geschrieben von: no-night
Datum: 20.03.20 15:55
Kommt man zu einem anderen Vergleich mit Schafberg und Schneeberg (sollten wir jetzt bitte weder schweizerische, noch deutsche Zahnradbahnen einmischen, das ist wirklich Apfel und Birne), sei Ergebnis noch ernüchternder...MrEnglish schrieb:Ganz ehrlich: Die Bahn ist in der jetzigen Form (ohne Verlängerung nach Pertisau) auch relativ unnötig. Man zahlt 31 € pro Nase für eine Fahrt wo man großteils vegetationsbedingt keinerlei Aussicht hat, unten schaut man auf die verhüttelte Gegend und oben im schönen Teil fährt man verhältnismäßig kurz. Wenn man zum Achensee rauf will ist die Busfahrt viel billiger und genauso schön, fürs Dampffeeling tut es die Zillertalbahn genauso (solang es noch geht) und wenn man unbedingt mit einer Zahnradbahn fahren ist man am Schafberg definitiv besser aufgehoben.So schön ich die Fahrt mit der Bahn finde, und so toll eigentlich die Kombination aus Zahnradbahn und Schiff wäre (in dieser Kombination meines Wissens einmalig), so wenig glaube ich an einen Fortbestand.
Der Witz war nicht schlecht. Die ZB ist bekanntlich selber relativ "am Sand" und ist ausreichend mit sich selbst beschäftigt besonders durch die Investitionen in den Wasserstoffbetrieb.Ob Zillertalbahn alleine ...
geschrieben von: Peter Illertr
Datum: 20.03.20 18:03
Man sollte bei Staatshilfen allerdings schon darauf achten, nicht hirntote Patienten nochmal ein, zwei Jahre künstlich am Leben zu erhalten, bis sie endgültig über den Jordan gehen, so dass nicht nur sie, sondern auch die Staatshilfen weg sind. Davon hat niemand was. Staatshilfen sollten sich m.E. (nicht nur in der Tourismusbranche) zunächst auf Unternehmen konzentrieren, die ohne Corona gut dagestanden hätten. Das trifft auf die Achenseebahn offensichtlich nicht zu.Die Achenseebahn dürfte sich in eine lange Liste von touristisch orientierten Unternehmen einreihen, die in Tirol jetzt in die Insolvenz gehen. Wenn sich kein privater Mäzen findet, entscheidet das Land Tirol, ob es ohne die Bahn besser zu fahren meint als mit ihr. In der jetzigen Situation sind sehr viele mittelständische Unternehmen auf staatliche Unterstützung - und sei es nur auf Absicherung von Krediten- angewiesen. Da sollte eigentlich auch die Achenseebahn Anspruch auf Aufschub haben , bis wieder unter normalisierten Bedingungen entschieden werden kann.
geschrieben von: kaufhalle
Datum: 20.03.20 22:18
Ganz ehrlich: Die Bahn ist in der jetzigen Form (ohne Verlängerung nach Pertisau) auch relativ unnötig. Man zahlt 31 € pro Nase für eine Fahrt wo man großteils vegetationsbedingt keinerlei Aussicht hat, unten schaut man auf die verhüttelte Gegend und oben im schönen Teil fährt man verhältnismäßig kurz. Wenn man zum Achensee rauf will ist die Busfahrt viel billiger und genauso schön, fürs Dampffeeling tut es die Zillertalbahn genauso (solang es noch geht) und wenn man unbedingt mit einer Zahnradbahn fahren ist man am Schafberg definitiv besser aufgehoben.
Mit Elektrifizierung und Einsatz der hierher geholten Appenzeller
könnte zwar Punkt 1. gemeistert werden (aber nur dann, wenn es wirklich mehr von Daseinsvorsorge übernimmt), sogar in diesem Fall wäre es jedoch alleine zu klein. Ob Zillertalbahn alleine, oder eine "Tiroler Verkehrsgesellschaft" aus IVB/STB und ZB... sonst wäre es höchstens als Museumsbahn vorstellbar, dazu jedoch wieder viel zu aufwändig. (Und gerade in Österreich wurde es mehrmals gezeigt, daß auch dieses Betriebsform kein Garantie sein dürfte...)
