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[AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: oseYannis

Datum: 10.03.20 09:58

[www.tt.com]
Ab 13:00 frei lesbar. In der heutigen Zeit wo viele Bahnen reaktiviert oder neu gebaut werden ist das der falsche Weg.
Trauriger Gruß Yannis

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: bahnplaner

Datum: 10.03.20 11:59

Naja, dieser Betrieb verbrachte die letzten Jahre hauptsächlich mit Grabenkämpfen innerhalb der Geschäftsführung.
Ein tüchtiger und fachkundiger Insolvenzverwalter könnte da eventuell noch was retten

meint der bahnplaner

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: Peter&Paul

Datum: 10.03.20 13:54

Noch ein Link zum Thema [tirol.orf.at]

Grüße Peter (&Paul)

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: nozomi07

Datum: 10.03.20 14:24

oseYannis schrieb:
[www.tt.com]
Ab 13:00 frei lesbar. In der heutigen Zeit wo viele Bahnen reaktiviert oder neu gebaut werden ist das der falsche Weg.
Trauriger Gruß Yannis
Eine Verkehrsbedeutung hat die Achenseebahn nicht. Es ist ein reiner Touristikbetrieb.

Ich verstehe es so, dass das Land unter derzeitigen Umständen weitere Gelder nicht zuschießen kann. Eine Bereitschaft die Bahn zu fördern besteht ja. Aber wenn das zum Fass ohne Boden wird, weil der Betreiber konzeptlos Modellbahn spielt, was soll das Land anderes tun?

Die Achenseebahn braucht ein Gesamtkonzept (wie historisch solls sein? Soll sie dem ÖV dienen? Wer betreibsts, was soll es kosten?). Solange das nicht geklärt ist, muss man da nicht weiter Steuergelder versenken.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:03:10:14:25:02.

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: 1670.24

Datum: 10.03.20 17:00

Es ist ein Trauerspiel, wie eine Bahnstrecke mit touristischem Nutzen in einem der touristisch bedeutsamsten Zentren Tirols und Österreichs derart an die Wand gefahren wird. Daneben floriert die Zillertalbahn, mit Vision, Leitbild und Zukunftskonzept.....

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 10.03.20 18:22

bahnplaner schrieb:
Naja, dieser Betrieb verbrachte die letzten Jahre hauptsächlich mit Grabenkämpfen innerhalb der Geschäftsführung.
Ein tüchtiger und fachkundiger Insolvenzverwalter könnte da eventuell noch was retten

Vermutlich nicht. Die betroffenen Mitarbeiter mögen das anders sehen, aber aus verkehrspolitischer Sicht muss der Laden wohl erst insolvent und liquidiert werden, damit es konstruktiv weitergehen kann. Die Infrastruktur kann man aus der Insolvenz rauskaufen, die Strecke dürfte wohl sowieso an die Gemeinden fallen. Aber den Appenzeller Schrott muss man nicht übernehmen, um den kann sich der Insolvenzverwalter kümmern. Und die für die immer schlimmer werdende Misswirtschaft Verantwortlichen sollten zur Haftung herangezogen werden.

Mag schon sein, dass es den ausschließlichen Dampfbetrieb nie wieder geben wird, mag auch sein, dass jetzt jahrelang nichts läuft, bis ein ÖPNV aufgebaut ist. Aber mit dem derzeitigen chaotischen Betreiberunternehmen geht auch nichts weiter. Das Land sollte jedenfalls nicht Beihilfe zur Konkursverschleppung leisten. Eigentlich haben sie das ja bereits getan.

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: Carsten Frank

Datum: 10.03.20 23:55

Ob der kleine Betrieb überhaupt einen eigenen Verwaltungsapparat, Werkstatt etc braucht?
Vielleicht könnte ja auch die Zillertalbahn den Betrieb wirtschaftlicher im Pool mit erledigen.
Schade war dass es wegen dem frühen Betriebsschluss kaum möglich war Zillertal + Achensee gemeinsam an einem Tag zu erleben.

