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Glimmbrand in Tunnel an Lötschberg-Südrampe

geschrieben von: bertrand

Datum: 24.10.06 15:42

Lichtensteiner Volksblatt - 24. Oktober, 10:51

Glimmbrand in Tunnel an Lötschberg-Südrampe

HOHTENN - Ein Glimmbrand in einem Tunnel hat am frühen Morgen den Bahnverkehr an der Lötschberg-Südrampe lahmgelegt. Die Strecke Brig - Goppenstein blieb während rund vier Stunden gesperrt, viele Reisende mussten Verspätungen in Kauf nehmen.

In dem rund 1,3 Kilometer langen Tunnel bei Hohtenn VS war kurz nach 6 Uhr starker Rauch festgestellt worden. Grund war ein Glimmbrand in einem Kabelkanal, wie die BLS mitteilte. Der Brand führte zu einer Stellwerkstörung; zudem fiel das Kundeninformationssystem aus.

Zu dem Zeitpunkt befand sich kein Zug im Tunnel. Die BLS stellte aber den Bahnverkehr auf der Strecke ein, damit der Lösch- und Rettungszug aus Brig den Brand löschen konnte. Um 10 Uhr gab die BLS eine Fahrspur wieder frei. Bis dahin mussten die Reisenden auf der Bahnstrecke beträchtliche Verspätungen in Kauf nehmen.

Die InterCity-Züge wurden in Goppenstein gewendet, zwischen Goppenstein und Brig verkehrten Ersatzbusse. Internationale Züge wurden umgeleitet. Nicht beeinträchtigt war der Autoverlad zwischen Kandersteg und Goppenstein. Der Grund für den Brand ist noch unbekannt.

Quelle: [www.volksblatt.li]

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http://www.ping-timeout.de/sig/132.jpg
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http://www.physik.uni-freiburg.de/~bremen/dso/tracker.gif

und ich mittendrin...

geschrieben von: Re465

Datum: 25.10.06 01:36

Hallo,

da tüftelt man sich einen fahrplan für die Heimreise aus und was dann?
Bingo Vollsperrung.

Halb so wild wollte ich eh erst 10:13 mir dem R nach Gop. und dann mit dem IC weiter gen Norden (mit Umweg über MOB und GFM).

Beim Fühstück konnte man beobachten wie ein bls-Maitrabeiter am Stw. abgesetzt wurde. Einige Zeit darauf kam ein Güterug von Hohtenn her in den Bf gerollt. Watete kurz und fuhr dann weiter nach Brig.

Wegen des Kabelbrand im Tunnel zw. Goppenstein und Hohtenn war die fernsteuerung für die eamte Südrampe ausgefallen.
Hohtenn und ausserberg wurden örtl. besetzt und zw. Gop. und Hohtenn nur das talseitige Gleis befahren.

Der 10:13 kam mit +5 der Anschluß IC Ri. Spiez hatte dan gut +30 was u.a. damit zusammen hing dass laut "Koordinator Betrieb". der in Goppenstein die ausgefallene Lautsprecher und Zugzielanzeiger erstzte, in Kanderteg nun zwei IC mit defekter Lok stünden und einer davon eigentlich den Tf nach Brig hätte bringen sollen.
Shit happens.

Der Bahnsteig in Goppenstein war gut gefüllt aber der IC aus Brig (EC nach Brüssel) relativ leer.
Erstaunt hat mich die Ruhe und gelassenheit mit der das ganze ablief.

Keine sinnlose Hektik und was mich besonders erstaunte, da ich von D anderes gewohnt bein, keine pampigen fahrgäste.

So war die Stimmung entspant und der Umgangston freundlich. Die Zugpersonale und der "Koordinator Betrieb" (in D als Notfallmanager bekant) waren freundlich und zuvorkommend und lösten fast jedes Problem.

Au der Nordrampe waren dann diverse wartende und telweise abgespannte Güterzüge sowie IC Garnituren zu sehen.

Gruß, Ralf

Re: und ich mittendrin...

geschrieben von: Urs Nötzli

Datum: 25.10.06 20:20

Das Ganze war vom Zeitpunkt her eher "unkritisch"! Zu dieser Zeit war der Berufsverkehr bereits vorbei.
Deshalb kann mich die vor Dir gemeldete Gelassenheit der Fahrgäste gut vorstellen. Zudem sollte man nicht vergessen, dass man sich in der Schweiz durchaus bewusst ist, dass alpenüberquerende Bahnstrecken dauernder Gefährdung ausgesetzt sind. Auch ich stand schon 20 Minuten im Lötschbergtunnel, weil auf der Südrampe ein Erdrutsch die Speiseleitung unterbrochen hatte. Auch hier: "das kann's geben" - war der Kommentar. Die darauf folgende Fahrt des mit den blau-crémen Einheitswagen I nach Basel und drei Kurswagen nach Zürich übernahm ab Bern dann anstelle der planmässig mit Reservematerial (Abends 17 Uhr) eingesetzten IC dann eine Ae 3/6 I (ob hoch 110 - weiss ich nicht), welche sich bis Olten tapfer schlug und sogar Zeit gutmachte!

Da in der Schweiz verhältnismäsig gut und offen informiert wird, hat der Kunde eher Verständnis für solche Vorfälle. Leider ist dies auch bei uns nicht immer so - die Umstände sind natürlich vielfältig und können von zu knappen Mitarbeiter bis zu ausfallenden Lautsprecher- oder Übermittlungsanalgen variieren.

