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 08/02 - Alpenlandforum 

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Der REXPlus - ehemals REX200 ist auch nicht primär der Zubringer zu den Railjets. Eher ist er dazu, die Vorteile des Wienerwaldtunnels auch auf regionaler Ebene stärker entfalten zu lassen. Naja und Wien Westbahnhof und Wien Hütteldorf eben damit gleich dazu - seitdem es ohnehin keine schlechte Idee ist, nicht gerade alles über den Hauptbahnhof zu schicken. Wäre auch erwähnenswert.

So ein Taktknoten wie in St. Pölten ist halt generell recht praktisch finde ich. Wenn ich das Sommerticket dieses Jahr wieder haben sollte, werde ich den REX Plus sicher nutzen, von mir aus geht's zum Westbahnhof innert 2 Stationen per U-Bahn, während ich nach Hbf oder Meidling jeweils einmal umsteigen muss.

Es so darzustellen, als hätte die Westbahn den Druck aufgebaut, sodass das Land NÖ den REX entsprechend als Konkurrenz bestellt, das wäre mir ehrlich gesagt eine sehr steile These. So steil, dass man recht schnell in den Abgrund rutscht...
Weltreisender schrieb:
Wird denn in AT auch der Fernverkehr abgegolten? Ich dachte, nur der Regionalverkehr würde von den Ländern abgegolten. Ist das in AT anders?
Ja, wird er. Mehr dazu: [www.bmvit.gv.at]
Bis auf den FV von Wien Richtung Norden und Osten finde ich dort (glaube) alles.


Das Rosinen-Picken wäre es ja nicht, aber die Infra hat nach meinem Gefühl so viel "Angst" vor der Westbahn, dass sie bevorzugt wird.
J-C schrieb:
Der REXPlus - ehemals REX200 ist auch nicht primär der Zubringer zu den Railjets. Eher ist er dazu, die Vorteile des Wienerwaldtunnels auch auf regionaler Ebene stärker entfalten zu lassen
Oh je, da ist er wieder, der ÖBB-Jubelperser!
Vor Jahren, als J-C noch gut behütet zu Hause war, hatten die ÖBB etliche Ideen, die Vorteile des Wienerwaldtunnels auch auf regionaler Ebene stärker entfalten zu lassen. Eine war z.B. die Auflassung der FJB bzw. die Umlenkung des Verkehrs Richtung Richtung Tulln durch den Wienerwaldtunnel zum Westbahnhof. Gescheitert *woranauchimmer*. Nächste tolle Idee war, den Bahnhof teilweise zurück zu bauen, da nur noch im NV benötigt. Hat auch nicht funktioniert, da mit WESTbahn und jetzt den Ex200 doch mehr verkehrt, als zwischenzeitlich geplant. Anfang 2017 träumte NÖ wieder von einer Direktverbindung Tulln - Westbahnhof ab Fahrplanwechsel 2017/18:

Zitat:
Als mittelfristige Maßnahme ist eine beschleunigte Anbindung durch Direktzüge von Gmünd zum Westbahnhof geplant. [...] Durch den Einsatz der neuen Nahverkehrszüge ÖBB Cityjet werden daher ab Fahrplanwechsel 2017/2018 Direktverbindungen nach Wien Westbahnhof [...] möglich.
Quelle: http://www.landtag-noe.at/service/politik/landtag/LVXVIII/07/727/727-1B.pdf
Ich finde im Fahrplan keine solche Direktverbindungen.

J-C schrieb:
Es so darzustellen, als hätte die Westbahn den Druck aufgebaut, sodass das Land NÖ den REX entsprechend als Konkurrenz bestellt, das wäre mir ehrlich gesagt eine sehr steile These. So steil, dass man recht schnell in den Abgrund rutscht...
Natürlich waren die REX200 eine Folge der WESTbahnzüge. Die ÖBB wollten schlicht und einfach den Kuchen nicht der WESTbahn überlassen. Im ursprünglichen Konzept Hbf/Meidling war keine schnelle Anbindung nach St. Pölten an die RJ vorgesehen. Der Wiener sollte gefälligst zum Hbf bzw. nach Meidling. Deswegen fehlte anfangs geeignetes NV-Rollmaterial und es wurden mit FV-Wagen sowie 1x16 die wohl teuersten NV-Züge installiert.
Die ewig nicht realisierten Verstärkungen der S-Bahn zu Flughafen wenige Wochen vor Fahrplanwechsel und WESTbahn auf der Stammstrecke waren sicherlich auch Zufall?!

