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Hallo zusammen - "Welcome In Twentyone"

Ich habe die Möglichkeiten der Traktionszusammenstellungen schon öfter angesprochen und bebildert. Nun dachte ich mir, ist es mal an der Zeit, alles auf einen Haufen zu werfen und die geballten Kraftpakete zusammenzutragen. Soweit es die Möglichkeit der Dokumentation hergibt, pflege ich auch die Loknummern mit ein. Ja, wenn Bahnens will, dann geht viel. Warum davon in DE kein Gebrauch gemacht wird - es erschließt sich mir nicht wirklich. Die erste einer solchen Traktion - das habe ich noch im Hinterkopf - stellte ich ganz am Anfang meiner Zeit mal für einen Kollegen zusammen, dies hatte ich damals jedoch nicht auch Chip gebannt. Nicht zu Letzt deswegen, weil damals die digitale Kameratechnik in den Mobiltelefonen einfach noch nicht so weit war. Den Abschluss dieser Bilderreihe macht der Tonzug in der recht bekannten Fotokurve unmittelbar vor erreichen des Bahnhofes Burgdorf. Es ist schlichtweg Alltag, wenn wir in CH so durch die Gegend touren. Dies hängt damit zusammen, dass die Züge auf den Laufwegen Süd --> Nord oftmals andere Laufwege haben, als dass der Fall von Nord --> Süd der Fall ist. So kommt es eben öfter dazu, dass an einem Ende der Schweiz zu viele Lokomotiven sind, welche dann wiederum am anderen Ende fehlen. Um diesen Lokmangel auszugleichen, werden die Traktionen eben zuweilen so zusammengestellt und gefahren, wie es eben durchgeführt wird. Dadurch lassen sich eben unnötige Trassenbestellungen für Lokzüge zur Überführung dieser vermeiden, was wiederum dazu führt, dass die Kosten der Trassenbestellungen minimiert werden können. Da die Lokomotiven im sog. "starken Gefälle" (damals noch Gotthardrampe, Lötschberg-/Simplonrampe) nicht geschleppt werden dürfen, wenn kein Defekt vorliegt, geht eben alles an den Draht, was kann; wie es so schön heißt. Dies sorgen bei uns beim Fahrpersonal doch immer wieder für erheiternde Momente und ist in meinen Augen auch ein Bestandteil dessen, was das Fahren bzw. das Führen der Fahrzeuge und Züge in CH ein Stückweit ausmacht. So lange es sich um Art reine x85er-Traktionen handelt ist dies auch nicht weiter tragisch, da sich die Maschinen in Sachen Zugkraft verteilt auf alle Lokomotiven selbstständig begrenzen. Dagegen muss bei den x93 selbst darauf geachtet werden, dass die max Zugkräfte eben nicht überschritten werden; ob dies mittels Einstellung der max Zugkräfte am Display geschieht oder ob da die Anzeigen im Auge behalten werden, ist jedem selbst überlassen. Was allerdings davor einhergeht, ist das Zusammenstellen. Das ist mit viel Lauferei verbunden - vor allem beim "Abkreuzen" (--> Auswechseln) im Bahnhof, bis die Lasten erreicht sind. Wenn da mehrmals gesägt werden muss, dann läufst unter Umständen den 80 m langen Weg von Spitze zu Spitze bis zu fünf oder sechs mal. Aber - zugegeben - mir tut das ganz gut (*räusper).

Anmerkung: Wie zu erkennen ist, haben wir auf die Stellung der Stromabnehmer in Verbindung mit den 193 absolut keinen Einfluss, es wurde mir ja schon "nahegelegt", dass ich doch dann bitte die Maschinen postionsmässig verändern habe .. (ja klar .. ).

Wenn sich jemand genötigt fühlt, können gerne eigene Bilder drangehängt werden. Ich dachte mir lediglich, dass es eben mal interessant ist/sei, was so alles "gespielt" werden kann und was die Technik eben hergibt. So, nun genug der Worte - anbei einige Impressionen verschiedener Aktionen, weitestgehend mit Orts- und Loknummernangabe.