Die Achenseebahn dürfte sich in eine lange Liste von touristisch orientierten Unternehmen einreihen, die in Tirol jetzt in die Insolvenz gehen. Wenn sich kein privater Mäzen findet, entscheidet das Land Tirol, ob es ohne die Bahn besser zu fahren meint als mit ihr. In der jetzigen Situation sind sehr viele mittelständische Unternehmen auf staatliche Unterstützung - und sei es nur auf Absicherung von Krediten- angewiesen. Da sollte eigentlich auch die Achenseebahn Anspruch auf Aufschub haben , bis wieder unter normalisierten Bedingungen entschieden werden kann.
geschrieben von: MrEnglish
Datum: 20.03.20 22:52
geschrieben von: kaufhalle
Datum: 20.03.20 23:05
Was glaubst du denn wofür der ehemalige Chef sich die Triebwagen auf den Hof gestellt hat?
Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst die Achenseebahn will keinen Verbundtarif.
Es ist anders Rum, der Verbund will keine Achenseebahn.
geschrieben von: MrEnglish
Datum: 21.03.20 15:11
geschrieben von: Florian Ziese
Datum: 21.03.20 17:02
Aber das ist wirklich die Frage was man mit diesen Triebwagen denn wollte. Sie sind nicht barrierefrei und müssten erst mal teuer dafür umgebaut werden (die AB setzte diese Triebwagen zwar mit drei Niederflursteuerwagen ein, diese hat man aber behalten...). Sie müssen erst mal für die steile Strecke am Achensee umgebaut werden, denn die Strecke Altstätten-Gais mit 160 o/oo (gleich steil wie die Achenseebahn) durften diese Triebwagen nicht befahren (dass dürfen nur die 11 Jahre jüngeren "Nachbauten"). Zudem sind die Triebwagen bis zu einer Elektrifzierung über 40 Jahre alt. Man kann darüber diskutieren ob die Triebwagen in der Schweiz noch ein paar Jahre längere eingesetzt hätten werden können. Aber ein Neubeginn am Achensee mit Fahrzeugen, die ein paar Jahre vor ihrem Lebensende stehen?Was glaubst du denn wofür der ehemalige Chef sich die Triebwagen auf den Hof gestellt hat? Der war übrigens mal Verbundchef. Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst die Achenseebahn will keinen Verbundtarif. Es ist anders rum, der Verbund will keine Achenseebahn.
geschrieben von: kaufhalle
Datum: 21.03.20 17:11
Keine Ahnung was für Ankündigungen du gelesen und nicht gelesen hast, aber selbstverständlich hat der ehemalige Chef mit SPNV geplant, das hat er mir unter anderem selbst gesagt (und nicht nur er).
Def Zahnradbetrieb ist horrend teuer, dafür kann man ein Vielfaches an Busverehf bestellen. Die Vorteile der Bahn sind einfach zu klein um die Kosten zu rechtfertigen.
geschrieben von: no-night
Datum: 21.03.20 17:48
Lieber für solche elektrische Fahrzeuge, wie diese Appenzeller. Die haben aber ja ein weiterer Manko als Älter: sind für Alltagsverkehr bestimmt, und nicht für Tourismus.Ein Konzept, bei der man Bergbahnpreise für elektrische Fahrzeuge verlangen will, dürfte gründlich in die Hose gehen.
Kein Strom auf dem Zug ist aber Eigentor... wären die Fahrzeuge beheizt und beleuchtet, könnte auch Betriebszeit länger dauern... fahrten in Winter oder zu Mondschein... da könnten manche Festkosten auch aus niedrigeren Preisen gedeckt werden.Zumindest bei meinem letzten Besuch vor einigen Jahren fuhr man eigentlich komplett ohne Strom, kein Strom auf dem Zug, kein elektrischen Weichen, nicht mal Blinklichter oder Schranken an den Bahnübergängen, die Pumpe zum Wasserfassen mit Dampf betrieben und nicht mit Strom.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 21.03.20 18:04
geschrieben von: kaufhalle
Datum: 21.03.20 19:26
Aber das ist wirklich die Frage was man mit diesen Triebwagen denn wollte. Sie sind nicht barrierefrei und müssten erst mal teuer dafür umgebaut werden (die AB setzte diese Triebwagen zwar mit drei Niederflursteuerwagen ein, diese hat man aber behalten...). Sie müssen erst mal für die steile Strecke am Achensee umgebaut werden, denn die Strecke Altstätten-Gais mit 160 o/oo (gleich steil wie die Achenseebahn) durften diese Triebwagen nicht befahren (dass dürfen nur die 11 Jahre jüngeren "Nachbauten"). Zudem sind die Triebwagen bis zu einer Elektrifzierung über 40 Jahre alt. Man kann darüber diskutieren ob die Triebwagen in der Schweiz noch ein paar Jahre längere eingesetzt hätten werden können. Aber ein Neubeginn am Achensee mit Fahrzeugen, die ein paar Jahre vor ihrem Lebensende stehen?