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: nozomi07

Datum: 11.03.20 18:45

Carsten Frank schrieb:
Ob der kleine Betrieb überhaupt einen eigenen Verwaltungsapparat, Werkstatt etc braucht?
Vielleicht könnte ja auch die Zillertalbahn den Betrieb wirtschaftlicher im Pool mit erledigen.
Schade war dass es wegen dem frühen Betriebsschluss kaum möglich war Zillertal + Achensee gemeinsam an einem Tag zu erleben.
Das hab ich mich auch gefragt: Warum übergibt man den Betrieb nicht einfach der Zillertalbahn? Erstens Synergie. Zweitens können die es.

Übrigens hab ich das mal als Tagesreise gemacht, vom Achensee nach Mayrhofen und zurück. Interessant ist, dass das Ticket der Achenseebahn weit teurer war als die viel längere Zillertal-Strecke (mit Dampfzug!).

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 11.03.20 20:16

nozomi07 schrieb:
Carsten Frank schrieb:
Ob der kleine Betrieb überhaupt einen eigenen Verwaltungsapparat, Werkstatt etc braucht?
Vielleicht könnte ja auch die Zillertalbahn den Betrieb wirtschaftlicher im Pool mit erledigen.
Schade war dass es wegen dem frühen Betriebsschluss kaum möglich war Zillertal + Achensee gemeinsam an einem Tag zu erleben.
Das hab ich mich auch gefragt: Warum übergibt man den Betrieb nicht einfach der Zillertalbahn? Erstens Synergie. Zweitens können die es.

Übrigens hab ich das mal als Tagesreise gemacht, vom Achensee nach Mayrhofen und zurück. Interessant ist, dass das Ticket der Achenseebahn weit teurer war als die viel längere Zillertal-Strecke (mit Dampfzug!).

Im Prinzip ist das eine Option, auch wenn man dafür die angeblich bestehende Abneigung zwischen den beiden Bahnhofsseiten überwinden müsste. Sicher ist das wesentliche Problem der Achenseebahn die Führungsebene ist, wo man bedenkenlos Schrott in der Schweiz einkauft, ohne ein Konzept für dessen Einsatz zuhaben, angeblich keine Mittel zum Streckenunterhalt hat (wen wundert das bei einer derart idiotischen Einkaufspolitik?) und nix weiter weiß, als dass man Geld vom Land haben will. Die größenwahnsinnigen Ideen mit Verlängerung nach Eng sind auch noch nicht vergessen, ich kann auch nicht erkennen, dass da Führungspersönlichkeiten vor oder nach den Ablösungen irgendwie positiv aus dem Sumpf herausragen würde. Immer nur "wir wollen Geld vom Land", und das immer dreister.

Man kann natürlich auch auf die strukturellen Probleme sehen, z. B. die vor wenigen Jahren wohl noch kostendeckenden horrenden Fahrpreise, deren weitere Steigerung in den letzten Jahren nicht mehr machbar war, womit dann eben kein Weg mehr zur Kostendeckung zurückführt, wenn mal weniger Busladungen kommen. Daran würde auch eine realitätsbewusste und konstruktive Führung nichts ändern.

Das derzeitige Unternehmen mit seiner selbstgemachten desolaten finanziellen Lage und völlig unklaren Risiken ist aber sicher kein geeigneter Übernahmekandidat. Die Zillertalbahn steht nach dem Wegbrechen des Güterverkehrs auch nicht mehr überragend gut da. Sie hat mit dem bestellten Nahverkehr eine solide Basis, aber mehr auch nicht.

Wenn es zur Umrüstung der Achenseebahn auf ÖPNV kommt, wird man sowieso zu einer Einigung kommen müssen, weil der Zillertalbahn die dann einzustellende Buslinie Jenbach - Pertisau gehört. Dann hätte eine Fusion auch Sinn bzw. eine Übertragung der zuvor übernommenen Betriebsmittel.

