DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 08/02 - Alpenlandforum 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Hier sind alle Beiträge zu schweizer und österreichischen Themen willkommen.
Bitte unbedingt vor Benutzung des Forums die Ausführungsbestimmungen durchlesen!
Zur besseren Übersicht und für die Suche: Bitte Länderkennzeichen nach ISO 3166 Alpha-2 in [eckigen Klammern] verwenden!

Gefahr für die Thayatalbahn!

geschrieben von: Schienenradler

Datum: 05.05.22 08:54

Vor ein paar Wochen war in der Kronenzeitung ein Bericht, dass man überlege, AUF den Gleisen der Thayatalbahn (Schwarzenau - Waidhofen an der Thaya) einen Radweg zu bauen, indem man leere Waggons hinstellt, auf denen die Räder fahren könnten, und die man bei Bedarf (Sonderzugverkehr) beiseiteschieben könnte.

https://www.krone.at/2689208
Regionsobmann Eduard Köck (ÖVP) und Radweg-Manager Willi Erasmus winken aber ab. „Es ist keine Rede davon, Schienen wegzureißen“, betont Erasmus. Derzeit erhebe man, wie man die Trasse mittels Gummi- oder Betonplatten auf den Gleisen als Radweg nutzen könne. Es gebe auch die Idee, Waggons auf die Schienen zu stellen, durch die die Radler fahren könnten. Fürs Zugfahren würden diese dann auf Abstellgleise verschoben.

Was zuerst wie ein verspätetet Aprilscherz klang wird mittlerweile zur Drohung, die Stimmen häufen sich dass man doch generell die Bahntrasse als Radweg nutzen könnte:

https://www.meinbezirk.at/zwettl/c-lokales/zwettler-lok-oder-waidhofner-rad_...
Was sich für die Radfahrer vielleicht als coole Aktion liest, stößt jedoch bei jenen, die die Bahnstrecke weiterhin benutzen würden, für auf großes Unverständnis. Der Lokalbahnverein aus Zwettl etwa bietet jährlich mehrere Sonderfahrten an. Derzeit vermehrt auf den Strecken Zwettl-Waldhausen und Zwettl-Schwarzenau. Jedoch konnte man in der Vergangenheit auch die immer wieder die Strecke Zwettl-Waidhofen befahren. Das wäre dann endgültig Vergangenheit.

Ich möchte Euch bitten, an der Abstimmung im Bezirksblatt teilzunehmen (obiger Link). Natürlich hat das keinerlei rechtliche Relevanz, aber es würde vom Interesse am Erhalt der Bahn zeugen. Da der Radweg ja hauptsächlich für Touristen gedacht ist ist es legitim, wenn die Zielgruppe (auch aus dem Ausland) daran teilnimmt!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:05:05:09:07:31.
... über ein Treppchen aus der Rs-Wagen-Höhe sich auf das Niveau des Bahnüberganges, der dort ja eben Eisenbahnkreuzung heißt, hinabbewegen oder mit janz viiiiel Schmackes vom letzten Waggon vor der Lücke auf den ersten Waggon nach der Lücke "jumpen"?

Ist dann der zwischen der Waggons durchfahrende Lieferwagen wartepflichtig oder wird der/die/das Radwandernde dann von der Seitenwand jenes Lieferwagens runtergekratzt?

Wenn die Bayern nicht die Össis hätten, müssten sie sich an den Ostfriesen ... - nein, lassen wir dies
Eisenbahnhasser gibts überall.
Es gibt aber auch solche, die die Bahn erhalten wollen und die sich hilfesuchend an die Öffentlichkeit gewendet haben, damit in Form einer Abstimmung im Bezirksblatt die Verhältnisse klargestellt werden. (Natürlich ohne jede rechtliche Relevanz, wir sind ja nicht in der Schweiz)

Aber einem Radweg-Turismus-Verantwortlichen wird es doch mulmig werden, wenn die Abstimmung eine vernichtende Niederlage für das Projekt bringt - soweit die Hoffnung der Bahnerhalter.

Und wenn ich sehe, dass in diesem Forum hier 1310 Leute diesen Beitrag geklickt haben, andererseits die Abstimmung derzeit 585 Stimmen pro Bahn und 59 pro Radweg hat, dann frage ich mich jetzt schon, warum das nicht zumindest 1310 Stimmen pro sind!

https://www.meinbezirk.at/zwettl/c-lokales/...abtimmung
Es darf dann aber auch keiner hintennach jammern bitte.
Schienenradler schrieb:Zitat:
Und wenn ich sehe, dass in diesem Forum hier 1310 Leute diesen Beitrag geklickt haben, andererseits die Abstimmung derzeit 585 Stimmen pro Bahn und 59 pro Radweg hat, dann frage ich mich jetzt schon, warum das nicht zumindest 1310 Stimmen pro sind!
Naja, ich hab nach jeder neuen Antwort in den Thread geschaut, bin also schon "3 Leute"...

