Was bisher geschah
Teil 1: Raus aus den Mühen der Ebene
Teil 2: Passkontrolle
Teil 3: Bündner Spezialitäten
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Teil 4: Wir zieh'n in die Cloud!
Mo, 07.09.2020: Über die Wolken
Der Tag beginnt mit einem prüfenden Blick auf die aktuelle Lage:
Pfoto 5.1: Immerhin hat der Brienzer See heute wieder ein Ende.
Ansonsten passt sich unsere Stimmung entsprechend an, und wir tun an diesem Vormittag das, was man bei der Wetterlage halt so macht:
Pfoto 5.2: Abhängen.
Gegen Mittag brechen wir schließlich auf, verabschieden uns von der Jugi und...
Pfoto 5.3: … lassen uns schon auf den ersten Metern von einem der heimischen Vögel überholen. Das müsste dann ein Finkadler sein, oder?
Mit dem Folgezug geht es am Seeufer entlang nach Interlaken Ost.
Pfoto 5.4: Meterspurige unter sich.
Pfoto 5.5: Beim Einsteigen stutzen wir: Eigentlich hatten wir hier eine Bahnsteigwende erwartet. Was sich bis zur Abfahrt nicht zeigt, ist der erwähnte Gegenzug. Na ja, solange der Gegenfahrschutz gegeben ist...
Pfoto 5.6: … lassen wir uns inmitten der touristischen Massen nieder.
Pfoto 5.7: In Wilderswil gedeiht die Doppelspur.
Pfoto 5.8: Oberes Zahnstangenende in Burglauenen. Wir nähern uns der Unterkante der Wolkendecke.
Pfoto 5.9: Am Bahnhof Grindelwald angekommen werfen wir einen Blick auf die Kulisse von Mättenberg und Wetterhorn. Mehrere störende Gesteinsmassen wurden nichtdigital entfernt.
Die Wengernalpbahn hat ihr Angebot kurzfristig an die außergewöhnliche Nachfrage angepasst und lässt jeden zweiten Kurs ausfallen. Wie verheerend sich das auf das regionale Ökosystem auswirkt, sieht man...
Pfoto 5.10: … an diesem Fraßbild.
Schließlich erscheint der nächste Zug von und zur Kleinen Scheidegg. Wir treten in den Bhe 4/8 ein und stellen fest, …
Pfoto 5.11: … dass es sich hierbei offensichtlich um
Hanghühner handelt.
Zuerst geht es hinunter nach Grindelwald Grund. In einer der dortigen Hallen stoßen wir auf ein physikalisches Phänomen:
Pfoto 5.12: Sichtbar gemachte elektrische Spannung.
Pfoto 5.13: Zwei Veteranen in Wartestellung.
Für die noch aktiven BDhe-4/4-Triebwagen gibt es zum Zeitpunkt unseres Besuchs ordentlich Arbeit in Form von Güterzügen, die anlässlich der Bauarbeiten an der
Sektion „Eiger-Express“ der V-Bahn gefahren werden. So begegnen auch wir gleich mehreren dieser Züge:
Pfoto 5.14: In Brandegg, ...
Pfoto 5.15: … Alpiglen, …
Pfoto 5.16: … und Salzegg.
Möglicherweise kreuzen wir auch noch in anderen Betriebsstellen mit derartigen Gegenzügen, aber das weiß die im Vollbetrieb stehende Wolke wirksam zu verschleiern.
Pfoto 5.17: Umsteigen im üblicherweise touristischen Hotspot des Berner Oberlandes.
Pfoto 5.18: Weiter geht’s mit Drehstrom.
Pfoto 5.19: Die Platzwahl ist auch hier nicht ganz trivial.
Pfoto 5.20: Nach Einfahrt des Gegenzuges (aah, so ist das gemeint!) entschwinden wir in den Wasserdampf.
Die eingeschränkten Sichtverhältnisse haben freilich nicht nur Nachteile fürs visuelle Wohlbefinden.
Pfoto 5.21: Zum Beispiel am Bahnhof Eigergletscher mit der integrierten Großbaustelle.
Pfoto 5.22: Anschließend ist aus topografischen Gründen Zeit, sich den Fahrgastinformationsanlagen im Zug zu widmen. So eine – noch dazu mehrsprachige – Visualisierung des Umsteigebauwerks am nächsten Halt wäre sicher auch andernorts nicht verkehrt.