Bleibt abzuwarten, was die Achenseebahn nun zu Saisonbeginn macht. Entweder sie steht direkt vor der Insolvenz, oder man kann wundersamerweise doch noch fahren, weil mal wieder alles nur Erpressungsshow war. Einen Weiterbetrieb unter Insolvenzverwaltung kann man wohl vergessen.

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: MrEnglish

Datum: 11.03.20 23:19

1670.24 schrieb:
Es ist ein Trauerspiel, wie eine Bahnstrecke mit touristischem Nutzen in einem der touristisch bedeutsamsten Zentren Tirols und Österreichs derart an die Wand gefahren wird. Daneben floriert die Zillertalbahn, mit Vision, Leitbild und Zukunftskonzept.....
Ach so, weißt du da was das ich nicht weiß? Dort versucht man doch auch nur Landesgeld für das eigene Ego zu verbrennen, nur in ganz anderen Dimensionen.

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: MrEnglish

Datum: 11.03.20 23:25

kaufhalle schrieb:
Wenn es zur Umrüstung der Achenseebahn auf ÖPNV kommt, wird man sowieso zu einer Einigung kommen müssen, weil der Zillertalbahn die dann einzustellende Buslinie Jenbach - Pertisau gehört. Dann hätte eine Fusion auch Sinn bzw. eine Übertragung der zuvor übernommenen Betriebsmittel.
Den ZVB gehört da gar nichts. Wenn überhaupt, dann "gehört" die Linie dem VVT, der vergibt sie.

ÖV wird dort niemals kommen, das Land kann sich nicht zwei solche Millionengräber nebeneinander leisten.

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 11.03.20 23:55

MrEnglish schrieb:
kaufhalle schrieb:
Wenn es zur Umrüstung der Achenseebahn auf ÖPNV kommt, wird man sowieso zu einer Einigung kommen müssen, weil der Zillertalbahn die dann einzustellende Buslinie Jenbach - Pertisau gehört. Dann hätte eine Fusion auch Sinn bzw. eine Übertragung der zuvor übernommenen Betriebsmittel.
Den ZVB gehört da gar nichts. Wenn überhaupt, dann "gehört" die Linie dem VVT, der vergibt sie.

Der Busverkehr läuft immer noch mit Konzessionen, und die gehören den Busunternehmen, nicht dem VVT (ja, ich weiß, dass gegenteilige Behauptungen in Umlauf sind, aber die entbehren jeder Grundlage). Ausgeschrieben wurde dort noch nicht, und eine Vergabe wie an einen Subunternehmer gibt es nicht. Die Zillertalbahn ist Konzessionsinhaber.

MrEnglish schrieb:
ÖV wird dort niemals kommen, das Land kann sich nicht zwei solche Millionengräber nebeneinander leisten.

Was soll denn das andere sein?

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: MrEnglish

Datum: 12.03.20 06:51

kaufhalle schrieb:
Der Busverkehr läuft immer noch mit Konzessionen, und die gehören den Busunternehmen, nicht dem VVT (ja, ich weiß, dass gegenteilige Behauptungen in Umlauf sind, aber die entbehren jeder Grundlage). Ausgeschrieben wurde dort noch nicht, und eine Vergabe wie an einen Subunternehmer gibt es nicht. Die Zillertalbahn ist Konzessionsinhaber.

Die Konzession ist rein gar nichts mehr Wert wenn der VVT die Leistung an ein anderes Unternehmen vergibt. Bis zu einer theoretischen Betriebsaufnahme von SPNV auf der Achenseebahn hat er das auch garantiert getan.

kaufhalle schrieb:
Was soll denn das andere sein?

Die geniale Idee einen 30er Takt mit innovativen Wasserstoffzügen zu fahren, obwohl Experten sagen, dass sich bei allem jenseits des Stundentakts die Oberleitung rentiert.

