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Frage zum Gotthardbasistunnel im Bezug zum Giruno

geschrieben von: Ralf Nord

Datum: 26.03.22 11:09

Hallo,

Meines Wissens ist sowohl der Giruno/Baureihe 501 als auch der GBT für eine Geschwindigkeit von 250 km/h zugelassen.
Vorausgesetzt mein Wissen stimmt, erreicht der Giruno im Normalfall die 250 km/h im GBT?

Mit freundlichen Grüßen

Ralf



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:03:26:11:57:05.
Ralf Nord schrieb:
Hallo,

Meines Wissens ist sowohl der Giruno/Baureihe 501 als auch der GBT für eine Geschwindigkeit von 250 km/h zugelassen.
Vorausgesetzt mein Wissen stimmt, erreicht der Giruno im Normalfall die 250 km/h im GBT?

Mit freundlichen Grüßen

Ralf
Moin.

Aktuell ist der Gbt mit 200 km/h gedeckelt, da gibt es eine Art Dauerlangsamfahrstelle. Die 250 km/h bringen rein gar nichts, ausser:

* höhere Energiekosten, da mehr Energieverbrauch;
* mehr Verschleiss an Fahrzeugmaterial, Fahrleitung, Trasse;
* Fahrzeitgewinn ist durch den Mischbetrieb bei knapp 0.

Hatten wir vor Kurzem schon mal dieses Thema.

Bilderedit (Fahrzeiten unkenntlich gemacht).

InkedScreenshot (48)_LI.jpg

Die Rennstrassenbahn heisst übrigens Giruno.

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)









1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:03:26:11:49:53.

Die Negativpunkte sind mir selbst bekannt,

geschrieben von: Ralf Nord

Datum: 26.03.22 12:01

Es schließt jedoch nicht aus, daß sich inzwischen was geändert hat.

Wo fehlt ein O?

Re: Frage zum Gotthardbasistunnel im Bezug zum Giruno

geschrieben von: Twindexx

Datum: 26.03.22 14:00

Ralf Nord schrieb:
Meines Wissens ist sowohl der Giruno/Baureihe 501 als auch der GBT für eine Geschwindigkeit von 250 km/h zugelassen.
Vorausgesetzt mein Wissen stimmt, erreicht der Giruno im Normalfall die 250 km/h im GBT?
Baureihen gibts in der Schweiz nicht, wenn dann Typ oder Série und dann auch RABe 501.

Zur Frage an sich: Im GBT beträgt die zulässige Geschwindigkeit 230 km/h. Die SBB haben in Absprache mit dem BAV entschieden, den GBT nicht für 250 km/h zuzulassen. Dies aus ökonomischen, ökologischen und Verschleiss-Gründen und weil die Personenzüge sowieso mit Vmax 200 km/h trassiert werden, inklusive Fahrzeitreserven, damit es mit der geforderten Anzahl Güterzugtrassen zwischen den Personenzügen aufgeht. 230 km/h werden nur im Verspätungsfall und/oder falls der Lokführer Lust hat ausgefahren.


Christian Snizek schrieb:
Aktuell ist der Gbt mit 200 km/h gedeckelt, da gibt es eine Art Dauerlangsamfahrstelle.
Nein, ist er nicht. Schau mal genau, wo die Langsamfahrstellen liegen. In den weichenfreien Bereichen der Gotthard-Basislinie kann 230 km/h gefahren werden.

https://abload.de/img/rabde502006_90prbqk0.jpg

Re: Frage zum Gotthardbasistunnel im Bezug zum Giruno

geschrieben von: steple

Datum: 27.03.22 09:08

Und hier der Bildbeweis aus dem Fahrgastraum eines planmässig verkehrenden Zuges.
IMG-20210915-WA0001.jpg

Vmax im GBT

geschrieben von: SwissExpress

Datum: 27.03.22 09:46

Sali Twindexx
Verwechselst du grade die technische VMax mit der betrieblichen VMax?
Der ICE-S ist im GBT 275 km/h gefahren und das war auch so gefordert. Damit (selbstredend nicht alleine, aber quasi als Schlusspunkt) ist der GBT technisch gesehen für eine VMax von 250 km/h zugelassen.

