geschrieben von: TobiBaum
Datum: 17.06.20 18:32
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 17.06.20 19:21
Danke/grazi/grazie für diese aktuelle Nachricht.👍Guten Abend,
laut RhB Lokdienst findet heute Abend der erste Capricorn Einsatz im Personenverkehr statt.
Gegen 19:20 fährt 3111 von Landquart nach Davos, anschließend gleich weiter nach Filisur und nach Kurzwende um 21 Uhr zurück nach Davos zur Übernachtung.
Es sind wohl Vertreter der Presse mit dabei. Vielleicht gibts auch hier im Forum bald Bilder der Fahrt.
Viele Grüße
Die ABe 4/4 III sollten aber doch auch durch die neuen Triebwagen ersetzt werden, indem weitere Allegras zur Berninabahn geschickt werden. Möglicherweise bleibt zumindest ein Teil der ABe 4/4 III erhalten für Dienstzüge, Zusatzzüge, Reserve, aber der Normalverkehr wird wohl am Bernina wegen Niederflureinstieg zukünftig ausschliesslich mit den ABe 8/12 gefahren.Mit der Inbetriebnahme dieser 56 Züge wird sich das Bild der RhB-Züge nachhaltig verändern. Aus dem täglichen Betriebsgeschehen verschwinden werden die ursprünglich sechs Vorortszüge mit den Be 4/4-Triebwagen von 1971/79, die vier letzten noch im Einsatz stehenden Ge 4/4I von 1947/53, die sieben Ge 6/6II von 1958/65 sowie bereits auch ein Teil der Ge 4/4II von 1973-85, ebenso die EWI-Personenwagenflotte und ein Teil der EWII.
Die RhB-Streckentriebfahrzeuge sollen künftig schwergewichtig wie folgt eingesetzt werden:
· Die 15 dreiteiligen Zweistrom-Triebzüge «Allegra» ABe 8/12 von 2009-11 werden hauptsächlich auf der Arosalinie, vor den Bernina Express-Zügen und – wie die ABe 4/4 51-56 – an der Bernina anzutreffen sein.
Ich sehe auch ein drittes dazu: bislang waren Einzelgüterwagen nach Davos uns nach Scuol-Tarasp problemlos von Landquart und Chur aus mit den Personenzügen zu befördern. Nun kann es nur noch mit Güterzügen und oder von Samedan aus gemacht werden.Zwei von kaum jemandem beachtete, längerfristig gesehen aber durchaus relevante Risikofaktoren seien hier ausdrücklich auch erwähnt:
Dann müsste es Einfachheit halber mit allen Triebfahrzeugen und Wagen geschehen, wie beim MOB. Kleinere Probleme wäre damit das Wegfall der Mitnahme von Nostalgiewagen in Planzügen (übrigens: wozu würden dann die Speisewagen und Stiva Retica gehören?), bzw. ihrer Traktion mit beliebigen Loks - viel größer das Aufwand von Umbau... statt welche die eigenständigen Güterzüge in Davos und Engadin noch immer lohnender sein könnten.… oder die Umrüstung von Güterwagen auf automatische Kupplung, Druckluftbremse und v max 120 km/h …
Vorerst danke für deine spannende Kommentare.
Zwei von kaum jemandem beachtete, längerfristig gesehen aber durchaus relevante Risikofaktoren seien hier ausdrücklich auch erwähnt:
Zum einen dies: Die sehr starke Verjüngung und Vereinheitlichung des RhB-Fuhrparks und damit die weitgehende Abkehr vom historisch gewachsenen Kaskaden-Prinzip wird in 25 bis 30 Jahren mehr oder weniger schlagartig zu einem riesigen Erneuerungsbedarf führen. Niemand weiss, ob es dann möglich sein wird, innerhalb kurzer Zeit real (nach heutiger Kaufkraft) gegen eine Milliarde CHF Investitionsgelder – nota bene Gelder der öffentlichen Hand und damit Steuergelder – alleine für die Ersatzbeschaffung der dann abgeschriebenen Allegra, Alvra und Capricorn aufzutreiben. Kaum jemand weiss, dass die RhB zwischen 1980 und 2000 – hochgerechnet auf den heutigem Geldwert – insgesamt jeweils «nur» rund 50 bis 55 Millionen CHF pro Jahr investieren konnte (Die Kosten für den 1991-99 erfolgten Bau des Vereinatunnels sind, da separat finanziert, in diesen Durchschnittswerten nicht enthalten). Derzeit beträgt das Investitionsvolumen ein Vielfaches, nämlich mehr als eine Million Franken pro Tag bzw gegen 400 Millionen CHF pro Jahr (darin inkludiert sind die Kosten für den Bau des Albula II-Tunnels, nach deren Abzug aber immer noch mindestens 250 Millionen CHF pro Jahr verbleiben). Jetzt zum Druckpunkt: Das Pendel kann jederzeit wieder massiv zurückschlagen! Die Gefahr ist gross, dass der RhB in zwei, drei Jahrzehnten im Vergleich zu heute plötzlich markant weniger Investitionsgelder zur Verfügung stehen.
