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BAV schickt Definition und Zielbild für Eisenbahn-Fernverkehr in Konsultation

Bern, 27.02.2017

Der Eisenbahn-Fernverkehr ist historisch gewachsen. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat ihn nun auf Basis des Raumkonzepts Schweiz klar definiert und vom regionalen Personenverkehr abgegrenzt. Der Fernverkehr hat die Aufgabe, die verschiedenen Regionen der Schweiz miteinander und mit dem Ausland zu verbinden. Um die raumplanerischen Ziele zu unterstützen und Verkehr und Siedlung aufeinander abzustimmen, soll der Fernverkehr in ein Basis- und ein Premiumnetz unterteilt werden. Abgestufte Vorgaben zu Haltepolitik, Verpflegung, Zugbegleitung und weiteren Kriterien dienen dazu, den Nutzen für die Kunden zu erhöhen. Das BAV hat am 27. Februar 2017 den Kantonen die neuen Grundsätze zur Vorkonsultation zugestellt. Welche Elemente bereits bei der Neuvergabe der Konzession auf Ende 2017 umgesetzt werden, wird im Rahmen des anstehenden Konzessionsverfahrens geprüft.

Mit den auf Basis des Raumkonzepts Schweiz festgelegten Grundsätzen und Kriterien will der Bund sicherstellen, dass der Eisenbahn-Fernverkehr die polyzentrische Raumentwicklung der Schweiz unterstützt. Die übergeordneten Zentren sollen miteinander verbunden und an die Landesflughäfen angebunden werden. Die internationale Erreichbarkeit soll sichergestellt und die Anbindung kleinerer Zentren gewährleistet werden.

Das BAV schlägt vor, diese Ziele mit der Bildung eines Basis- und Premiumnetzes zu unterstützen. Das Basisnetz stellt die Feinerschliessung des Landes sicher. Der im Basisnetz geführte Fernverkehr erschliesst die verschiedenen Regionen und bindet sie an die gross- und mittelstädtischen Zentren, die einwohnerstarken Agglomerationen und die nationalen Flughäfen an. Es stellt zudem die Anschlüsse an die europäischen Hauptachsen sicher. Das Premiumnetz entspricht weitgehend dem heutigen Inter- und Eurocity-Netz (IC, ICN, EC). Für dieses sollen erhöhte Qualitätsanforderungen festgelegt werden, etwa in Bezug auf Verpflegungsangebot, Zugbegleitung und Rollmaterial. Zudem sollen die Züge des Premiumnetzes nur in den grossen Zentren halten. Mit der Festlegung von Qualitätskriterien werden gewisse Serviceleistungen sowohl im Basis- wie auch im Premiumnetz gesichert. Damit kann der Kundennutzen des Fernverkehrs gesteigert werden.

Die Kantone erhalten durch das neue System mehr Verlässlichkeit und Sicherheit. Unklarheiten in der Abgrenzung von Fern- und regionalem Personenverkehr werden bereinigt und die funktionelle Zuordnung zu den beiden Verkehrsarten wird gestärkt. Die Linien Bern – Neuenburg – La Chaux-de-Fonds und Chur – St. Gallen - Wil ("Rheintalexpress") gehen vom Regional- in den Fernverkehr über. Umgekehrt wird die Linie La Chaux-de-Fonds – Sonceboz/Sombeval – Biel neu dem Regionalverkehr zugeschieden.

Es handelt sich um eine sanfte Weiterentwicklung und Verbesserung des heutigen Systems. Die Kantone werden nun im Rahmen einer informellen Vorkonsultation angehört.

Welche Elemente des neuen Konzepts bereits bei der Neuvergabe der Konzession auf Ende 2017 umgesetzt werden können, wird im Rahmen des anstehenden Konzessionsverfahrens geprüft. Nachdem eine einvernehmliche Lösung zwischen den Bahnen für die Beantragung der neuen Fernverkehrskonzession nicht zustande gekommen ist, wartet das BAV nun auf den Eingang konkreter Gesuche. Diese wird es detailliert analysieren und beurteilen und anschliessend über die Konzessionsvergabe entscheiden.

Adresse für Rückfragen

Bundesamt für Verkehr
Medienstelle
+41 (0)58 462 36 43
presse@bav.admin.ch

Herausgeber

Bundesamt für Verkehr
[www.bav.admin.ch]

Soweit das BAV.

Urs
Grüss Di Urs,

merci vielmal für ds Ystelle vom Communiqué. Interessant wäre für mich mal, was in Bezug auf Haltepolitik, Verpflegung und Zugbegleitung im Detail vorgegeben ist. So klingt das für mich etwas schammig. Ich will damit allerdings die Vorgaben nicht schlecht reden. Ich denke, dass es schon gut war, bei den Zielvorgaben über die Bücher zu gehen und Definitionen und Zielbilder zu erarbeiten. Nur die Frage, die mich jetzt interessiert, was konkret vorgegeben ist.

Gerade bei der Zugbegleitung finde ich es gut, dass das BAV da Vorgaben macht. Die SBB hat ja in den letzten Jahren immer mehr Züge auf unbegleitet umgestellt, während die BLS in letzter Zeit vereinzelt schon wieder in entgegengesetzte Richtung gegangen ist: Sie begleitet jetzt wieder alle RE sowie im Simmental sogar alle Regios, Hut ab!

Dass die SBB z.B. Langläufer wie den Rheintal-Express oder die RE Zürich-Chur aber auch Genf-Vevey unbegleitet fährt, halte ich schon für bedenklich. Andererseits macht es die SBB in den Fernzügen selbst mit Zugbegleitung den Schwarzfahrern nicht selten einfach. Bei der Personalstärke auf den Zügen kann nicht überall kontrolliert werden. Da schauen die Profis dann, wo die Zugbegleiter einsteigen und gehen dann dorthin, wo sich der Zugbegleiter nicht aufhält.

