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[A] Geschichten vom MoKo

geschrieben von: rail66

Datum: 06.01.07 10:54

Liebe Forumsgemeinde!

In Österreich ist es üblich dass bestimmte Logistikzüge mit einer eigenen bahninternen Abkürzung versehen werden. Zum Beispiel wird das auch bei den Kohlezügen zu den großen kalorischen Kraftwerken gemacht. Das Zugpaar 470001/47002 wird z.B. als „MoKo“ (Moosbierbaum Kohle) bezeichnet. Dieser Zug verkehrt zwischen den Mährischen Kohlerevieren und eben dem Bahnhof Moosbierbaum-Heiligeneich. Österreich wird über Breclav (Lundenburg) erreicht und dann geht es über Hohenau – Leopoldau – Italienerschleife – Korneuburg – Stockerau – Absdorf-Hippersorf – Tulln nach Moosbierbaum-Heiligeneich. Im Verspätungsfall wird der Zug auch über Stadlau – Erdbergelände – Brigittenau nach Tulln geführt.
In der Regel ist dieser über 2000 t schwere Zug mit einem Tandem 1116+1142 bespannt. In letzter Zeit wird auch gerne wieder eine Lok der Baureihe 1014 statt einer 1142 herangezogen.
Planmäßig verlässt der 470001 um 8:42 Uhr Hohenau und erreicht um 12:02 Uhr Moosbierbaum, nur sind gerade diese Züge schwer berechenbar.

Am 5.Jänner war die 1014.011 vor diesem Zug und das war Grund genug, die erste Ausfahrt des Jahres 2007 dem Raum Tulln – Absdorf-Hippersorf der Franz Josefs-Bahn zu widmen. Neben dem 47001 können in diesem Streckenabschnitt auch die letzten Planleistungen der Baureihe 1042 beobachtet werden. Interessant ist auch die Mittagsbedienung Tulln - Limberg-Maissau – Tulln (73022/73023), welche mit einer 1042 bespannt ist. Leider fiel der Zug an diesem Tag aus. Seht was ich dennoch ablichten konnte:

Tulln ist Verschubknoten und daher können regelmäßig zwei Maschinen der Baureihe 1063 beobachtet werden. Die 1063.035 ist als erste Reserve eingeteilt und versieht zuverlässig ihre Arbeit.

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Seit Fahrplanwechsel wird der ER 2119 „Silva Nortica“ zwischen Wien und Ceske Budejovice mit einem Wagensatz der ÖBB geführt. Hier trifft die 1044.043 mit diesem Zug in Tulln ein.

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Der 4020.119 ist eine der letzten Garnituren in der alten elfenbein-blauen Lackierung. Diese Garnituren wurden 2006 von Bludenz nach Floridsdorf und Wien FJBf überstellt. Hier wartet der 6020.119 auf die Weiterfahrt als Zug 21028 nach Herzogenburg.

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Wir fahren nach Absdorf-Hippersdorf. Der Bahnhof wurde bereits modernisiert und der eiserne Fußgehersteg ist schon lange abgetragen. Dennoch lassen sich noch immer nette Motive festhalten. Die 1042.034 fährt mit dem Regionalzug 7161 von Krems/Donau nach Wien Franz Josefs-Bahnhof (FJBf)

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Mit 165 Minuten Verspätung trifft der 47001 in Absdorf-Hippersdorf ein. An der Zugspitze die 1014.001, dahinter die 1116.212. Leider war aufgrund der rasch wechselnden Bewölkung das Licht ein arges Problem.

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Und rasch wurde umgehängt, Die 1116.212 und die 1014.011 warten auf die Weiterfahrt nach Tulln. Wenn dereinst die beiden Schleifen bei Absdorf und Tulln reaktiviert sein werden, wird das Stürzen (kopf machen) der Vergangenheit angehören…..

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Rasch gings mit dem Eilzug nach Tulln um die Einfahrt des 47001 abzuwarten. Vorher aber konnte ich noch die 1044.012 mit einem Güterzug aus Richtung St. Pölten aufnehmen.

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Und schon folgt der 47001. Im Hintergrund ist die barocke Stadtpfarrkirche von Tulln zu sehen.

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Nach dem neuerlichen Umhängen zeigt sich wieder die 1014.011 an der Zugspitze. Die Moko-Züge sind aufgrund der weitgehend flachen Trassierung extrem lang und bestehen aus bis zu 30 voll beladenen Wagen.