Hier ist aber Teamwork angesagt! Das Mauscheln von auseinander strebenden und sich nicht zuständig erklärenden ehemaligen "Bahnteilen" wirkt sich da negativ aus!
Wenn - wie erlebt - in Konstanz der Lautsprecher die Meldung der gesperrten Strecke nach Radolfzell vermeldet und nach zwei Stunden untertags noch kein Ersatz, weder auf der Schiene noch auf der Strasse organisiert ist, scheint mir das ein Versagen der DBAG auf höchster Stelle zu sein. Der gute Mann konnte leider nur melden, dass er keine Informationen erhalte!

Der wollte doch alles machen - aber man nimmt solchen Leuten die Möglichkeit!
Nach einigen (in der Presse negativ beurteilten) Vorfällen in der Schweiz, hat man daraus gelernt! Der Kunde muss sich eben auch zu wehren wissen!

Urs

Re: und ich mittendrin...

geschrieben von: Kusi

Datum: 26.10.06 18:52

Zu dem Vorfall an der Nordrampe schrieb gestern dier Berner Zeitung noch einen Artikel:

Zitat:
Laub liess IC-Zug versauern
Ein Unglück kommt selten allein … Auf der Bahnstre-cke Frutigen–Brig herrschte gestern das Chaos: Erst brannte es in einem Tunnel, dann blieb ein IC-Zug wegen einer defekten Lok stehen, und ein Zweiter «versauerte» im Laub.
Die Pechsträhne für die Bahnreisenden und Bahnverantwortlichen nahm bereits am frühen Morgen in einem Tunnel auf der Lötschberg-Südrampe ih-ren Lauf: Im rund 1,3 Kilometer langen Tunnel bei Hohtenn war kurz nach 6 Uhr starker Rauch festgestellt worden. «Grund war ein Glimmbrand in einem Kabelkanal neben dem Geleise», teilte die BLS später mit. Der Brand führte zu einer Stellwerkstörung, dem Ausfall des Kundeninformationssystems sowie zu Zugsausfällen und langen Wartezeiten für die Bahnkunden. Die Brandursache war bis am Abend noch nicht geklärt.

Bahn stand 4 Stunden still

Zum Zeitpunkt des Brandes, der sich über eine Länge von rund zehn Metern erstreckte, habe sich kein Zug im Tunnel befunden, teilte die BLS weiter mit. Sie stellte den Bahnverkehr für rund vier Stunden ein, damit der Lösch- und Rettungszug aus Brig den Brand löschen konnte. Die InterCity-Züge (IC) aus Zürich/Basel–Bern fuhren nur bis Goppenstein und wurden dort gewendet. Zwischen Goppenstein und Brig verkehrten Ersatzbusse. Internationale Züge wurden umgeleitet. Nicht beeinträchtigt von der Sperrung war der Autoverlad zwischen Kandersteg und Goppenstein. Um 10 Uhr wurde eine Fahrspur wieder freigegeben. Bis zur Wiederaufnahme des Bahnbetriebes mussten die Reisenden beträchtliche Verspätungen in Kauf nehmen.

Defekt an Lokomotive

Was das konkret hiess, davon konnte unser Mitarbeiter Guido Lauper ein Liedchen singen: Er bestieg um 8.38 Uhr in Spiez den IC-Zug 810 und wollte nach Ausserberg fahren, um dort den schönen Herbsttag mit einer Wanderung auf der Lötschberg-Südrampe zu geniessen. Normalerweise dauert die Fahrt nach Ausserberg 1 Stunde und 4 Minuten. Gestern traf Lauper erst um 13.38 am Zielort ein. Grund für die rund vierstündige Verspätung war aber nicht der Brand, sondern ein Defekt an der Lokomotive. Der Zug blieb in der Nähe des Blausees plötzlich stehen. Er musste in der Folge von zwei Güterloks nach Kandersteg geschleppt werden. Was die Lokomotive stillgelegt hatte, wusste Thomas Furrer, Leiter Zugförderung bei der BLS AG, am Nachmittag noch nicht. Jedenfalls sorgte der Defekt für weiteres Ungemach auf der Bahnstrecke Frutigen–Kandersteg.

Und dann noch das Laub …

Denn aller (un)guten Dinge sind drei: Im Bereich Blausee blieb eine Stunde später auch der IC 861 stehen – oder fachmännisch ausgedrückt – der Zug «versauerte». So beschreibt Thomas Furrer das Phänomen, wenn ein Zug auf den mit Laub bedeckten Gleisen ins Spulen gerät und nicht mehr vom Fleck kommt. «Das passiert im Herbst oft», weiss Furrer zu berichten, «vor allem dann, wenn in der Nacht noch starke Winde das Laub in Massen von den Bäumen weht.» Betroffen seien nicht etwa nur die Bergstrecken wie jene am Lötschberg. «Im Jura blieb auch der TGV schon stehen, und heute Morgen konnte das Tram in Bern, mit welchem ich zur Arbeit fuhr, nur dank dem Einsatz von Sand anfahren und bremsen», klärt der Eisenbahnfachmann der BLS auf.

Sobald ein Lokführer auf der Lötschberg-Strecke feststelle, dass die Gleise mit Laub bedeckt seien, würden die folgenden Züge mit einer zweiten Lokomotive verstärkt, erklärt Furrer. Gestern sei diese Meldung im allgemeinen Chaos nach dem Brand aber offenbar untergegangen.

Kaffee für die Nerven

Ausser ein paar Reisenden, die ihren Flug in Mailand verpass-ten, hätten die Betroffenen das Chaos mit erstaunlicher Geduld und Humor ertragen, stellte Guido Lauper vor Ort fest. Auch er musste auf seine geplante Wanderung verzichten. «Die Angestellten haben uns mit Freundlichkeit sowie mit Essens- und Cafébons bei Laune gehalten», lobte er das Engagement der Bahn.