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[CH-F] CEVA, neue S-Bahn Region Genève, kaum zu glauben

geschrieben von: Railfan

Datum: 15.12.19 08:12

Hallo

Heute sollte die mit sehr grossem Aufwand gebaute S-Bahn in der Region Genève erstmals fahren. Dazu hat man in der Stadt eine, meist unterirdische, S-Bahn-Streck nach dem französischen Grenzbahnhof Annemasse gebaut. Auf schweizerischem Gebiet sind da einige modernste Bahnhöfe in der Stadt und Region neu angelegt worden.

Heute sollen die Züge erstmals nach Fahrplan fahren. Sie fahren jedoch nur auf dem schweizerischen Gebiet. Die Franzosen streiken.

Unglaublich, welcher Schaden da angereichtet wird. Vor allem wenn der Streik am Montag fortgesetzt wird. Man hat ja alles gebaut, um den Massenverkehr der französischen Grenzgänger mit dem Auto in die Stadt einzuschränken.

Will das französische Bahnpersonal und das Management wirklich ihre und letztendlich auch unsere Bahn in dieser Region kaputtmachen?

Da kann ich nur noch den Kopf schütteln.

Gruss Railfan



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:15:08:16:43.
Wenn nix fährt könnten höchstens Vandalen die Bahn kaputt machen.
Es ist traurig, wie groß das Verständnis für Streiks ist.

lg
Chris
Hallo

Ja uns Schweizern fehlt das Verständniss für Streiks. Wir kommen gut ohne aus und den Arbeitern gehts trotzdem gut.

Felix
Hallo!
Klar fällt der Streik zu einem blöden Zeitpunkt,die CEVA macht das aber nicht kaput.Der Grenzverkehr wird nur rausgezögert und damit auch der Verzicht auf Autofahrten.
Ich lebe nicht in Genf,kann mir aber gut vorstellen,dass sich je nach Uhrzeit und Wohngegend die Fahrt mit dem Léman-Express schon innerhalb der Stadt lohnt.
Trotzdem schönen 3.Advent!
Olaf
Railfan schrieb:
Hallo

Heute sollte die mit sehr grossem Aufwand gebaute S-Bahn in der Region Genève erstmals fahren. Dazu hat man in der Stadt eine, meist unterirdische, S-Bahn-Streck nach dem französischen Grenzbahnhof Annemasse gebaut. Auf schweizerischem Gebiet sind da einige modernste Bahnhöfe in der Stadt und Region neu angelegt worden.

Heute sollen die Züge erstmals nach Fahrplan fahren. Sie fahren jedoch nur auf dem schweizerischen Gebiet. Die Franzosen streiken.

Unglaublich, welcher Schaden da angereichtet wird. Vor allem wenn der Streik am Montag fortgesetzt wird. Man hat ja alles gebaut, um den Massenverkehr der französischen Grenzgänger mit dem Auto in die Stadt einzuschränken.

Will das französische Bahnpersonal und das Management wirklich ihre und letztendlich auch unsere Bahn in dieser Region kaputtmachen?

Da kann ich nur noch den Kopf schütteln.

Gruss Railfan
Hi,

die Kollegen nehmen nur ihr Recht auf Streik wahr, und wenn mehrere 100.000 Menschen im ganzen Land streiken wird wohl vieles im Argen liegen. Ich wünsche den Franzosen einen langen Atem, lasst euch von eurer Regierung nicht alles gefallen!

Gruß Marc

https://live.staticflickr.com/65535/48978975778_c5495bddc4.jpg
Railfan schrieb:
Heute sollen die Züge erstmals nach Fahrplan fahren. Sie fahren jedoch nur auf dem schweizerischen Gebiet. Die Franzosen streiken.

Unglaublich, welcher Schaden da angereichtet wird. Vor allem wenn der Streik am Montag fortgesetzt wird. Man hat ja alles gebaut, um den Massenverkehr der französischen Grenzgänger mit dem Auto in die Stadt einzuschränken.

Will das französische Bahnpersonal und das Management wirklich ihre und letztendlich auch unsere Bahn in dieser Region kaputtmachen?
Die Züge fahren solange gestreikt wird 2x/Stunde von Chêne-Bourg weiter bis nach Annemasse, also auch auf französischem Gebiet. Das da irgendwelche Schaden angerichtet werden wurde nirgends berichtet, das war bis jetzt alles sehr friedlich.