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 12.03.20 08:15

MrEnglish schrieb:
kaufhalle schrieb:
Der Busverkehr läuft immer noch mit Konzessionen, und die gehören den Busunternehmen, nicht dem VVT (ja, ich weiß, dass gegenteilige Behauptungen in Umlauf sind, aber die entbehren jeder Grundlage). Ausgeschrieben wurde dort noch nicht, und eine Vergabe wie an einen Subunternehmer gibt es nicht. Die Zillertalbahn ist Konzessionsinhaber.

Die Konzession ist rein gar nichts mehr Wert wenn der VVT die Leistung an ein anderes Unternehmen vergibt. Bis zu einer theoretischen Betriebsaufnahme von SPNV auf der Achenseebahn hat er das auch garantiert getan.

Der weitaus größte Teil der Linien im VVT wurde noch nicht ausgeschrieben.

Übrigens bräuchte man für einen Rumpfbetrieb bis Maurach Mitte mit Busanschluss nach Pertisau und Achenkirch gar nicht so viel. Man bräuchte Dieseltriebwagen, und in Jenbach an der HTL, in Höhe der Huberstraße (als Ersatz für Burgeck) und in Fischl Haltestellen, um den Busverkehr zwischen Wiesing und Maurach einstellen zu können. Mehr nicht. An der Strecke selbst sind erst mal keine Umbauten nötig.

MrEnglish schrieb:
kaufhalle schrieb:
Was soll denn das andere sein?

Die geniale Idee einen 30er Takt mit innovativen Wasserstoffzügen zu fahren, obwohl Experten sagen, dass sich bei allem jenseits des Stundentakts die Oberleitung rentiert.

Das ist tatsächlich weniger genial.

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: Peter Illertr

Datum: 12.03.20 10:35

Ich war in den letzten Jahren mehrfach bei der Achenseebahn. Bei der Zillertalbahn kein einziges Mal. Während ich die Achenseebahn als eine der weltweit "Top ten" unter den Dampfbahnen einschätze, ist der Nostalgiebetrieb der Zillertalbahn dem öffentlichen Charakter einer modernen Vorortbahn untergeordnet. Was bei der Entwicklung des Zillertals, wo sogar ernsthaft über S-Bahn-ähnliche Tunnelabschnitte diskutiert wird, ja auch Sinn macht.

Anders ist die Situation bei der Achenseebahn. Offenbar gibt es hinter den Kulissen Streit über ein Zukunftskonzept- Tradition oder Moderne- sowie darüber, wie mit den Altlasten - hier ist insbesondere der Arbeitsrechtsstreit um die Geschäftsführungsposition zu nennen- umzugehen ist.

Ich finde, der neue Eisenbahndirektor Martin Uhlig hat eine Chance verdient. Der Bahnbetrieb, der 10 Jahre auf Verschleiss gefahren werden musste, ist zu konsolidieren. Dafür braucht es natürlich erst einmal Geld. Und vorher noch Geld für die Löhne, um überhaupt weitermachen zu können. Nur wenn der Dampfbetrieb läuft, kann überhaupt über andere Geschäftsformen nachgedacht werden. Der "Markenkern" heisst "130 Jahre Tradition".
Manche wünschen die Insolvenz um per Verwaltung aus den Problemen herauszukommen, aber das ist ein gefährliches Spiel. Sie kann zur irreversiblen Liquidierung der Bahn führen.

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: MrEnglish

Datum: 12.03.20 17:47

Die Bahn ist ein reiner Freizeitbetrieb ohne SPNV Aufgaben. Für sowas ist das Land nicht zuständig. Im Prinzip ist das sogar Wettbewerbsverzerrung gegenüber anderen Touristenattraktionen.
Wenn die Achenseebahn stirbt, dann fehlt maximal genau das, eine Touristenattraktion, aber keine Bahnstrecke die potentiell für SPNV sinnvoll wäre.

