Hallo in die Runde,

wir waren diesen Sommer u.a. in Graubünden mit dem Zug unterwegs - mir hat sich die Frage gestellt, warum es auf der Bernina-Strecke keinen richtigen Stunden-Takt gibt - ab Tirano hat es einen 40/80iger Takt, der sich bis Pontresina peu a peu in einen Stundentakt entwickelt.
Gibt es dafür einen Grund? Mir ist dazu nichts valides eingefallen :)

Viele Grüße :)

Ich könnte mir vorstellen, dass es mit den Kreuzungen zusammen hängt, da kommen ja einige Berninaexpress.

Hier gibt es den grafischen Fahrplan dieser Strecke, vielleicht hilft er bei der Klärung:

[www.fahrplanfelder.ch]

Ein reiner 60 Minuten Takt ist, zumindest ohne verlängerte Reisezeit, aufgrund der Lage der Kreuzungsbahnhöfe nicht möglich.

Nach vollendetem Umbau des Bahnhofes Poschiavo samt Doppelspurinsel könnte dies anders aussehen.

Gruss Dani

Hallo in die Runde,

vielen Dank für die Rückmeldungen! Nun weiß ich Bescheid - sind wir gespannt, ob sich durch den Umbau in Poschiavo etwas ändern wird... :)

Viele Grüße

Ein reiner Stundentakt ist auch nach dem Umbau von Poschiavo nicht möglich, dies aufgrund der folgenden Bedingungen:

Anschluss Pontresina aus Samedan an/ab 57/02

Anschluss FS in Tirano alle 2 Std an/ab 50/10

Damit ist die früheste Abfahrtszeit ab Pontresina ca. 03, an ca. 56
Und zur ungerade Stunde muss der Zug um 00 in Tirano ankommen und in die Gegenrichtung abfahren

Mittelpunkt der Strecke ist Cavaglia mit Kreuzung um 00 zur geraden Stunde

Zur halben Stunde könnte man allenfalls südlich des umgebauten Bhf Poschiavo oder bei der Kreuzungsstation zwischen Li Curt und Le Prese kreuzen.

Jedoch fehlt eine passende Kreuzung zur halben Stunden zwischen Lagalb und Ospizio Bernina: Die Fahrzeit Pontresina - Ospizio ist zu lange, bei Abfahrt / Ankunft in Pontresina ca. 03/57 ist keine (stabile) Kreuzung um .30 in Ospizio Bernina möglich. Und Lagalb geht auch nicht, die Fahrzeit Lagalb-Cavaglia ist für einen stabilen Fahrplan mehr als 30 Min.

Folge der Hinketakt mit einer schnellen und einer langsameren Fahrordnung.

Führ einen sauberen Halbstundentakt müssten die Geschwindigkeiten erhöht werden (was derzeit offenbar v.a. für talwärts fahrende Züge geprüft wird) oder es müsste eine neue Kreuzung ca. bei der Wasserscheide erstellt werden. Wer die Witterungsverhältnisse am Bernina im Winter kennt, der weiss warum es heutzutage im Winter keine planmässigen Kreuzungen zwischen Alp Grüm und Lagalb gibt. Um eine Kreuzung auf dem Pass auch im Winter zuverlässig nutzen zu können, müsste diese zum Schutz vor Schneeverwehungen wohl in eine Galerie verlegt werden.

Hallo Kurti,
im März 017 wurde in Tirano eine bilaterale Absichtserklärung zur besseren Vernetzung des öV zwischen Graubünden und Lombardei unterschrieben.
Darin wird auch das Ziel der RhB genannt den stündlichen Anschluß von/nach Milano in Tirano zu realisieren.
Dazu müssen die Züge beschleunigt werden um berg- wie talwärts eine einheitliche Geschwindigkeit zu fahren.
Das Problem ist die Mitführung schwerer Güterwagen und damit die höhere Belastung der Bremsen.
Probefahrten haben ergeben das bei der Talfahrt keine zu hohe Erwärmung der Klotzbremsen auftritt.
Für den beschleunigten Fahrplan wäre wohl auch eine neue Ausweichstelle zwischen Cavaglia und Cadera erforderlich.
Die Realisierung ist wohl bis 2030 vorgesehen.

Meine "Weisheiten" habe ich aus verschiedenen Heften der "Schweizer Eisenbahn-Revue.

Gruß Gerd aus Dresden