Noch sind sie nicht überflüssig... Aber der Hoflieferant der SOB ist ja nicht Bombardier...Die SOB trennt sich von überflüssig gewordenem Rollmaterial:
[www.lok-report.de]
Wer nicht weiß um welche Fahrzeuge es sich bei den Lokomotiven handelt schaut hier:
Re 446 (ehem. SBB Re 4/4 IV)
[de.wikipedia.org]
Re 456 (ehem. KTU-Lokomotiven)
[de.wikipedia.org]
Die 456 (BT/SZU/VHB) ist kein Nachbau oder gar mit der Re 440/446 (SBB/SOB) verwandt. Hingegen mit den Dostos 450 mit Ausnahme des Kastens und eines Teil der Steuerung praktisch vollständig. Und im Gegensatz zum DB-Typ 120 sind die KTU-Loks mit Lichtwellenleitern gesteuerte Zündelemente schweizer Produktion ausgerüstet. Damit hat man eine saubere galvanische Trennung der Ansteuerung von andern Steuerstromkreisen erreicht, welche bei der 120 kritisch waren. Da man noch nie LWL-Zündungen getestet hatte, wurde eine Rückfallebene (wie Typ 120) vorgesehen, aber nie gebraucht. Selbst ein späterer Schaden - Knicken eines LWL - mit einer Einbusse von 70 %, machte nie Probleme.Du hast bestimmt "Nachbauten" in Anführungszeichen gesetzt , weil die Loks technisch ja nicht so viel gemeinsam haben, nicht einmal chronologisch waren das ja nachbauten. Jedoch vom Hersteller und technologisch gesehen ja schon irgendwie - es waren ja in der Schweiz die auf die Re 4/4 IV chronologisch nachfolgenden Elektroloks.
Technisch gesehen sind sie jedoch die Nachfolger der DB 120 mit erstmals GTO Thyristoren in den Stromrichtern. Auch kam damit diese Technik von Mannheim nach Baden, von der Tochter in Deutschland zum Hautsitz in der Schweiz (Zitat aus den Büchern 120.0 und .1 des EK Verlages).
Die 456 (BT/SZU/VHB) ist kein Nachbau oder gar mit der Re 440/446 (SBB/SOB) verwandt.
Das Betriebsprogramm der 456 war einerseits das spurtstarke Fahren im SZU-S-Bahnbetrieb (S 4) sowie andererseits die Steigungstrecken der SOB mit 50 Promille und mit etwas weniger Last als die SBB-Re 4/4 II (Voralpenexpress).
Die 456 sollte ja ursprünglich auch von der BLS eingesetzt werden, weshalb diese ursprünglich auch in der Gesprächsgruppe zur Lancierung dieser Lok sass. Nachdem die Industrie die von der SBB geforderte Rekuperationsbremse in den Re 4/4 IV nicht in nutzbarer Frist für eine Serieproduktion hinbrachte, wurden ja nochmals eine Serie konventionelle Lok nachbestellt und der Beschluss gefasst, direkt auf den Asynchronantrieb zu setzen. Da war die 450/456 für die SBB genau richtig und man rechnete und konstruierte dann diese zusammen mit den 460er. Somit kann man schon von Nachfolgebauarten sprechen, wobei da eben nur sehr wenig von den Vorgänger übernommen wurde. Der technische Fortschritt machte damals in der Leistungselektronik Riesenschritte, selbst in der Steuerung: Noch in der Werkstätte tätig, kamen zwei BBC-Ingnieure und man wechselte in wenigen Minuten einen Print und die Lok fuhr noch feiner und leiser an! In Oerlikon hatte (und hat) man Softwarespezialisten mit grösstem Können und Erfahrungen - etwas was IBS-Mitarbeiter von Bombardier heute an den Twindexxen gerne genutzt hätten . . .Hallo Urs
Besten Dank für deine vielen ergänzenden Details!
Mir ist schon klar, dass die 456 keine Nachbauten im Sinne von einer weiteren Serie gleicher Loks sind - auch nicht ansatzweise. Ich wollte mit dem Wort "Nachbau" nur den Schwenk in Richtung chronologischer Reihenfolge der Lokentwicklungen im Schweizer Lokomotivbau machen;-)
Ja - die SOB-Loks werden jetzt mit der Ablieferung der "traverso" und neuen Flirts arbeitslos. Zumindest in DT, wie man sie schon zu Beginn ihrer Laufbahn ab und zu sehen konnte, könnte man sie noch nutzbringend einsetzen. Entsprechende Arbeit voausgesetzt . . .Ist halt die frage, was ihnen jetzt noch für sinnvolle einsatzmöglichkeiten bleiben. Lokbespannte nahverkehrsleistungen werden immer seltener und eine zulassung außerhalb der Schweiz halte ich auch für illusorisch .... für so eine kleinserie mit begrenzter restlaufzeit zu aufwendig.
