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Massive Vorwürfe: Westbahn droht Lizenzentzug

geschrieben von: Bernd Thielbeer

Datum: 20.11.19 19:59

Justiz ermittelt: Angeblich gefälschte Zeugnisse und Fahrten mit defektem Brandschutz. Betreiber sieht „kein Sicherheitsproblem“.

[kurier.at]
219 027-0 schrieb:
leider mit Bezahlschranke
Hier ist es lesbar:

[www.tt.com]

[www.derstandard.at]

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)





sachlicher Bericht

geschrieben von: S 75

Datum: 20.11.19 20:12

Hallo,
Hier das ganze nicht so reißerisch.

Grüße aus Berlin, S 75

Re: sachlicher Bericht

geschrieben von: RBD-S

Datum: 20.11.19 21:34

Ja, die Salzburger Nachrichten haben das sehr sachlich und ausgewogen geschrieben.

Re: sachlicher Bericht

geschrieben von: 219 027-0

Datum: 20.11.19 22:35

S 75 schrieb:

Hier das ganze nicht so reißerisch.



Danke!

Re: Massive Vorwürfe: Westbahn droht Lizenzentzug

geschrieben von: Weltreisender

Datum: 21.11.19 03:11

Morge allerseits,

vielen Dank für die Links. Ja, das ist schon harter Tobak.

Herzliche Grüsse
Martin

Re: sachlicher Bericht

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 21.11.19 12:24

S 75 schrieb:
Hier das ganze nicht so reißerisch.
Auch der Rundfunk berichtet sachlich und bezahlschrankenfrei:
[wien.orf.at]

Re: sachlicher Bericht

geschrieben von: 2095_010

Datum: 22.11.19 09:51

Wobei hier SN und ORF (wohl von der APA) etwas Durcheinander gebracht haben.

Im dritten Absatz geht es zuerst um die beiden Lokführer, die angeblich gekündigt wurden, weil sie zu sehr auf die Sicherheit geachtet haben. Dann geht es plötzlich um die „Fehler bei der internen Dokumentation“, dabei geht es aber um die erst im nächsten Absatz behandelten Schulungen / Prüfungen.


Wenn der Vorwurf stimmt, dass gar nicht geprüft wurde bzw der Prüfer garnicht dafür berechtigt war, dann sind das für mich etwas mehr als Ungereimtheiten.

Wie gefährlich die Situation mit den Brandschutztüren tatsächlich war, kann ich nicht einschätzen. Wenn es gefährlich war, dann zählen mangelnde Ersatzteile nicht. Da liegt es in der Verantwortung des Unternehmen genug Reserven zu schaffen (Fahrzeuge bzw. Ersatzteile) oder Züge ausfallen zu lassen.


Zitat
Hier das ganze nicht so reißerisch.
Für mich etwas zu entspannt.

Re: Fingierte Medieninszenierung als Ablenkungsmanöver?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 27.11.19 20:37

Mir ist heute zu Ohren gekommen, daß das Thema Lokführerausbildung noch viel problematischer gehandhabt wurde. Demzufolge wurden bei einem EVU seit 1999 kommissionelle Prüfungen abgenommen, die nie von einer Kommission abgenommen wurden. Die Richtigkeit der Prüfung wurde von einem Mitarbeiter nachträglich mit seiner Unterschrift beglaubigt. Da dieser Mitarbeiter aber von seiner Geliebten vor einem Monat erschossen wurde, spießt es sich gehörig in der ganzen Lokführerausbildung an einem Standort südlich von St. Pölten. Akute Probleme gibt es beim 40. Kurs, deren Ablauf ins Stocken gekommen ist. Die Teilnehmer fahren den nach mir vorliegenden Informationen als Beimänner mit. Beim vorigen Kurs ist auch noch etwas passiert, man munkelt von der Aberkennung der Prüfungen. Unter diesen Gesichtspunkten wird die Westbahn-Causa als Ablenkungsmanöver betrachtet.

Dieser Sachverhalt bietet genügend Fragen, um noch einiges dazu zu hinterfragen.