Avala schrieb:
Und du glaubst ernsthaft, zwischen Liesing und Meidling kann man noch mehr S-Bahnen reinquetschen?
Ich nicht. Im Gegenteil zu ÖBB bzw. Provodnik, der meint, dass (fehlende) Trassen auf der Stammstrecke der Flaschenhals sind, die einer Entwicklung des SPNV im Großraum Wien im Wege stehen.
Ich stimme dir auch zu 100%, dass die Pottendorfer Linie nicht wirklich hilft, die Kapazität der S-Bahn im Umkreis Wies zu erhöhen. Die Südbahn wird nur wenig entlastet; statt RJ (160 km/h, ohne Halt Wien - Wiener Neustadt) sind die R(EX) mit ähnlicher Geschwindigkeit das eine Ende. Das andere wie bisher GV bzw. S-Bahn. Auf der Pottendorfer Linie kommt ein zusätzliches Fahrplanbild hinzu. Also fast die Situation, wie heute auf der Südbahn.
Was hilft: ??? Selbst ein viergleisiger Ausbau der Südbahn erschließt nicht deutlich mehr Fahrgastpotenzial für die Bahn. Am katastrophalen modal split Richtung Süden wird sich nicht viel ändern.
Was über Jahrzehnte verpasst wurde: Neue S-Bahntrassen, die wortwörtlich neue Wege gehen. Stattdessen Schmalspurausbau mit Mischverkehr. Am Anfang mag das funktionieren. Allerdings sind die Entwicklungsmöglichkeiten begrenzt. Wurde mit Ausnahme der reaktivierten Vorortelinie überhaupt Neuland erschlossen? Neubauabschnitte, näher an Wohngegenden (aktuell Seestadt) gibt es praktisch keine. Vergleichbare S-Bahnnetze in Deutschland (Stuttgart, Frankfurt) haben deutlich größere Schritte mit eigener Infrastruktur gemacht.
Stattdessen wieder Ideen, Züge aus Richtung Norden direkt nach Stadlau zu führen. Aber dann will man es krachen lassen:

Zitat:
Denn die Trasse der Bahnverbindung Wien-Laa ist rappelvoll. Weitere Züge, vor allem in der Stoßzeit, können gar nicht mehr eingeschoben werden. [...] Mehr als 20 bis 24 Züge in der Stunde bringt man da nicht durch. Gelöst werden soll dieses Problem, indem Kreuzungsbahnhöfe geschaffen werden, ...
Quelle: http://www.noen.at/mistelbach/ausbau-der-laaer-ostbahn-halbstunden-takt-bis-nach-laa/73.464.031#Heute hat man bereits Probleme, mehr als drei Züge pro Stunde nach Laa zu schicken.

Avala schrieb:
Und was ist an dem Argument falsch? Dass du zb in Graz keine Anschluss zwischen RJ und S-Bahn hast liegt genau an der Kantenfahrzeit.
Wie viele der S-Bahnen in Graz gehen über den Hbf hinaus? Zumindest auf dem Papier enden/beginnen die meisten Linien in Graz. Weshalb können die S-Bahnen nicht ~ :20 am Hbf eintreffen und :40 abfahren? Zwischendrin wäre die Abfahrt bzw. Ankunft der RJ Richtung Wien.

