Meistens habe ich es geschafft, pro Jahr eine Fotodoku über Reisezugwagen nah am Betrieb gemacht.
Aus naheliegenden Gründen war das dieses Jahr so nicht möglich, vielleicht klappt es nächstes Jahr mit dem neuen Dostos auf dem München-Nürnberg-Express von Škoda.
Tschechische Wagen sind aber ein gutes Stichwort: bereits im Februar 2015 habe ich die aus Halberstädter UIC-Z1-Wagen umgebauten und modernisierte Großraumwagen vom Typ Bdmpee233 der ČD abfotografiert.
Die Bilder möchte ich nun präsentieren.
Wagen CZ-ČD 61 54 20-71 036-5 Bdmpee 233 in München am 10.02.2015:
Ein paar Daten, direkt vom Gerät:
Die Wagen laufen auf GP 200-Drehgestellen, zugelassen für 160 km/h:
Bei der Modernisierung wurden die Wagen u. a. neu lackiert. Auch bekamen sie digitale Zuglaufschilder, neue Fenster und neue Türen mit Druckknopfbedienung und akustischen Warnsignalgebern:
Zum Übergang in die Nachbarwagen sind Gummiwulstübergänge vorhanden:
Ein Schritt hinein in den Wagen. Am Handbremsende wurden der Schaltschrank und das WC belassen, am Nichthandbremsende wurde Platz für Fahrräder geschaffen:
Die früheren Abteile wurden rausgerissen. Stattdessen ist nun ein Großraum mit 2+2-Bestuhlung - teilweise in Reihe, teilweise als Vierer-Sitzgruppen mit Tisch - vorhanden:
Die Sitze sind mit Mülleimer, Steckdosen, Klapptisch und Fußstützen ausgerüstet:
Anders als man es von westlichen EVUs kennt, wurden an den Fenstern Vorhänge aufgehängt. Über den Sitzen sind Gepäckablagen und digitale Reservierunsganzeigen vorhanden:
An den Wagenenden sind Gepäckregale vorhanden:
Über den Schiebetüren zu den Vorräumen sind digitale Anzeigen verbaut:
Was gibt es sonst zu erwähnen?
Die Wagen wurden und werden auf Express-, IC- und EC-Kursen eingesetzt.
Weitere Infos hat die ČD auf ihrer Homepage: [www.cd.cz]
Seit 2017 laufen je zwei Wagen fest in den ALEX München-Prag. Die beiden anderen Wagen stellt Netinera:
2017 und 2018 fuhren zwei Wagen mit Werbefolierung durch die Lande, in Tschechien gab es die passend folierte 380 dazu: [railcolornews.com]
Eine Modellumsetzung ist mir nicht bekannt.
Fazit:
Egal ob Rumänien oder Tschechien, im ehemaligen Ostblock wissen sie, wie man Wagen ordentlich aufmöbelt. Mit dem Umbau wurde gezeigt, was geht.
Über die Sitze kann man streiten, da sie leider nicht verstellbar sind. Auch zog mit den Umbauten die "Freude" am Großraumwagen auch in CZ ein.
Dennoch wurde hier eine Basis gelegt, die Wagen noch lange einzusetzen.
Hoffe, die Doku gefällt. Sollten sich Fehler eingeschlichen haben, bitte ich um Korrektur!
MfG und einen guten Rutsch in (ein hoffentlich besseres) 2021, ICE 91 Prinz Eugen
Meine Fotodokus bei DSO >>KLICK<< (Neueste Doku vom 30.12.2020: Bdmpee233 der ČD)
Meine Nacht- und Autoreisezug-Sichtungen bei DSO >>KLICK<< (Neueste Sichtung vom 16.09.2020: UEX 1846 nach Hamburg-Altona (14.09.2020))
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Danke für den überblick! Aber eine korrektur: Die ursprungswagen wurden nicht in Halberstadt, sondern in Bautzen gebaut, das steht auch auf [www.vagonweb.cz]
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Bei der fülle des zu verarbeitenden materials sind trotz sorgfältiger bearbeitung vereinzelte tippfehler oder kleinere unstimmigkeiten nicht immer vermeidbar. Eine rechtliche gewähr für die richtigkeit des inhalts dieses beitrages kann daher nicht übernommen werden.
Schöne Wagen. Allerdings wundert mich, dass diese Wagen nur eine Zulassung für 160 km/h haben. Sie besitzen Mg Bremse, NBÜ, ep, GP-200 Drehgestelle, da wäre doch sicher mehr drinn. Zumal selbst bei den Tschechen mittlerweile Geschwindigkeiten über 160 km/h nicht mehr selten sind.