Für ein ÖPNV braucht es grundlegende Gleiserneuerungen, neue Bahnsteige, Sicherungsanlagen, Bahnübergangssanierungen und eben die teuere Elektrifizierung, wenn man die AB-Triebwagen einsetzen will.
Das alles wird verdammt teuer. Macht es da Sinn, kurz vor ihrem Lebensende stehende Triebwagen teuer umzubauen, die dann trotzdem noch alt sind und in einigen Jahren ersetzt werden müssen?
Wirtschaftlicher dürfte es da eher sein, sich gleich von Stadler ein paar GTW auf den Hof stellen zu lassen, die dann auch die nächsten 30 Jahre ohne grösseren Aufwand fahren können. Macht vor allem ein viel attraktiveres Bild für potentielle Kunden als wenn man an den alten Triebwagen herumbastelt um da irgendwie einen barrierefreien Einstieg hineinmurkst.
Und tariflich ist das schon ein Problem, mehr als den jetzigen Verbundtarif mit dem Bus darf die Fahrt mit der modernisierten Achenseebahn nicht kosten. Bleibt die Frage, wer die Differenz bezahlen will...
Die Fahrt mit der Dampflok und der alten Wagen ist sicher heute einer der Hauptgründe zur Fahrt, auch die steile Strecke hinauf mit Zahnrad ist gut für die Werbung (und hebt von anderen Bahnen wie der Zillertalbahn ab). Und dann eben, dass die Strecke in so altem Zustand ist, bei dem seit Betriebsbeginn fast nichts verändert wurde.
Zumindest bei meinem letzten Besuch vor einigen Jahren fuhr man eigentlich komplett ohne Strom, kein Strom auf dem Zug, kein elektrischen Weichen, nicht mal Blinklichter oder Schranken an den Bahnübergängen, die Pumpe zum Wasserfassen mit Dampf betrieben und nicht mit Strom. In den Gebäuden wird es zwar Strom, aber trotzdem macht das natürlich ein Flair aus, das man selten findet und sich auch herumspricht. Klar ist aber auch, auf der gleichen Infrastruktur kann man nicht gleichzeitig ÖPNV als Busersatz durchführen...
Daneben zwei Dampfzug (einen mit den rot-weißen Wagen, anderen mit der bunten Gaisberg-Garnitur) für die höhere Fahrpreise zu behalten... das könnte auch noch wirtschaftlich sein.
Kein Strom auf dem Zug ist aber Eigentor... wären die Fahrzeuge beheizt und beleuchtet, könnte auch Betriebszeit länger dauern... fahrten in Winter oder zu Mondschein... da könnten manche Festkosten auch aus niedrigeren Preisen gedeckt werden.
geschrieben von: no-night
Datum: 21.03.20 19:28
Gruezi UeliSalü @no-night
Die Jungfraubahn (ich erwähne sie wegen Deiner interessanten Idee des JB-Rowan-Zugs) hat die gleiche 1000mm-Spur wie die Achenseebahn.
Das Problem dürfte eher das ‘exotische’ Drehstrom-System mit der nötigen doppelpoligen Fahrleitung und das andere Zahnstangen-System sein (JB: Strub, AsB: Riggenbach).
Ciao
Ueli
geschrieben von: no-night
Datum: 21.03.20 19:36
Ist Achensee und die enge Umgebung in Winterzeit unattraktiv? (Frage nicht zu meckern, sondern da ich die dortigen Verhältnisse nicht komplett kenne.) Berglandschaften sollen doch gerade das Vorteil haben, nicht nur in warmen Jahreszeiten Besucher anzulocken... und bei Achensee kann es sogar besser gelten als bei einer kahlen Spitze mit nur Schnee drumherum.Allerdings ist die Auslastung in schwächeren Zeiten ziemlich dünn, so dass selbst die Grenzkosten eine Hürde darstellen.