Avala schrieb:
Eh. Die Strecke wird auch ertüchtigt werden. Ist sie aber noch nicht.
Geplanter (!) Beginn: 2021. Mehr als 30 Jahre nach Fall des eisernen Vorhangs. Bis der Ausbau fertig ist, ist eines dieses historisches Ereignis fast 40 Jahre Geschichte. Meint der Entscheider, dass die Verkehrssteigerung bis dahin ruht oder wird sich der Verkehr eigene Wege suchen? Wie viel Pläne wert sind, zeigt die oben verlinkte Antwort des NÖ-Verkehrtlandesrates,
kami schrieb:
J-C schrieb:
Der REXPlus - ehemals REX200 ist auch nicht primär der Zubringer zu den Railjets. Eher ist er dazu, die Vorteile des Wienerwaldtunnels auch auf regionaler Ebene stärker entfalten zu lassen
Oh je, da ist er wieder, der ÖBB-Jubelperser!
Ohhje, da ist wieder der notorische Motzer in da house :P

Davon abgesehen, dass ich weder aus Persien komme, noch allzu viel Jubel.

Zitat:
Vor Jahren, als J-C noch gut behütet zu Hause war, hatten die ÖBB etliche Ideen, die Vorteile des Wienerwaldtunnels auch auf regionaler Ebene stärker entfalten zu lassen. Eine war z.B. die Auflassung der FJB bzw. die Umlenkung des Verkehrs Richtung Richtung Tulln durch den Wienerwaldtunnel zum Westbahnhof. Gescheitert *woranauchimmer*. Nächste tolle Idee war, den Bahnhof teilweise zurück zu bauen, da nur noch im NV benötigt. Hat auch nicht funktioniert, da mit WESTbahn und jetzt den Ex200 doch mehr verkehrt, als zwischenzeitlich geplant. Anfang 2017 träumte NÖ wieder von einer Direktverbindung Tulln - Westbahnhof ab Fahrplanwechsel 2017/18:
Dass erst durch die Westbahn die ÖBB auf die Idee kam, den Bahnhof Tullnerfeld im Fernverkehr zu bedienen, ist richtig.

Aber beim Rest kann man sagen, da hätte vieles passieren können, träumen kann man ja viel. Aber am Ende zählt das Ergebnis.
Zitat:

Zitat:
Als mittelfristige Maßnahme ist eine beschleunigte Anbindung durch Direktzüge von Gmünd zum Westbahnhof geplant. [...] Durch den Einsatz der neuen Nahverkehrszüge ÖBB Cityjet werden daher ab Fahrplanwechsel 2017/2018 Direktverbindungen nach Wien Westbahnhof [...] möglich.
Quelle: http://www.landtag-noe.at/service/politik/landtag/LVXVIII/07/727/727-1B.pdf
Ich finde im Fahrplan keine solche Direktverbindungen.

Ich auch nicht. Wir werden auch in Zukunft keine U-Bahn nach NÖ haben und hoffentlich auch keine weitere Stammstrecke, mit der gepflegt Steuergeld unnötig verpulvert wird. Gerade zu Wahlkampfzeiten hat NÖ offensichtlich viele Träume, die recht schnell dann wieder platzen.
Zitat:
Natürlich waren die REX200 eine Folge der WESTbahnzüge. Die ÖBB wollten schlicht und einfach den Kuchen nicht der WESTbahn überlassen. Im ursprünglichen Konzept Hbf/Meidling war keine schnelle Anbindung nach St. Pölten an die RJ vorgesehen. Der Wiener sollte gefälligst zum Hbf bzw. nach Meidling. Deswegen fehlte anfangs geeignetes NV-Rollmaterial und es wurden mit FV-Wagen sowie 1x16 die wohl teuersten NV-Züge installiert.
Die ewig nicht realisierten Verstärkungen der S-Bahn zu Flughafen wenige Wochen vor Fahrplanwechsel und WESTbahn auf der Stammstrecke waren sicherlich auch Zufall?!
Ich nehme dir erst die Behauptung ab, wenn du Beweise hast, dass die ÖBB aus Konkurrenzdruck das Land NÖ dazu genötigt haben, die REXPlus zu bestellen.
Vorher halte ich das für eine Verschwörungstheorie.

Und es ist eine ziemlich gute Idee gewesen, den Fernverkehr auf den Doppelknoten Hbf/Meidling zu konzentrieren, das garantiert kurze Umsteigewege und vor allem den Entfall der Notwendigkeit, etwa noch mit der U-Bahn oder der Straßenbahn vom einen Bahnhof zum nächsten zu fahren, wenn man aus Salzburg meinetwegen kommt und nach Budapest will. Und das Übergangskonzept, wo Westbahnhof und Hauptbahnhof drin waren, ist nicht tragfähig, weil das eine unnötig lange Fahrtzeit bedeutet.

