Moin Gemeinde,
hier mal wieder ein kleiner Reisebericht meinerseits mit Alltagseinblick. - Begonnen hatte der gestrige Samstag wie üblich bei mir als Frühdienstjunkie (ich mag das einfach um diese Uhrzeit) in aller Herrgottsfrüh um 3.34 h. Ergo hatte sich der Wecker bei mir inkl. persönlicher Vorbereitungszeit zu Hause weg. Frühstück und Wegzeit bereits gegen 2.10 h gemeldet. Kaffee, Saft, zwei oder drei Scheiben Brot und der Tag ist mein Freund. Im Regelfall geht es um diese Zeit Samstags mit einem Zug nach Buchs, Lok für den Nachmittag dort abstellen und dann per Dienstfahrt nach Hause - also "kein großes Ding"; dachte ich. Zunächst ist ja bekanntlich bei der Eisenbahn nix so beständig wie die Abweichung einer Schicht, die noch nicht geplant ist. Bereits in der Nacht deutete sich an, dass ich auf dem Heimweg statt der Dienstfahrt noch die Lok mitnehmen sollte, da der nachfolgende Zug am Vormittag wohl im Ausfall sein. Nach Ankunft auf der Dienststelle wandelte sich der bis dato geplante Lokzug sogar noch in einen vollwertig beladenen Blubberbrause-Express um, welchen wir vorgezogen ab Buchs abfahren konnten. So weit - so gut.
Nach dem ich dann am frühen Morgen in Basel in See gestochen bin meldete sich in Höhe Rheinfelden der Funk und deute mir einen Extrahalt in Frick Gls. 4 (dieses besuchte ich später noch einmal) an, da ich an der Profilmessanlage einen außerplanmäßigen Ausschlag erhalten habe. Dieser konnte bis dahin vom zuständigen Mitarbeiter an dessen Monitor nicht eindeutig erkannt werden. Also in Frick an den Rand und den letzten Wagen (Nr. 39!) fix kontrolliert. Der Wagen stand gerade, Wagen war verschlossen und verplombt und dies gab ich an die zuständige Stelle weiter. Meine Weiterreise konnte ich mit ca. 35 min Verzug fortsetzen. Kurz hinter Zürich in Thalwil wäre ein Planhalt eingebaut, diesen benötigte ich nicht und somit war ich ab Thalwil wieder absolut im Plan und erreichte Buchs/SG absolut planmäßig.
Dort angekommen wollte ich auf die bereitgestellte Folgeleistung wechseln - WOLLTE, denn da stand eine Re 6/6 im Weg, welche ein Kollege in der Nacht dort geparkt hatte. Also meine DB 185 fix zur Seite gestellt und die SBB Re 6/6 in Form von 620 055 kurz geentert, um diese umzuparken. Ich staunte nicht schlecht; denn bis dato wusste ich nicht, dass es noch Re 6/6 ohne ETCS gibt; muss wohl eine der letzten ihrer Art sein. Vllt kann User Remo dazu mehr sagen? Wie dem auch sei, den Hobel fix umgestellt, so dass ich mit meiner Lok an meine Last anfahren konnte. Nach der unmittelbaren Zugvorbereitung für mich in Zusammenarbeit mit dem Visiteur konnte ich nun endlich meine Pause machen und das zweite Frühstück in Form von warmen Fleischkäsebrötchen genießen (*leggaschmegga)
Gegen kurz vor halb zehn (also noch vor dem Halb-zehn-Uhr-Knoppers, geht eig. sowas von gar nicht :-) ) sollte dann planmäßig die Rückfahrt für mich starten. Beladen mit knapp 1.650 To Gesamtzuggewicht ging es dann wieder auf die Reise zurück nach Muttenz. Da es sich um einen Sonderfahrplan handelte - vielen Dank an die vllt. Mitleser hier im Forum, dass das so reibungslos geklappt hatte! - waren die Fahrtzeiten entsprechend stramm und viel Luft zum Bummeln hatte ich nicht, verglichen mit den sonstigen Fahrordnungen des Alltags auf dieser Linie. Also zog ich stramm durch und konnte im großen und ganzen auch die Fahrtzeiten bei +/- ein/zwei Minuten halten, dies kommt dadurch zu Stande, dass zum Beispiel im Zimmerbergtunnel zw. Thalwil und Zürich (Vorbahnhof) in der von mir gefahrenen Zugreihe D 65 % max. 70 km/h zugelassen sind. Daher verschiebt sich hier und da alles um ein bis zwei Minuten. Dennoch konnte ich meine Planzeiten ab Alstätten wieder einhalten und es ging nahtlos durch; nahtlos durch bis ja bis Frick Gls. 4 (wir erinnern uns?). Dort war eine Überholung eines Schnellzuges eingeplant, welche auch stattfand. Danach versagte die Weiche vor Ort ihren Dienst und verweigerte die Mitarbeit. Nach Absprache mit dem FDL trat ich dann mal kurz den Fußweg an und lief zur Weiche vor. Diese wurde zwar angesteuert, allerdings bewegte sich die Zunge genau gar nicht; der Weichenantrieb wollte, aber konnte nicht. Nun wurde seitens FDL noch das Serviceteam aufgeboten. diese kamen und gaben mit zu verstehen, dass das wohl nix mehr wird heute, da ein bestimmtes Bauteil gewechselt werde müsste. Im selben Atemzug kam abermals durch den Funk die Nachricht, dass die Weiche wieder zur Mitarbeit überredet werden konnte und siehe da, nach knapp 92 min (Zwangs-) Stillstand ging das für mich gültige Signal auch wieder auf. Also die Pferde gesattelt, bevor sich das Teilchen dies wieder anders überlegt. Somit erreichte ich Basel gegen kurz vor 14°° am Nachmittag und nach einem kleinen Fußweg zurück zur Meldestelle konnte ich dann auch dem Feierabend entgegen sehen.
Früh am Morgen:
Re 6/6 620 055 in Buchs/SG, im weg stehend:
Hassler Bandtacho, kein ETCS, manuelle Technik eben, welche schlicht funktionell ist
Zwangspause in Frick:
Der Rächer der Enterbten in Person - mit Spaß bei der Arbeit:
Bis die Tage - schönes Wochenende euch allen.
Grüsse, Krischan.
"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"
(Unbekannt)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:11:12:08:26:27.