Aber zum Thema: als nicht Ortskundiger ist für mich nicht klar worum es da eigentlich geht. Der Artikel vom Bezirksblatt schreibt was von einer "Querung der Bahnstrecke im Bereich des Lagerhauses"... Warum kommt da keine "klassische EK" in Frage? Notfalls bei Zugfahrten vom Personal gesichert... Und warum ist dadurch die ganze Strecke gefährdet?
Schienenradler schrieb:
(Natürlich ohne jede rechtliche Relevanz, wir sind ja nicht in der Schweiz)
Ich kenne das politische System in der Schweiz nicht im Detail, bin mir aber ziemlich sicher, dass auch in der Schweiz eine für jedermann und -frau offene Internetumfrage, in der auch noch beliebig oft abgestimmt werden kann, keine rechtliche Relevanz hat.
Zitat
Aber einem Radweg-Turismus-Verantwortlichen wird es doch mulmig werden, wenn die Abstimmung eine vernichtende Niederlage für das Projekt bringt - soweit die Hoffnung der Bahnerhalter.

Wenn sie auch nur grundlegende Quellenkritik üben, sind ihnen solche Umfragen völlig egal - unabhängig davon, wie sie ausgehen. Denn, nochmal: dort kann jeder und jede abstimmen, egal wo lebend, egal welche Staatsangehörigkeit, egal wie alt, egal wie hoch die Wahrscheinlichkeit, das Waldviertel mal zu besuchen, und das auch mehrfach. Solche Umfragen sagen gar nicht aus.
Zitat
Und wenn ich sehe, dass in diesem Forum hier 1310 Leute diesen Beitrag geklickt haben, andererseits die Abstimmung derzeit 585 Stimmen pro Bahn und 59 pro Radweg hat, dann frage ich mich jetzt schon, warum das nicht zumindest 1310 Stimmen pro sind!

Vielleicht denken sich ziemlich viele das gleiche wie ich...

Und auf inhaltlicher Ebene: natürlich wäre die Umwandlung der Bahnlinie in einen Radweg ein Verlust, zumal sie ja auch noch auf der "richtigen" Seite der Franz-Josefs-Bahn liegt, man also am Weg nach Wien nicht mit der Kirche ums Kreuz fahren müsste (wie bei der Zweiglinie Richtung Zwettl). Aber letztlich wird das in Niederösterreich entschieden, die Einflussmöglichkeiten von außerhalb sind begrenzt.

Die ursprüngliche Signatur entspricht nicht unseren Vorgaben und wurde daher entfernt! Grafische Banner in Signaturen sollten maximal 120 Pixel hoch sein mit eventuell einer Textzeile darunter oder darüber. Textsignaturen sollten eine Höhe von 7 Zeilen nicht überschreiten. Banner und Links zu kommerziellen Webangeboten dürfen keine konkreten Produkte oder Dienstleitungen in Wort oder Bild bewerben. In Einzelfällen behalten wir uns das Recht vor Signaturen zu untersagen, die durch ihre Gestaltung oder ihren Inhalt nicht akzeptabel sind. Weitere Einzelheiten finden sich in den Foren-Tipps.
def schrieb:
zumal sie ja auch noch auf der "richtigen" Seite der Franz-Josefs-Bahn liegt, man also am Weg nach Wien nicht mit der Kirche ums Kreuz fahren müsste
Richtig ist relativ. Allein die FJB hat den Geburtsfehler, im Wald/4 mit der Kirche ums Dorf Richtung Wien zu führen und dabei zwischen Gmünd und Eggenburg die größeren Siedlungen (auch Waidhofen a.d.T.) weiträumig umfährt. Ebenso ist die Einbindung der Thayatalbahn in die FJB alles andere als geschickt. Schwarzenau liegt zunächst ein paar km in der falschen Fahrtrichtung. Dort noch umsteigen oder irgendwie Flügeln/Vereinen kosten Reisezeit im Vergleich zum (Schnell)Bus, der zumindest nicht langsamer ist, dafür nicht am FJB endet sondern zentraler am Praterstern.

Schienenradler schrieb:
Aber einem Radweg-Turismus-Verantwortlichen wird es doch mulmig werden, wenn die Abstimmung eine vernichtende Niederlage für das Projekt bringt -
Für den Tourismus wäre es kein so großer Schaden, wenn das Prestigeprojekt Thayarunde einen Lückenschluss südlich von Waidhofen erhält. Momentan, teils entlang des Flusses, ist im Vergleich zu den tatsächlichen ehem. Bahntrassenabschnitten nicht sonderlich toll - zumindest Stand 2017.