Vielfachgesteuerte Grüsse ins neue Jahr, Krischan.

Zwischen Erstfeld und Altdorf, 02. September 2012 - BLS 485 001 + 002 + 012 + 006

Jaja, ich weiß es ja; "Die Tür" - lässt sich jetzt jedoch nicht mehr ändern.

3.JPG

Frutigen, 11. November 2017 - DB 185 127 + 130 + 135 + 092

20171111_100622.jpg

Muttenz/Basel RB, 17.03.2019 - DB 185 110 + 112 + 106 + 134

Zu diesem Zeitpunkt waren (noch) nur Rangierfahrstrassen ab der A-Gruppe möglich, daher war mein Standort zum Signal kein Thema.

20190317_171140.jpg

Muttenz/Basel RB; 27.04.2019 - DB 185 109 + 188 + 193 339 + 330

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Fotokurve Wynigen - Burgdorf, 05. Mai 2020 - DB 193 324 + xxx + yyy + zzz

(Danke an den Kollegen für die Genehmigung zur Veröffentlichung)

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Ich hoffe, es ist gefällig und ein würdiger Einstand nach 2021; wir sind gespannt, was das neue Jahr an Überraschungen so bringt. Bleibt neugierig und gesund.

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)





Hoi Christian
Danke -in der Tat dies ist ein Top Einstieg.
A guats Neiis winscht dia
Joachim
Danke, Christian, sehr interessant!
Nur um der Sicherheit willen: Gibt es auch bei 4 Loks nur einen Lokführer? Das wird vermutlich ja nicht bei allen Loktypen funktionieren, aber die BLS 485, DB 185 und DB 193 zeigst Du ja.
Interessant finde ich im Übrigen auch die Kombinationen, die man bei der BLS gelegentlich findet. Vor allem die Mischungen von der Re 465 und den älteren Re 425 finde ich optisch bemerkenswert (jetzt werden sie ja seltener). Da sieht man richtig zwei verschiedene Generationen von Fahrzeugen, die aber trotzdem miteinander harmonieren.
Herzlichen Gruss und weiter gute Fahrt in diesem neuen Jahr

Martin K.

https://farm8.staticflickr.com/7467/16121205656_fac9c2d50d_o.jpg




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:04:21:32:38.
Augustinus Hipponensis schrieb:
Danke, Christian, sehr interessant!
Nur um der Sicherheit willen: Gibt es auch bei 4 Loks nur einen Lokführer? Das wird vermutlich ja nicht bei allen Loktypen funktionieren, aber die BLS 485, DB 185 und DB 193 zeigst Du ja.
Interessant finde ich im Übrigen auch die Kombinationen, die man bei der BLS gelegentlich findet. Vor allem die Mischungen von der Re 465 und den älteren Re 425 finde ich optisch bemerkenswert (jetzt werden sie ja seltener). Da sieht man richtig zwei verschiedene Generationen von Fahrzeugen, die aber trotzdem miteinander harmonieren.
Herzlichen Gruss und weiter gute Fahrt in diesem neuen Jahr
'Nabend.

Jupp, so ist es. Wir bei der DB haben ja nur diese zwei Loktypen. Diese kombinieren wir bis zu vier Maschinen in beliebiger Konstellation und Anzahl. Mit eben einem Personal an der Spitze.

Die BLS kombinieren aktuell die Re 465 mit der Re 425 in der gleichen Weise, eben auch bis zu vier Maschinen, Reihenfolge mehr oder weniger egal. Hier ist sogar möglich die Re 425 mit der Re 465 zu kuppeln und hinter der Re 465 noch eine Re 4/4 und/oder Re 6/6 zu hängen. Irgendwo habe ich noch ein Bild davon - wird nachgereicht. Dies nimmt allerdings ab, da die Re 465 zunehmend ein Refit bekommt, dabei wird unter anderem die Steuerung für die aktuellen Drehstromer eingebaut und die Re 425 zunehmend ausscheiden. Es wird daher zukünftig der Fall sein, dass die Re 465 mit Re 485, 475 und/oder 486 zu sehen ist. Wie und bis zu welcher Anzahl das geschehen kann, ist mir jedoch noch nicht bekannt.