Wäre was für railadventure oder vergleichbare einsätze, die Re 6/6 bringt zwar unglaublich viel zugkraft mit, ist aber im grunde für die meisten überführungen überdimensioniert.
Die Re 4/4 IV ("I-Vau" wobei IV in der Schweiz für Invalidenversicherung steht, was den Loks auch anhängt, weil bestenfalls 3 Stück dauernd einsatzfähig waren), sind keine Drehstromloks sondern haben noch Wellenstrommotoren. Also auf zum fröhlichen Motorentrüllen! Zudem waren sie mit der Widerstandsbremse die nicht Rückspeisefähig war, ein Fremdkörper bei den SBB.Du hast bestimmt "Nachbauten" in Anführungszeichen gesetzt , weil die Loks technisch ja nicht so viel gemeinsam haben, nicht einmal chronologisch waren das ja nachbauten. Jedoch vom Hersteller und technologisch gesehen ja schon irgendwie - es waren ja in der Schweiz die auf die Re 4/4 IV chronologisch nachfolgenden Elektroloks.
Technisch gesehen sind sie jedoch die Nachfolger der DB 120 mit erstmals GTO Thyristoren in den Stromrichtern. Auch kam damit diese Technik von Mannheim nach Baden, von der Tochter in Deutschland zum Hautsitz in der Schweiz (Zitat aus den Büchern 120.0 und .1 des EK Verlages).
Ende August 1985 waren einmal alle vier Loks im Einsatz ;-)weil bestenfalls 3 Stück dauernd einsatzfähig warenGruss Leo
Sorry, das ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern das hab ich von einem Lokführer der SOB, der genau diese Formulierung benutze, und auf Nachfrage das auch so rüberbrachte.Nebenbei, es gibt viele schöne und gute Übernamen und Geschichten rund um die Eisenbahn - das römische "4" bei der Re 4/4 IV mit der Invalidenversicherung in Verbindung zu bringen, finde ich, ehrlich gesagt, eher daneben.
Das führt mich zur Frage was sich die SBB bei der Beschaffung der Re4/4 IV gedacht haben. Auf dem Papier wirkt es ja wie eine etwas schwächere aber auch leichtere 1044. Aber wieso brauchte es 4 Jahre nach Beginn der Serienlieferung der 1044 nochmal Prototypen? Und wieso hat man nicht einfach die 1044 (mit Lokkasten von SLM)genommen? Bzw. wenn schon testen dann doch gleich Drehstrohmloks. Irgendwie wirkt das nicht recht durchdacht.Zur Re 4/4 IV: Im Gegensatz zur SBB fuhren die vier Loks bei der SOB viel häufiger, aber es gab dazu keine Reservebestandteile, weil diese mit den zu bestellenden Serieloks kommen sollten. Das Dépot Lausanne machte den Unterhalt nur ungenügend, wie aus den Fahrzeugkarten ersichtlich wurde. Die Nuten der Kollektoren wurden kaum je ausgezogen, was dann eben zum Rundfeuer führte. Zudem waren Drehgestelle und Motoren in den Gestellen nicht frei tauschbar (Scheibenwellen- und BBC-Antrieb). Die SOB machte dann alles frei tauschbar. Die Fahrmotoren wurden analog jener der 1044 (gleicher Motor mit gleichen Problemen) die Statorwicklungen mit Silikon vergossen. Ob die bei BBC nicht gerade beliebte Elektronik bei der ÖBB in Bludenz repariert wurden, ist mir nicht mehr bekannt.
Der Einsatz der vier Loks sollte man daher auch aus dieser Sicht beurteilen, dabei würde sie um Welten besser abschneiden als bei der SBB! Aber - jünger werden auch sie nicht
Hoi UrsGrüezi Leo,
ja - der Volksmund und jene Übernamen der Eisenbahner sind teils schon treffend.
Zur Re 4/4 IV: Im Gegensatz zur SBB fuhren die vier Loks bei der SOB viel häufiger, aber es gab dazu keine Reservebestandteile, ........
Der Einsatz der vier Loks sollte man daher auch aus dieser Sicht beurteilen, dabei würde sie um Welten besser abschneiden als bei der SBB! Aber - jünger werden auch sie wohl nicht . . !
Herzlichen Gruss mit Augenzwinkern
Urs
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