Welchen Mehrwert bietet eine weitgehend ungenutzte Bahntrasse in der Landschaft? Zur Attraktivierung der Bahn ist es dank schwarzer Verkehrtpolitik zu spät; der Zug ist abgefahren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgndein lokaler Tourimusvertreter Angst vor der Umfrage hat.

def schrieb:
Denn, nochmal: dort kann jeder und jede abstimmen, egal wo lebend, egal welche Staatsangehörigkeit, egal wie alt, egal wie hoch die Wahrscheinlichkeit, das Waldviertel mal zu besuchen, und das auch mehrfach.
Das ist für mich auch entscheidend: Wie stimmt die regionale Bevölkerung und Wirtschaft ab? Dank der Versäumnisse und Unzulänglichkeiten der Bahn (Trassenführung FJB), fehlt die Thayatalbahn dort niemanden. Mit Fahrradtourismus kann zumindest etwas Geld verdient werden, auch wenn ich nicht jährlich dort zum Radfahren aufschlagen werden. Ein Mal in zehn Jahren muss reichen; gibt mehr als nur das Wald/4.
EC315Agram schrieb:
Aber zum Thema: als nicht Ortskundiger ist für mich nicht klar worum es da eigentlich geht. Der Artikel vom Bezirksblatt schreibt was von einer "Querung der Bahnstrecke im Bereich des Lagerhauses"... Warum kommt da keine "klassische EK" in Frage? Notfalls bei Zugfahrten vom Personal gesichert... Und warum ist dadurch die ganze Strecke gefährdet?
Das habe ich mich auch gefragt. Auf Basis des Luftbildes habe ich mich dann gefragt ob es evtl. um die Mitbenutzung der anschließenden Brücke geht (das wären dann ca. 250m bis zur nächsten Straße).
Dann wäre auch die Idee mit den Güterwagen nicht ganz so absurd.
Zustimmung! Viele Bahnstrecken wurden einst so angelegt um möglichst einfach Anschluss ans Netz zu bekommen. Damals mangels Alternativen völlig ausreichend, heute leider nur noch für Güterverkehre zu gebrauchen.
Und wenn es diesen vor Ort (auch perspektivisch) nicht gibt, dann sehe ich auch kaum einen Grund für eine Eisenbahn. Allenfalls käme noch ein Touristenverkehr infrage. Außerdem spielen die geringen Bevölkerungszahlen in der Region natürlich auch eine Rolle.
Die Eisenbahn ist ein grundsätzlich ein Massenverkehrsmittel und für geringe Fahrgastmengen kaum geeignet. Das wäre auch alles andere als ökologisch.

kami schrieb:
def schrieb:
zumal sie ja auch noch auf der "richtigen" Seite der Franz-Josefs-Bahn liegt, man also am Weg nach Wien nicht mit der Kirche ums Kreuz fahren müsste
Richtig ist relativ. Allein die FJB hat den Geburtsfehler, im Wald/4 mit der Kirche ums Dorf Richtung Wien zu führen und dabei zwischen Gmünd und Eggenburg die größeren Siedlungen (auch Waidhofen a.d.T.) weiträumig umfährt. Ebenso ist die Einbindung der Thayatalbahn in die FJB alles andere als geschickt. Schwarzenau liegt zunächst ein paar km in der falschen Fahrtrichtung. Dort noch umsteigen oder irgendwie Flügeln/Vereinen kosten Reisezeit im Vergleich zum (Schnell)Bus, der zumindest nicht langsamer ist, dafür nicht am FJB endet sondern zentraler am Praterstern.

Schienenradler schrieb:
Aber einem Radweg-Turismus-Verantwortlichen wird es doch mulmig werden, wenn die Abstimmung eine vernichtende Niederlage für das Projekt bringt -
Für den Tourismus wäre es kein so großer Schaden, wenn das Prestigeprojekt Thayarunde einen Lückenschluss südlich von Waidhofen erhält. Momentan, teils entlang des Flusses, ist im Vergleich zu den tatsächlichen ehem. Bahntrassenabschnitten nicht sonderlich toll - zumindest Stand 2017.

Welchen Mehrwert bietet eine weitgehend ungenutzte Bahntrasse in der Landschaft? Zur Attraktivierung der Bahn ist es dank schwarzer Verkehrtpolitik zu spät; der Zug ist abgefahren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgndein lokaler Tourimusvertreter Angst vor der Umfrage hat.

def schrieb:
Denn, nochmal: dort kann jeder und jede abstimmen, egal wo lebend, egal welche Staatsangehörigkeit, egal wie alt, egal wie hoch die Wahrscheinlichkeit, das Waldviertel mal zu besuchen, und das auch mehrfach.
Das ist für mich auch entscheidend: Wie stimmt die regionale Bevölkerung und Wirtschaft ab? Dank der Versäumnisse und Unzulänglichkeiten der Bahn (Trassenführung FJB), fehlt die Thayatalbahn dort niemanden. Mit Fahrradtourismus kann zumindest etwas Geld verdient werden, auch wenn ich nicht jährlich dort zum Radfahren aufschlagen werden. Ein Mal in zehn Jahren muss reichen; gibt mehr als nur das Wald/4.

Grüße

RS





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:05:07:11:33:15.