Die zweite Schwachstelle betrifft die Abhängigkeit der RhB vom Fahrzeug-Lieferanten Stadler. Peter Spuhler, ein grossartiger operativer Manager, hat diese Firma in bewundernswürdiger Weise vom unbedeutenden Nischenplayer zu einem renommierten Konzern mit grosser Ausstrahlung in ganz Europa sowie in weite Teile der übrigen Welt entwickelt. Spuhler hat es aber versäumt, interne Nachfolger aufzubauen. Stattdessen hat er sich ins Berner Parlament wählen lassen, für eine Partei, die in der gleichen Liga spielt wie Gauland, Le Pen, Strache und Salvini. Das Netzwerk, das Spuhler im Polit-Filz aufgebaut hat, hat Stadler sicher nicht geschadet. Doch an strategischem Weitblick, fokussiert auf die langfristige Überlebenssicherung seines Unternehmens, hat es ihm gemangelt. Stadler wäre nicht das erste namhafte Unternehmen, das an der Nachfolgeregelung bzw am Nicht-Loslassen-Können eines exzellenten Patrons und Pioniers zerbricht. Wohl hat Spuhler 2012 mit Thomas Ahlburg einen branchenkundigen externen Manager berufen. 2018 hat er Ahlburg als Group CEO inthronisiert, nach einem Hahnenkampf im Mai 2020 aber Knall auf Fall wieder rausgeschmissen. Für den bereits 61-jährigen Spuhler bedeutet dies: Zurück auf Feld 1!
Bernhard Studer
Auf der Berninalinie ist es m. W. nicht vorgesehen.Vielen Dank für die ausführlichen Informationen!
Wie sieht das Konzept für die kürzlich beschaffenen acht Bt 528 aus? Werden mit ihnen die Züge an der Arosa- und Berninalinie verpendelt?
Gruss
Pascal
Mittelpuffer-Schraubenkupplungen neigen bei geschobenen schweren Pendelzügen in sehr engen und steilen Radien zum Ueberpuffern (Entgleisungsgefahr).Wo genau liegt denn das Problem mit den Kupplungen in engen Kurven?
Zweiter Abschnitt:
Auch da hat die RhB keine andere Wahl. Die Konkurrenz hat sich konsequent aus dem (Schweizer) Schmalspurmarkt zurückgezogen, Stadler ist mittlerweile der einzige Anbieter, der sich auf Ausschreibungen der RhB und andere Schmalspurbahnen bewirbt. Stadler hat in der Schweiz ein Monopol bei Kleinbestellungen (unter 20 Fahrzeuge) und Schmalspurbahnen und kann darum den Bahnen die Art der Fahrzeuge, deren Preise und die Lieferbedingungen frei diktieren. Take or leave....
Die RhB hat darum genau zwei Möglichkeiten: Entweder sie bestellt ihr neues Rollmaterial bei Stadler oder sie bestellt gar nichts.
Zu Spuhler:
Thomas Ahlburg wiederum wurde nicht "rausgeschmissen", sondern hat von selber gekündigt. Ich habe allerdings auch die Vermutung, dass einer der Gründe für seine Kündigung mit Spuhler selber zu tun haben dürfte.
Weil Stadler, bzw. Spuhler
Hmm, wenn Stadler die Preise diktiert, dann müsste doch der Punkt mal kommen, wo er die Schraube überdreht, und es für andere Lieferanten wieder realistisch wird, Fahrzeuge anzubieten.
Warum geht das nicht?
Man hat einfach jahrelang sehr viel für die Fahrzeuge bezahlt. Den Preis, denn eine SBB für eine 460er bezahlt hat, bezahlt heute keine Bahn mehr. Eine SLM ist unter anderem auch darum "kabuttgegangen", weil sie im Verhältnis zur Konkurrenz zu teuer waren.Das Andere ist wirklich ein Problem: Stadler sollte durchaus auf dem Heimmarkt Konkurrenz haben und sich um seine Nachfolge kümmern!!
Aaaber: Die Schweiz hatte seit 1900 hundert Jahre lang sehr wenige Anbieter, und mit der SLM fast ein Monopol. Trotzdem hats den Bahnen nicht geschadet!
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