10 - Wagen-Forum
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In der Fahrzeughalle war 2016 ein mustergültig restaurierter G 10 ausgestellt. Aus "Stefan Carstens, Rudolf Ossig, Güterwagen Bd. 1, S 20 ff): Erstes Baujahr: 1910, letztes Einsatzjahr DB: 1976, Achsstand: 4,5m, Lastgrenze A/B/C: 17,5 t, LüP: 9,6/9,3m, Gleitachslager, KK-G Bremse, V max. 65 km/h. Gebaute Stückzahl 1910-1927: 121770 Wagen (!).
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:10:23:20:28:52.
geschrieben von: Enno
Datum: 24.10.18 17:45
Dann kommt so etwas dabei heraus.....
Stefan du hast es in deiner Überschrift ja richtig geschrieben, also entweder G10 oder Gklm191. Und bei der gewählten Nummer sollte da wohl G10 dran stehen.
Ja, das sollte so nicht sein: Entweder Vor-UIC-Nummer und G 10, oder UIC-Nummer und Gklm 191 (mit vielleicht noch während einer Übergangsphase mit angeschriebener Vor-UIC Bauartbezeichnung). Wenigstens ist der Wagen sehr gut restauriert und blieb der Nachwelt erhalten, obwohl (gefühlt) jedes Eisenbahnmuseum, das ich kenne, einen G 10 im Bestand hat. Außerdem ist der G 10 sehr gut in der Literatur beschrieben. Daher war der Wagen eher ein "Beifang" für mich.
Wie ich im einleitenden Text schrieb, war ich hauptsächlich wegen den beiden KKk 48 dort, von denen ich hoffe, sie eines Tages auch so gut aufgearbeitet von allen Seiten (auch von oben) fotografieren zu können. Bis zu dem Artikel im "Schwarzwälder Boten" wusste ich gar nicht, dass die Wagen überhaupt noch gibt. Ein weiteres Highlight für mich (kommt noch) war der Ucs 909 (ex Kds 56) im Freigelände, da er eine Handbremse besitzt und (im übertragenem Sinn) einige Fragen beantworten konnte.
viele Grüße
Stefan Walter
geschrieben von: WHA
Datum: 24.10.18 18:21
Guten Abend allerseits,
es handelt es sich hier um die Übergangsanschriften, wie sie zwischen 1960 und 1963 angewendet wurden. Man wollte seitens der UIC bzw. der Bahnverwaltungen endlich eine international einheitliche Bezeichnung an die Güterwagen anschreiben (neue Buchstabenkombination). Nach entsprechenden Festlegungen durch die UIC begann die DB ab dem 1. Juli 1960 die Gattungszeichen auszutauschen. Damit die Eisenbahner aber etwas mit dem Wagen anfangen konnten, wurde zunächst die alte Bezeichnung auch noch angeschrieben.
Vielleicht solltet ihr häufiger mal in WDReinheims Güterwagen-Buch schauen...
Beste Grüße
Wolfgang (nicht WDReinheim!!!)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:10:24:18:21:56.
geschrieben von: Enno
Datum: 24.10.18 18:38
Hmmm, "auch noch", so kenne ich das, aber ich sehe hier kein "auch noch".
Das
"sich mit Koryphäen anlegen" ist bei mir ja neulich schon gründlich in die Hose gegangen 😂😭, aber diese Beschriftung habe ich noch nie (auf einem Bild) gesehen.
geschrieben von: sc
Datum: 24.10.18 18:43
(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
geschrieben von: Enno
Datum: 24.10.18 18:55
Du schon wieder!
Aber: Band 6 besitze ich nicht. Somit bleibt's dabei. ICH kenne kein Foto mit dieser Beschriftung 😁😉😎
Okay, wieder was gelernt. Ich frage mich trotzdem, was die Herren Museumswaggonbeschrifter dazu bewogen hat, eine so exotisch, kurzzeitige Beschriftungsvariante zu wählen.
geschrieben von: WHA
Datum: 24.10.18 19:21
Hmmm, vielleicht damit sie nicht in Vergessenheit gerät? Vielleicht auch nur, weil noch so viele andere Güterwagen dort stehen und nicht alle die "gleichen" Anschriften haben sollen? Es kann viele Gründe geben...
Beste Grüße
Wolfgang
Ich habe mal in meiner Literatur etwas geblättert und mehrere Beispiele gefunden, die Wagen mit alter 6-stelliger Vor-UIC Wagenummer, Übergangs-Bauartbezeichung + Bauartnummer und zusätzlich angeschriebener Vor-UIC-Bauartbezeichung zeigen:
In "Stefan Carstens, Hans Ulrich Diener, Güterwagen Bd.3" ist auf Seite 102 der E-34, mit der Wagennummer 826 501, und der zusätzlichen Bezeichnung Omm abgebildet (Mai 1965) und auf Seite 123 der E-52, 865 537, Omm als Europ-Wagen abgebildet (1961).
