[...]Wir glauben aber, dass gerade das Ticketing sehr wichtig ist. Sprich, wie schnell, wie unkompliziert, wie zuverlässig komme ich an das Ticket, um die Bahn so schnell und bequem wie möglich in die Mobilitätskette einbinden zu können. Man muss aber hier auch eine Lanze brechen und sagen, dass unser System Bahn in Österreich sehr gut funktioniert, sowohl bei ÖBB als auch eben bei der Westbahn. Dass heißt, das Image der Bahn ist besser als man glaubt, auch wenn man immer nur hört, wenn etwas nicht klappt ;).
In der Schweiz wird die Bahn von der Jugend sehr gut angenommen, da hat fast kein junger Mensch ein Auto und oft sogar nicht einmal einen Führerschein.
Ich glaube, dass von ÖBB und Westbahn hier bereits sehr viel getan wurde und dass das Image recht gut ist. Ich glaube auch, dass Bahnfahren in Österreich sehr billig ist, und es geht ja eben auch darum, Zugfahren für die junge Gesellschaft leistbar zu machen. Die große Frage ist: Wie bekomme ich Leute von der Straße auf die Schiene? Aber Bahnfahren ist bereits sehr cool und man hat schon viele Leute erreicht und man erreicht auch immer mehr Menschen, aber wenn jemand nicht überzeugt ist, wird man das nur sehr schwer ändern können. Es liegt an den Bahnbetreibern ihr Möglichstes zu tun, gerade in Sachen neue Medien mitzugehen aber auch Zugangsbarrieren zu reduzieren. Wir gehen auch bewusst den Weg bei der Personalauswahl, auf Leute zu setzen die eher einen Jungen ansprechen, als ein griesgrämiger Schaffner.
Aber irgendwo hats ein Ende, wer nicht will soll es lassen.
Vergessen Sie das Image, das ist echt ein veraltetes und introspektives Konzept. Entscheidend ist, was für einen wahrgenommenen sozialen Status wir unseren Fahrgästen durch die Nutzung unserer Dienstleistung geben. Ist Bahnfahren so einfach, angenehm und nützlich, dass der Nutzer (m/f) damit smart, selbstbestimmt und bereichert ist? Dann wird Bahnfahren ein Attribut des (Wunsch-)Selbstbildes einer Person sein und er oder sie wird auch ganz selbstverständlich darüber berichten, d.h. Bahnfahren zu einem Teil seines Lebensstils machen. Und wenn nicht, dann eben nicht.
Wer will es der Westbahn verübeln, dass sie die ÖBB Bilette nicht anerkennt, wenn kein Gegenrecht herrscht?Das sagt die Vertreterin der westBAHN an sich ja schon: Es muß einfach sein, die Bahn zum Teil der Mobilitätskette zu machen.
Interessant ist es aber trotzdem, das von der westBAHN zu hören. Immerhin zwingen sie mit ihrem Haustarif und Nicht-Anerkennung ja immer dazu, mehrere Fahrkarten zu kaufen. Und ganz im Sinne der Aussage ihrer Vertreterin werde ich mit einer ÖC oder auch VC und ÖBB-App garantiert nicht westBAHN fahren, auch wenn sie ein paar Schilling billiger wäre.
Die Betonung liegt auf relativ. Das ist jedoch egal, wenn Erstnutzer und Mehrfachbnutzer beide vor der Menüführung und der Suche nach dem/den richtigen Button kapitulieren. Wenn die ÖBB Info-Zettel verteilen, weil die Automaten zu kompliziert zu bedienen sind, ist das ein Zeichen, dass sich die ÖBB über ihren Mist bewusst sind. Es ist jedoch keine Lösung, die Infokräfte dann abzuziehen, wenn die Automaten umgestellt sind und die Fahrgäste Hilfe brauchen. Noch kundenfreundlicher wäre ein Verzicht auf die Umstellung, nachdem die Probleme bekannt wurden. Was nützt in Schleinbach die Möglichkeit einen Fahrschein nach St. Johann am Frostaufbruch zu kaufen. Ein Ziel, welches in 10 Jahren vielleicht drei Kunden haben. Wichtiger ist es, schnell an einen Fahrschein nach Mistelbach, Wolkersdorf und7oder Wien zu gelangen. Das sind die Ziele für >90% der Kunden an diesem Automaten. Umgekehrt braucht hinterm Arlberg wahrscheinlich niemand Fahrscheine irgendwohin in die niederösterreichische Pampa.Uhhm, gerade für die, die zum ersten Mal ihr Ticket am Automaten kaufen, ist es doch relativ leicht.