Es sind nicht die franz. Grenzgänger die in der Schweiz arbeiten die streiken, sondern die französischen Eisenbahner, die mit einem französischem (= Drittwelt-) Gehalt in einer der teuersten Regionen des Landes auskommen müssen. Sollen sie ihren gerechtfertigten Streik einstellen, nur damit die Politiker die diesen Unsinn gebaut haben 2 Tage lang "feiern" soll?

Für den Grossteil der Genfer Bevölkerung bringt der Léman Express nichts neues. Eine Busfahrt vom Bahnhof Cornavin zum Krankenhaus dauert z.B. mit dem Bus 15 Minuten, mit dem Léman Express von Cornavin nach Champel genausoviel + Fussweg bis zum Krankenhaus. Und es ist zu erwarten das ein Grossteil der Grenzgänger weiterhin mit dem Auto zur Arbeit kommen werden, weil sie nicht für das Bahnfahren bezahlen möchten und weil für sie das Auto ein Statussymbol ist. Als neue Passagiere für den LEx könnte man jediglich neue Grenzgänger gewinnen, diejenigen die sich bis jetzt noch nicht ein Auto leisten konnten um in der Schweiz zu arbeiten, dafür müssten jedoch noch mehr Einwohner entlassen werden.

Gruss, Thomas.
felixS schrieb:
Hallo

Ja uns Schweizern fehlt das Verständniss für Streiks. Wir kommen gut ohne aus und den Arbeitern gehts trotzdem gut.

Felix
Wenn es so ist, dann ist es natürlich Super!
Ich bin auch froh wenn man nicht Streiken muss.

lg
Christian
Wenn ich meinen schweizer Gewerkschaftskollegen glauben schenken darf, dann ist das nur ein Teil der Wahrheit. Streiks sind legitim, und wer die sozialen Verhältnisse und die Kultur in Frankreich kennt, hat Verständnis.
Hallo

Hier noch eine Beschreibung des gewaltigen Werkes, welches jetzt durch den Streik in Frankreich seiner wesentlichen Form lahmgelegt ist.

So kann man auch die investierten Gelder (ca. 80% davon aus der Schweiz), auch der EU, verschwenden. Zum Glück fahren in der Schweiz die Züge nach Fahrplan und bringen ab heute der schweizerischen Bevölkerung am Genfersee einen grossen Nutzen.

Grundtext aus dem Netz (SBB), ergänzt:

Ab Sonntag, 15. Dezember 2019, wird der Léman Express mit seinen 45 Bahnhöfen und 230 Kilometern Strecke das grösste grenzüberschreitende S-Bahnnetz Europas sein. Die Linien L1, L2, L3 und L4 verbinden Coppet (CH)und Genf (CH) mit Evian-les-Bains (F) , Annecy (F), Saint-Gervais-les-Bains-Le Fayet (F) und Annemasse (F). Die Linien L5 und L6 verkehren zwischen Genf (CH), La Plaine (F)und Bellegarde (F).
Das neue S-Bahnnetz wurde dank dem acht Jahre dauernden Bau des schweizerischen Herzstücks Genève Cornavin–Eaux-Vives–(Annemasse) (CEVA) und fünf neuer Bahnhöfe (Lancy-Pont-Rouge, Lancy-Bachet, Genève-Champel, Genève-Eaux-Vives und Chêne-Bourg (alle in der Schweiz)) sowie der Totalrenovation des Bahnhofs Annemasse möglich.
Die modernisierte Infrastruktur und die neu gebaute CEVA-Strecke, die dem Léman Express seine grenzüberschreitende Dimension verleiht, kosten knapp zwei Milliarden Franken (ca. 1,8 Milliarden Euro). Finanziert wird der Bau der CEVA auf Schweizer Seite von Bund und Kanton Genf, auf französischer Seite von verschiedenen öffentlichen Körperschaften mit der Unterstützung der Europäischen Union. Das Angebot, das ab dem 15. Dezember 2019 auf dem neuen Netz des Léman Express bereitsteht, finanzieren Besteller des regionalen Verkehrs beider Länder: der Bund, die Kantone Genf und Waadt sowie die Region Auvergne-Rhône-Alpes.
Jeden Tag verkehren rund 240 Züge auf dem Netz des Léman Express. Im Kernnetz zwischen Genf und Annemasse stehen Kundinnen und Kunden sechs Züge pro Stunde und Richtung zur Verfügung (vier S-Bahnen mit Halt an allen Bahnhöfen und zwei Regioexpress mit Halt in Lancy-Pont-Rouge und Genève-Eaux-Vives). Die binationale Fahrzeugflotte setzt sich aus 23 FLIRT- und 17 Régiolis-Kompositionen zusammen."

