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Moderatoren: allgäubahn - MWF

Werkswagen III

geschrieben von: Kabinentender

Datum: 04.02.21 17:08

Hallo da bin ich mal wieder mit neuen Werkswagen der Dortmunder Eisenbahn aus Bochum.

Alle Bilder sind mit dem Datum 20.05.2008 versehen. Fotografiert nähe der Essenerstraße in Bochum , die stelle ist von der Straßenseite nicht einsehbar.
Es sind sogenannte Wannen-Wagen die mit Schrott beladen sind. Die ersten beiden Bilder zeigen den Waggon DE 1488 Eaow, einmal von der Linken und Rechten Seite.
Die Länge über Puffer beträgt laut angaben 9900 mm.

https://www.bilderload.com/bild/417641/bochum20052008schrottwagonwerkinternerverkehrbetreiberdortmunderexfkhwbde1488e2P9FS1.jpg

https://www.bilderload.com/bild/417642/bochum20052008schrottwagonwerkinternerverkehrbetreiberdortmunderexfkhwbde1488eaCYY21.jpg

Die folgenden 3 Bilder zeigen ebenfalls einen Wannen-Wagen der Dortmunder Eisenbahn in Bochum an der Essenerstraße. Der gezeigte Wagon (3 Bilder) ist der DE 2310 Eaow und mit UIC-Nr. 87 35 4342310-7.
Die Länge über Puffer (LüP.): beträgt 11500 mm. Weitere Infos zu diesen Wagons habe ich nicht, außer was sich aus den Bildansichten eventuell ergibt.
Zum letzten Wagon, den 2310, würde mich Interessieren bezüglich der UIC-Nr. ob die Echt ist oder nur so dran gepinselt wurde? So nun hier die 3 Bilder:

https://www.bilderload.com/bild/417643/bochum20052008schrottwagonwerkinternerverkehrbetreiberdortmundereisenbahnuicnr87335R6RO.jpg

https://www.bilderload.com/bild/417645/bochum20052008schrottwagonwerkinternerverkehrbetreiberdortmundereisenbahnuicnr8732WRGDJ.jpg

https://www.bilderload.com/bild/417644/bochum20052008schrottwagonwerkinternerverkehrbetreiberdortmundereisenbahnuicnr8735ABG11.jpg

Zu der UIC-Nr. habe ich mal einen Link: [www.jandicke.net] und habe hier mal den UIC-Nummern- und UIC-Gattungs-Kode eingegeben - Da wieder spricht sich einiges. Und Denke mal das es auf dem untersten Bild um
eine Fantasie-Nr. handelt, es sei denn jemand erhellt diesen Datensalat.

Meine bis jetzt Erschienenen Artikel zum Thema Werkswagen:
[www.drehscheibe-online.de] und [www.drehscheibe-online.de]

weitere Bilder werden bald folgen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:05:01:08:39.

Re: Werkswagen III

geschrieben von: zurichrail

Datum: 06.02.21 12:09

Hallo "Kabinentender",

wieder ein informativer Beitrag über Wagen, die der normalsterbliche Eisenbahnfreund nicht täglich zu sehen bekommt, dazu noch gut fotografiert, vielen Dank!
Im Vergleich zu den Wannenwagen, wie sie bei Zechenbahnen im Einsatz standen - siehe z.B. hier [www.flickr.com] - erkennt man deutlich,
dass die Wannenwagen der Stahlindustrie noch eine Nummer größer und robuster ausgeführt waren. Und was die Lackierung (Patinierung) angeht, einfach nur "schmuddelig" - und außerdem nicht durch neumodisches Graffitizeugs verunstaltet.