Pfoto 5.23: Das frisch erworbene Wissen will natürlich angewandt werden. Wie auf Kommando ergießen sich die (zahlenmäßig gerade so zweistelligen) Massen über das Perron, um einen der knappen Plätze am View-Point zu erhaschen.
Pfoto 5.24: Ja! Es hat funktioniert! Also sowohl der Point, also auch der View. Während wir noch staunend über die Wolken schauen, ...
Pfoto 5.25: … schleicht sich im Hintergrund der talwärtige Gegenzug vorbei.
Gleich darauf werden wir freundlich, aber bestimmt in den Zug zurückgebeten – schließlich gebe es neben den Bedürfnissen der Reisenden auch noch die des Fahrplans. Allerdings, so hören wir, sei es schon ein atmosphärischer Unterschied, ob die Leute mehrheitlich einen eher entspannten Tagesablauf haben, oder ob sie morgens in Venedig aufwachen und abends in Heidelberg einschlafen.
Bei uns weicht die Entspanntheit indes mit der Einfahrt in den Bahnhof Jungfraujoch einem gewissen Forscherdrang: Was sieht man denn heute von der Sphinx?
Pfoto 5.26: Dieser Erklärbär erweist sich leider recht wortkarg – liegt sicher am Klima hier. Äußerst einsilbig antwortet er auf unsere Frage, wie die Aussicht ins tief unter uns liegende Oberland sei: „Rar!“
Pfoto 5.27: Dann schauen wir halt selber nach. Und erblicken ein Stück von der Jungfrau. Und darunter noch mehr Wasserdampf, aus dem beispielsweise das, ähm, Hundshorn herausschnuppert.
Eine Weile blicken wir so übers Meer. Dann erinnern wir uns an den Titel dieser Berichtsreihe und begeben uns wieder nach unten: Wir sind ja nicht zum Vergnügen hier!
Pfoto 5.28: V. r. n. l.: Aufs Eis geführter Elefant und kalter Hund (brrr).
Pfoto 5.29: In einer der Kavernen entdecken wir diesen offenbar eingefrorenen Videostrom eines auch im hiesigen Nachbarforum bekannten, verdienten Straßenbahnfilmers und -fotografen. Es wird ihm doch hoffentlich nichts Ernsthaftes zugestoßen sein?
Die übrigen zielgruppenspezifischen Angebote im Bahnhofsumfeld stufen wir kraft unseres subjektiven Blicks als nicht dringend berichtsrelevant ein. Außerdem rückt der Betriebsschluss der Anlage hörbar näher. Es wird Zeit, dass wir uns an die Luft setzen lassen.
Pfoto 5.30: Diese stufenfreie Zuwegung zur Verkehrsstation nutzen wir zum Ausbruch an die frische Luft in Richtung Mönchsjoch (hinten links).
Die frische Luft erweist sich für uns Flachlandstreuner als ungewohnt dünn, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Energiebedarf. Glücklicherweise gelingt es dem Kollegen Slon, unterwegs mitten im Schneefeld eine Zwischenmahlzeit auszugraben.
Pfoto 5.31: Eigerspitzli (scharf) vor Mönchsjochhütte (ohne scharf)
Trotz Geschwindigkeitsherabsetzung erreichen wir die Hütte rechtzeitig vor dem abendlichen Kinoprogramm.
Pfoto 5.32: Darin gibt es zum Beispiel einen Rückblick übers Walcherhorn hinweg auf einen Abschnitt der Anreiseroute. Dass hier kein eisenbahnbetriebliches Objekt zu sehen ist, liegt sicherlich nicht nur am Wetter, sondern auch an den im Weg stehenden Flanken des Eigers (links) und der Dreierbande aus Wetter-, Mittel- und Rosenhorn.
Pfoto 5.33: Nach dem Untergang der Sonne ist dann endlich Zeit, sich dem der Nachspeise und der Behopfungsmittel zu kümmern. Richtig gut absacken soll man ja auch ganz weit oben.
Weiter zu Teil 6
Edit: Seil zum Folgebeitrag eingeklinkt
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.01.21 22:52.