Gruss Railfan



6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:15:17:30:24.
Railfan schrieb:
Hier noch eine Beschreibung des gewaltigen Werkes, welches jetzt durch den Streik in Frankreich seiner wesentlichen Form lahmgelegt ist.

So kann man auch die investierten Gelder (ca. 80% davon aus der Schweiz), auch der EU, verschwenden. Zum Glück fahren in der Schweiz die Züge nach Fahrplan und bringen ab heute der schweizerischen Bevölkerung am Genfersee einen grossen Nutzen.
Es erscheint sehr einfältig, dieses Verkehrsprojekt an seinem ersten Tag, der zufällig mit einem landesweiten Streik zusammenfällt, zu messen.
Rodscha schrieb:
Es erscheint sehr einfältig, dieses Verkehrsprojekt an seinem ersten Tag, der zufällig mit einem landesweiten Streik zusammenfällt, zu messen.

Danke. Dem stimme ich zu. Ich hoffe, Railfan hat noch nicht mitbekommen, dass heute auch Trenord streikt und man somit z.B. auch die Neubaustrecke Mendrisio - Varese niemals hätte bauen dürfen.
Ihr habt es nicht begriffen. Ich finde die länderübergreifenden Projekte, welche zur Zeit gebaut (und hauptsächlich von der Schweiz bezahlt sind)werden, grossartig. Was ich weniger gut empfinde ist die Haltung des Personals der SNCF (vor allem deren Management), welche den erhofften Nutzen teilweise zunichte machen. Das gilt nicht nur für die Region Léman, sondern gerade auch für eine andere, neu gebaute und eröffnete Verbindung im Norden der Schweiz.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:15:17:40:52.
Hier noch der Linienplan

Die Verbindung von Genève Cornavin bis Annemasse liegt fast vollständig in der Schweiz und wurde neu gebaut.
Vorher gab es nie durchgehende Gleise auf dieser Strecke.

Das Ganze ist bezüglich Eisenbahn wirklich eine grosse Sache.

Nicht hervorgehoben ist die Hauptstrecke Nr. 1 im Reisezugverkehr der Schweiz, die Strecke Genève-Aéroport - Genève-Cornavin - Lausanne - Bern - Zürich - St. Gallen, mit allen Verzweigungen in Lausanne.

In Bellegarde zweigt übrigens die (hauptsächlich von der Schweiz bezahlte) einspurige, neu aufgebaute Gebirgsstrecke ab, welche von den TGV-Zügen (auch von denen aus Savoyen (F)) Richtung Paris befahren wird.

https://up.picr.de/37447650cc.jpg



6-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:15:23:39:52.
Railfan schrieb:
Was ich weniger gut empfinde ist die Haltung des Personals der SNCF (vor allem deren Management), welche den erhofften Nutzen teilweise zunichte machen. Das gilt nicht nur für die Region Léman, sondern gerade auch für eine andere, neu gebaute und eröffnete Verbindung im Norden der Schweiz.
Inwiefern?
Es ist hierzu ein Beitrag im Eisenbahn - Amateur erschienen.Ausgabe 12/2019 in französischer und deutscher Sprache.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:16:21:16:25.
Railfan schrieb:
Grundtext aus dem Netz (SBB), ergänzt:

Ab Sonntag, 15. Dezember 2019, wird der Léman Express mit seinen 45 Bahnhöfen und 230 Kilometern Strecke das grösste grenzüberschreitende S-Bahnnetz Europas sein.
Das grenzüberschreitende S-Bahnnetz Basel, das sogar trinational ist, besteht aus 357 km Strecke und 109 Bahnhöfen.