Zumal die Fahrtzeit Westbahnhof - Meidling doch eher überschaubar ist mit der U6, während die Bahn da einen riesigen Bogen machen muss.

Zitat:
Was über Jahrzehnte verpasst wurde: Neue S-Bahntrassen, die wortwörtlich neue Wege gehen. Stattdessen Schmalspurausbau mit Mischverkehr. Am Anfang mag das funktionieren. Allerdings sind die Entwicklungsmöglichkeiten begrenzt. Wurde mit Ausnahme der reaktivierten Vorortelinie überhaupt Neuland erschlossen? Neubauabschnitte, näher an Wohngegenden (aktuell Seestadt) gibt es praktisch keine. Vergleichbare S-Bahnnetze in Deutschland (Stuttgart, Frankfurt) haben deutlich größere Schritte mit eigener Infrastruktur gemacht.
Die Aufgabe übernimmt in Wien die U-Bahn. Die Seestadt Aspern dürfte durch die U2 eine wesentlich bessere Anbindung kriegen, als dass es durch die S80 jemals möglich wird. Und Immerhin wird man ab Aspern Nord perspektivisch im Viertelstundentakt die S80 nach Hütteldorf nutzen können.
Zitat:
Stattdessen wieder Ideen, Züge aus Richtung Norden direkt nach Stadlau zu führen. Aber dann will man es krachen lassen:

Zitat:
Denn die Trasse der Bahnverbindung Wien-Laa ist rappelvoll. Weitere Züge, vor allem in der Stoßzeit, können gar nicht mehr eingeschoben werden. [...] Mehr als 20 bis 24 Züge in der Stunde bringt man da nicht durch. Gelöst werden soll dieses Problem, indem Kreuzungsbahnhöfe geschaffen werden, ...
Quelle: http://www.noen.at/mistelbach/ausbau-der-laaer-ostbahn-halbstunden-takt-bis-nach-laa/73.464.031#Heute hat man bereits Probleme, mehr als drei Züge pro Stunde nach Laa zu schicken.

Es ist Wahlkampf, das erklärt so ziemlich alles, was die VP in NÖ grad so von sich gibt. Wir hatten ja vor einiger Zeit wie erwähnt die U-Bahnen, die nach NÖ fahren sollten und zum Glück hat man sich davon offenbar mehr oder weniger wieder verabschiedet.

Genau das selbe wird mit der zweiten Stammstrecke spätestens dann laufen, wenn NÖ realisiert, dass Wien schon seit langem nicht mehr in ihrer Einflusssphäre liegt.

Ein Ausbau der Strecke über Stadlau wäre sinnvoller und ich würde behaupten, dass man die Strecke sicher auch drei bis viergleisig ausbauen könnte, wenn man wollte.


Zitat:
Avala schrieb:
Und was ist an dem Argument falsch? Dass du zb in Graz keine Anschluss zwischen RJ und S-Bahn hast liegt genau an der Kantenfahrzeit.
Wie viele der S-Bahnen in Graz gehen über den Hbf hinaus? Zumindest auf dem Papier enden/beginnen die meisten Linien in Graz. Weshalb können die S-Bahnen nicht ~ :20 am Hbf eintreffen und :40 abfahren? Zwischendrin wäre die Abfahrt bzw. Ankunft der RJ Richtung Wien.
Herzlichen Glückwunsch, du hast so eben die Funktion eines Taktknotens beschrieben! Blöd nur, mit einem Taktknoten hängen auch die Kantenfahrzeiten ab. Man kann die Abfahrten nicht irgendwie legen, sondern muss auch schauen, wann die Züge im nächsten Taktknoten ankommen.