Bei den SBB beläuft sich die gemischte Traktion mit 193 und 189 auf max zwei Maschinen. Artrein mit 193 sind jedoch auch hier meines Wissens nach bis zu vier Maschinen erlaubt, müsste ich aber mal nachforschen. Ich bleibe dran.

Re 6/6 + Re 4/4 + Re 465 (möglich wäre die Ergänzung einer + Re 425 zw. Re 465 + Wagenpark, da die Re 465 quasi als Übersetzer der Schaltbefehle dient), Mai 2016 in Spiez

14519848_10210634118154131_4638260303068442196_n.jpg

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)









1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:05:12:23:04.
Beifang in Liestal:
22636358672_525ce21ba7_b.jpg

Und hier hötterlet die DB ab 18.31 auch gaaaanz laaaangsam den alten Hauenstein hoch!
[www.youtube.com]

Die Kreuzung in Läufelfingen wirds gefreut haben!
Gruss Leo



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:06:11:29:52.
Interessanter Film! Die Vierfachtraktion der 185 ist bei Minute 19:15.
Herzlichen Gruss

Martin K.

https://farm8.staticflickr.com/7467/16121205656_fac9c2d50d_o.jpg

Re: [CH] - Viererpacks bei der Arbeit; Zusammenschnitt der letzten Jahre

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 05.02.21 11:35

Moin,

Christian Snizek schrieb:
Ich habe die Möglichkeiten der Traktionszusammenstellungen schon öfter angesprochen und bebildert. Nun dachte ich mir, ist es mal an der Zeit, alles auf einen Haufen zu werfen und die geballten Kraftpakete zusammenzutragen. Soweit es die Möglichkeit der Dokumentation hergibt, pflege ich auch die Loknummern mit ein. Ja, wenn Bahnens will, dann geht viel. Warum davon in DE kein Gebrauch gemacht wird - es erschließt sich mir nicht wirklich. Die erste einer solchen Traktion - das habe ich noch im Hinterkopf - stellte ich ganz am Anfang meiner Zeit mal für einen Kollegen zusammen, dies hatte ich damals jedoch nicht auch Chip gebannt. Nicht zu Letzt deswegen, weil damals die digitale Kameratechnik in den Mobiltelefonen einfach noch nicht so weit war. Den Abschluss dieser Bilderreihe macht der Tonzug in der recht bekannten Fotokurve unmittelbar vor erreichen des Bahnhofes Burgdorf. Es ist schlichtweg Alltag, wenn wir in CH so durch die Gegend touren. Dies hängt damit zusammen, dass die Züge auf den Laufwegen Süd --> Nord oftmals andere Laufwege haben, als dass der Fall von Nord --> Süd der Fall ist. So kommt es eben öfter dazu, dass an einem Ende der Schweiz zu viele Lokomotiven sind, welche dann wiederum am anderen Ende fehlen. Um diesen Lokmangel auszugleichen, werden die Traktionen eben zuweilen so zusammengestellt und gefahren, wie es eben durchgeführt wird. Dadurch lassen sich eben unnötige Trassenbestellungen für Lokzüge zur Überführung dieser vermeiden, was wiederum dazu führt, dass die Kosten der Trassenbestellungen minimiert werden können. Da die Lokomotiven im sog. "starken Gefälle" (damals noch Gotthardrampe, Lötschberg-/Simplonrampe) nicht geschleppt werden dürfen, wenn kein Defekt vorliegt, geht eben alles an den Draht, was kann; wie es so schön heißt. Dies sorgen bei uns beim Fahrpersonal doch immer wieder für erheiternde Momente und ist in meinen Augen auch ein Bestandteil dessen, was das Fahren bzw. das Führen der Fahrzeuge und Züge in CH ein Stückweit ausmacht. So lange es sich um Art reine x85er-Traktionen handelt ist dies auch nicht weiter tragisch, da sich die Maschinen in Sachen Zugkraft verteilt auf alle Lokomotiven selbstständig begrenzen. Dagegen muss bei den x93 selbst darauf geachtet werden, dass die max Zugkräfte eben nicht überschritten werden; ob dies mittels Einstellung der max Zugkräfte am Display geschieht oder ob da die Anzeigen im Auge behalten werden, ist jedem selbst überlassen.

