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Re: PM [CH]: Zwei Züge in Andermatt zusammengestoßen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.09.17 14:37

Beim Umlaufen passiert, also nicht zwei Züge...
[www.luzernerzeitung.ch]

Re: PM [CH]: Zwei Züge in Andermatt zusammengestoßen

geschrieben von: e32

Datum: 11.09.17 16:07

[quote=Bremsbeamter a.D. schrieb:]

Beim Umlaufen passiert, also nicht zwei Züge...


Demzufolge bei Umfahren eines Zuges

Re: PM [CH]: Zwei Züge in Andermatt zusammengestoßen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.09.17 18:49

Der Zug ist quasi mit sich selber zusammengestossen.

Re: PM [CH]: Zwei Züge in Andermatt zusammengestoßen

geschrieben von: opizug

Datum: 12.09.17 10:08

Ja man kann im deutschprachigen Raum den Zug halt um-fahren oder auch umfahren ... ;-))
MfG
Grüezi,

wie man es nennen will, ist ja egal: Es war ganz einfach ein Aufprall mit höchstens 20 km/h (ich vermute der Distanz wegen eher weniger).
Dies reicht natürlich um schwach gebremste Wagen zu bewegen, was mit Fahrgästen nicht ganz das Optimale ist. Entgleist ist kein einzies Fahrzeug! Auch Puffer oder Armaturen wurden nicht beschädigt.
Ich wunderte mich auch, welche Weiche am Fernsehen gezeigt wurde, jedenfalls die Falsche!

Klar ist, dass die Umfahrungsfahrstrasse nicht gestellt war. Dabei will ich nicht dem Fahrdienstleiter die Schuld zuschieben, denn:
- Möglicherweise haben zeitgleich zwei Rangiermanöver stattgefunden,
- und am Funk gab es eine Verwechslung eines Fahrauftrages oder der Zustimmung!

Ich meinte, dass die MGB in Andermatt Manöver machen würde, welche auf einem einzigen Kanal abläufen! Im Prinzip müsste jedes Manöver auf einem andern Kanal durchgeführt werden. Wobei selbst dies keinen absoluten Schutz bietet, wie sich schon bei Bauarbeiten Aufträge in weiter entfernten Orten "durchgedrückt" haben und so zu Unfällen führten.

Urs

Immer diese Dramatisierung.

geschrieben von: J-C

Datum: 14.09.17 09:59

Was mir auffällt ist, dass in den Nachrichten da gleich von einem Zugunglück geschrieben wird. Sorry, aber wenn Unfälle bei Rangierfahrten gleich als Zugunglück oder gleich schweres Zugunglück bezeichnet werden, als was werden dann die richtig großen Unfälle bezeichnet? Apokalypse?
Bei 33 Verletzten, darf man wohl sicher schon von zugunglück sprechen. Und zum Zeitpunkt der ersten Meldung waren schon Zahlen von 18+ Verletzten im Umlauf...

Relativ auch... In , zum Beispiel, Indien , wo solcheUnfälle wohl häufiger sind, und dann immer gleich Tote zu vermelden sind, wäre dieser Vorfall wohl relativ flacher gehalten worden in den Medien. Aber in der Schweiz haben wir, zum Glück, doch sehr selten solche schwere Unfälle gehabt.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:09:14:10:13:05.
RANGIERT UND VORHER DEN FAHRTWEG NICHT GEPRÜFT..Zu viel Routine ist ungesund.
LittleJoe4 schrieb:

RANGIERT UND VORHER DEN FAHRTWEG NICHT GEPRÜFT..Zu viel Routine ist ungesund.

Wer wo was?
Die HGe 4/4 ist ja bereits vom Zug weggefahren und musste vor der Spitze der Weiche, welche von Gleis 2 Seite Hospenthal in das Gleis 1 führt, warten, um Rückwärts fahren zu können. Wenn der Fahrweg nicht eingestellt ist, kann man diesen nicht prüfen! Wer aber dem Lf der Lok retour zu fahren den Auftrag gab, der Lf sass doch noch auf der Seite Hospenthal, ist noch nicht bekannt! Dazu benötigt er einen Auftrag und den Kontrollton des Rangierbeauftragten. Ein Rangierer war nicht auf der Lok, welcher mit Handzeichen und Pfeife hätte Manöver machen können. Aber auch der braucht einen Auftrag vom Stelltisch oder der Fernsteuerung .
Das Manöver wird nicht immer gleich gemacht, je nach Gleisbelegung wird auch über Gleis 3 oder 4 umfahren, dann aber muss der Lf weiter Richtung Hospenthal fahren und über die dortige Weiche fahren. Eine Routine ist zwar überall und immer wieder gegeben, scheint aber hier nicht das Problem gewesen zu sein.

