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Re: [CH] ESTW als Cloud-Lösung bei der Appenzeller Bahn

geschrieben von: e32

Datum: 07.09.18 14:59

MrEnglish schrieb:
Wir haben Fachkräftemangel und andere Branchen stehen da im Verteilungskampf wesentlich besser da. Also entweder automatisieren wir den Betrieb, oder wir schaffen endlich ein Einwanderungsgesetz das es erlaubt ausreichend Arbeitnehmer aus dem Ausland anzuwerben



Vielleicht sollte man auch einmal dem älteren Arbeitnehmer eine Chance geben.
Werden doch vielerorts ältere Arbeitnehmer auf die Strasse gestellt und durch jüngere, günstigere Arbeitnehmer verdrängt.
Die Zuwanderung verschärft das ganze noch!
Die Bundesagentur für Arbeit sucht für viele Arbeitslose eine Arbeit.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:09:07:16:31:56.
Wo werden denn ältere TF auf die Straße gesetzt und durch jüngere ersetzt? Das kann sich doch gar kein EVU leisten bei der derzeitigen Situation am Arbeitsmarkt.
MrEnglish schrieb:
...Gegenfrage, wie viele Züge fallen heute schon aus wegen TF Mangel? Immer nur darauf rumzureiten, dass die Bahn nicht genug ausgebildet, und dass Grube den Nachwuchs mit seinen Ankündigungen verschreckt hat verkennt den Kern des Problems. Wir haben Fachkräftemangel und andere Branchen stehen da im Verteilungskampf wesentlich besser da. Also entweder automatisieren wir den Betrieb, oder wir schaffen endlich ein Einwanderungsgesetz das es erlaubt ausreichend Arbeitnehmer aus dem Ausland anzuwerben (natürlich nicht nur für die Bahn)...
Hi,

es ist schon komisch, bei den renommierten Fluggesellschaften herrscht kein so gravierender Personalmangel wie bei den deutschen Eisenbahnen. An was liegt das? Liegt es vielleicht an der besseren Bezahlung, an der besseren Wertschätzung, oder am besseren Image des Berufes allgemein? Daran sollten die Manager mal arbeiten, dann finden sich auch genug Mitarbeiter😉 Eins ist sicher, ständig von Automatisierung quatschen macht es nicht besser, sonder schlimmer.

Gruß Marc

https://live.staticflickr.com/65535/48978975778_c5495bddc4.jpg

Re: [CH] ESTW als Cloud-Lösung bei der Appenzeller Bahn

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 08.09.18 00:29

PKP Cargo schrieb:
MrEnglish schrieb:
...Gegenfrage, wie viele Züge fallen heute schon aus wegen TF Mangel? Immer nur darauf rumzureiten, dass die Bahn nicht genug ausgebildet, und dass Grube den Nachwuchs mit seinen Ankündigungen verschreckt hat verkennt den Kern des Problems. Wir haben Fachkräftemangel und andere Branchen stehen da im Verteilungskampf wesentlich besser da. Also entweder automatisieren wir den Betrieb, oder wir schaffen endlich ein Einwanderungsgesetz das es erlaubt ausreichend Arbeitnehmer aus dem Ausland anzuwerben (natürlich nicht nur für die Bahn)...
Hi,

es ist schon komisch, bei den renommierten Fluggesellschaften herrscht kein so gravierender Personalmangel wie bei den deutschen Eisenbahnen. An was liegt das? Liegt es vielleicht an der besseren Bezahlung, an der besseren Wertschätzung, oder am besseren Image des Berufes allgemein? Daran sollten die Manager mal arbeiten, dann finden sich auch genug Mitarbeiter😉 Eins ist sicher, ständig von Automatisierung quatschen macht es nicht besser, sonder schlimmer.

Die machen es genauso wie die renomierten Bahngesellschaften. Personal wird mit fetten Pärmien abgeworben. Bestes Beispiel war Ryanair, als 140 Piloten zu einer norwegischen Fluglinie wechselten. Dort brauchte es nicht mals Prämien weil das Ansehen der Linie wesentlich besser ist und dort auch mehr bezahlt wurde.
Grubes Automatisierungsgeschwalle war zwar nicht förderlich aber so ausschlagebend seh ich´s heute nicht mehr.
Wichtiger sind die Bezahlung weil für das Geld kaum einer Wechselschicht arbeiten möchte solange es fürs gleiche Einkommen eine Arbeitsstelle mit geregelten Tagesarbeitszeiten gibt .

Re: [CH] ESTW als Cloud-Lösung bei der Appenzeller Bahn

geschrieben von: ET 403

Datum: 08.09.18 00:57

Niels schrieb:
ET 403 schrieb:
Gerade die Eisenbahnen und Eisenbahner werden durch die Digitalisieren noch einige grundlegende Änderungen erfahren. Diese werden sicher sowohl positiv als auch schmerzhaft (für den Arbeitnehmer und nicht zwangsweise für den Arbeitgeber) werden.
Mit solch flotten Sprüchen hat schon ein ehemaliger Vorstandsvorsitzender ganz gehörig in die Tonne (bzw. Grube) gegriffen. Und eine ganze Branche kurz vor den Kollaps geführt.
Und wie viele Züge fahren heute schon "autonom"? Bzw. wie viele "Zuglenker" sind bereits im Einsatz? "Fortschritt" ja, aber in gesundem zeitlichen Rahmen!
Du glaubst nicht im Ernst, dass in 20 Jahren noch wirklich in jedem Zug ein Lokführer sitzt?!