Anders ist diese AussageDie ÖBB wollen offenbar gar nicht allzu viele Fahrgäste, ...
nicht zu verstehen. Erst ein Image des Bahnfahrers/Bahnfahrens infrage stellen, dann genau zu dem Thema philosophieren (Status, Lebensstil, Selbstbild - Was sonst ist Image???) um sinngemäß mit den Worten: "Wer nicht anders kann, fährt Bahn.", zu schließen. Noch besser kann der Herr nicht ausdrücken, dass er keine Idee für ganzheitlich Mobilitätsdienstleistungen Stand 2017/18 (einfach ausgedrückt: Reisekette Tür - Tür) hat. Dass ihn die Pressesprecher nicht zurückpfeifen?!Klaus Garstenauer – Leiter Nah-und Regionalverkehr ÖBB:
Zitat:Vergessen Sie das Image, das ist echt ein veraltetes und introspektives Konzept. Entscheidend ist, was für einen wahrgenommenen sozialen Status wir unseren Fahrgästen durch die Nutzung unserer Dienstleistung geben. Ist Bahnfahren so einfach, angenehm und nützlich, dass der Nutzer (m/f) damit smart, selbstbestimmt und bereichert ist? Dann wird Bahnfahren ein Attribut des (Wunsch-)Selbstbildes einer Person sein und er oder sie wird auch ganz selbstverständlich darüber berichten, d.h. Bahnfahren zu einem Teil seines Lebensstils machen. Und wenn nicht, dann eben nicht.
Ich sehe hier auch den Fehler bei der Politik. Auch sollte man die Bahnen dazu verpflichten bei der ÖsterreichCard mit zu machen (und wenns das Ego braucht, dann können sie sie auch gerne umbenennen).Wer will es der Westbahn verübeln, dass sie die ÖBB Bilette nicht anerkennt, wenn kein Gegenrecht herrscht?
Der Fehler ist eben, dass die Politik hier nicht eingreift:
In der Schweiz ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass der direkte Verkehr, nämlich ein Vertrag über alle ÖV Dienstleiter angeboten werden MUSS!
Nicht nur die Bahnen:MUSS!
Ich sehe hier auch den Fehler bei der Politik. Auch sollte man die Bahnen dazu verpflichten bei der ÖsterreichCard mit zu machen (und wenns das Ego braucht, dann können sie sie auch gerne umbenennen).
Das hatte durchaus gute Gründe: Die zugedachte bzw. erfolgte Verteilung der Fahrgeldeinnahmen hatte wenig mit der Fahrgastverteilung zu tun. Ein Anbieter hatte die Kurzstreckenkunden im Zug. Ein anderer erhielt deutlich mehr Geld als Kurzstreckenkunden und zusätzliche für einen Teil der Leistungen Bestellerentgelte. Logisch, dass der erste unzufriedener ist als der andere. Der VOR wollte oder konnte die ungleiche Verteilung nicht korrigieren. Schon im Vorfeld war die Begeisterung des VORs über ein zusätzliches Mitglied sowie Wettbewerb unter Mitgliedern übersichtlich. Was durchaus verständlich war: Die WESTbahn wollte ungefragt vom VOR-Kuchen naschen. Ausschreibung der Leistung o.ä. gab es zuvor keine. So ein Anspruch seitens WESTbahn auf VOR-Gelder ist IMHO nicht im Sinne des Erfinders.Zur Westbahn muss man aber schon sagen, dass sie es waren, die gemeint haben zu den VOR (Verkehrsverbund) - Karten zu den Stoßzeiten Zuschläge zu verlangen. Das geht einfach nicht.
Wo denn? Wäre mir neu, dass die Linie Wien-Prag eine GWL-Leistung ist.Und dass die WESTbahn nicht allein bleibt, sondern weitere Unternehmen gegen den subventionierten Staatsbetrieb antreten, ist ein erstaunliches Zeichen.
Das Problem habe ich im Zitat fett hervorgehoben.Wer will es der Westbahn verübeln, dass sie die ÖBB Bilette nicht anerkennt, wenn kein Gegenrecht herrscht?
Der Fehler ist eben, dass die Politik hier nicht eingreift:
In der Schweiz ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass der direkte Verkehr, nämlich ein Vertrag über alle ÖV Dienstleiter angeboten werden MUSS!
Quelle:
[www.admin.ch]
Zitat:
...
2 Sie erstellen dafür gemeinsame Tarife und Fahrausweise.
...
4 Stellen die Unternehmen einen direkten Verkehr, der einem Bedürfnis entspricht,
nicht zeitgerecht sicher, so erlässt das BAV die notwendigen Verfügungen.
Ein Grund mehr, dem Verein nicht beizutreten. Auch die Finanzierung à la Schweiz wäre nicht EU Konform.Die nicht hervorgehobene Passage darunter würde es lösen, gilt aber im großen Land der Export- und Billiglohnweltmeister als übler Stalinismus. Sollte Österreich eine Extratour riskieren, würde es auf EU-Ebene verklagt, weil schon immer nur Berlin wußte, was für alle gut ist.
Mir ist überhaupt die Linie Prag - Wien neu! Ich kenne die nur als Teil der Linie Graz - Prag. Einzig für die paar Meter Wien - Breclav gibt's auf der Linie keine Bestellerentgelte.Wäre mir neu, dass die Linie Wien-Prag eine GWL-Leistung ist.
Zumindest nicht direkt. Allerdings kann ich nicht an die schwarze Null auf der Strecke und dem Angebot glauben: Ausgerechnet das am schlechtesten ausgelastete Stückchen der Verbindung soll eigenwirtschaftlich zu betreiben sein?! Wenn dem so wäre, bräuchten weder die ÖBB zwischen Wien und Graz Förderung noch die CD zwischen Breclav/Brno und Prag. Zumindest nicht für die durchgehenden Züge.Aber zwischen Wien und Breclav fließt kein Cent Steuergeld.
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