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Drei Fahrzeugtypen auf einem Bild: Neben dem 47001 hat sich der 4020.304 als R 2158 dazugesellt.

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Die Baureihe 1014 wurde im Jahr 1994 in Dienst gestellt. Sie wurde als Leichtschnellzuglokomotive für den Schnellzugverkehr zwischen Wien und Budapest konzipiert und als Zweisystemlok (15kV/16,66 Hz und 25 kV/50 Hz) ausgelegt, dies im Hinblick auf die Weltausstellung die in Wien und Budapest stattfinden sollte. Sie leitete gemeinsam mit der Baureihe 1012 eine neue Ära des österreichischen Lokomotivbaues ein. Erstmals wurde der Drehstromantrieb für Streckenlokomotiven eingesetzt. Das bewährte Konzept der Baureihe 1044, war trotz des ungebrochenen Serienbaus zu diesem Zeitpunkt technisch veraltet.

Die Maschinen 017 und 018 wurden mit einem Ballastgewicht versehen und als 1114.017 und 018 bezeichnet. Nach Ausbau dieses Gewichtes wurden sie als 1014.017 und 018 der Serienlieferung gleich lautend bezeichnet.

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Erst in den letzten Jahren wurde die Baureihe 1014 vermehrt in den für sie vorgesehenen Diensten eingesetzt. Vorher wurden sie im schweren Güterverkehr „gequält“. Das wirkte sich auf den Erhaltungszustand sehr nachteilig aus. Die 1014 waren und sind Problemkinder der Traktion.
Heute funktioniert die 1014.011 aber tadellos und fährt mit dem 47001 nach Moosbierbaum aus. Leider fuhr der Zug vor dem Regionalzug nach St. Pölten aus (der wurde 5 Minuten verhalten!) und ich konnte keine Streckenaufnahme mehr machen….

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Ich tröstete mich mit der 1063.035 beim Verschub am Hausbahnsteig in Tulln.

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Zweite Reserve war die 1063.034. Sie steht hier abfahrbereit mit der Nebenfahrt 73036.

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Zur großen Überraschung aller wurde im Fahrplanjahr 2007 wieder ein Umlaufplan für die Baureihe 1042.0 und 500 erstellt. Dies ist umso bemerkenswerter, als diese Maschinen bereits laufend kassiert werden. Es kann daher jede Betriebsaufnahme dieser Loks, die letzte sein. Hier sind die Bludenzer 1044.103 und die Villacher 1042.518 in Wien FJBf zu sehen ;).

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Am 5. Jänner 2007 bespannte die 1042.518 den Regionalexpress 7124 nach Krems an der Donau

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Daneben stand gleich die 1042.034 mit dem REX 2112 nach Gmünd NÖ.

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Die 1044.103 wartet auf die Abfahrt mit dem R 2162 nach Sigmundsherberg.

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2007:01:06:11:20:24.

Re: [A] Geschichten vom MoKo

geschrieben von: HESE

Datum: 06.01.07 13:19

Interessante Bilder von der Franzlbahn.

Neben den "MOKO´s" gibt es aus Richtung Tschechien auch noch die "LIKO´s", die man auf der Strecke zwischen Summerau und Linz Stahlwerke beobachten kann. Entgegen deinen Ausführungen muss ich diesen Zügen aber einen relativ hohen Pünktlichkeitsgrad bescheinigen. Das dürfte daran liegen, dass sich die CD und der österreichische Partner CargoServ um diese Züge besonders bemühen. Auch die VOEST Alpine legt großen Wert auf Pünktlichkeit, denn jede Abweichung in der Zulieferung der Rohstoffe bringt natürlich die Logistik eines so großen Unternehmens schnell durcheinander.

Re: [A] Geschichten vom MoKo

geschrieben von: rail66

Datum: 06.01.07 13:52

Das ist richtig. Nach den LiKo-Zügen kann man fast die Uhr stellen, wenn sie über Summerau kommen. Ich hab beim 47001 leider öfters Abweichungen feststellen müssen, sowohl was Vorsprung oder Verspätung betrifft. Es kann wohl daran liegen dass dieser Zug eher "auf Abruf" fährt. Er ist aber kein Bedarfszug.