Betrieblich sollten nur 200 km/h gefahren werden. Wie du eben geschrieben hast u. A. wegen der Zugfolge und den Wechseln zwischen P-Zügen und G-Zügen.
Dass man offenbar nun im GBT betrieblich bis zu 230 km/h fährt, halte ich für höchst problematisch. Hier wird das Fahrplangefüge wieder einmal unnötig gequetscht, nur ein, zwei Minuten schneller zu sein. In ein paar Jahren ist es dann "normal" und bei der Infrastruktur braucht es dann wieder ein paar gute Argumente mehr, um den Unterhalt und Erneuerung auch ausserhalb eines Nachtfenster durchzubekommen. Das sind hausgemachte Probleme.

Mit freundlichen Grüssen
SwissExpress

Meine hier wiedergegebenen Äusserungen sind einzig und allein meine private Meinung.

Teilweise sind meine Beträge bewusst provokant und/ oder zynisch verfasst.

Re: Vmax im GBT

geschrieben von: Twindexx

Datum: 27.03.22 11:40

SwissExpress schrieb:
Verwechselst du grade die technische VMax mit der betrieblichen VMax?
Der ICE-S ist im GBT 275 km/h gefahren und das war auch so gefordert. Damit (selbstredend nicht alleine, aber quasi als Schlusspunkt) ist der GBT technisch gesehen für eine VMax von 250 km/h zugelassen.
Nein, das stimmt nicht. Keine Sorge, ich hab da nichts verwechselt.

Die Betriebsgenehmigung des BAV für den GBT lautet tatsächlich auf Vmax 230 km/h, schneller darf somit nicht gefahren werden. Das wird auch Stand heute nicht mehr angehoben. Ursprünglich hat der Bundesrat das Bauwerk in den 1990er-Jahre zwar für Vmax 250 km/h bestellt, deshalb wurden die Kurvenradien und der Tunnelquerschnitt auch darauf ausgelegt. Man ist wie du schreibst auch bei Testfahrten mit für Vmax 250 km/h 10% Übergeschwindigkeit sowohl mit ICE-S als auch einem modifizierten Giruno 275 km/h gefahren, aber wie ich geschrieben habe, sind SBB und BAV nun übereingekommen, das Bauwerk nicht für 250 km/h zuzulassen, sondern auf 230 km/h zu bleiben. Würde man in einiger Zukunft dann doch mal 250 km/h fahren wollen, bräuchte es also dannzumal ein neues Zulassungsverfahren. 230 km/h ist nun ausserhalb von speziellen Testfahrten die Grenze.

SwissExpress schrieb:
Betrieblich sollten nur 200 km/h gefahren werden. Wie du eben geschrieben hast u. A. wegen der Zugfolge und den Wechseln zwischen P-Zügen und G-Zügen.
Dass man offenbar nun im GBT betrieblich bis zu 230 km/h fährt, halte ich für höchst problematisch. Hier wird das Fahrplangefüge wieder einmal unnötig gequetscht, nur ein, zwei Minuten schneller zu sein. In ein paar Jahren ist es dann "normal" und bei der Infrastruktur braucht es dann wieder ein paar gute Argumente mehr, um den Unterhalt und Erneuerung auch ausserhalb eines Nachtfenster durchzubekommen. Das sind hausgemachte Probleme.
Nein, eben genau nicht. Die Trassen sind alle mit Vmax 200 km/h gerechnet, inklusive Fahrzeitreserven. Die 230 km/h sind nicht fahrplanwirksam, gequetscht wird also gar nichts. Teilweise wechseln sich ja auch FV-Dosto mit Giruno ab auf den IC 2 und IC 21, je nach Wochentag auf ein und demselben Zug, und auch die FV-Dosto mit Vmax 200 km/h haben noch die üblichen Fahrzeitreserven.