Falls noch jemand mit dem Begriff "Wannenwagen" hadert:
Das war in den 1950er Jahren, was man heute als Waggon-"Innovation" verkaufen würde:
Seinerzeit litten die Werksbahnen der Montanindustrie unter einem hohen Schadwagenbestand an klassischen Hochbord- und Niederbordwagen: Durch die hohe Belastung/ Beanspruchung der Wagen beim Be- und Entladen standen die Wagen mehr
in der Reparaturwerkstatt als das sie dem Eisenbahnbetrieb zur Verfügung standen - bis ein findiger Eisenbahner auf die Idee kam, das "Gefäß" vom Untergestell zu trennen: Wannenwagen sind also Wagen, die betrieblich nicht abhebbare und
untereinander austauschbare Gefäße = die Wannen haben. Im Falle einer Havarie, einer brachialen Be/Entladung durch Greiferbagger oder anderer Beladungseinrichtungen wurde kurzerhand die Wanne ausgetauscht, und der Wagen war wieder
komplett im Einsatz. Wannenwagen ersetzten seit den 1950er Jahren bei Werksbahnen nahezu alle klassischen Hochbord- und Niederbordwagen, wurden vielfach von den (großen) Werksbahnen unter Verwendung altbrauchbarer Untergestelle und Drehgestelle (z.B. Bettendorfdrehgestellenehemaliger ex-amerikanischer Kriegsgüterwagen) selbst gebaut oder auch bei Talbot, Duewag oder SEAG neu beschafft.


Was die notierte, vermeintliche UIC-Nummer angeht:
Ich spekuliere mal, dass der Tragwagen ein von einem Waggonvermieter gemieteter oder gekaufter Wagen ist, der in seinem früheren Leben eine andere Funktion hatte und von seinem neuen Eigentümer nur mit einer Wanne komplettiert wurde.
Z.B. On Rail/ Mettmann ist bekannt durch seine vielfachen Aktivitäten bei klassischen Werkbahnwagentypen. Und da diese kleinen Nummernkritzeleien nicht störten - welche Nummer relevant ist, ist schon allein durch die Größe ersichtlich,
hat man sie einfach stehen lassen.

Bei den großen Staatsbahnen hat sich dieser Wagentyp Wannenwagen - meiner Kenntnis nach - nicht durchsetzen können. Allerdings hat "DB Cargo UK", eines der größeren Güterverkehrs-EVUs in Großbritannien vor 3 Jahren eine Flotte solcher Wagen
bauen lassen, auf der Basis altbrauchbarer Rungenwagenuntergestelle und sie teilweise in den UIC-registrierten Wagenpark einstellen lasssen (Bauart Sms, Nummernreihe 4703), obwohl diese Wagen wohl eher nicht die Insel verlassen dürften:

MMT307-MXA01b.jpg
Foto: Richard Jones/ Flickr - Aufnahme von 2017.

In diesem Sinne freue ich mich schon auf weitere Beiträge über "Werkswagen",
mit besten Grüssen,
Michael

Re: Werkswagen III

geschrieben von: Frank Bormann

Datum: 06.02.21 13:22

Hallo zusammen,

danke für die Fotos und die detaillierten Erklärungen!
Bei dem 1488 scheint die Wanne mit Bolzen verschraubt zu sein, bei dem 2310 ist sie verschweißt.
Gibt es eine Erklärung, welche Vorrichtung am Drehgestell (neben dem Achslager) des 2310 auf dem letzten Foto zu sehen ist ?

Viele Grüße,
Frank
(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Gruß aus Kiel: Lothar

http://666kb.com/i/ccu1t7lavf8r9p4my.jpg

MaK-DE 1024 - alles andere ist nur Spielzeug

Re: Werkswagen III

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 06.02.21 15:09

Michael hat ja schon alles Relevante zu den Wannenwagen geschrieben. Auf den Bildern sieht man ja auch gut den Zweck dieser Wagen - Schrottransporte im Stahlwerk. Dementsprechend mitgenommen sehen die Fahrzeuge ja auch aus!

Ja, beim ersten Fahrzeuge wird die Wanne urch kräftige Bolzen am Fahrgestell fixiert. Beim 1208 tippe ich aber eher auf eine reine Auflagerung auf dem Fahrgestell wie bei Kübelwagen - da ist meiner Meinung nichts angeschweißt.