Re: Fingierte Medieninszenierung als Ablenkungsmanöver?

geschrieben von: Rodscha

Datum: 27.11.19 23:10

KkStB schrieb:
Mir ist heute zu Ohren gekommen, daß das Thema Lokführerausbildung noch viel problematischer gehandhabt wurde. Demzufolge wurden bei einem EVU seit 1999 kommissionelle Prüfungen abgenommen, die nie von einer Kommission abgenommen wurden. Die Richtigkeit der Prüfung wurde von einem Mitarbeiter nachträglich mit seiner Unterschrift beglaubigt. Da dieser Mitarbeiter aber von seiner Geliebten vor einem Monat erschossen wurde, spießt es sich gehörig in der ganzen Lokführerausbildung an einem Standort südlich von St. Pölten. Akute Probleme gibt es beim 40. Kurs, deren Ablauf ins Stocken gekommen ist. Die Teilnehmer fahren den nach mir vorliegenden Informationen als Beimänner mit. Beim vorigen Kurs ist auch noch etwas passiert, man munkelt von der Aberkennung der Prüfungen. Unter diesen Gesichtspunkten wird die Westbahn-Causa als Ablenkungsmanöver betrachtet.

Dieser Sachverhalt bietet genügend Fragen, um noch einiges dazu zu hinterfragen.
Du bist da was ganz großem auf der Spur, bleib dran!

Re: Fingierte Medieninszenierung als Ablenkungsmanöver?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 27.11.19 23:49

Rodscha schrieb:
KkStB schrieb:
Mir ist heute zu Ohren gekommen, daß das Thema Lokführerausbildung noch viel problematischer gehandhabt wurde. Demzufolge wurden bei einem EVU seit 1999 kommissionelle Prüfungen abgenommen, die nie von einer Kommission abgenommen wurden. Die Richtigkeit der Prüfung wurde von einem Mitarbeiter nachträglich mit seiner Unterschrift beglaubigt. Da dieser Mitarbeiter aber von seiner Geliebten vor einem Monat erschossen wurde, spießt es sich gehörig in der ganzen Lokführerausbildung an einem Standort südlich von St. Pölten. Akute Probleme gibt es beim 40. Kurs, deren Ablauf ins Stocken gekommen ist. Die Teilnehmer fahren den nach mir vorliegenden Informationen als Beimänner mit. Beim vorigen Kurs ist auch noch etwas passiert, man munkelt von der Aberkennung der Prüfungen. Unter diesen Gesichtspunkten wird die Westbahn-Causa als Ablenkungsmanöver betrachtet.

Dieser Sachverhalt bietet genügend Fragen, um noch einiges dazu zu hinterfragen.
Du bist da was ganz großem auf der Spur, bleib dran!
Die Geschichte gehört dazu: https://www.krone.at/2031123
Willkommen in der Welt der Verschwörungstheorien.

Re: Fingierte Medieninszenierung als Ablenkungsmanöver?

geschrieben von: Rodscha

Datum: 28.11.19 09:01

KkStB schrieb:
Die Geschichte gehört dazu: https://www.krone.at/2031123
Wobei da ja die wirklich pikanten Details verschwiegen wurden, um die Sache nicht zu sehr aufkochen zu lassen. Die Westbahn ist da nur ein kleines Bauernopfer.

Re: Fingierte Medieninszenierung als Ablenkungsmanöver?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 28.11.19 13:21

KkStB schrieb:
Die Geschichte gehört dazu: https://www.krone.at/2031123
Da lese ich abe nichts von getürkten Lokführerprüfungen.

Sondern nur einen HInweis (indirekt in der Altersangabe) darauf, wie leicht und schnell Frauen bei der ÖBB Kariere machen können:
Zitat:
Eine 36-jährige ÖBB-Managerin hatte aus Eifersucht ihren Geliebten (50) und dann sich selbst erschossen.

Re: Fingierte Medieninszenierung als Ablenkungsmanöver?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 29.11.19 19:13

Mir ist jetzt der gesamte Sachverhalt bekannt. Wenn sich das bewahrheitet, was berichtet wird, ist der Skandal rund um die Westbahn geradezu lächerlich. Doch alles der Reihe nach.

Der Fachinstruktur war in Wörth für die fachliche Leitung und Ausbildung der neuen Lokführer zuständig und hat u. a. die Kurse koordiniert. Die Kurszuteilung erfolgte durch seine Geliebte. Ein Bekannter berichtete mir, daß er auch die Checks in Vorarlberg abgenommen hat. Dies habe er deswegen gemacht, weil der dort auch eine Dame kannte. Jedenfalls hat der Mitarbeiter von einer anderen Frau ein Kind bekommen, das der Geliebten mißfiel. Es kam zum bekannten Schäferstündchen mit dem noch bizarreren Ausgang.