Wenn der Lf gerade Lust hat und kein Güterzug vornedran hat, kann er die 230 km/h ausfahren. Ebenso stehen damit den Giruno zusätzliche Reserven im Verspätungsfall zur Verfügung. Das kann dann auch mal entscheidend sein, ob man ab Arth-Goldau noch via Zug nach Zürich geführt wird oder der EC isoliert via Südbahn fahren muss, da gibts ja in den Betriebszentralen relativ harte Richtlinien, ab wievielen Verspätungsminuten welches Szenario eintritt. Ansonsten sind die 230 km/h aber eben ganz klar nicht fahrplanrelevant.

https://abload.de/img/rabde502006_90prbqk0.jpg

Re: Vmax im GBT

geschrieben von: ssb

Datum: 27.03.22 14:00

Twindexx schrieb:
SwissExpress schrieb:
Verwechselst du grade die technische VMax mit der betrieblichen VMax?
Der ICE-S ist im GBT 275 km/h gefahren und das war auch so gefordert. Damit (selbstredend nicht alleine, aber quasi als Schlusspunkt) ist der GBT technisch gesehen für eine VMax von 250 km/h zugelassen.
Nein, das stimmt nicht. Keine Sorge, ich hab da nichts verwechselt.

Die Betriebsgenehmigung des BAV für den GBT lautet tatsächlich auf Vmax 230 km/h, schneller darf somit nicht gefahren werden. Das wird auch Stand heute nicht mehr angehoben. Ursprünglich hat der Bundesrat das Bauwerk in den 1990er-Jahre zwar für Vmax 250 km/h bestellt, deshalb wurden die Kurvenradien und der Tunnelquerschnitt auch darauf ausgelegt. Man ist wie du schreibst auch bei Testfahrten mit für Vmax 250 km/h 10% Übergeschwindigkeit sowohl mit ICE-S als auch einem modifizierten Giruno 275 km/h gefahren, aber wie ich geschrieben habe, sind SBB und BAV nun übereingekommen, das Bauwerk nicht für 250 km/h zuzulassen, sondern auf 230 km/h zu bleiben. Würde man in einiger Zukunft dann doch mal 250 km/h fahren wollen, bräuchte es also dannzumal ein neues Zulassungsverfahren. 230 km/h ist nun ausserhalb von speziellen Testfahrten die Grenze.
Das Zulassungsverfahren sollte aber nur rein Papierarbeit sein, nicht? Da man ist schon mit 250+10% gefahren und nehme ich an das nötig für eine 250km/h-Zulassung schon gemacht war?

Re: Vmax im GBT

geschrieben von: Twindexx

Datum: 27.03.22 14:39

ssb schrieb:
Das Zulassungsverfahren sollte aber nur rein Papierarbeit sein, nicht? Da man ist schon mit 250+10% gefahren und nehme ich an das nötig für eine 250km/h-Zulassung schon gemacht war?
Nur weil man schon entsprechende Testfahrten gemacht hat, heisst das noch lange nicht, dass auch die entsprechende Nachweisführung vorliegt. Mindestens für die noch auf 200 km/h begrenzten Weichenbereiche werden die Nachweise nun alle nur für einen kommerziellen Betrieb bis 230 km/h erbracht. Und falls man doch in 50 bis 100 Jahren die Thematik anders beurteilen sollte, so würden dannzumal sowieso Nachweise gemäss den dann geltenden Regelwerken verlangt. Man müsste dann mit der Nachweisführung also sowieso wieder bei Null anfangen.

Es ist allerdings eher vorstellbar, dass in Kombination mit Zimmerberg-Basistunnel II, Doppelspur Walchwil und Durchgangsbahnhof Luzern die Fahrzeit Arth-Goldau - Bellinzona unter Einhaltung der Knotenstruktur Lugano-Zürich/Luzern verlängert werden kann. Damit könnte man ohne die Gesamtreisezeiten zu verlängern die Personenzüge im GBT mit 160 statt 200 km/h trassieren. Somit liesse sich die Kapazität im Güterverkehr auf acht Trassen pro Stunde und Richtung steigern, was ausgehend von 2023 eine Steigerung der Güterverkehrskapazität um 45% bedeuten würde. Aktuell ist jedoch sowieso davon auszugehen, dass die deutsche Rheintalbahn die aktuelle Güterzugkapazität auf der Schweizer Nord-Süd-Achse frühestens in den 2040er-Jahren wird aufnehmen können, womit auch eine Reduktion der Personenzuggeschwindigkeiten im GBT noch in weiter Ferne liegt.