Vermutlich wurde der Fahrweg noch nicht angefordert oder noch nicht gestellt, dies ist aber Sache des Rangiermitarbeiter. Der Lokführer weiss nicht, wie die Absprache zwischen diesem und dem fahrstrassenstellenden Mitarbeiter abgelaufen ist, der kann auch vor Ort mündlich bewilligt werden.

Deshalb meine früher geschrieben Vermutung, dass noch ein zweites Manöver im Gang war und am Funk dann eine Verwechslung geschah! Wenn zwei Lokführer meinen, dass der Aufruf "Rückwärtsfahren" z. B. mit undeutlicher Fahrzeug- oder Zugnummer gegeben wurde und beide miteinander am gleichen Funk (-kanal) das Manöver bestätigen, dann fahren wohl beide!

Weiter: Planmässige Ankunft der Züge aus Disentis ist X.19 h, Abfahrt der umzufahrenden Komposition mit der gleichen Lok ist X.28 h. Kommt der Zug mit Verspätung an, diesen Monat mehrmals mit 4 - 7 Minuten erlebt, dann wird's knapp! Zugleich muss für den Zug ab der Schöllenen nach Brig noch Zusatzwagen hinten herangefahren werden, Ankunft X.21 h, Abfahrt X.37 h. Steht noch ein verspäter GEX in Gleis 1 muss über Gleise 3 oder 4 umfahren werden, wobei dort die Fahrtstrassen sich überschneiden. All dies kann verkomplizieren! Zudem: Bauarbeiten im und um den Bahnhof (Neue Unterführungen zu Perrons und Luftseilbahn gleich neben der Zahnstangeneinfahrt mit unterbrochenen Personalwegen usw.) kommen dazu.

All dies sind nur mögliche Abläufe, welche man beobachten kann oder als Eisenbahner sich so vorstellen kann. Ich will auch klar keine Verurteilung eines der Beteiligten vornehmen, steht uns nicht zu! In vielen Fällen führen mehrere Missverständnisse zu solchen Vorfällen. Ein grosses Aufheben macht man, weil bereits Fahrgäste im Zug sassen, wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte kein "Hahn danach gekräht"!

Urs

Re: PM [CH]: Zwei Züge in Andermatt zusammengestoßen

geschrieben von: hubertus

Datum: 18.09.17 12:35

Ein Bild kurz vor dem Unfall.
https://farm5.staticflickr.com/4332/36463558134_2de8c18256_b.jpg

20170911_D7000_2850, Andermatt [CH] by hb foto, on Flickr

Links der Zug nach Visp, in der Mitte der Zug nach Göschenen und auf dem Berg im Hintergrund ist gerade noch den Zug aus Disentis zu erkennen mit denen das Unfall passiert ist, und der also verspätet war.
Was genau passiert ist, habe ich erst aus de Presse erfahren. Ich war zwar im betroffene Zug, aber mehr als ein schlagartiges um einige Meter verschieben des Wagens in dem ich stand, habe ich nicht bemerkt.
Da ich ärztlich untersucht werden sollte, habe ich erst viel später den Zug wieder verlassen und bin danach ins Krankenhaus gefahren, das ich erfreulicherweise den gleichen Tag noch verlassen konnte.

Grüsse, Huub



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:09:18:13:09:14.
Danke für diese erhellenden Aussagen!

Genau so habe ich es mir vorgestellt. Ich kenne den Vorgang, war letzten Monat/Anfangs dieses Monats drei Mal auf der ehemaligen FO im Bereich Andermatt - Disentis am Fotografieren.
Bezeichnend am Aufprall war, dass keine Achse entgleiste und keine Schäden an Fahrzeugen sichtbar waren.
Das Einzige, was mich noch interessiert, wäre die Frage, ob und wie die Wagen gebremst waren. Dies wird die SUST dann uns erläutern. Allerdings gilt dies als Aufprall, was nach FDV klar ist. Ich bin je länger je mehr der Ansicht, dass hier ein Missverständnis vorliegt, wobei ich mich nicht festlegen möchte, ob die Ursache im Bereich Funk oder der Zustimmung/Fahrauftrag lag.
Eine weitere Möglichkeit, wäre das Rückwärtsfahren ohne Funkleitung durch den Lokführer . . . Das Rückwärtsfahren vom entfernteren Führerstand ist nur bei übersichtlichen Anlagen ohne Übergänge nach den örtlichen Vorschriften zugelassen und dies ist nun in Andermatt klar nicht der Fall!

Urs

Re: PM [CH]: Zwei Züge in Andermatt zusammengestoßen

geschrieben von: hubertus

Datum: 12.10.17 19:19

Die SUST had die Untersuchung abgeschlossen.

Hier das dazu gehörende Summarischer Bericht.
[www.sust.admin.ch]

Grüsse, Huub