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 12.03.20 21:09

Peter Illertr schrieb:
Ich war in den letzten Jahren mehrfach bei der Achenseebahn. Bei der Zillertalbahn kein einziges Mal. Während ich die Achenseebahn als eine der weltweit "Top ten" unter den Dampfbahnen einschätze, ist der Nostalgiebetrieb der Zillertalbahn dem öffentlichen Charakter einer modernen Vorortbahn untergeordnet. Was bei der Entwicklung des Zillertals, wo sogar ernsthaft über S-Bahn-ähnliche Tunnelabschnitte diskutiert wird, ja auch Sinn macht.

Die beiden Bahnen sind nicht miteinander vergleichbar und waren es auch nie. Die Zillertalbahn dient regulärem ÖPNV, darunter sehr wohl auch Touristenbeförderung. Die Achenseebahn war zeitlebens nie was anderes als eine Touristenbahn. Anfangs wohl auch zur Touristenbeförderung, schon seit Jahrzehnten nur noch als Tourismusattraktion. Ganzjährigen Betrieb hat es nie gegeben. Der Dampfbetrieb bei der Zillertalbahn ist eine Randerscheinung, zudem finanziell problematisch.

Peter Illertr schrieb:
Anders ist die Situation bei der Achenseebahn. Offenbar gibt es hinter den Kulissen Streit über ein Zukunftskonzept- Tradition oder Moderne- sowie darüber, wie mit den Altlasten - hier ist insbesondere der Arbeitsrechtsstreit um die Geschäftsführungsposition zu nennen- umzugehen ist.

Es geht nicht um Zukunftskonzepte, es geht darum, den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten bzw. für 2020 überhaupt aufzunehmen. Derzeit sieht es nicht danach aus. Für Zukunftskonzepte hatte die Achenseebahn lange genug Zeit. Aber es kamen immer nur wirre Ausbauideen ohne Konzept dahinter.


Peter Illertr schrieb:
Ich finde, der neue Eisenbahndirektor Martin Uhlig hat eine Chance verdient. Der Bahnbetrieb, der 10 Jahre auf Verschleiss gefahren werden musste, ist zu konsolidieren. Dafür braucht es natürlich erst einmal Geld.

Wurde bis Anfang letzten Jahres überhaupt auf Verschleiß gefahren? Und gab es überhaupt Notwendigkeit dafür? Nein. Man hatte genug Geld, bis zum Beginn der grünen Regierungsbeteiligung hat auch das Land für Investitionen immer wieder zugeschossen. Aber wenn man natürlich Schrott in Appenzell einkauft und herantransportieren lässt, ist eben kein Geld für die wesentlichen Dinge da.

Peter Illertr schrieb:
Und vorher noch Geld für die Löhne, um überhaupt weitermachen zu können. Nur wenn der Dampfbetrieb läuft, kann überhaupt über andere Geschäftsformen nachgedacht werden.

Völlig falsch. Eine solche Touristenattraktion muss sich selbst tragen. Dauerhaft. Für zeitlich begrenzte Probleme mag das Land vielleicht aushelfen, das macht man ja auch seit letztem Jahr. Aber eine Verbesserung der Lage ist nicht absehbar. Der Bahnbetrieb ist prinzipiell nicht subventionswürdig, solange es nur eine Touristenattraktion ist.

"Irgendwie weitermachen" kann keine Basis sein. Bei ÖPNV ist Kontinuität wichtig, bei einer Touristenattraktion mit Saisonbetrieb nicht. Ganz offensichtlich ist eine kostendeckende Weiterführung des bisherigen Dampfbetriebs nicht mehr möglich. Der Fahrpreis liegt schon bei 31 Euro für Hin- und Rückfahrkarte. Das ist schon reichlich viel für eine derart kurze Strecke. Noch höhere Fahrpreise sind nicht realistisch, und auf Basis der bestehenden braucht man permanent Geld vom Land. Somit muss zuerst die Frage stehen, wie es überhaupt weitergehen soll. So wie bisher jedenfalls nicht. Nach
derzeitigem Stand geht es jetzt wohl stramm auf die Insolvenz zu.

Peter Illertr schrieb:
Der "Markenkern" heisst "130 Jahre Tradition".

