LittleJoe4 schrieb:
RANGIERT UND VORHER DEN FAHRTWEG NICHT GEPRÜFT..Zu viel Routine ist ungesund.
Wer wo was?
Die HGe 4/4 ist ja bereits vom Zug weggefahren und musste vor der Spitze der Weiche, welche von Gleis 2 Seite Hospenthal in das Gleis 1 führt, warten, um Rückwärts fahren zu können. Wenn der Fahrweg nicht eingestellt ist, kann man diesen nicht prüfen! Wer aber dem Lf der Lok retour zu fahren den Auftrag gab, der Lf sass doch noch auf der Seite Hospenthal, ist noch nicht bekannt! Dazu benötigt er einen Auftrag und den Kontrollton des Rangierbeauftragten. Ein Rangierer war nicht auf der Lok, welcher mit Handzeichen und Pfeife hätte Manöver machen können. Aber auch der braucht einen Auftrag vom Stelltisch oder der Fernsteuerung .
Das Manöver wird nicht immer gleich gemacht, je nach Gleisbelegung wird auch über Gleis 3 oder 4 umfahren, dann aber muss der Lf weiter Richtung Hospenthal fahren und über die dortige Weiche fahren. Eine Routine ist zwar überall und immer wieder gegeben, scheint aber hier nicht das Problem gewesen zu sein.
Vermutlich wurde der Fahrweg noch nicht angefordert oder noch nicht gestellt, dies ist aber Sache des Rangiermitarbeiter. Der Lokführer weiss nicht, wie die Absprache zwischen diesem und dem fahrstrassenstellenden Mitarbeiter abgelaufen ist, der kann auch vor Ort mündlich bewilligt werden.
Deshalb meine früher geschrieben Vermutung, dass noch ein zweites Manöver im Gang war und am Funk dann eine Verwechslung geschah! Wenn zwei Lokführer meinen, dass der Aufruf "Rückwärtsfahren" z. B. mit undeutlicher Fahrzeug- oder Zugnummer gegeben wurde und beide miteinander am gleichen Funk (-kanal) das Manöver bestätigen, dann fahren wohl beide!
Weiter: Planmässige Ankunft der Züge aus Disentis ist X.19 h, Abfahrt der umzufahrenden Komposition mit der gleichen Lok ist X.28 h. Kommt der Zug mit Verspätung an, diesen Monat mehrmals mit 4 - 7 Minuten erlebt, dann wird's knapp! Zugleich muss für den Zug ab der Schöllenen nach Brig noch Zusatzwagen hinten herangefahren werden, Ankunft X.21 h, Abfahrt X.37 h. Steht noch ein verspäter GEX in Gleis 1 muss über Gleise 3 oder 4 umfahren werden, wobei dort die Fahrtstrassen sich überschneiden. All dies kann verkomplizieren! Zudem: Bauarbeiten im und um den Bahnhof (Neue Unterführungen zu Perrons und Luftseilbahn gleich neben der Zahnstangeneinfahrt mit unterbrochenen Personalwegen usw.) kommen dazu.
All dies sind nur mögliche Abläufe, welche man beobachten kann oder als Eisenbahner sich so vorstellen kann. Ich will auch klar keine Verurteilung eines der Beteiligten vornehmen, steht uns nicht zu! In vielen Fällen führen mehrere Missverständnisse zu solchen Vorfällen. Ein grosses Aufheben macht man, weil bereits Fahrgäste im Zug sassen, wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte kein "Hahn danach gekräht"!
Urs