Vor 40 Jahren war noch ein Zugführer oder Aufsichtsbeamter auf ewig gesetzt.
PKP Cargo schrieb:
Hi,

es ist schon komisch, bei den renommierten Fluggesellschaften herrscht kein so gravierender Personalmangel wie bei den deutschen Eisenbahnen. An was liegt das? Liegt es vielleicht an der besseren Bezahlung, an der besseren Wertschätzung, oder am besseren Image des Berufes allgemein? Daran sollten die Manager mal arbeiten, dann finden sich auch genug Mitarbeiter😉 Eins ist sicher, ständig von Automatisierung quatschen macht es nicht besser, sonder schlimmer.

Gruß Marc
Vielleicht, aber nur ganz vielleicht, braucht man in Deutschland wesentlich mehr TF als Piloten.

Re: [CH] Infrastrukturbetreiberinnen

geschrieben von: Schwellenmaus

Datum: 08.09.18 14:49

Twindexx schrieb:
derReisende schrieb:
EIB dürfte wohl eher für Eisenbahn-Infrastruktur Betreiber stehen...und ist mir als Schweizer übrigens durchaus ein Begriff.
Ja, der Begriff lief mir auch schon über den Weg. Die entsprechende Abkürzung lautet aber EIU für Eisenbahn-Infrastruktur-Unternehmen. EIB gibts in der Schweiz nicht.

EIU wäre in Analogie zu EVU wäre zwar logisch, aber gemäss Art 2, lit a EBG (Eisenbahngesetz, SR 742.101) werden seit 2013 in der Schweiz Eisenbahnunternehmen, die Infrastruktur bauen und betreiben, als Infrastrukturbetreiberinnen (ISB) bezeichnet. Warum sie weiblich sind, habe ich mal gehört, ist mir aber nicht mehr präsent.

Re: [CH] ESTW als Cloud-Lösung bei der Appenzeller Bahn

geschrieben von: Re465

Datum: 08.09.18 21:00

estwfan schrieb:
Wenn sich diese Lösung im Betrieb bewährt (und die EIB über ihren Schatten springen), könnte das einen Quantensprung bei Kosten und Verfügbarkeit bedeuten.
[www.bahnonline.ch]

Schau'n wir mal!

meint der estwfan
Im Prinzip ist es das was DB Netz mit dem DSTW forciert.
Da man hierbei mit diversen Herstellern kooperiert (mitmachen bedeutet dann mitgestalten oder sonst halt später nur noch ein Komponentenhersteller sein) aber auch mit Bahnen im Ausland ist es kein Wunderer wenn das nun mal so getestet wird.

Gruß, Ralf
MrEnglish schrieb:
Aus Sicht der Betriebsplanung wäre ein Wegfall des Personals auf den Zügen sehr praktisch. Das Zugpersonal ist der Hauptgrund für die Unflexibilität im Bahnverkehr.
Einen Wegfall der Lf wird es aber nicht geben. Die SOB ist bei dem Thema in letzter Zeit sehr proaktiv gewesen und hatte auch schon ein Pilotprojekt für Automatic Train Operation (ATO) auf der Strecke Mogelsberg-Wattwil-Nesslau in Arbeit. Ich konnte dazu letztes Jahr einen Vortrag von SOB-Chef Thomas Küchler ansehen und auch persönlich ins Gespräch kommen. Fakt ist, der Lf wird auch künftig nicht ersetzt werden können. Der Punkt ist nämlich, dass für einen vollständigen Entfall des Lokpersonals einige technische System nachgerüstet werden müssten. Diese Systeme erhöhen den Unterhaltsaufwand und benötigen auch entsprechend gut ausgebildetes und damit hochbezahltes Fachpersonal für Entwicklung, Unterhalt und Betrieb. Insgesamt wird der Entfall des Lokpersonal damit kostenmässig zu teuer (teuerer als heute) und unter allem Kostendruck des öffentlichen Verkehrs ist das definitiv die falsche Richtung.

ATO wird daher nicht mehr vorangetrieben, um das Lokpersonal zu ersetzen, sondern um es zu unterstützen. Dazu zwei Beispiele:

-> Wenn auf einer Strecke ein Signal auf Fahrt geht, dann benötigt ein Mensch eine gewisse Reaktionszeit, bis er handelt und den Zug in Bewegung setzt. Ein automatisches System kann hier beinahe ohne Zeitverzögerung den Zug in Bewegung setzen, sobald das Signal auf Fahrt geht. Die damit gewonnenen Sekunden ermöglichen eine höhere Streckenkapazität auf hoch ausgelasteten Streckenabschnitten. Der Lf wird hier nicht ersetzt, sondern punktuell unterstützt.