Das komische Teil fie mir auch ins Auge - scheint mir aber schon ohne Funktion zu sein. Man erkennt eine dünne Rohleitung zur oberen Kante - könnte das ein Bremsindikator gewesen sein? (Bremse los - Bremse fest)?

RUHRKOHLE - Sichere Energie

seit dem 24.II.2022 bittere Wahrheit in Europa

offensichtlich (o.w.T)

geschrieben von: Joachim Leitsch

Datum: 06.02.21 15:10

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
RUHRKOHLE - Sichere Energie

seit dem 24.II.2022 bittere Wahrheit in Europa

Re: Fehler gefunden...

geschrieben von: Lothar aus dem Norden

Datum: 06.02.21 16:49

...auf Firefox werden sie angezeigt, auf Chrome nicht. Die Lösung kann manchmal sooo einfach sein, wenn man sie denn findet.

(ich wollte das nur mal geschrieben haben, falls noch jemand Probleme hat)

Gruß aus Kiel: Lothar

http://666kb.com/i/ccu1t7lavf8r9p4my.jpg

MaK-DE 1024 - alles andere ist nur Spielzeug




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:06:16:50:57.

Re: Werkswagen III

geschrieben von: ME 05

Datum: 06.02.21 20:08

Guten Abend,
das Teil ist das Wiegeventil für die Lastabbremsung. Hier nicht mehr funktionsfähig...
Der kleine Kasten links kennt die Aussagen Leer oder Beladen und gibt so das anzurechnende Bremsgewicht an

Gruß ME 05



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:06:20:11:38.

Re: Werkswagen III

geschrieben von: Kabinentender

Datum: 07.02.21 16:49

Hallo zusammen !
Also der 2310 hat wirklich die Wanne nur aufgesetzt. Ich kann mir den Gedanken nicht erwehren das vielleicht irgendwo doch ein par leichte Schweißnähte gemacht worden sind sicherheitshalber ?!
Das komische Teil an oder nähe Drehgestelle war mir nicht wirklich aufgefallen aber Bremsindikator/Wiegeventil oder so etwas könnte sein.

Ich habe noch par Waggons, aber weiß nicht auf welcher SD-Card, wenn ich finde gehts weiter mit den Werkswagen. Ohren Steif halten bin bestimmt bald wieder da.

Re: Werkswagen III

geschrieben von: apfelpfeil

Datum: 26.02.21 18:07

Ich denke, die "87 35 4342 310-7" ist durchaus UIC-konform.

Die "87" steht für einen vermieteten, (staats-)bahneigenen Wagen, der aber als Privatwagen (des Mieters) eingestellt ist. Feste Spurweite.
Und die "35" steht nicht für eine Mitgliedsbahn der UIC (das waren normalerweise immer die Staatsbahnen), sondern wurde verschiedentlich für meist kleinere Privatbahnen, die nicht Mitglied der UIC sind, verwendet. Die 34 bis 39 waren nicht für eine Staatsbahn vergeben und daher frei für Nicht-UIC-Bahnen.
Was solch eine Werksbahn ja letztlich auch ist, wenn sie außerhalb ihres Werksgeländes unterwegs ist. Gebraucht wurden diese, wenn solche Werksbahnwagen auch mal grenzüberschreitend - international - genutzt wurden. Und das kommt eher selten vor, weshalb die Kombination relativ unbekannt und längst nicht in allen Listen so verzeichnet ist.

Die "35" war so nur in Verwendung bis 2005 sinnvoll, weil seither nicht mehr die Mitgliedschaft in einer UIC massgeblich ist und nur noch das Land - nicht mehr die Bahn - in diesem Fall eben "80" dort stehen würde. Mag sich aber durchaus länger gehalten haben, weil entweder gar nicht mehr gebraucht (keine Auslandseinsätze mehr?) oder auch unter Bestandsschutz für Altfahrzeuge weiterhin zulässig.

"35" trug in Dänemark die Lollandsbanen, in Österreich Stern & Haferl und in der Schweiz die RVT.