Gehe ich recht in der Annahme, daß man im mittlere bis für Gz oberen Geschwindigkeitsbereich
mit derlei auch noch mehr Fahrt aufnehmen und so ggf. mit etwas mehr Geschwindigkeit in
Rampenabschnitte einfahren kann?

Gruß, ULF
Im Normalfall - Nein. Wie mehrfach erwähnt bleibt die Zugkraft bereits ab der 2. Lok gleich. Nur bei schlechten Adhäsionsverhältnissen verteilt sich die Zugkraft auf vier Loks besser und man erreicht den maximalen Wert besser bzw. leichter.

MfG

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]
Ulf Kutzner schrieb:
Moin,

Gehe ich recht in der Annahme, daß man im mittlere bis für Gz oberen Geschwindigkeitsbereich
mit derlei auch noch mehr Fahrt aufnehmen und so ggf. mit etwas mehr Geschwindigkeit in
Rampenabschnitte einfahren kann?

Gruß, ULF
Moin Ulf.

Nein, das funktioniert nicht; im Gegenteil. Mit vier gehobenen SA bist in der Vmax durch das FD-V auf max. 100 km/h begrenzt. Nehmen wir zum Beispiel mal den Einstieg der Lötschbergrampe unten an der ehem. Station Gwatt. Da bist in der Kurve in Reihe A begrenzt auf max 85 km/h; abhängig davon, wie viele Brems-% erreicht werden; demnach können es also auch weniger sein. Und bis zu diesem Punkt hast ab Thun nach der Ausfahrt diese Grenze bereits erreicht. Fährst in Gegenrichtung ab Brig auf die Bergstrecke, bist signalmässig in der Ausfahrt auf Vmax 40 km/h begrenzt. Also schneller bist damit auf gar keinen Fall.

Grüße, Krischan.

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)





Re: [CH] - Viererpacks bei der Arbeit; Zusammenschnitt der letzten Jahre

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 25.02.21 11:03

Christian Snizek schrieb:
Ulf Kutzner schrieb:
Gehe ich recht in der Annahme, daß man im mittlere bis für Gz oberen Geschwindigkeitsbereich
mit derlei auch noch mehr Fahrt aufnehmen und so ggf. mit etwas mehr Geschwindigkeit in
Rampenabschnitte einfahren kann?


Nein, das funktioniert nicht; im Gegenteil. Mit vier gehobenen SA bist in der Vmax durch das FD-V auf max. 100 km/h begrenzt. Nehmen wir zum Beispiel mal den Einstieg der Lötschbergrampe unten an der ehem. Station Gwatt. Da bist in der Kurve in Reihe A begrenzt auf max 85 km/h; abhängig davon, wie viele Brems-% erreicht werden; demnach können es also auch weniger sein. Und bis zu diesem Punkt hast ab Thun nach der Ausfahrt diese Grenze bereits erreicht. Fährst in Gegenrichtung ab Brig auf die Bergstrecke, bist signalmässig in der Ausfahrt auf Vmax 40 km/h begrenzt. Also schneller bist damit auf gar keinen Fall.

Ah, jetzt.

Die ominöse Zugkraftkennkurve soll ja irgendwann steil abfallen.

Gut, wenn der Knickpunkt bei 90 km/h ist und die zulässige Hg bei 100 (mit welchen Gz
mit zwei Loks darfst Du in CH schnellerfahren?), dann gibt sich das nicht viel.
Und wenn Du mit zwei Drehstromern auch bei 100 km/h an die Zughakengrenzlast kommst...


