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Diesen Artikel finden Sie auf NZZ Online unter: [www.nzz.ch]

21. August 2007, 10:55, NZZ Online

Fast gleich viel Geld für Strasse und Schiene

Investitionen in die Bahn wachsen markant

Die Investitionen der Schweiz in Strasse und Schiene sind im Jahr 2005 praktisch ausgewogen gewesen. In den 70-er und 80-er Jahren betrug das Investitionsverhältnis noch 1 zu 5 zugunsten der Strasse. Im Alltag bevorzugen Schweizerinnen und Schweizer weiterhin klar das Auto. Der öffentliche Verkehr hat allerdings leicht aufgeholt.


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Die Investitionen in die Schiene sind markant gestiegen. (Bild: Reuters)

tsf. Die jüngste Verkehrsstatistik des Informationsdienstes für den öffentlichen Verkehr (Litra) zeigt auf, dass im Jahr 4,472 Milliarden Franken in die Infrastruktur der Schiene und 4,219 Milliarden Franken in jene der Strasse geflossen sind. Damit haben sich die Gewichte deutlich zugunsten des Schienenverkehrs verschoben. Zu Beginn der 90-er Jahre beliefen sich die Infrastrukturausgaben für die Schiene noch auf knapp 2 Milliarden Franken, jene der Strasse auf 3,7 Milliarden Franken. Zu Beginn der 70-er Jahre war der Unterschied mit 0,4 Milliarden Franken (Schiene) bzw. 2 Milliarden Franken (Strasse) noch grösser.

Folge der Eisenbahn-Grossprojekte

Gemäss den Litra-Angaben ist das heute ausgewogenere Investitionsverhältnis zwischen Strasse und Schiene vor allem auf den Bau der Bahn 2000, der Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (Neat) am Gotthard und am Lötschberg, der ersten Bauten für den Anschluss der Schweiz an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz (HGV) sowie auf die Massnahmen zur Lärmsanierung des Schienennetzes zurückzuführen.

Gleichzeitig stagnierten die Investitionen für das Strassennetz. Das Investitionsverhältnis zwischen den beiden Verkehrsträgern, welches in den 70-er und 80-er Jahren noch 1:5 zugunsten der Strasse lautete, ist nun praktisch ausgewogen. Mit dem weiter voranschreitenden Bau der Grossprojekte des öffentlichen Verkehrs wird sich dieses Verhältnis in den nächsten Jahren nicht mehr wesentlich verändern.

Schienenverkehr holt leicht auf

Die Benutzerstatistik zeigt, dass der Schienenverkehr im Jahr 2005 leicht aufgeholt hat. Die Zahl der Personenkilometer (Anzahl Reisende mal gefahrene Distanz) belief sich im öffentlichen Verkehr gemäss den teilweise noch provisorischen Angaben auf 25'918 Millionen Personenkilometer. Damit kommt die Schiene auf einen Anteil von 21,8 Prozent; im Vorjahr waren es noch 20,4 Prozent. Der private Strassenverkehr kam auf 93’096 Millionen Personenkilometer. Sein Anteil betrug 78,2 Prozent; im Vorjahr waren es etwas höhere 79,6 Prozent. Das Gesamtverkehrsaufkommen auf Strasse und Schiene ist von 115'471 (2004) auf 119‘014 (2005) Millionen Personenkilometer gestiegen.

Wie der Litra-Statistik weiter zu entnehmen ist, sicherten die Aufträge der öffentlichen Transportunternehmungen aufgrund der neusten zur Verfügung stehenden Zahlen 2005 direkt und indirekt etwas über 100'000 Arbeitsplätze. Die Vergebungen der öffentlichen Verkehrsunternehmungen erfolgten zu über 90 Prozent im Inland. Der öffentliche Verkehr als Ganzes hat somit seine grosse Bedeutung als Auftrag- und Arbeitgeber für die einheimische Wirtschaft im Rahmen der Vorjahre beibehalten.

Die Bahn verbraucht deutlich weniger Energie

Untersucht wurde schliesslich auch der Energieverbrauch der Verkehrssysteme. Vom gesamten Endenergieverbrauch 2003 in der Schweiz von 873'060 Terajoules entfällt rund ein Drittel, 287'910 Terajoules, auf den Bereich Verkehr. An dieser Gesamtmenge der Energie im Verkehr betrug der Strassenanteil 78 Prozent. Der Luftverkehr kam auf 18 Prozent. Der Schienenverkehr verbrauchte noch 4 Prozent der Energie. Der öffentliche Busverkehr ist beim Strassenanteil mit rund 1 Prozent beteiligt.

Bello è affrontar la morte
Gridando libertà!
Amor di patria impavido
Mieta i sanguigni allori,
Poi terga i bei sudori
E i pianti la pietà.

Vincenzo Bellini, "I Puritani"