Und die Kantenzeit Wien-Graz ist aktuell ja nicht so prickelnd. Da wird der SBT Abhilfe schaffen.
Zitat:
Avala schrieb:
Eh. Die Strecke wird auch ertüchtigt werden. Ist sie aber noch nicht.
Geplanter (!) Beginn: 2021. Mehr als 30 Jahre nach Fall des eisernen Vorhangs. Bis der Ausbau fertig ist, ist eines dieses historisches Ereignis fast 40 Jahre Geschichte. Meint der Entscheider, dass die Verkehrssteigerung bis dahin ruht oder wird sich der Verkehr eigene Wege suchen? Wie viel Pläne wert sind, zeigt die oben verlinkte Antwort des NÖ-Verkehrtlandesrates,
Da sage ich hätte hätte Fahrradkette. Ist klar, da hat wer ziemlich spät seine Hausaufgaben gemacht. Andererseits weiß ich nicht, was du mit den Verkehrssteigerungen willst. Theoretisch ergibt sich bei 120 sogar ein sehr guter Fluss zwischen Personenverkehr und Güterverkehr. Einfach deswegen, weil die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Personenzügen und Güterzügen nicht so hoch ist wie bei 160 oder bei 200.
J-C schrieb:
Dass erst durch die Westbahn die ÖBB auf die Idee kam, den Bahnhof Tullnerfeld im Fernverkehr zu bedienen, ist richtig.

Das ist falsch. Das Land NÖ hat als Appeasement zu Haselsteiners Spielzeugbahn bei dieser, als diese noch am VOR teilnahm einen Halt in der Haltestelle Tullnerfeld bei dieser bestellt. Als dieses Unternehmen aus dem VOR austrat war das auch Geschichte.

Mich würde von den Privatisierungsappologeten weiters eine Antwort auf die Frage interessieren, warum es in Österreich oder der Schweiz die ganzen in Deutschland auftretenden Probleme nicht gibt.

Zitat
Gerade zu Wahlkampfzeiten hat NÖ offensichtlich viele Träume, die recht schnell dann wieder platzen.
Die ÖVP ist eine Erkrankung am Staatsapparat, die feindseelige Haltung gegen den öffentlichen Verkehr ist nur ein Teilaspekt des Problems. Die ÖVP ist in fast allen Ländern festgefressen und waltet dort mit Nepotismus und Misswirtschaft. Niederösterreich hat nach Kärnten die zweithöchste Pro-Kopf-Verschuldung. Erkennbare Werte stehen dieser Verschuldung nicht gegenüber.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:20:15:21:06.
Mscr1 schrieb:
Zitat
Mich würde von den Privatisierungsappologeten weiters eine Antwort auf die Frage interessieren, warum es in Österreich oder der Schweiz die ganzen in Deutschland auftretenden Probleme nicht gibt.

Zitat
Gerade zu Wahlkampfzeiten hat NÖ offensichtlich viele Träume, die recht schnell dann wieder platzen.
Die ÖVP ist eine Erkrankung am Staatsapparat, die feindseelige Haltung gegen den öffentlichen Verkehr ist nur ein Teilaspekt des Problems. Die ÖVP ist in fast allen Ländern festgefressen und waltet dort mit Nepotismus und Misswirtschaft. Niederösterreich hat nach Kärnten die zweithöchste Pro-Kopf-Verschuldung. Erkennbare Werte stehen dieser Verschuldung nicht gegenüber.
1. Ganz einfach, man spart auch in AT und CH kaputt. Aber Gott sei Dank doch nicht in dem Masse wie in D. In D hat man das Rad deutlich überdreht. Das heisst aber nicht, dass man in AT und CH nicht auch Fehler gemacht hat und zurückbuchstabiert hat. Der berühmt/berüchtigte Herr Meyer hat auch in einigen Sachen das Rad überdreht und bereits ein wenig zurückbuchstabiert: einige Punkte:
- gnadenlose Billlettpflicht auch in Fernverkehrszügen: Man hat wenig später das sog. "Perronbillett" eingeführt. D.h., wenn man sich beim Zugpersonal vor Abfahrt meldet, kann man beim Zugpersonal wieder mit 10CHF Zuschlag ein Billett erwerben.
- wer zwar ein Billett auf dem Mobiltelefon hatte, dies aber nicht vorweisen konnte, da der Akku leer war, wurde wie ein Reisender ohne gültigen Fahrausweis (RogF) behandelt. Das ist zwar immernoch der Fall. Muss aber mittlerweile nicht mehr Fahrpreis+RogF-Zuschlag+30CHF für die Form /000 RogF bezahlen, sondern man hat 10 Tage Zeit sein Natelbillett nachzureichen und bezahlt dann nur noch pauschal 30CHF.
- bei Spar- und Reorganisationsübungen hat man eine Zeit lang einfach mit dem Kopf durch die Wand durchgestiert. Folge: die Personalzufriedenheit ging in den Keller. Auch der SEV hat Alarm geschlangen. Man hat ziemlich bald mit dem SEV vertraglich vereinbart, diesen besser zu informieren, bzw. dass dieser mehr/bessere Infos verlangen kann und dann mit dem Personal Rücksprache halten kann. Ausserdem hat man doch Gott sei Dank wieder ein bisschen mehr angefangen, auf das Personal zu hören, bzw. auf deren Bedürfnisse einzugehen.
- nachdem es mehrere Unfälle gegeben hat, hat man auch das Personal in einige Prozesse wieder mehr mit einbezogen und an einigen Bahnhöfen u.A. wieder das sog. "Vier-Augen-Prinzip" wieder eingeführt, d.h. dass bei EInmann-Zügen an einigen Orten Ortspersonal wieder abfertigt, einfach damit nicht der TF nicht bei Rot losfährt.