In "Stefan Carstens Rudolf Ossig, Güterwagen Bd.1" ist auf Seite 28 ein als Gklm-20, 150 622, Gr bezeichneter Wagen (15.03.63) abgebildet und auf Seite 85 der Gbs-61, 165 668, Glmms (15.06.1965). Seite 103 zeigt die dreiachsige Versuchs-Leig-Einheit Hbrs-01, 149 Gllmhs (ohne Datumsangabe).
In "Stefan Carstens, Hans Ulrich Diener, Güterwagen Bd.2) gibt es auf Seite 28 den Tes-t-58, 372 301, Kmmgks (09.10.1964) und auf Seite 32 den Tbes-t-66, 374 121,Klmmgks (09.05.1964) zu sehen. Auf Seite 63 geht es mit dem Ud-73, 352 406, Ktmm (11.09.1965) weiter. Bei dieser Bauart handelt es sich um auf Labyrinthabdichtungen an den Schiebern umgebaute Ktmm(s) 65 bzw. Ktmmv 65. Seite 72 zeigt den Uad-v-57, 355 295, KKt (20.06.1961) und Seite 76 den Uad-70, 355 064, KKt (1962). An den Ucs 54 (ohne Bindestrich), 356 189, Kds (14.8.1962) konnte ich mich sogar erinnern, so etwas vorher schon gesehen zu haben (Seite 82). Ähnlich sieht es auf Seite 86 beim Ucs 56, 356 144 Kds aus (ohne Datumsangabe). Der Ucs 67, 357 827, Kds (09.05.1964, Seite 88) entspricht auch diesem Schema.
Seite 99 wartet mit dem "Transthermos" Fährboot-Kühlwagen Icfrs-30, 303 436, Tbnhs (29.04.1961) auf. Beim Hbes-63, 332 308 (13.10.1961) fehlt dagegen die zusätzliche alte Bauartbezeichnung Vlmms.
Bei den Rungenwagen, meine ich, ähnliche Beispiele gesehen zu haben. Alle zitierten Wagen sind mit echten Betriebsaufnahmen belegt, also keine Zeichnungen oder Modelle.
Es gibt halt nichts, was es nicht doch gibt!
mfG
Stefan Walter
Alles in allem gab im Zeitraum von ca. 1961 bis mindesntens 1965 durchaus die Kombination aus alter Wagennummer und neuer Übergangs-Bauartbezeichnung mit alter Gattungsnummer und zusätzlich angeschriebener alter Vor-UIC-Gattungsbezeichnung (bis auf das Beispiel beim Vlmms 63). Dieses Schema wurde aber nicht konsequent angewendet und dürfte in deutlicher Minderheit gewesen sein.
geschrieben von: 50 2208
Datum: 24.10.18 21:06
WHA schrieb:
Hmmm, vielleicht damit sie nicht in Vergessenheit gerät? Vielleicht auch nur, weil noch so viele andere Güterwagen dort stehen und nicht alle die "gleichen" Anschriften haben sollen? Es kann viele Gründe geben...
Beste Grüße
Wolfgang
Genau so ist es! Anders beschriftete G10 gab es schon genug 😊
... und damit viele Grüsse von dem, der diesen G10 im Herbst 1993 in Alsdorf (bei Aachen) so beschriftet hat.
Die Wagennummer ist übrigens seine korrekte Ursprungsnummer nach Feuerschild. Er war bei der DB zuletzt Bahnhofswagen in Stolberg (Rhld). Verkauf an privat, so restauriert in Alsdorf (an der vom EBV-Dampf bekannten DB Laderampe) und später an Dampfbahn Rur-Wurm-Inde e.V. Düren abgegeben. Von dort nach Horb gekommen.
Klaus
geschrieben von: Enno
Datum: 24.10.18 21:37
Klaus dann muss ich mich wohl bei die entschuldigen. Sorry 😶
Ich hoffe du nimmst es mir nicht krumm. Ich freue mich jedenfalls, dass ich wieder was dazugelernt habe.
geschrieben von: 50 2208
Datum: 24.10.18 22:42
Hallo Enno,
warum sollte ich Dir das krumm nehmen? Nee, keine Sorge! Und falls es Dich beruhigt: Zum ersten Mal wurde noch bevor die Farbe der Beschriftung trocken war kommentiert "das ist aber falsch, das gab's so nicht!" 😉
Es galt gerade daher etwas seltenereres zu erhalten: Der auch in Horb gelandete und kürzlich hier vorgestellte Fc 089 Nr "620 190" hat ebenfalls die Übergangsbeschriftung bei seiner Aufarbeitung 1993 in Aachen-West bekommen. Diese Nummer ist jedoch nur an das DB Nummrnschema angelehnt. Es ist ein echter Fc 089, aber Werkswagen ohne DB Historie, und nicht der "echte" Bundesbahn 620 190.
Gruss
Klaus
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:10:24:23:01:15.