Die Folgen des bizarren Ausgangs sind für die ÖBB fatal. Seit dem Ableben der beiden ÖBB-Personale herrscht in Wörth nicht nur Chaos, sondern der gesamte Ausbildungsbetrieb steht still. Das heißt konkret: Bei einem aktuellen Ausbildungskurs kam es bei allen Teilnehmern, die die Prüfung positiv bestanden haben, zu einer unangenehmen Überraschung. Ihre Prüfung wurde durch einen Formalfehler nachträglich aufgehoben. Weil man nicht weiß, was man mit diesen Jungspatzen tun soll, werden diese derzeit als Beimänner im Lokdienst eingeteilt. Man ist dabei dahinter gekommen, daß die Prüfungen nicht wie vorgesehen, an einem Tag abgehalten wurden, zudem steht im Raum, daß man seit Jahren Staatsprüfungen vor einem Einzelprüfer ablegte, protokolliert wurden jeweils kommissionelle Prüfungen, alles fein säuberlich bescheinigt durch den Fachinstruktur. Betroffen sind daher alle Personen, die vor keiner Kommission die Prüfung abgelegt haben. Denen droht allen die Aberkennung ihrer Berufeignung. Und wenn das stimmt, was man sich erzählt, wird das dem Anschein nach schon seit 1999 so gehandhabt.

Die Modalitäten hinsichtlich der Prüfungen sind in der TFZf-VO niedergeschrieben. Die Prüfungen sind durch eine Kommission durchzuführen. § 16 Abs. 1 TFZf-VO besagt: "Die Prüfungskommission für die Abnahme der Triebfahrzeugführerprüfung setzt sich aus jeweils einem Prüfungskommissär für die technische Teilprüfung, für die betriebliche Teilprüfung und für die praktische Teilprüfung (Prüfungsfahrt) zusammen. Da diese Prüfungen nicht wie vorgesehen nach den gesetzlichen Bestimmungen erfolgten, bedeutet dies, daß alle ausgestellten Dokumente damit nichtig sind.

Das sind soweit die Informationen, die sich zu diesem Fall erheben haben lassen. Wenn man sich das so durch den Kopf gehen läßt, stellt sich schon die Frage, auf welchen Ebenen hier die Kontrollmechanismen versagt haben? Meiner Meinung nach wird hier noch einiges zu klären sein.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:11:29:19:18:16.

Re: Fingierte Medieninszenierung als Ablenkungsmanöver?

geschrieben von: Rodscha

Datum: 29.11.19 19:40

Ich bin gespannt ob je die ganze Wahrheit ans Tageslicht kommen wird, das ist ja nur die Spitze des Eisbergs.

Re: Standard-Artikel

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 06.12.19 07:14

[www.derstandard.at]



MORD ALS AUSLÖSER
Affäre um gefälschte Zeugnisse erfasst Lokführer der ÖBB
Die Affäre um gefälschte Zeugnisse für Westbahn-Lokführer bekommt eine neue Dimension. Auch bei der Staatsbahn ÖBB sollen Protokolle falsch beurkundet worden sein
Luise Ungerboeck
5. Dezember 2019, 06:00
383 Postings

Die Affäre um mutmaßlich gefälschte Lokführerzeugnisse hat offenbar eine viel größere Dimension, als bisher bekannt. Sie erfasst nach der privaten Westbahn nun den marktbeherrschenden Bahnanbieter Bundesbahn. Wie sich aus einem offenen Brief eines ehemaligen Rechnungshofprüfers an Verkehrsminister Andreas Reichhardt erschließt, war die von ÖBB-Betriebsräten und der Eisenbahnergewerkschaft Vida als vorbildlich gepriesene Lokführerausbildung der Staatsbahn doch nicht so vorbildhaft.

