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 08/02 - Alpenlandforum 

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Hallo Leute,

eine nicht so erfreuerliche Nachricht

Mal abwarten, wie die Strecke danach 'touristisch' weiterbetrieben wird...

VG von Alex

Mit der Aufgabe des ÖPNV verliert die Bahn aber auch die Mittel aus dem MIP (wie die Achenseebahn) und damit die Mittel für die Substanzerhaltung. Angesichts der für 2026 vorgesehenen Elektrifizierung der Steirischen Ostbahn und damit der Möglichkeit, die altertümliche 1800V DC-Spannungsversorgung mit unüblicher Polarisierung (+ Schiene, - Fahrdraht, mit allen Problemen der so verstärkten elektrochemischen Korrosion) endlich los zu werden, eine etwas ungeschickte Strategie. Bis auf den Bhf Feldbach ÖBB (und die AB zum Hartsteinwerk) ist die Oberleitung mit üblichen Armaturen auf eine Systemumstellung ertüchtigt. Ein Systemwechsel in Feldbach ÖBB wird sich keine Museumsbahn leisten können. Die ausholende Trassierung und damit verbunden, die außerordentlich vielen Eisenbahnkreuzugen sind die Hypotheken dieser Strecke.....
mfg
ET10.104
Sehr Schade! Und jetzt, wo alle von Klimazielen usw. reden, stellt man von einer elektrisch betriebenen Bahn auf Dieselbus um. Verstehe einer diese Vorgangsweise.
Gruß Yannis
Die täglichen vier Zugpaare sind halt leider auch nicht wirklich der Renner...

https://abload.de/img/gleichenbergerbahnvmjow.jpg
Schweinbarther Kreuz, Sarmingstein, Aschach....und jetzt Gleichenberg: Es summiert sich nun doch. Ein Szenario wie in Deutschland vor 40 Jahren.

Was kommt raus, wenn man einen Alm-Öhi mit einem Kampfhund kreuzt? Richtig: Ein schweizer Zugbegleiter.
Mit Ausnahme von Gänserndorf - Schweinbarth - Obersdorf wird auf keiner der genannten Strecken derzeit Verkehr angeboten, der über ein lächerliches Mindestmaß hinausgeht. Also entweder ganz oder gar nicht, für ein paar Alibizüge ist das Vorhalten einer Strecke nicht nur wirtschaftlicher Schwachsinn.
SPS schrieb:
Ein Szenario wie in Deutschland vor 40 Jahren.
Kein Wunder. Die (wirtschaftlichen) Spielregeln sind faktisch die selben. Eher ein Wunder, dass eine Bahnstrecke ohne viel Investitionen so lange neben der Alternative Straße überleben kann. In der Steiermark ist der Bus zwischen den Endpunkten doppelt so schnell. MIV gar keine Konkurrenz. Ein Weiterwiebisher funktioniert auch in Österreich nicht ewig. Dass die ÖBB bzw. der Staat/Bundesländer dies nach den recht vielen Stilllegungen der 1980/90er nicht verstanden haben ... Etwas Kosmetik durch neue Bahnsteig oder Rh 5047 statt Vorkriegsware/Spantenwagen nutzt sich schnell ab. Nichts neues, siehe z.B. https://www.derstandard.at/story/1285199117464/nebenbahnen-stille-stilllegunghttps://www.derstandard.at/story/1285199117464/nebenbahnen-stille-stilllegung

Die Direktvergabe an die ÖBB wird einige Strecken noch ein paar Jahren im Fahrplan halten. Wenn sich bei der Politik nicht viel Richtung ÖV ändert, wird 2029/34 die nächste Welle an Verkehrsträgerwechseln rollen.
Avala schrieb:
Mit Ausnahme von Gänserndorf - Schweinbarth - Obersdorf wird auf keiner der genannten Strecken derzeit Verkehr angeboten, der über ein lächerliches Mindestmaß hinausgeht. Also entweder ganz oder gar nicht, für ein paar Alibizüge ist das Vorhalten einer Strecke nicht nur wirtschaftlicher Schwachsinn.
Mit Ausnahme des Schweinbarther Kreuzes wird die Infrastruktur bei allen genannten Abschitten zumindest in naher Zukunft erhalten bleiben - nur eben mit deutlich weniger Verkehr.
Für das Schweinbarther Kreuz gibt es nicht einmal einen Einstellungsantrag. So schnell wird das nicht weg sein.
Schienenradler schrieb:
Die täglichen vier Zugpaare sind halt leider auch nicht wirklich der Renner...