Schwächeln zwei Loks ggf. bei Hitze nach längerer Vollast?

Gruß, ULF
Ulf Kutzner schrieb:
Christian Snizek schrieb:
Ulf Kutzner schrieb:
Gehe ich recht in der Annahme, daß man im mittlere bis für Gz oberen Geschwindigkeitsbereich
mit derlei auch noch mehr Fahrt aufnehmen und so ggf. mit etwas mehr Geschwindigkeit in
Rampenabschnitte einfahren kann?

Nein, das funktioniert nicht; im Gegenteil. Mit vier gehobenen SA bist in der Vmax durch das FD-V auf max. 100 km/h begrenzt. Nehmen wir zum Beispiel mal den Einstieg der Lötschbergrampe unten an der ehem. Station Gwatt. Da bist in der Kurve in Reihe A begrenzt auf max 85 km/h; abhängig davon, wie viele Brems-% erreicht werden; demnach können es also auch weniger sein. Und bis zu diesem Punkt hast ab Thun nach der Ausfahrt diese Grenze bereits erreicht. Fährst in Gegenrichtung ab Brig auf die Bergstrecke, bist signalmässig in der Ausfahrt auf Vmax 40 km/h begrenzt. Also schneller bist damit auf gar keinen Fall.
Ah, jetzt.

Die ominöse Zugkraftkennkurve soll ja irgendwann steil abfallen.

Gut, wenn der Knickpunkt bei 90 km/h ist und die zulässige Hg bei 100 (mit welchen Gz
mit zwei Loks darfst Du in CH schnellerfahren?), dann gibt sich das nicht viel.
Und wenn Du mit zwei Drehstromern auch bei 100 km/h an die Zughakengrenzlast kommst...


Schwächeln zwei Loks ggf. bei Hitze nach längerer Vollast?

Gruß, ULF
Moin Ulf.

Die Zughakengrenzlast ist abhängig von mehreren Faktoren; als da wären zum Beispiel:

- Bauart/Baureihe der Lokomotive
- größte zu befahrene Steigung der Strecke (Gefälle ist erst mal zweitrangig)

Ist die Last für eine Lokomotive auf Grund der zu befahrenden Steigung zu schwer, wird eine weitere Lokomotive mitgegeben. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass die zulässige Gesamtlast in Abhängigkeit von Steigung und Traktionsmittel nicht überschritten wird. Hier muss unterschieden werden zwischen

- max Last in Folge der Steigung
- Zughakengrenzlast der Lokomotive

Es kann also vorkommen, dass die Zughakengrenzlast noch nicht erreicht ist, dafür aber die maximale Anhängelast für die gewählte Traktion der Strecke. Ich suche gerne im Laufe des Tages mal noch ein Beispiel raus, um den Unterschied zu verdeutlichen - dann spiele ich im Laufe des Tages mal ein wenig mit Zahlen. Bitte um Geduld. Bis dahin:

Natürlich kann ich bei erreichen der Grenzlast für eine Lokomotive eine weitere hinzugeben. Nur ist irgendwann der Punkt erreicht, an welchem die Zughakenlast überschritten wird. Und spät dann kommt der Schieber zum Einsatz. Es bringt also nichts, vorne mehr und mehr Traktionsmittel vorzuspannen, wenn die Zughakenlast inzw. erreicht wurde. Diese darf eben nicht überschritten werden, denn sonst gibt der Zughaken irgendwann mal nach.

EDIT / jetzt endlich bin ich dazu gekommen:

Als Beispiel lege ich hier mal unsere altgediente BR 185 zu Grunde. Mit eben dieser darf ich in zum Beispiel am bei 27°/oo bis zu 1.300 an den Haken nehmen. Das ist die max. Zughakenlast, welche dieses Tfz mitsichführen darf.