Bei den alle drei Jahre zu wiederholenden Prüfungen war das zuständige Prüforgan offenbar genauso wenig anwesend wie bei den vor wenigen Wochen beanstandeten Prüfungen der Westbahn-Lokführer. Außerdem dürften Prüfzeugnisse ad infinitum ausgestellt worden sein, obwohl die Beurkundung obligatorisch regelmäßig zu wiederholen beziehungsweise überprüfen ist.
Mord als Auslöser
Ins Rollen kam die Causa, die nun die Oberste Eisenbahnbehörde im Verkehrsministerium und die für die Erteilung der Fahrerlaubnis für Triebfahrzeugführer (nach Vorlage der einschlägigen Zeugnisse) zuständige Schieneninfrastrukturgesellschaft Schig (eine dem Verkehrsministerium nachgeordnete Gesellschaft) unter Druck bringt, ausgerechnet durch einen Mord am Nationalfeiertag. Der für die fachliche Leitung und Ausbildung im ÖBB-Ausbildungszentrum in Wörth bei St. Pölten zuständige ÖBB-Fachlehrer und -Instrukteur wurde in einem Hotel in St. Pölten ermordet. Er sei deshalb, so notierte der Anzeiger, nicht mehr dazugekommen, die Prüfungsprotokolle des am 25. Oktober abgeschlossenen Ausbildungskurses nachträglich zu unterfertigen.

Wäre der ÖBB-Prüfer wie vorgeschrieben anwesend gewesen, hätte er die Papiere sofort beurkunden können. So aber nahm das Unglück seinen Lauf. Denn es stellte sich heraus, dass die gesamte Prüfungskommission versagte respektive nie vorhanden war. Denn Prüfungen wurden offenbar über Jahre hinweg von Einzelprüfern abgenommen und nicht, wie in der Triebfahrzeugführer-Verordnung vorgesehen, von einer dreiköpfigen Kommission aus je einem Kommissär für die technische Teilprüfung, die betriebliche Teilprüfung und für die praktische Teilprüfung, wie die Prüfungsfahrt, auf der spezifische Kenntnisse für einen bestimmten Triebfahrzeugtyp unter Beweis zu stellen sind, im Fachjargon heißt.
Prüfungen hinfällig
Die Auswirkungen dieses Versagens – auch der für Eisenbahnsicherheit zuständigen Eisenbahnbehörde – wären dramatisch für die Österreichische Bundesbahn und vor allem die Fahrgäste: Da sich Anzeichen mehren, dass nach diesem Muster bereits seit mindestens drei Jahren verfahren wird, wären alle Triebfahrzeugprüfungen für die Elektrotriebfahrzeuge des Typs ÖBB-Cityjet von Siemens hinfällig. Der Verkehr mit rund hundert Schnell- und Regionalbahnzügen der ÖBB, mit denen der tägliche Pendlerverkehr insbesondere in der Ostregion – inklusive Wiener Schnellbahn zwischen Wien-Floridsdorf und Wien-Meidling – absolviert wird, müsste mangels qualifizierter Lokführer stillgelegt werden.

Die ÖBB betont, Prüfer H. sei nicht der Einzige im Dienst der ÖBB gewesen. Daher gebe es keinen Stillstand bei Ausbildungen. Und überhaupt könne man die Vorwürfe nicht nachvollziehen, alle Prüfungen liefen gemäß den einschlägigen Gesetzen und Verordnungen ab, versicherte ein ÖBB-Sprecher. "Alle Züge fahren bei uns unter Einhaltung höchster Sicherheitsstandards."
Das Verkehrsministerium verweist darauf, dass erst nach einem Ermittlungsverfahren eine Stellungnahme erteilt werden kann. Ein Zusammenhang mit dem Mord in St. Pölten sei nicht erkennbar, auch habe der Anzeiger offenbar einige eisenbahnrechtliche Bestimmungen durcheinandergebracht. Eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft sei jedenfalls noch nicht erfolgt. (Luise Ungerboeck, 5.12.2019)

Re: ORF-Artikel

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 06.12.19 07:15

https://orf.at/stories/3146541/


Lokführerzeugnisse
ÖBB weisen Fälschungsvorwurf von sich
Nach der Westbahn gibt es nun auch gegen die ÖBB Vorwürfe, Zeugnisse für Lokführer widerrechtlich ausgestellt zu haben. Gegenüber ORF.at hieß es allerdings von den Bundesbahnen, man „weise die erhobenen Anschuldigungen auf das Schärfste zurück“. Alle Prüfungen seien „klar dokumentiert und transparent nachvollziehbar“.

