapitel "Glattfelden-Brunau-Laufen am Rheinfall-Effekt"...
Hi,

man kann es sogar noch erweitern zum „Glattfelden-Brunau-Schloss Laufen-Glattbrugg-Effekt“😅

Gruß Marc

https://live.staticflickr.com/65535/48978975778_c5495bddc4.jpg