Dennoch habe ich manchmal das Gefühl, dass man weiter versucht, die Zitronen weiter auszupressen und immer mehr aus dem Personal herauszukitzeln, zu sparen. Ja, es gibt sogar immer wieder Versuche die Löhne der Belegschaft zu drücken, während bei den Managern die Vergütungen und Löhne deutlich gestiegen sind/steigen.

Ausserdem sind die politischen Rahmenbedingungen in AT und CH anders. Dort verlangt Vater Staat Gott sei Dank keine jährliche Dividende. Andererseits investiert Vater Staat in AT und CH Gott sei Dank doch viel mehr in die Schiene als in D.

Ich muss aber auch sagen, dass in CH noch unter Herrn Weibel die Infrastruktur-Instandhaltung auch einwenig vernachlässigt wurde, um die Bahn2000 zu finanzieren. Das rächte sich dann einige Jahre später: Es entstand ein grosser Instandhaltungsrückstand, den auch der Herr Meyer nicht kalt liess/kalt lassen konnte. So ist der berühmt/berüchtigte Herr Meyer schon ziemlich bald nach seiner Amtsübernahme, bzw. in seinen ersten Jahren in Bern bei der Politik aufgestossen und hat gesagt, dass die Infrastruktur mehr Geld benötige und fand auch Gehör. Dennoch trag vor einigen Jahren erst das gewaltige Ausmass des Wartungsrückstaus zu Tage. Es wurde klar, dass pro Jahr deutlich mehr Summen zur Wartung und Instandhaltung nötig werden als zunächst angenommen und eingeplant war. Das konnte weder die SBB-Führung noch die Politik kalt lassen, wenn sie den Kollabs auf der Schiene verhindern wollen.

Ja, zu den Rechtskonservativen kann man schon seine Meinung haben. Auch die SVP in CH schafft es immer wieder mit Populismus auf Rattenfang zu gehen. Auch in Sachen öV ist die Schweizer SVP nicht immer so freundlich aufgestellt, wie man es gerne hätte. Dennoch - so habe ich mir von im Aargau wohnenden Kollegen sagen lassen - gibt es im Aargau trotz SVP-Einfluss keine schlechte öV-Politik. Ich denke, dass auf Kantonsebene auch die SVP vor den zunehmenden Verkehrsprobleme die Augen nicht verschliessen kann, andererseits - so denke ich - können sie sich durch eine gewisse Volksnähe den Wünschen und Erwartungen der Bevölkerung in Sachen öV nicht gerade verschliessen. Andererseits hat es im 2006 oder so im Aargau auch mal den Versuch der Politik gegeben den Busbetrieb Aargau zu privatisieren. Dies konnte mittels Referendum - ich sage Gott sei Dank, aber dieses Gott sei Dank muss man nicht teilen - doch noch verhindert werden.