geschrieben von: kaufhalle
Datum: 21.03.20 20:33
kaufhalle schrieb:Ist Achensee und die enge Umgebung in Winterzeit unattraktiv? (Frage nicht zu meckern, sondern da ich die dortigen Verhältnisse nicht komplett kenne.) Berglandschaften sollen doch gerade das Vorteil haben, nicht nur in warmen Jahreszeiten Besucher anzulocken... und bei Achensee kann es sogar besser gelten als bei einer kahlen Spitze mit nur Schnee drumherum.Allerdings ist die Auslastung in schwächeren Zeiten ziemlich dünn, so dass selbst die Grenzkosten eine Hürde darstellen.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 21.03.20 20:41
Ja klar, merci.CH-Mirage schrieb:Gruezi UeliSalü @no-night
Die Jungfraubahn (ich erwähne sie wegen Deiner interessanten Idee des JB-Rowan-Zugs) hat die gleiche 1000mm-Spur wie die Achenseebahn.
Das Problem dürfte eher das ‘exotische’ Drehstrom-System mit der nötigen doppelpoligen Fahrleitung und das andere Zahnstangen-System sein (JB: Strub, AsB: Riggenbach).
Ciao
Ueli
Ich wollte damit nur daran reflektieren, daß bei Weiterführung eines reinen touristischen Betriebs nur solche elektrische Fahrzeuge Attraktivität hätten... insbesondere dort, wo das Betrieb selbst vielmehr die Attraktion ist, als die Umgebung der Strecke (egal ob Berglandschaft selbst, oder Aussicht davon).
geschrieben von: MrEnglish
Datum: 22.03.20 17:23
Die Region Achensee ist diejenige in Tirol mit dem ausgeglichensten Verhältnis zwischen Sommer- und Wintertourismus. Man kann am Achensee sowohl alpin als auch nordisch Schilaufen, auch wenn die Schigebiete natürlich nicht mit dem Vergleichbar sind was man sonst so in Tirol findet. Aber die Bahn erschließt kaum wichtige Ziele. Nur die Rofanseilbahn und die Loipen in Maurach werden einigermaßen direkt erschlossen, aber nicht mal das Schwimmbad in Maurach (mehr als 1 km Fußweg). Von den Loipen und Schigebieten in Achenkirch und Pertisau rede ich gar nicht erst, das sind aber blöderweise noch die interessanteren Gebiete. Während ich z.B. vor einigen Wochen in Pertisau durch die schönste Winterlandschaft gelaufen bin, war in Maurach nicht an Langlauf zu denken, es betrifft also auch noch die Schneesicherheit.Da bin auch nur sehr begrenzt auskunftsfähig. Der Schwerpunkt liegt dort sicher im Sommertourismus. Die Rofanseilbahn erschließt auch Wintersportziele, aber die Achenseebahn hat als Zubringer dafür im Winter nie eine Funktion gehabt. Eine ÖPNV-Achenseebahn könnte das ändern. Hervorgehoben wird immer, dass der Achensee nie zufriert. Zumindest der Achensee selbst dürfte daher eher kein Ziel darstellen.
geschrieben von: MrEnglish
Datum: 22.03.20 17:32
Da habe ich leider schon andere Aussagen gehört. Ich hoffe aber, dass derjenige der das gesagt hat damals nur loyal seinem Chef gegenüber war und jetzt eine andere Einstellung dazu hat.Es sind sich wohl alle, einschließlich der derzeitigen Führung der Achenseebahn AG, einig, dass mit diesem Zeugs nicht auszurichten ist
geschrieben von: Klosterwappen
Datum: 22.03.20 21:47
Ich war im Herbst 2018 mit der Achenseebahn unterwegs.
Letzteres will ja niemand. Ansonsten sollte man den Investitionsbedarf schon bei jedem einzelnen Punkt hinterfragen. Der Zahnradabschnitt braucht derzeit wohl keine Sanierung. Die Flachstrecke war als sanierungsbedürftig angemeldet. Ob das wirklich nötig oder nur Luxusvorstellungen entsprang, ist schwer zu beurteilen. Allerdings ist dort ein ungewöhnlich leichtes Schienenprofil verbaut, das ich so noch nirgendwo sonst für Meterspur gesehen habe, auch nicht bei Straßenbahnen. So ungefähr wie dort müssen Pferdebahngleise ausgesehen haben. Das ist sicher nicht zukunftsfähig, aber der Aufwand zur Erneuerung mit zeitgemäßem Gleismaterial dürfte vertretbar sein und das Erscheinungsbild nicht beschädigen.
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