-> Wendezeiten können verkürzt werden. Wenn man die Bahnstrecke Wattwil-Nesslau nimmt, so benötigt die S-Bahn hier 16 Minuten Fahrzeit. Es sind Massnahmen in Arbeit, die Fahrzeit auf 14 Minuten zu reduzieren. Wenn es nun möglich ist, die Zugswende in Nesslau zu automatisieren, kann die fahrplanmässige Wendezeit in Nesslau auf unter zwei Minuten reduziert werden. Damit kann ohne zusätzliches Rollmaterial die S-Bahn zum Halbstundentakt verdichtet werden (Wattwil-Nesslau-Wattwil in knapp 30 Minuten mit einem Fahrzeugumlauf) und das parallele stündliche Postauto, welches heute die stündliche S-Bahn zum Halbstundentakt verdichtet, ersatzlos gestrichen werden. Hier würde ATO ebenfalls den Lf nicht ersetzen, sondern ihn unterstützen. Hier werden dann sogar bei deutlich besserem öV-Angebot einige Kosten gespart. Genau dies ist für die Kostenentwicklung im öV eine eindeutige Chance für die Zukunft, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Derartige Effizienzsteigerungsmöglichkeiten gibt es in einem Bahnsystem nämlich zu Hauf.

Auf andere Ideen, Güterzüge im Gotthard-Basistunnel per ATO zu führen, damit die Cargo-Lf während der Fahrzeit durch den GBT eine Pause einlegen können und dies auch offiziell als Pausenzeit in den Dienstplänen deklariert würde, werde ich nicht weiter eingehen. Für die EVU, die sich bereits näher mit ATO beschäftigt haben, ist jedoch definitiv klar, dass es auch künftig auf jedem Zug einen Lokführer geben wird.

https://abload.de/img/rabde502006_90prbqk0.jpg




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:09:09:12:15:56.

Re: [CH] ESTW als Cloud-Lösung bei der Appenzeller Bahn

geschrieben von: TriStar

Datum: 11.09.18 03:10

Twindexx schrieb:
MrEnglish schrieb:
Aus Sicht der Betriebsplanung wäre ein Wegfall des Personals auf den Zügen sehr praktisch. Das Zugpersonal ist der Hauptgrund für die Unflexibilität im Bahnverkehr.
Fakt ist, der Lf wird auch künftig nicht ersetzt werden können. Der Punkt ist nämlich, dass für einen vollständigen Entfall des Lokpersonals einige technische System nachgerüstet werden müssten. Diese Systeme erhöhen den Unterhaltsaufwand und benötigen auch entsprechend gut ausgebildetes und damit hochbezahltes Fachpersonal für Entwicklung, Unterhalt und Betrieb. Insgesamt wird der Entfall des Lokpersonal damit kostenmässig zu teuer (teuerer als heute) und unter allem Kostendruck des öffentlichen Verkehrs ist das definitiv die falsche Richtung.
Das ist doch etwas zu kurz gedacht. In der Technikwelt ist eines ganz klar: Mit der Zeit sinken die Kosten. Hätte man in den 1980er Jahren die Leute gefragt, wie viel die Rechenkapazität eines heutigen Smartphones kosten würde, so wäre da auch gesagt worden "das ist viel zu teuer, wird nie kommen". Darum ist es nur eine Frage die Zeit, bis die Lohnkosten auf einmal doch höher sind als die technischen Kosten. Der Forschritt kommt und damit werden Dinge möglich, die heute noch als nicht rentabel gelten mögen. Drum würde ich mich hüten, davon auszugehen, dass sich in den nächsten 20 Jahren nichts ändern wird. Schaut man sich die Welt um 1998 an, also 20 Jahre zurück, wird einem schlagartig bewusst, wie vieles da auf einmal möglich geworden ist von dem die Menschheit damals nichts geahnt hat.
Der Unterschied zu dir ist, dass die Südostbahn ein Team von Fachleuten aus Betrieb, Forschung und Industrie gebildet hatte. Es kann ja nicht das Ziel sein, dass jedes Triebfahrzeug eine Ausrüstung wie beim Infrastrukturdiagnosefahrzeug durch die Gegend fährt, nur um eine Person im Zug zu ersetzen, die man in der Summe bei Entwicklung, Betrieb und Unterhalt dann an anderer Stelle für diese zusätzlichen Systeme wieder benötigt. Das ist inklusive Hardwarekosten eine Milchmädchenrechnung, die nicht aufgeht.

Es gibt ausserdem noch so ein paar technikunabhängige Gründe, welche einen Mitarbeiter in jedem Zug auch künftig mehrheitlich erforderlich machen. Damit ändert sich für ein Bahnunternehmen sowieso die Bezugsbasis, von der man planerisch ausgeht. Man kann aber davon ausgehen, dass das Lokpersonal vermehrt kundendienstliche Tätigkeiten im und am Zug wahrnehmen wird.

https://abload.de/img/rabde502006_90prbqk0.jpg




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:09:11:07:47:11.
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