Gruss, Thomas.
Ja, Railfan das ganze ist eine grosse Sache. Und genau aus diesem Grund tun dem Ganzen ein paar Streiktage keinen Abbruch. Auch wenn sich Leute die sich mit dem Projekt identifizieren verständlicherweise über den Streik nerven - der Untergang ist dies bei weitem Nicht.

Auch wenn nicht gestreikt worden wäre, hätten morgen nicht hundertre das Auto stehen gelassen und wären mit dem Zug zur Arbeit. Dies ist ein Prozess der seine Zeit braucht.
Sind wir ehrlich wann macht sich jemand Gedanken seinen Arbeitsweg umzuorganisieren? Meist sind externe Treiber wie
- Wechsel des Arbeitsortes (Stellenwechsel, Reorganisation und so weiter)
- Wohnortswechsel
- Bisherige Variante funktioniert nicht mehr (Auto am Ende, Fahrplan der Öffis ändert...)
Solche Dinge kommen im Leben meist nur alle paar Jahre vor. So werden die meisten Leute ihre Gewohnheiten nur langsam ändern. Aus diesem Grund werden zum Beispiel im Kanton Bern normalerweise neue Buslienen 3 Jahre gestestet, bevor man über das gelinen/scheitert urteilt. Diese Ziet darf man sich am Léman nehmen bis über den Erfolg geurteilt wird.
Zugegeben es gibt noch jene die einen mühsamen Arbeitsweg haben und für Alternativen dankbar sind. Um solche Leute vom LEX zu überzeugen, wird die Zeit nach den Festtagen entscheidend sein bzw. die langfristige Zuverlässigkeit des Systems.

Ich bin kein besonderer Anhänger von Streiks, habe aber ein gewisses Verständnis für diese Leute. In der Schweiz konnten wir in den letzten Jahren mehrmals über mehr oder weniger gelungene Renten- und Steuerreformen abstimmen. Wenn ein Gesetz nicht ankommt, können Unterschriften gesammelt werden, sind es 50 000 wird abgestimmt. Diesen Mechanisums gibt es so in Frankreich nicht. Soll etwas Umgesetzt werden, dass dich arg beeinträchtigt bleibt dir zu protestieren oder zu streiken.
tkautzor schrieb:
Railfan schrieb:
Ab Sonntag, 15. Dezember 2019, wird der Léman Express mit seinen 45 Bahnhöfen und 230 Kilometern Strecke das grösste grenzüberschreitende S-Bahnnetz Europas sein.
Das grenzüberschreitende S-Bahnnetz Basel, das sogar trinational ist, besteht aus 357 km Strecke und 109 Bahnhöfen.
Hm, in Basel unter Einrechnung des stündlich verkehrenden Regionalexpress nach Offenburg und des mehr oder weniger stündlich verkehrenden TER mit Halt an allen Stationen nach Mulhouse? Das sind doch eher Regionalzüge als S-Bahnen.

Die Frage der genauen Abgrenzung S-Bahn / Regionalzug stellt sich letztlich natürlich auch in Genf.

Unabhängig davon finde ich toll, dass es in Genf jetzt bessere grenzüberschreitende Verbindungen gibt.

Gruß
X73900

Re: [CH-F] Tops und Flops

geschrieben von: Railfan

Datum: 16.12.19 17:18

Hallo

Heute steht in der "Neuen-Zürcher-Zeitung" einiges über dieses Thema.


1. Über die Auswirkungen des Streiks bei der Pariser U-Bahn. Da 60% der Haushalte im Grossraum Paris kein Auto haben, können die Menschen seit Tagen den Arbeitsplatz kaum erreichen. Auf den Strassen herrscht zudem ein Chaos.

2. Bericht über den Erfolg oder den Flop der Grenzüberschreitenden S- und Regionalbahnen der Schweiz.
- Tessin - Lombardei ein grosser Erfolg. Insbesondere Mendrisio - Varese (neu).
- Delle - Belfort (neu) ein Flop, weil die Franzosen (SNCF und Grenzgänger) da nicht mitspielen.
- Bodenseeraum schleppend.

Schauen wir, was am Genfersee passieren wird.

Streik ist wie Geiselhaft an der ärmeren Bevölkerung. Die leiden am meisten darunter.

Gruss Railfan



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:16:19:22:11.
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