Vielleicht kennt ja jemand den Grund dafür, würde mich interessieren.
Schöne Wagen. Allerdings wundert mich, dass diese Wagen nur eine Zulassung für 160 km/h haben. Sie besitzen Mg Bremse, NBÜ, ep, GP-200 Drehgestelle, da wäre doch sicher mehr drinn. Zumal selbst bei den Tschechen mittlerweile Geschwindigkeiten über 160 km/h nicht mehr selten sind.
Wo fährt man denn in Tschechien über 160 km/h? Einzig die ECs Richtung Hamburg und die Railjets fahren regelmäßig die 200 km/h aus.
Wo fährt man denn in Tschechien über 160 km/h? Einzig die ECs Richtung Hamburg und die Railjets fahren regelmäßig die 200 km/h aus.
Genau. Die ČD haben noch keine eigenen 200-km/h-strecken, aber könnten die wagen auch mal nach Hamburg einsetzen wollen.
Der aktuelle bestand an 200-km/h-wagen ist aus [www.vagonweb.cz] ersichtlich; dank zahlreicher gebrauchtkäufe von den ÖBB ist dieser schon sehr beträchtlich, weshalb vielleicht gar kein bedarf an einer ertüchtigung der hier vorgestellten bauart bestand (worin auch immer die bestanden hätte, bremstechnik?)
Außerdem 7 komplette railjets (je 7 wagen) von Siemens 2014.
Hinzu kommen noch 10 fünf-wagen-einheiten auf basis railjet, die wohl noch nicht im regelbetrieb sind.
Bdmpz 227 (mit fahrradbereich) und Bhmpz 228 (behindertengerecht) sind sehr gründliche umbauten ehemaliger ÖBB-Eurofimawagen, die im inneren dem Bdmpee 233 ähneln, aber 200 km/h fahren können:
[www.vagonweb.cz]
[www.vagonweb.cz]
Unter den 200-km/h-wagen sind keine mit GP200-drehgestellen, sondern Fiat Y0270S, SGP VS RIC, SGP 300, SGP 400.
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Bei der fülle des zu verarbeitenden materials sind trotz sorgfältiger bearbeitung vereinzelte tippfehler oder kleinere unstimmigkeiten nicht immer vermeidbar. Eine rechtliche gewähr für die richtigkeit des inhalts dieses beitrages kann daher nicht übernommen werden.
Mit solchen Wagen bin ich vor allem vor der Umstellung des Ex100/101 auf PKP-Material und der Verlängerung nach Katowice öfters gefahren, für meine Relation taugt es. Würde damit aber keine längere Reise unternehmen wollen. Es fehlt einfach der Komfort und ehrlich gesagt habe ich schon interessantere Designkonzepte da draußen gesehen.
Zum Beispiel den Umbau der 111A, unklimatisierte Abteilwagen mit 8 Sitzen pro Abteil zu klimatisierten Großraumwagen der Baureihe 111A-20:
[www.vagonweb.cz]
Vielen Dank für die Korrekturen und Ergänzungen!
Irgendwie hatte ich automatisch wegen dem Wagenkasten Halberstadt im Kopf anstelle Bautzen. War Bautzen sozusagen die Fertigungsstätte für Wagen, die in den Export gingen (wie z. B. auch die Wagen für Griechenland)?
Und würde man die Wagen nun als UIC-Z1 sehen, da sie mit dem Umbau eine Klimaanlage bekommen haben?
Irgendwie hatte ich automatisch wegen dem Wagenkasten Halberstadt im Kopf anstelle Bautzen. War Bautzen sozusagen die Fertigungsstätte für Wagen, die in den Export gingen (wie z. B. auch die Wagen für Griechenland)?
Die Konstruktion der Bautzener UIC-Z-Wagen unterscheidet sich in vielfacher Hinsicht von der Halberstädter Bauweise – es sind nicht allein die Schwenkschiebetüren statt Drehfalttüren.
Das RAW Halberstadt hat ausschließlich für den Eigenbedarf der DR Fahrzeuge hergestellt – weil die Schienenfahrzeugindustrie keine ausreichenden Kapazitäten für die DR frei hatte und sich tatsächlich vorwiegend um Exportaufträge kümmerte. Allerdings hat Bautzen zu der Zeit für die DR nicht nur die Komfortwagen, sondern auch Speisewagen und Liegewagen hergestellt, und auch die 40 Amz, die dann aufgrund der geänderten Bedingungen im IR-Verkehr eingesetzt wurden und den zuvor an die PKP und CSD gelieferten Wagen sehr ähnlich sind (aber doch auch äußerlich einige Änderungen erfuhren, zum Beispiel die Ecke Stirnbereich–Einstiegstüren).