https://abload.de/img/rabde502006_90prbqk0.jpg

Re: Vmax im GBT

geschrieben von: SwissExpress

Datum: 29.03.22 12:32

Wir beide haben so halb recht. Grundsätzlich ist im GBT alles für VMax 250 km/h gebaut worden. Auch die Abnahmeprozesse sind auf die VMax 250 km/h ausgelegt. Nur bei der Fahrbahn hat man die Nachweise nicht zu Ende geführt und ist dann auf die VMax 200 km/h gekommen. Danach hat man alle Nachweise für VMax 230 km/h erbracht.

Fazit der Geschichte: Offiziell ist technisch wie betrieblich die VMax 230 km/h zugelassen, obwohl die Technik für eine höhere Geschwindigkeit ausgelegt ist.

NB: Im CBT wurde explizit erwähnt, dass der Spurwechsel Varzo ebenfalls für VMax 250 km/h gebaut worden ist.

Mit freundlichen Grüssen
SwissExpress

Meine hier wiedergegebenen Äusserungen sind einzig und allein meine private Meinung.

Teilweise sind meine Beträge bewusst provokant und/ oder zynisch verfasst.

Re: Vmax im GBT

geschrieben von: SwissExpress

Datum: 29.03.22 12:35

Zitat
Nein, eben genau nicht. Die Trassen sind alle mit Vmax 200 km/h gerechnet, inklusive Fahrzeitreserven. Die 230 km/h sind nicht fahrplanwirksam, gequetscht wird also gar nichts.
Du verstehst mich da falsch. Was du schreibst, ist der Stand heute. Ich warte nur auf den Moment, wo einer auf die Idee kommt, die doppelten Reserven zu Gunsten Fahrplanstabilität, besseren Anschlüssen, "3 Stunden Mailand" ... zu kürzen. Und genau ab diesem Zeitpunkt haben wir dann eine weitere kritische Linie von Zürich bis Chiasso, auf der der Unterhalt unnötig erschwert wird. Ja ich bin ein gebranntes Kind des IC5.

Mit freundlichen Grüssen
SwissExpress

Meine hier wiedergegebenen Äusserungen sind einzig und allein meine private Meinung.

Teilweise sind meine Beträge bewusst provokant und/ oder zynisch verfasst.

Re: Vmax im GBT

geschrieben von: Railfan

Datum: 30.03.22 10:51

Hallo

Gestern bin ich von Zürich ins Tessin gefahren.

Der Giruno EC verkehrte ab Zürich über die Südbahn und hatte dann 20 min Verspätung. Sowohl im Gotthard-als auch im Ceneri-Basistunnel ist er nur mit 200 km/h gefahren.

Den Reisenden im Bahnhof Zug wurde nur der Ausfall des Zuges angezeigt. Erst auf meine Intervention wurden die Leute dann auf die S-Bahn nach Art-Goldau verwiesen, wo sie den verspäteten EC doch noch erreichten.

Mir ist auch aufgefallen, dass der Abfahrtsprozess oft länger als eine Minute gedauert hat. Das Personal ist recht unmotiviert und langsam auf dem Perron herumgeschlendert.

Offensichtlich wurden einige Anschlusszüge verpasst, gerade auch in Milano. Die Informationen im Zug waren amateurhaft und waren keine Hilfe für die Fahrgäste.

Fazit: Strecke und Fahrzeug sehr gut, Organisation und Information unmotiviert und schlecht. Will man so die Reisenden in die Züge bringen?

Gruss Railfan



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:03:30:10:52:54.

Re: Vmax im GBT

geschrieben von: ssb

Datum: 10.04.22 10:05

SwissExpress schrieb:

NB: Im CBT wurde explizit erwähnt, dass der Spurwechsel Varzo ebenfalls für VMax 250 km/h gebaut worden ist.
Was und wo ist jetzt der Spurwechsel Varzo?