Was für ein Wagen ist das?
Man spricht von einer LüP 16,3 m

... der link gibt Aufschluss. Was liegt in Berlin näher als ein Wagenkasten von einem Vorortzug-Wagenpaar. Interessant wäre in Blick ins Innere. Der Kasten scheint außerordentlich gut erhalten zu sein, da fluchtet alles noch. Eigentlich ein Fall fürs Museum (MVT).

Naja,ein Salonwagen war das ganz bestimmt nicht. ;-)
[www.facebook.com]
Gruß
Carsten

Hallo,

am unteren Ende steht ein Update vom 28.02.2019:

"Auf den ersten Blick ist es ein Wagenkasten eines ehemaligen dreiachsigen preußischen Abteilwagens, evtl. sogar eine Hälfte eines Pärchens wie es früher kurz gekuppelt auf der Berliner S-Bahn und im Vorortverkehr gefahren ist“, merken die Eisenbahnfreunde an und schätzen das Alter des Waggons auf über 100 Jahre.
„Der Wagen entspricht der Gattung B3 (B= 2. Klasse, 3 Achsen). Er hatte eine Westinghouse Schnellbremse (Wsbr) was ihn schon mal als Stadtbahn oder Vorort – Wagen kennzeichnen könnte. Die ehemalige Wagennummer lautet 1853 was darauf schließen lässt das er im Umzeichnungsplan der DRG von 1930 schon nicht mehr enthalten war, also schon vor 1930 ausgemustert wurde“, erklären die Fachleute. Nur die 16,30 Meter Länge über Puffer seien verwirrend. Er dürfe laut historischem Musterblatt eigentlich nur 13,38 Meter lang sein."

Gruß

Norbert

die s/w Abbildung zu dem zitierten Text zeigt ein Wagenpaar nach Musterblatt Ib7 von 1906 "Abteilwagenpaar II. Klasse für den Vorort und Stadtbahnverkehr", da wäre der Wagenteil mit Bremerhaus 11,35m und der Wagenteil ohne Bremserhaus exakt 11m, das ganze mit 5 Abteilen a 2044mm Breite. Das ist ein völlig anderer Wagen nach völlig anderer Zeichung, schon beim 1. Blick fällt auf, dass die Dachform und auch Fensterformen nicht passen. Weiterhin sind die Türen auf der falschen Seite angeschlagen - diese waren bei den Wagen nach Ib7 und Ib8 immer links angeschlagen, auch wenn die Zeichungen etwas anderes sagen - Vorbildfotos belegen das.

Was zum Wagenkasten passen könnte, ist ein Einzelwagen zb. nach Musterblatt I11a, I11 oder I11b (ab 1896) ohne Abort, die Wagen hatten eine LüP von bis zu 12,20m.
die 16m-Messung kann eigentlich nur ein Fehler sein, denn das wäre schon fast die Länge von 4achsigen pr. Abteilwagen...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:03:05:11:31:34.

Zitat

Was zum Wagenkasten passen könnte, ist ein Einzelwagen zb. nach Musterblatt I11a, I11 oder I11b (ab 1896) ohne Abort, die Wagen hatten eine LüP von bis zu 12,20m. die 16m-Messung kann eigentlich nur ein Fehler sein, denn das wäre schon fast die Länge von 4achsigen pr. Abteilwagen...

Vielen Dank, das falsche Messen war auch meine Vermutung.

Offensichtlich ein B3-Stadtbahnwagen aus der Musterblattserie I1 - I20, wahrscheinlich I11b. Wann genau die Kurzkupplung dieser Wagen eingeführt wurde, ist mir nicht bekannt, vmtl. erst um 1903. Die meisten Stadtbahnwagen wurden offenbar noch mit rechts angeschlagenen Türen geliefert, der Umbau auf links angeschlagen begann vmtl. erst ab etwa 1912/13. Bei der Hamburger Stadt- und Vorortbahn sogar erst Mitte der 1920er Jahre. Eine Ausmusterung um 1930 liegt nahe, denn die Elektrifizierung der Berliner Stadt- und Vorortbahnen machte zahlreiche Wagen überzählig. Die in viel zu großen Stückzahlen beschafften Bi-29 ließen zudem zu dieser Zeit die meisten Polsterklasse Dreiachser aus den Abteilwagenzügen verschwinden.

Zitat:

Die in viel zu großen Stückzahlen beschafften Bi-29

Wieso wurden die in viel zu großen Stückzahlen beschafft? Scheinbar gab es doch Bedarf an solchen Wagen.