Um ein Anfahren am Berg in der Steigung sicher zu gewährleisten, dürfen wir die max. Last von 650 To je Tfz nicht überschreiten. Dabei bringt es jedoch nichts, wenn wir mit einer Lokomotive diese max Zughakenlast vollständig ausnutzen, denn dann kommen wir bei der angesprochenen Steigung nicht mehr vom Fleck. Daher muss bei erreichen der max. Lastgrenze ein zweites Tfz mitgegeben werden.

Wird allerdings auch diese max. zughakenlast erreicht, so bringt es nichts mehr, noch ein drittes oder viertes Tfz vorzuspannen, denn dadurch wird der Zughaken schliesslich nicht entlastet. Also muss nachgeschoben werden. Diese max. Last zum Nachschieben darf wieder die Grenze von 400 To nicht überschreiten.

Addieren wir nun alles zusammen, so kommen wir auf (ohne Tfz): (650 To x2 = ) 1.300 to + 400 To Schiebelast = 1.700 To max. Last bei 27°/oo mit zwei Tfz vorne + einem Tfz hinten.

Mit diesen Lasten ist es noch möglich, die Züge via Bergstrecke zu führen. Sind die Züge noch schwerer, dann müssen diese geteilt werden oder die Führung über die Bergstrecke ist nicht mehr möglich. Die Vielzahl der Arbeitenden Tfz an der Spitze ist also nicht ausschlaggebend, dies wird einfach nur dazu genutzt, um Leerfahrten von Tfz zu vermeiden, da dadurch unnötig Trassen belegt werden.

Ich hoffe, es ist ein bissl verständlich geworden, was ich zum Ausdruck bringen möchte. Wenn nicht, einfach fragen; soweit ich mit Rat und Tat zur Seite stehen kann, werde ich dieses gerne tun.

Grüsse, Krischan.

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)









2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:03:01:05:36:24.

Re: [CH] - Viererpacks bei der Arbeit; Zusammenschnitt der letzten Jahre

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.03.21 08:55

Moin nochmal,

Christian Snizek schrieb:
Ulf Kutzner schrieb:
Gehe ich recht in der Annahme, daß man im mittlere bis für Gz oberen Geschwindigkeitsbereich
mit derlei auch noch mehr Fahrt aufnehmen und so ggf. mit etwas mehr Geschwindigkeit in
Rampenabschnitte einfahren kann?

Nein, das funktioniert nicht; im Gegenteil. Mit vier gehobenen SA bist in der Vmax durch das FD-V auf max. 100 km/h begrenzt. Nehmen wir zum Beispiel mal den Einstieg der Lötschbergrampe unten an der ehem. Station Gwatt. Da bist in der Kurve in Reihe A begrenzt auf max 85 km/h; abhängig davon, wie viele Brems-% erreicht werden; demnach können es also auch weniger sein. Und bis zu diesem Punkt hast ab Thun nach der Ausfahrt diese Grenze bereits erreicht. Fährst in Gegenrichtung ab Brig auf die Bergstrecke, bist signalmässig in der Ausfahrt auf Vmax 40 km/h begrenzt. Also schneller bist damit auf gar keinen Fall.

Aber es gibt doch betrieblich schwierige Steigungen, in die man nicht hineinschleichen muß.
Wie sieht es mit der NBS Olten - Bern aus, in der eine 20er Steigung verbaut sein soll?
Soll doch gelegentlich zu Gz-Liegenbleibern führen, wenn etwa einer Lok da ganz anders wird?

Gruß, ULF
Ulf Kutzner schrieb:
Moin nochmal,

Christian Snizek schrieb:
Ulf Kutzner schrieb:
Gehe ich recht in der Annahme, daß man im mittlere bis für Gz oberen Geschwindigkeitsbereich
mit derlei auch noch mehr Fahrt aufnehmen und so ggf. mit etwas mehr Geschwindigkeit in
Rampenabschnitte einfahren kann?