Ende November war bekanntgeworden, dass die Staatsanwaltschaft gegen die Westbahn ermittelt. Auslöser waren laut „Kurier“ Anzeigen von zwei Lokführern. Sie warfen dem Unternehmen Ungereimtheiten bei der Vergabe von Zeugnissen für Lokführer und Mängel bei Brandschutztüren vor. Einer der Lokführer habe eine 49 Seiten lange Dokumentation mit Verfehlungen vorgelegt, berichtete der „Kurier“. Aufgrund der Vorwürfe habe das Verkehrsministerium Anzeige bei der Justiz erstattet.

Soweit ist es bei den ÖBB noch nicht, doch auch hier scheint sich eine Affäre um mutmaßlich gefälschte Lokführerzeugnisse anzubahnen, wie der „Standard“ am Donnerstag berichtete. Dem Artikel zufolge würden sich die Vorwürfe aus einem offenen Brief eines ehemaligen Rechnungshof-Prüfers an Verkehrsminister Andreas Reichhardt erschließen. Wie bei der Westbahn sollen auch hier Prüfungen nicht ordnungsgemäß abgenommen worden bzw. das zuständige Prüforgan gar nicht anwesend gewesen sein. Außerdem sollen Prüfzeugnisse unbegrenzt ausgestellt worden sein – was entgegen den Vorschriften ist.

Das wurde von ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder klar dementiert: „Zusatzbescheinigungen wie Typenprüfungen werden gemäß EU-Verordnung für einen Zeitraum von maximal zehn Jahren ausgestellt. Die jeweiligen Typenkenntnisse werden regelmäßig durch Checks kontrolliert und dokumentiert.“
Vorwürfe gegen Mordopfer
Ein Mord soll dem „Standard“-Artikel zufolge die Sache ins Rollen gebracht haben: Der für die fachliche Leitung und Ausbildung im ÖBB-Ausbildungszentrum in Niederösterreich zuständige Lehrer wurde am Nationalfeiertag in einem Hotel in St. Pölten vermutlich aus Eifersucht ermordet. Er sei deshalb, heißt es in der Anzeige gegen die ÖBB, nicht mehr dazu gekommen, die Prüfungsprotokolle des am 25. Oktober abgeschlossenen Ausbildungskurses nachträglich zu unterfertigen – denn selbst anwesend war er dort widerrechtlich nicht.

Missstände sollen über Jahre hinweg bestanden haben, Prüfungen sollen von Einzelprüfern und nicht, wie vorgesehen, von einer dreiköpfigen Kommission abgenommen worden sein. Es würden sich die Anzeichen mehren, beschwor der „Standard“ ein Krisenszenario herauf, dass „alle Triebfahrzeugprüfungen für die Elektrotriebfahrzeuge des Typs ÖBB-Cityjet von Siemens hinfällig“ seien. „Der Verkehr mit rund hundert Schnell- und Regionalbahnzügen der ÖBB (…) müsste mangels qualifizierter Lokführer stillgelegt werden.“

Verkehrsministerium wird vorerst nicht tätig
Bei den ÖBB reagierte man mit Unverständnis: „Unser verstorbener Kollege war seit Jahren ein besonders engagierter Mitarbeiter, der sich an alle Vorgaben und Verhaltensstandards gehalten hat. Herr Werner H. war nur einer von mehreren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der für Lokführerzulassungsprüfungen zuständig war. Alle Ausbildungen laufen planmäßig unter den einschlägigen Gesetzen und Verordnungen weiter, die anstehenden Prüfungen wurden auf die anderen Prüferinnen und Prüfer aufgeteilt.“
Das Verkehrsministerium sieht derzeit jedenfalls keinen Grund zum Handeln – die Anzeige weise einige Ungereimheiten auf. Eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft sei nicht erfolgt.

aloh, ORF.at

Re: ORF-Artikel

geschrieben von: J-C

Datum: 06.12.19 11:13

Kurzum, es gibt keine Ermittlungen, das Verkehrsministerium hat auch keine Reaktion parat.

Ich glaub nicht, dass da was passieren wird. Nichtmal die Anzeige war akkurat gewesen.

https://abload.de/img/dwaminic8pum.jpg
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