Und dennoch wäre ich mit so Pauschalverurteilungen wie "Die ÖVP ist eine Erkrankung am Staatsapparat" doch vorsichtig. Differenziertes Denken und ein Verbleib auf dem Boden der Tatsachen sind gegenüber Paulschalisierungen die bessere Alternative.

Herzliche Grüsse
Martin
Ich würde nicht einmal die FPÖ so sehr verdammen. Die beiden Parteien haben ja zumindest nette Ideen wie einen einheitlichen Tarif für ganz Österreich (für den es eigentlich längst Zeit wäre). Und man bekennt sich zum ITF, was mir sehr wichtig ist.

Ist schonmal gut, dass es erwähnt wird. Am besten ist es, wenn man auch danach handelt.

Ich lass mich in sofern gerne überraschen.

Und wenn man z.B. in Oberösterreich sieht, da wird die Verkehrspolitik von einem FP-Politiker (namentlich Herr Steinkellner) gemacht und ich würde behaupten, dass diese gar nicht so schlecht ist.

In Salzburg sieht man auch ein interessantes Phänomen, wo die VP-geführte Verkehrspolitik des Landes Salzburg m.E. eher pro Schiene ist als die der bisher von der SP geführten Stadt Salzburg.

So einige sagen, dass das einzige, was in Salzburg gut funktioniert, die S-Bahn ist.

Und auch in Tirol finde ich die Verkehrspolitik an sich in Ordnung.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:20:17:57:39.
J-C schrieb:
Ich würde nicht einmal die FPÖ so sehr verdammen. Die beiden Parteien haben ja zumindest nette Ideen wie einen einheitlichen Tarif für ganz Österreich (für den es eigentlich längst Zeit wäre).
Und man bekennt sich zum ITF, was mir sehr wichtig ist.


Weder der ITF, noch ein einheitlicher Tarif sind neue Ideen der beiden derzeitigen Regierungsparteien... das hat man eher von früheren Regierungsprogrammen abgeschrieben. Ja, es ist nett, dass man diese Themen nun wieder findet, aber zählen tut nur das, was umgesetzt wird. Das bleibt abzuwarten.

Die wirklich neuen verkehrspolitischen Ideen der derzeitigen Regierungsparteien sind hingegen wenig brauchbar: Tempo 140 auf Autobahnen, weniger Radarkontrollen, Rechtsabbieten bei Rot, weg mit mit dem Luftschutz-100er-Beschränkungen..... also eher freie Fahrt für freie Bürger.

Also schauen wir mal. Zu übertriebenem Optimismus würde ich mich auf die Schnelle noch nicht hinreissen lassen.


Provodnik
Provodnik schrieb:

Weder der ITF, noch ein einheitlicher Tarif sind neue Ideen der beiden derzeitigen Regierungsparteien...

No na, darum geht es mir auch nicht, sondern, dass man den ITF schonmal erwähnt und zumindest glaubhaft machen will, dass man was davon hält.
Zitat:
das hat man eher von früheren Regierungsprogrammen abgeschrieben. Ja, es ist nett, dass man diese Themen nun wieder findet, aber zählen tut nur das, was umgesetzt wird. Das bleibt abzuwarten.
Eben dies meine ich ja.
Zitat:
Die wirklich neuen verkehrspolitischen Ideen der derzeitigen Regierungsparteien sind hingegen wenig brauchbar: Tempo 140 auf Autobahnen, weniger Radarkontrollen, Rechtsabbieten bei Rot, weg mit mit dem Luftschutz-100er-Beschränkungen..... also eher freie Fahrt für freie Bürger.
Also teilweise den Schmarrn aus Deutschland per Copy und Paste eingefügt...
Zitat:
Also schauen wir mal. Zu übertriebenem Optimismus würde ich mich auf die Schnelle noch nicht hinreissen lassen.
Ich auch nicht, aber auch nicht zu übertriebenem Pessimismus.
Zitat:
Provodnik
Gruß
Jan-Christian
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