Aber auch in Bezug auf Haltepolitik ist es gut, dass es Vorgaben gibt. Dass z.B. die RE Bern-Biel in M'buchsee nicht mehr halten, finde ich schon schade und korrektionsbedürftig. Ja, bei der Zugverpflegung da ist es die Frage, was nötig und was sinnvoll ist. Die Preise bei den Minibars sind schon ziemlich hoch. Das bremst die Nachfrage. Dann gibt es auch zunehmend Verpflegungsmöglichkeiten in den Bahnhöfen, was ebenfalls die Nachfrage bremst. Auf der anderen Seite habe ich doch nicht selten erlebt, dass in gewissen Zügen zu gewissen Zeiten die Leute nach einer Verpflegungsmöglichkeit gefragt haben. Es ist ein schwieriges Thema.

Herzliche Grüsse
Martin
Bedenklich finde ich eher, dass man mittlerweile von Chiasso nach Zürich reisen kann ohne einen Zugbegleiter zu sehen. Während zwischen Chur und Zürich oder Bern Zürich schon länger vorkommt. Hingegen wird man im RE/S-Bahn teilweise in 7 Tagen 5 mal kontrolliert.
511048 schrieb:

Bedenklich finde ich eher, dass man mittlerweile von Chiasso nach Zürich reisen kann ohne einen Zugbegleiter zu sehen. Während zwischen Chur und Zürich oder Bern Zürich schon länger vorkommt. Hingegen wird man im RE/S-Bahn teilweise in 7 Tagen 5 mal kontrolliert.

Dass man bei Fernzügen nicht immer Personal zu sehen bekommt, bzw. das Personal längst nicht immer den ganzen Zug zu kontrollieren schafft, kritisiere ich seit über 10 Jahren. Während der Kundendienst dann immer schreibt, vielen Dank, wir leiten es weiter, hat sich Frau Pilloud da mit so Sachen wie "Sündenregister", verstärkte Videoüberwachung usw. herausgeredet, wo ich aber sagen muss. DAS REICHT NICHT!!! Dieses Phänomen kommt auch auf anderen Strecken zu Stosszeiten nicht selten vor, Basel-Interlaken; Romanshorn-Brig, St.Gallen-Genf. Da kommt das Personal bestenfalls einmal während der Fahrt durch den ganzen Zug. Ich sage seit Jahren, da muss mehr Personal drauf. Bern-Zürich war dann ausserdem noch solch ein Abschnitt, wo sehr viele Leute im Zug nachgelöst haben, oder das Zugpersonal reihenweise Klassenwechsel verkauft hat. Dass sie da bis Bern den ganzen Zug kontrollieren mögen, ist völlig illusorisch. Wenn dann ausserdem noch ein Zusatzmodul mit dran ist, dann kommst Du da vielleicht einmal drin vorbei.

Herzliche Grüsse
Martin
Ich finde es tragisch, dass nicht mehr überall Qualität drin ist, wo SBB drauf steht.

Die verstärkte Nutzung von 511 auch über größere Entfernungen ist ein deutlicher Rückschritt. Ein 511 ist eine schnelle S-Bahn, deren Einsatz zwischen Zürich und Schaffhausen als RE ich gerade noch akzeptabel finde, Zürich - Chur aber nicht mehr. Verbindungen wie Zürich - Langenthal konnte man früher ohne Umsteigen noch gut bewältigen, in einem als IR verkehrenden 511 finde ich das beschwerlich.

Gruß
Jörn.
Kann ich mir vorstellen, die KISSe sind wirklich gut für eine S-Bahn, aber nicht unbedingt für mehr. Hindert aber auch in Deutschland Privatbahnen wie ODEG oder Westfalenbahn nicht daran, solche als REs einzusetzen. Wobei die Westfalenbahn glaube ich einen ticken bessere Sitze hätten.

Dazu konträr, was von den ÖBB für Nahverkehrszüge bestellt werden.

Die werden unter anderem auf der Wiener S-Bahn schon zu Teilen eingesetzt. Als ich mal damit gefahren bin, wollte ich eigentlich noch eine ganze Weile länger als nur 15 Minuten fahren. Die Verstellbarkeit kompensiert die nicht sooo voluminösen Polster ziemlich gut.

Dass ein KISS auch ganz gut im Fernverkehr eingesetzt werden könnte mit der richtigen Ausstattung, beweist dort dann auch die Westbahn.

Wobei man in Österreich tendenziell längere Strecken am Stück zurücklegen dürfte als in der Schweiz schätze ich.



7-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:06:18:51:29.
Jörn schrieb:

Ich finde es tragisch, dass nicht mehr überall Qualität drin ist, wo SBB drauf steht.

Die verstärkte Nutzung von 511 auch über größere Entfernungen ist ein deutlicher Rückschritt. Ein 511 ist eine schnelle S-Bahn, deren Einsatz zwischen Zürich und Schaffhausen als RE ich gerade noch akzeptabel finde, Zürich - Chur aber nicht mehr. Verbindungen wie Zürich - Langenthal konnte man früher ohne Umsteigen noch gut bewältigen, in einem als IR verkehrenden 511 finde ich das beschwerlich.

Gruß
Jörn.

Ja, wobei bei den RE ZH-Chur diese kaum jemand auf der Gesamtstrecke nutzen wird. Die meisten Fahrgäste werden sie nur auf Teilstrecken benutzen, wobei diese natürlich sich auch schon hinziehen können. Wer allerdings die Gesamtstrecke fährt, wird i.d.R. die IC nutzen.

Herzliche Grüsse
Martin