Eben. Das deckt noch nicht mal mehr den Berufsverkehr ab. Der Busverkehr in der Region ist allerdings auch mehr als traurig. Es gibt nur Direktverkehr zwischen Feldbach und Bad Gleichenberg, mit kürzerer Fahrzeit und auch nur wenigen Fahrtenpaaren pro Tag, der aber keinen der anderen an der Bahn liegenden Orte bedient. Dort findet kaum mehr als Schülerverkehr statt. Aber mehr macht die Bahn auch nicht.
Ja - das ist eine leide Geschichte! Die Region hat als Wandergebiet eigentlich viel Potential, wird aber kaum genutzt. Kenne die Bahnstrecke sehr gut, war dort schon wandermässig mit dem Fotoapparat unterwegs, aber irgendeine Restauration gibt es weit und breit keine mehr. Auf eine Frage an einen arbeitenden Bauer, musste dieser nur abwinken, es sei alles zugesperrt worden! Zum Glück gab es dann verspätet noch die Bahnhofsgastätte in Feldbach, sonst wären wir wohl verhungert . . .
Touristisch wertvoll ist die Gleichenbergerbahn genau deshalb, weil sie ein S bildet und man die Möglichkeit hätte, an vielen Orten ein- oder ausszusteigen! Nur, es wäre Zeit die ungarische Westbahn/steirische Ostbahn endlich zu elektrifizieren. Es mag zwar impossant tönen, wenn bis zu vier Dieselloks die Lassnitzhöhe mit einem schweren Güterzug erklimmen, aber sehr ökologisch und ökonomisch wird dies kaum sein. Ein S-Bahnverkehr mit Elektrotriebwagen und Flügelung in Gleisdorf (nach Weiz) und Feldbach (nach Bad Gleichenberg) könnte der Strecke nützen. Die Fahrleitungsanlagen sind bereits zumindest teilweise auf 15 kV ausgelegt. Aber da müsste auch mindestens alle zwei Stunden ein durchgehender Verkehr nach Graz angeboten werden.

Im Gegensatz zur schweizerischen WM (Wohlen - Meisterschwanden) welche die gleichen geografischen Bedingungen hatte (S), aber kein Wanderparadis zu bieten hatte, wäre dies in der Steiermarkt der Fall.
Wenn man bedenkt, dass früher nicht nur direkte Wagenläufe aus Wien nach Bad-Gleichenberg, noch früher gar ein Triebwagenzug Kurgäste dorthin beförderte, so muss die Nachlässigkeit der Politik zu denken geben. Wenn aber die örtliche und übergeordnete Lands-Politik versagt, wass will dann die Bahn noch erreichen? Kommt dazu, dass die Buslobby sich natürlich mit allem Mittel wehren wird, wenn man ihre Pfründe angreift. Eine vernünftige Verkehrspolitik sieht anders aus! Vorbiler gibt es . . .

Urs

Als ich im Mai dort wanderte ...

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 27.10.19 12:06

... stellte ich mir ein schönes Rasengleis durch den Kurpark vor, um näher an den Ort zu gelangen. Wäre aber auch wieder schade um die Einkehrmöglichkeit am Bahnhof. Natürlich hätte es die Wanderung dort ohne die Exotenbahn nie gegeben. Schade, daß man die Triebwagen so kaputtmodernisiert hat. Ein wenig Holzlattenflair, passende Sitz+Fensterteilung und Streckensicht würden dem Betrieb für Touris guttun.

MfG RK



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:27:15:09:13.
Ich kenne die Gegend und die Strecke auch ganz gut. Also ehrlich: die Streckenführung ist einfach zu billig (gebaut in den 1930er-Jahren). Das hat heute absolut keinen Sinn und ich frage mich, wieso diese Bahn überhaupt die letzten 20 Jahre noch überlebt hat.
Sicherlich: Bad Gleichenberg böte Fahrgastpotential, vor allem, wenn die Strecke weiter führen würde. Aber dann müßte man die Strecke völlig neu bauen, geradlinig von Feldbach am Talboden über Mohldorf und mit teilweisen Tunnels (die wohl nötig wären) entlang der Klausen (oder eben im Tunnel) nach Bad Gleichenberg. Von dort aber dann weiter über Stainz nach Halbenrain, wo man die Bahn nach Bad Radkersburg erreichen würde. Außer Bad Gleichenberg und Bad Radkersburg werden aber wohl keine großen Fahrgastpotenziale zu erwarten sein. Und dieses wird trotz allem zu gering sein.

Gnas kann man getrost vergessen. Selbst wenn man die Strecke (als Neubau und nicht über den derzeitigen Bergrücken mit unzähligen Kurven) mit Tunnel unter dem "Pernreither Riegel" bauen würde. Dann wäre man zwar geradliniger im oder beim Zentrum von Gnas, aber wohin dann weiter? Über Trössing und Dietersdorf sowie Deutsch Goritz nach Gosdorf?? Würde dort wirklich wer fahren? (Es gibt von dort unten noch nicht einmal eine Busverbindung in die Bezirkshauptstadt Feldbach! Um im Krankenhaus einen Besuch zu machen, muß man ein Auto oder einen "Fuhrmann" haben - wie man bei uns sagt.)

Also ich kann die Einstellung verstehen.

LG Gustav
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