Nein, das funktioniert nicht; im Gegenteil. Mit vier gehobenen SA bist in der Vmax durch das FD-V auf max. 100 km/h begrenzt. Nehmen wir zum Beispiel mal den Einstieg der Lötschbergrampe unten an der ehem. Station Gwatt. Da bist in der Kurve in Reihe A begrenzt auf max 85 km/h; abhängig davon, wie viele Brems-% erreicht werden; demnach können es also auch weniger sein. Und bis zu diesem Punkt hast ab Thun nach der Ausfahrt diese Grenze bereits erreicht. Fährst in Gegenrichtung ab Brig auf die Bergstrecke, bist signalmässig in der Ausfahrt auf Vmax 40 km/h begrenzt. Also schneller bist damit auf gar keinen Fall.
Aber es gibt doch betrieblich schwierige Steigungen, in die man nicht hineinschleichen muß.
Wie sieht es mit der NBS Olten - Bern aus, in der eine 20er Steigung verbaut sein soll?
Soll doch gelegentlich zu Gz-Liegenbleibern führen, wenn etwa einer Lok da ganz anders wird?

Gruß, ULF
Moin.

Das ändert jedoch an mehreren Dingen erst mal gar nix:

- die zul. Höchstgeschwindigkeit darf nicht überschritten werden - wie auch, wird ja eh überwacht
- die zul. Höchstgeschwindigkeit wird deswegen nicht erhöht - im Gegenteil, je mehr arbeitende Lokis, desto geringer die Vmax
- die max Zugkraft wird auch nicht erhöht, die Zugkräfte der zusammengekuppelten Lokomotiven addieren sich, werden jedoch techn. begrenzt auf max 550 kN, egal wie viele Lokomotiven davorhängen

Auf der von dir angespr. Bahn2000/NBS Rothrist <-> Mattstetten gibt es in Fahrtrichtung Bern unmittelbar nach dem Abzw. Wanzwil einen recht steilen Streckenabschnitt; ja, das ist richtig (wie steil und wie lang dieser dieser ist müsste ich nachschauen). Unittelbar davor geht es übrigens bis zum Abzw. Wanzwil bergab, da sind wir also sogar am Bremsen; und das je nach Gewicht des Zuges nicht nur elektr., sonder auch pneumatisch. Wir können da aber nicht einfach so mit höherer Vmax in diesen Abschnitt einfahren, denn die zul. Vmax des Zuges darf ja nicht überschritten werden; abgesehen davon, überwacht das ETCS die Geschwindigkeit. Funktioniert also nicht. Und wenn vor einem solchen Abschnitt wie von mir oben in meinem Beispiel mit Gwatt beschrieben ist, dann ist sogar die Kurve vor der Rampe mittels ZuB überwacht; wären wir also zu schnell -> Ausschlag der Anzeige in der 5bar-Leitung parallel mit dem V-Messer/Tacho zur Tendenz gegen 0. Ergo: Zwangsbremsung. Dann würden wir sowieso zum Halten kommen und das gilt es zu vermeiden.

Grüsse, Krischan.

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)





Re: [CH] - Viererpacks bei der Arbeit; Zusammenschnitt der letzten Jahre

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 27.03.21 12:53

Moin,

Christian Snizek schrieb:
Ulf Kutzner schrieb:

Christian Snizek schrieb:
Ulf Kutzner schrieb:
Gehe ich recht in der Annahme, daß man im mittlere bis für Gz oberen Geschwindigkeitsbereich
mit derlei auch noch mehr Fahrt aufnehmen und so ggf. mit etwas mehr Geschwindigkeit in
Rampenabschnitte einfahren kann?