Das nützt nur nix, wenn der nicht mehr erfolgreich zu vermarkten ist. Eine Achenseebahn mit bestelltem ÖPNV braucht keinen "Markenkern". Tatsächlich im Widerspruch stünden die Spinnereien von Elektrifizierung und Verlängerung bis Elm, das hätte wohl weiterhin eine Touristenbahn zu entsprechendem Fahrpreis sein sollen, dann eine echte Bergbahn statt nur ein paar Minuten den Hang hoch. Das wäre so auch nichts geworden. Ach so: Das Land hätte dafür zahlen sollen.

Peter Illertr schrieb:
Manche wünschen die Insolvenz um per Verwaltung aus den Problemen herauszukommen, aber das ist ein gefährliches Spiel. Sie kann zur irreversiblen Liquidierung der Bahn führen.

Die Insolvenz ist wohl unabwendbar, und natürlich steht am Ende die Liquidierung des Unternehmens. Wer sollte ein derart marodes Unternehmen haben wollen? Damit wird der Weg frei für einen unbelasteten Neuanfang, wie auch immer der dann aussehen mag. Mit Bahnbetrieb unter Insolvenzverwaltung würde ich eher nicht rechnen.

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: tkautzor

Datum: 12.03.20 22:29

kaufhalle schrieb:
Aber wenn man natürlich Schrott in Appenzell einkauft und herantransportieren lässt, ist eben kein Geld für die wesentlichen Dinge da.
Das der Kauf der Appenzeller Bahnen-Fahrzeuge durch die Achenseebahn ein Fehler mag sein, aber diese Fahrzeuge sind auf keinem Fall Schrott, sie hätten in der Schweiz noch jahrzehntelang fahren können wenn sich nicht die Regeln geändert hätten und man demnächst mit einem Rollstuhl oder Kinderwagen unbedingt in jeder Tür einsteigen muss, oder wenn die Schweizer Eisenbahnindustrie nicht einen solchen Einfluss auf die Politik hätte.

Gruss, Thomas.

Re: [AT] Achenseebahn, Land stoppt Zuschüsse

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 12.03.20 22:50

tkautzor schrieb:
kaufhalle schrieb:
Aber wenn man natürlich Schrott in Appenzell einkauft und herantransportieren lässt, ist eben kein Geld für die wesentlichen Dinge da.
Das der Kauf der Appenzeller Bahnen-Fahrzeuge durch die Achenseebahn ein Fehler mag sein, aber diese Fahrzeuge sind auf keinem Fall Schrott, sie hätten in der Schweiz noch jahrzehntelang fahren können wenn sich nicht die Regeln geändert hätten und man demnächst mit einem Rollstuhl oder Kinderwagen unbedingt in jeder Tür einsteigen muss, oder wenn die Schweizer Eisenbahnindustrie nicht einen solchen Einfluss auf die Politik hätte.

Insofern vielleicht nicht ganz präzise ausgedrückt: Mit dem Ankauf durch die Achenseebahn wurden die Fahrzeuge zu Schrott, weil es weder ein Konzept zum Einsatz geschweige denn die nötigen Voraussetzungen noch sonstwie eine Perspektive zur Weiternutzung gab.

Petition für die Achenseebahn

geschrieben von: Schienenradler

Datum: 13.03.20 08:22

Da das Land Tirol kein Interesse zeigt, sich aktiv an der Erhaltung der Achenseebahn zu beteiligen wurde eine Online-Petition „Rettet das Kulturerbe Achenseebahn“ ins Leben gerufen.

Nachstehend die Verlinkung zur Unterzeichnung:

https://www.openpetition.eu/at/petition/online/rettet-das-kulturerbe-achenseebahn

Ich denke, grad weil es sich dabei auch um eine touristische Attraktion handelt, ist es legitim, wenn sich auch Freunde der Achenseebahn außerhalb Tirols daran beteiligen!

http://www.achenseebahn.at/files/Design/1.jpg
Foto: [www.achenseebahn.at]
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