Nein, das funktioniert nicht; im Gegenteil. Mit vier gehobenen SA bist in der Vmax durch das FD-V auf max. 100 km/h begrenzt. Nehmen wir zum Beispiel mal den Einstieg der Lötschbergrampe unten an der ehem. Station Gwatt. Da bist in der Kurve in Reihe A begrenzt auf max 85 km/h; abhängig davon, wie viele Brems-% erreicht werden; demnach können es also auch weniger sein. Und bis zu diesem Punkt hast ab Thun nach der Ausfahrt diese Grenze bereits erreicht. Fährst in Gegenrichtung ab Brig auf die Bergstrecke, bist signalmässig in der Ausfahrt auf Vmax 40 km/h begrenzt. Also schneller bist damit auf gar keinen Fall.
Aber es gibt doch betrieblich schwierige Steigungen, in die man nicht hineinschleichen muß.
Wie sieht es mit der NBS Olten - Bern aus, in der eine 20er Steigung verbaut sein soll?
Soll doch gelegentlich zu Gz-Liegenbleibern führen, wenn etwa einer Lok da ganz anders wird?

Gruß, ULF
Moin.

Das ändert jedoch an mehreren Dingen erst mal gar nix:

- die zul. Höchstgeschwindigkeit darf nicht überschritten werden - wie auch, wird ja eh überwacht
- die zul. Höchstgeschwindigkeit wird deswegen nicht erhöht - im Gegenteil, je mehr arbeitende Lokis, desto geringer die Vmax
- die max Zugkraft wird auch nicht erhöht, die Zugkräfte der zusammengekuppelten Lokomotiven addieren sich, werden jedoch techn. begrenzt auf max 550 kN, egal wie viele Lokomotiven davorhängen

Auf der von dir angespr. Bahn2000/NBS Rothrist <-> Mattstetten gibt es in Fahrtrichtung Bern unmittelbar nach dem Abzw. Wanzwil einen recht steilen Streckenabschnitt; ja, das ist richtig (wie steil und wie lang dieser dieser ist müsste ich nachschauen). Unittelbar davor geht es übrigens bis zum Abzw. Wanzwil bergab, da sind wir also sogar am Bremsen; und das je nach Gewicht des Zuges nicht nur elektr., sonder auch pneumatisch. Wir können da aber nicht einfach so mit höherer Vmax in diesen Abschnitt einfahren, denn die zul. Vmax des Zuges darf ja nicht überschritten werden; abgesehen davon, überwacht das ETCS die Geschwindigkeit. Funktioniert also nicht. Und wenn vor einem solchen Abschnitt wie von mir oben in meinem Beispiel mit Gwatt beschrieben ist, dann ist sogar die Kurve vor der Rampe mittels ZuB überwacht; wären wir also zu schnell -> Ausschlag der Anzeige in der 5bar-Leitung parallel mit dem V-Messer/Tacho zur Tendenz gegen 0. Ergo: Zwangsbremsung. Dann würden wir sowieso zum Halten kommen und das gilt es zu vermeiden.

Mit Übergeschwindigkeit soll man nicht fahren, und es wird wirksamer unterbunden als früher.

Bleibt das Nachschieben mit zusätzlichem Personaleinsatz (darf man da in CH schneller fahren,
als wenn alle Loks vorne am Gz?).

Mir war so, als hätte man derzeit, ohne CH-Beteiligung, Erzbomber von Hansaport nach Linz Stahlwerke;
wenn da Personal fehlt, kommt die Schiebelok an die Zugspitze. Schätze, Anfahren geht dann noch etwas
träger.

Gruß, ULF



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:03:27:22:19:29.
Ulf Kutzner schrieb:
Zitat:
Bleibt das Nachschieben mit zusätzlichem Personaleinsatz (darf man da in CH schneller fahren,
als wenn alle Loks vorne am Gz?

Gruß, ULF
Moin.

Mit max vier Lokomotiven an der Spitze: Vmax 100 km/h (mit zwei Lokomotiven: Vmax 140 km/h, mit drei Lokomotiven Vmax 125 km/h; ist allerdings auch abhängig vom Bremsverhältnis des Zuges sowie von der ausgewiesenen Höchstgeschwindigkeit auf (alt) der Beilage 9 bzw. (neu) vom Bremszettel)

Mit Schiebelok am Schluss: Vmax 80 km/h

Grüsse, Krischan

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)